[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einwickeln eines Münzenstapels zu
einer Münzenrolle und ferner auf ein Einwickelmaterial zur Bildung einer Münzenrolle
aus einem Münzenstapel.
[0002] Es ist bekannt, zum Einwickeln eines Münzenstapels zu einer Münzenrolle einen Streifen
eines Einwickelmateriales zu verwenden, dessen Länge und Breite größer als die Höhe
des Münzenstapels bzw. größer als der Stapelumfang sind. Dabei beträgt die Breite
des Einwickelmateriales regelmäßig-ein Mehrfaches des Stapelumfanges, um den Münzenstapel
mindestens zweimal zu umhüllen. Die Länge des Einwickelmateriales ist regelmäßig erheblich
größer als die Höhe des Münzstapels, um dessen beide Stirnseiten vollständig einhüllen
zu können.
[0003] Das herkömmliche Einwickelmaterial ist Papier, Cellophan oder vorgestrecktes Polyäthylen.
Dabei besteht regelmäßig das Problem, einerseits eine sehr feste und widerstandsfähig
eingewickelte Münzenrolle zu schaffen, die andererseits für die Entnahme der Münzen
leicht aufzubrechen sein muß. Hierzu werden bei Einwickelmaterial aus Papier Perforationslinien
vorgesehen, die sich in Wickelrichtung entweder mittig zwischen den Enden der Münzrolle
oder in einem kurzen Abstand zu den jeweiligen Seiten der Münzrolle befinden. Hierdurch
sollen die von einem Papierstreifen eingehüllten Münzenrollen leicht geöffnet werden
können. Beim Streifen aus Polyäthylen soll sich die Münzenrolle leicht in Querrichtung
brechen lassen, wenn der Polyäthylenstreifen in Umfangsrichtung des Münzenstapels
vorgestreckt ist.
[0004] - Für alle bekannten Verfahren wird eine relativ große Menge an Einwickelmaterial
für eine Münzenrolle benötigt und es sind aufwendige Maßnahmen erforderlich, um die
Münzenrolle zur Entnahme der Münzen wieder zu öffnen.
[0005] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einwickeln
eines Münzenstapels zu einer Münzenrolle und ein Einwickelmaterial zur Bildung einer
Münzenrolle zu schaffen, wobei nur ein geringer Bedarf an Einwickelmaterial benötigt
und ein Öffnen der Münzenrolle erleichtert werden soll.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren vor, bei welchem als
Einwickelmaterial ein Streifen eines Klebefilms verwendet wird, dessen Breite etwa
dem halbem Stapelumfang und dessen Länge mindestens der Höhe des Münzenstapels entspricht,und
bei welchem der Münzenstapel parallel zu seiner Längsachse mittels des Klebefilmstreifens
halbschalenförmig eingehüllt wird. Eine derart gebildete Münzenrolle benötigt nur
eine geringe Menge eines Einwickelmaterials in Form des Klebefilms, der handelsüblich
ist und nicht besonders angefertigt werden muß, wie es insbesondere bei dem Einwickelmaterial
aus Papier mit Perforationslinien notwendig ist. Es ist auch ein leichtes öffnen der
Münzenrolle möglich, wozu diese lediglich in Querrichtung gegen den Klebefilmstreifen
gebogen . werden muß. Alle Münzen des Münzenstapels lassen sich dann leicht entnehmen.
[0007] Weitere besondere Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass alle Münzen
des Münzenstapels auch in der erfindungsgemäß gebildeten Münzenrolle zur Kontrolle
sichtbar sind. Ein Nachzählen der Münzen und ein Überprüfen, ob es sich tatsächlich
um Münzen oder um wertlose Metallteile handelt, ist jederzeit möglich.
[0008] Die Kosten des erfindungsgemäßen Einwickelmateriales sind erheblich geringer als
die Kosten des handelsüblichen Einwickelmateriales, insbesondere des perforierten
Papieres. Dieses muß nämlich zur gesicherten Bildung einer Münzenrolle mindestens
zweimal den Stapelumfang umschließen, wohingegen das erfindungsgemäße Einwickelmaterial
in Form des Klebefilmes den Stapelumfang nur etwa zur Hälfte umgibt. Somit können
die Kosten des herkömmlichen Einwickelmateriales in Form des perforierten Pa
pierstreifens auf etwa 20 bis 25 % beim erfindungsgemäßen Klebefilmstreifen als Einwickelmaterial
gesenkt werden. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass aus der erfindungsgemäßen
Münzenrolle sogar einzelne Münzen entnommen und auch wieder eingesteckt werden können,
ohne dass die Münzenrolle auseinanderfällt. Selbstverständlich ist die Entnahme einer
einzelnen Münze sofort erkennbar, da deren Platz infolge der Haftung der anderen Münze
am Klebefilmstreifen nicht von den beidseits anstoßenden Münzen sondern nur durch
Einbringen einer neuen Münze wieder aufgefüllt werden kann. Durch die Möglichkeit
der Entnahme einzelner Münzen entsteht ein Portemonnaie-Effekt, so dass die erfindungsgemäß
eingepackte Münzenrolle sich als Münzenvorrat für Parkuhren u. dgl. eignet. Schließlich
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung darin zu sehen, dass die Beschaffung des
Einwickelmateriales äußerst einfach ist. Als Einwickelmaterial kann ein Streifen eines
handelsüblichen Klebefilms verwendet werden, wobei die Breite des Klebefilmstreifens
jeweils etwa gemäß dem halben Stapelumfang des Münzenstapels ausgewählt werden .
[0009] Darüber hinaus ist auch ein Gerät zur Durchführung des Ver
- fahrens sehr einfach und billig in der Herstellung und besonders wartungsarm, da
zur Durchführung des Verfahrens keine Rotationsbewegung des Münzenstapels um seine
Längsachse not
- wendig ist, sondern lediglich eine Bewegung des Münzenstapels in Richtung seiner
Längsachse relativ zum Klebefilmstreifen . Während dieser Bewegung, die entweder vom
Münzenstapel oder vom Klebefilmstreifen ausgeführt werden kann, ist es lediglich notwendig,
den Klebefilmstreifen um den Münzenstapel unter Druck gegen den Stapelumfang anzulegen.
Da Geräte zur Verpackung von Münzenstapeln regelmäßig wesentlicher Bestandteil von
Münzzählmaschinen sind, können auch deren Gesamtkosten erheblich gesenkt werden. Dies
bezieht sich insbesondere auch auf die Wartungskosten von Geräten zur Verpackung von
Münzstapeln. Herkömmliche Geräte dieser Art sind wegen der Notwendigkeit der Rotationsbewegung
des Münzenstapels um seine Längsachse sehr aufwendig in der Mechanik und damit sehr
aufwendig in der Wartung.
[0010] Erfindungsgemäß hat der Klebefilmstreifen eine Länge mindestens von der Höhe des
Münzenstapels. In bevorzugter Ausbildung ist die Länge des Klebefilmstreifens etwas
größer als die Höhe des Münzenstapels, wobei die beidseits überstehenden Ränder des
Klebefilmes nach dem Andrücken des Klebefilmes an den Stapelumfang gegen die Randbereiche
der stirnseitigen Münzen gedrückt werden. Hierdurch werden die stirnseitigen Münzen
zusätzlich zu ihrer Fixierung im muldenförmigen Klebefilmstreifen noch auf ihren Stirnseiten
partiell gestützt, so dass eine stirnseitig segmentartige Stützung der stirnseitigen
Münzen erfolgt .Bei schrumpfbarem Klebefilm kann anschliessend eine Schrumpfung durch
Wärme erfolgen, wobei ein besonders sauberer Rand erzielt wird .
[0011] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Einwickelmaterial zur Bildung einer Münzenrolle
aus einem Münzenstapel. Die erfindungsgemäßen Merkmale des Einwickelmateriales ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer Ausführungsform einer Münzenrolle näher
erläutert. Es zeigen:
Fig.'1 eine Seitenansicht der Münzenrolle
Fig. 2 eine Stirnansicht der Münzenrolle
Fig. 3 eine Abwicklung des Einwickelmateriales.
[0013] Das für die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Münzenrolle verwendete Einwickelmaterial
ist ein Klebefilmstreifen 1. Jeder handelsübliche Klebefilm kann verwendet werden.
Bedingung ist nur, dass eine Haftung zwischen dem Klebefilm und dem Umfang der Münzen
möglich ist. Die Haftung muß wieder lösbar sein, ohne dass Rückstände des Klebers
auf dem Umfang der Münzen verbleiben. Ferner muß der Klebefilm ein im wesentlichen
reißfestes Trägermaterial aufweisen.
[0014] Die Breite 2 des Klebefilmstreifens 1 entspricht etwa dem halben Stapelumfang des
Münzenstapels. Die Länge 3 des Klebefilmstreifens 1 entspricht mindestens der Höhe
4 des Münzenstapels 5, wobei die Länge 3 des Klebefilmstreifens 1 in der dargestellten
Ausführungsform etwas größer ist als die Höhe 4 des Münzenstapels, so dass beidseits
überstehende Ränder 6 des Klebefilmes 1 verbleiben.
[0015] Der Klebefilmstreifen 1 wird während des Umlegens um den Münzenstapel 5 unter Druck
gegen den Stapelumfang angelegt, wozu geeignete, nicht dargestellte Schmiegerollen
verwendet werden können. Somit ist der Münzenstapel 5 mittels des Klebefilmstreifens
1 parallel zu seiner Längsachse 9 halbschalenförmig eingebettet, wie es insbesondere
in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Der Klebefilmstreifen 1 kann in nicht dargestellter
Weise von einer Vorratsrolle zugeführt und während des Anlegens unter Druck an den
Stapelumfang 5 auf Länge 3 abgeschnitten werden. Dabei ist eine Bewegung relativ zur
Längsachse 9 des Münzenstapels 5 notwendig. Diese kann entweder vom Klebefilmstreifen
1 selbst bzw. von dessen Vorratsrolle oder aber von dem Münzenstapel 5 ausgeführt
werden.
[0016] Die überstehenden Ränder 6 des Klebefilmstreifens 1 werden nach dessen Andrücken
an den Stapelumfang gegen die Randbereiche der stirnseitigen Münzen 7 gedrückt, wie
es in Fig. 2 im Endzustand dargestellt ist. Dabei bilden sich, bedingt.durch das Eindrücken
nach innen kleine Falten im Klebefilmstreifen 1 aus.
[0017] Der Klebefilmstreifen 1 ist in Fig. 3 in einer Abwicklung dargestellt, wobei die
Breite 2 und die Länge 3 des Ein wickelmaterials sowie dessen überstehende Ränder
6 erkennbar sind. Die Fläche des Einwickelmateriales in Form des Klebefilmstreifens
1 beträgt etwa nur 20 bis 25 % der Fläche eines herkömmlichen Einwickelmateriales.
[0018] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der Münzenstapel 5 quer zu seiner
Längsachse 9 einem Klebefilsstreifen bzw. der Klebfilmstreifen einem Münzenstapel
5 quer zugeführt werden . In diesem Falle sind die Breite 2 und Länge 3 des Klebefilmstreifens
zu vertauschen ,d.h. die die Länge 3 entspricht dann der Breite und die Breite 2 der
Länge des Streifens .
1. Verfahren zum Einwickeln eines Münzenstapels zu einer Münzenrolle mit einem Streifen
eines Einwickelmateriales, dadurch gekennzeichnet, dass als Einwickelmaterial ein
Streifen ( 1 ) eines Klebefilms verwendet wird, dessen Breite ( 2 ) etwa dem halben
Stapelumfang und dessen Länge ( 3 ) mindestens der Höhe ( 4 ) des Münzenstapels (
5 ) entspricht, und dass der Münzenstapel (5) mittels des Klebefilmstreifens ( 1 )
parallel zu seiner Längsachse (9) halbschalenförmig eingebettet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebefilmstreifen (
1 ) während des Umlegens um den Münzenstapel ( 5 ) unter Druck gegen den Stapelumfang
angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebefilmstreifen (
1 ) von einer Vorratsrolle zugeführt und während des Anlegens unter Druck an den Stapelumfang
( 5 ) auf Länge ( 3 ) abgeschnitten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge
( 3 ) des Klebefilmstreifens ( 1 ) etwas größer als die Höhe ( 4) des Münzenstapels
( 5 ) ist und dass die beidseits überstehenden Ränder ( 6 ) des Klebefilms ( 1) nach
dem Andrücken des Klebefilms ( 1 ) Andrücken des Klebef films an den Stapelumfang
gegen die Randbereiche der stirnseitigen Münzen ( 7 ) gedrückt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet , dass der
Klebefilmstreifen (1) dem Münzenstapel (5) bzw. der Münzenstapel (5) dem Klebfilmstreifen
(1) in Richtung der Längsachse (9) des Münzenstapels (5) zugeführt wird .
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet dass der Klebefilmstreifen
(1) dem Münzenstapel (5) bzw . dieser dem Klebefilmstreifen (1) quer zur Längsrichtung
(9) des Münzenstapels (5) zugeführt wird .
7. Einwickelmaterial zur Bildung einer Münzenrolle aus einem Münzenstapel, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einwickelmaterial ein Streifen ( 1 ) eines Klebefilms ist,
dessen Breite ( 2 ) etwa dem halben Stapelumfang und dessen Länge ( 3 ) mindestens
der Höhe ( 4 ) des Münzenstapels ( 5 ) entspricht, und dass der Klebefilmstreifen
( 1 ) als Halbschale muldenförmig die Münzenrolle umgibt und an dieser lösbar haftet.
8. Einwickelmaterial nach Anspruch7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Länge ( 3 )
des Klebefilmstreifens ( 1 ) etwas größer als die Höhe ( 4 ) des Münzenstapels ( 5
) ist und dass die beidseits überstehenden Ränder ( 6 ) des Klebefilms ( 1 ) nach
dem Andrücken des Klebefilms ( 1 ) an den Stapelumfang gegen die Randbereiche der
stirnseitigen Münzen ( 7 ) gedrückt sind.