[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender zur portionierten Ausgabe insbesondere
pastöser Massen, mit im Spender-Vorratsraum entsprechend den Betätigungsschritten
in Richtung des Mundstückes wanderndem Kolben und einem von einer Betätigungshandhabe
in Richtung des Mundstückes verlagerbaren Schieber, der zum Spendergehäuse hin durch
eine Lippe abgedichtet geführt ist und einen Flügel besitzt, der beim Betätigungshub
an der Wand eines Ausstoßkanales dichtend anliegt und sich beim Rückhub von der Wand
des Ausstoßkanales abhebt.
[0002] Ein Spender dieser Art ist durch die DE-OS 29 16 206 bekannt. Dort ist der Schieber
in einem quer zum Vorratsraum angeordneten Ausstoßkanal geführt. Vorratsraum und Ausstoßkanal
stehen über einen Durchlaß in Strömungsverbindung. Der die portionierte Menge ausgebende
Schieber weist mundstückseitig einen Flügel in Form einer Ringmanschette auf. Diese
ist schräggestellt, so daß ein in Ausgaberichtung sich verbreiternder Ring-Trichter
vorliegt. Durch Belasten einer dem Schieber zugeordneten Betätigungshandhabe wird
die vor dem Flügel liegende, abgeteilte Portion durch die Mundstücksöffnung hinausgepreßt.
Der dabei auftretende Überdruck verlagert ein die Mundstücksöffnung sonst verschließendes
Ventil aus seiner Schließstellung. Es handelt sich um ein zentral gelagertes, in Schließrichtung
federbelastetes, stopfenartiges Verschlußstück. Beim Ausdrücken der Portion wird der
entsprechend den Betätigungsschritten in Richtung des Mundstückes nachwandernde Kolben
des Vorratsraumes nachgezogen. Der Schieber ist desweiteren durch eine jenseits des
Durchlasses liegende Lippe abgedichtet. Letztere führt sich an der Wand des Ausstoßkanales
und ist, wie die den Flügel bildende Manschette, ringförmig gestaltet. Nach Ausgabe
der Portionsmenge tritt der Schieber federbelastet wieder in seine Grundstellung zurück.
Der Flügel überläuft dabei die hinter ihm liegende Masse, wobei er seine dichtend
geführte Anlage an der korrespondierenden Wand des Ausstoßkanales verläßt, also radial
etwas einwinkelt. Nach Erreichen der Grundstellung stellt sich der Flügel wieder sperrend
aus. Die Ausgestaltung ist nicht nur für einen Massenartikel zu fertigungsaufwendig;
sie erfordert auch eine für einen Massenartikel an sich übertrieben hohe Präzision.
So ist die Standstabilität des Flügels abzustimmen auf die Kraft der Ventilfeder.
Ist diese bspw. zu hart ausgelegt, bricht die Standstabilität der Manschette zusammen.
Es kommt zu Ausgabestörungen. Ist dagegen die Standstabilität der Manschette höher
gewählt, kommt es nicht mehr zu einem Überlaufen der nachzuziehenden Masse. Die Funktion
hängt zu stark vom Grad der Viskosität der Masse ab. In baulicher Hinsicht ist außerdem
die Querlage des Ausstoßkanales zum Vorratsraum nachteilig insofern, als dort spritztechnische
Probleme auftreten. Endlich ist auch die Teilezahl zu hoch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Spender in herstellungstechnisch
einfacherer, gebrauchsvorteilhafterer Weise so auszubilden, daß einerseits auf ein
besonderes mündungsseitiges Ventil verzichtet werden kann, trotzdem aber die Füllstandssäule
bis zur Ausgabe der letzten Portion unterbrechungsfrei erhalten bleibt, dies alles
bei erheblich verringerter Teilezahl eines solchen Spenders.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Spenders.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein herstellungstechnisch einfacher Spender hoher
Funktionssicherheit realisiert: Es bedarf nicht mehr der erläuterten präzisen Abstimmung.
Außerdem kommt ein besonderes mündungsseitiges Ventil in Fortfall, da der elastizitätsbewegliche
Flügel selbst zusätzlich Ventilfunktion ausübt. Es liegt praktisch eine Art Schöpfkelle
mit klappbarer Austragsfläche vor. Die allenfalls dabei im Mundstück auftretende Einzugsbewegung
bringt einen nützlichen Absaugeffekt, so daß mündungsseitig kein Überstand verbleibt.
In einfacher Weise bildet der in Flachform ausgebildete Flügel den einen Schenkel
des V-förmig gestalteten, mit der V-Spitze dem Kolben zugekehrten und in die Masse
tauchenden Schiebers. Die V-Form begünstigt das Eintauchen in die Masse, zumal sich
die spitzwinklige V-Form beim Abwärtsschieben noch verringert. Der lediglich linear
bewegte V-Schenkel des Schiebers tritt dichtend durch einen Spalt in der Decke des
Vorratsgehäuses. An ihm wirken ortsfeste Führungsabdichtungslippen oder am Schieber
selbst sitzende, die somit in Ausgaberichtung vor dem Flügel liegen. Bei am Schieber
sitzenden Führungsabdichtungslippen ist die Ausgestaltung so, daß die eine sich an
der Wand der Einziehung führt, während die andere, auf der anderen Seite des Schieber-V-Schenkels
liegende sich an einer entsprechend parallel verlaufenden, tiefergezogenen, ausstoßkanalseitigen
Wand führt. Diese entsprechend parallel verlaufenden Wände bilden so einen Führungsschacht
für den in die Masse eintauchenden Schieber. Die Ausgabemechanik kann daher direkt
an den Vorratsraum anschließen. Es bedarf keiner besonderen Querkammer mehr. Zur Betätigung
des Schiebers geht dieser im Bereich oberhalb der Decke in eine doppelarmige Betätigungstaste
über. Eine baulich vorteilhafte Ausgestaltung bezüglich des Schiebers besteht darin,
daß dieser und die Betätigungstaste materialeinheitlich zueinander geformt, also einstückig
gestaltet sind. Die Betätigungsfläche der Taste erstreckt sich im wesentlichen quer
zum Ausgabeweg des Füllguts. Dadurch, daß weiter das lichte Innenmaß des Ausstoßkanales
querschnittsgrößer ist als das des Mundstücks, unterstützt die im Mundstück stehende
Masse praktisch selbst noch die Ventilfunktion, da aufgrund der Konsistenz und
[0007] Reibung eine zu große Trägheit vorliegt, um den Eintritt von Falschluft zuzulassen.
In vorteilhafter Weise liegt der Ausstoßkanal koaxial zum Mundstück. Weiter ist baulich
noch so vorgegangen, daß von Wand zu Wand reichende Quer-Stege der Einziehung eine
Auflagefläche für die gebogene Rückholfeder der Betätigungstaste bilden. Die Rückholfeder
stützt sich auf den Stirnflächen dieser Stege ab. Sie ist demzufolge gleitgünstig
abgestützt. Soll auf eine diesbezügliche Gleitbewegung verzichtet werden, so bietet
sich eine günstige Lösung dahingehend an, daß die in Richtung des Ausstoßkanales vorgewölbte
Rückholfeder vom äußeren Ende der doppelarmigen Betätigungstaste unterhalb ausgeht
und sich mit ihrem freien Ende in der ausstoßkanalseitigen, unteren Innenecke der
Einziehung abstützt. Unter Berücksichtigung der Kippbewegung wölbt sich so die Feder
in beanspruchungsgünstiger Weise in Richtung der Knickstelle zwischen Schieber und
Betätigungstaste aus.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand zweier zeichnerisch veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Spender im Vertikalschnitt, bei in Grundstellung befindlicher
Ausgabemechanik, gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, jedoch in Ausgabebetätigung,
Fig. 3 die Draufsicht auf den Spender bei entferntem Schieber,
Fig. 4 die Draufsicht auf den im Entformungszustand befindlichen Schieber mit Betätigungstaste
in Einzeldarstellung,
Fig. 5 den Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 den Spender gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, und zwar von der Betätigungstastenseite
her gesehen, teilweise aufgebrochen,
Fig. 7 den Schnitt gemäß Linie VII-VII in Fig. 6, bei in Grundstellung befindlicher
Ausgabemechanik,
Fig. 8 einen der Fig. 7 entsprechenden Schnitt, jedoch in Ausgabebetätigung,
Fig. 9 die Draufsicht auf Fig. 7 (ohne Betätigungstaste) und
Fig. 10 eine Herausvergrößerung des Führungsabdichtungslippen aufweisenden Schiebers.
[0009] Der Spender beider Ausführungsbeispiele besitzt ein zylindrisches Vorratsgehäuse
1. Sein Vorratsraum 2 ist bodenseitig durch einen Kolben 3 verschlossen, der sich
den Betätigungsschritten entsprechend in Richtung der Decke 4 des Vorratsgehäuses
1 verschiebt. Zur Zuordnung des Kolbens 3 ist das Vorratsgehäuse 1 unten offen. Eine
trichterförmige Ausstellung des unteren Gehäuserandes 1' erleichtert die Zuordnung
des Kolbens nach dem Verfüllen.
[0010] Der Kolben ist topfförmig gestaltet. Topfrand und Bodenzone bilden je eine ringförmige
Dichtlippe 5 aus. Die deckenseitige dient als Abstreif- und die gehäuserandseitige
als Stützlippe und weist dazu eine größere Spannkraft auf.
[0011] Die Decke 4 trägt ein Mundstück 6. Dieses liegt außermittig. Es geht als im Querschnitt
rechteckiges Röhrchen von einem die Decke 4 ebenfalls überragenden, im Querschnitt
gesehen segmentförmigen Kammerabschnitt 7 aus. Letzterer weist etwa den vierfachen
Durchtrittsquerschnitt des Mundstücks 6 auf.
[0012] An den Kammerabschnitt 7 schließt, in Richtung des Vorratsraumes 2 gesehen, ein Ausstoßkanal
8 an. Dieser liegt koaxial zum Mundstück. Das lichte Innenmaß des Ausstoßkanals 8
ist querschnittsgrößer als das des Mundstücks 6 und geringfügig größer als das des
Kammerabschnitts 7.
[0013] Der Ausstoßkanal 8 nimmt einen vertikal verlagerbaren Schieber Sch auf. Letzterer
ist V-förmig gestaltet. Sein kürzerer V-Schenkel a ist als Flügel 9 ausgebildet. Dieser
liegt bei Betätigungshub im Sinne der portionierten Ausgabe des Füllinhaltes, hier
einer pastösen Masse 10, an der Wand 11 dichtend an. Beim Rückhub hingegen hebt er
von der Wand 11 ab. Die entsprechende Klappbarkeit wird durch ein sogenanntes Filmscharnier
12 erreicht, über welches der in Flachform gestaltete Flügel 9 mit dem linear bewegten,
längeren V-Schenkel b verbunden ist. Dieser stützt sich an der Außenfläche einer den
Ausstoßkanal 8 mitbildenden, parallel zur vertikalen Wand 11 liegenden Wand 13 einer
von der Decke 4 ausgehenden Einziehung 14 ab. Letztere setzt sich ausstoßkanalseitig
in den Schacht auch seitlich begrenzende, vertikale, ebenfalls parallele Schmalwände
15 fort, die in der Wandung des Vorratsgehäuses 1 wurzeln.
[0014] Die Länge x des Flügels 9 ist -in der Klappebene gesehen- größer gewählt als das
in dieser Richtung liegende Breitenmaß y des Ausstoßkanales 8. Die maßliche Abstimmung
ist dabei so, daß etwa ein spitzer Winkel alpha von 45° zwischen den V-Schenkeln a
und b vorliegt. Die V-Spitze liegt im Bereich der Wand 13. Die Schmalkante 16 (Stirnfläche)
des Flügels 9 ist so abgeschrägt, daß eine größere Kontaktfläche zur Wand 11 besteht,
als die Dicke des Flügels beträgt. Entsprechend dem zylindrischen Verlauf der Wandung
des Vorratsgehäuses 1 und der einen entsprechenden Teilverlauf nehmenden Wandung des
integrierten Ausstoßkanales 8 gerundet.
[0015] In der aus Fig. 1 ersichtlichen Grundstellung überragt die V-Spitze des Schiebers
Sch etwas den unteren Rand des Ausstoßkanales 8.
[0016] Der Schieberdichtschluß nach außen wird beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1-5
durch ortsfest angeordnete Führungsabdichtungslippen L erzielt. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 6-10 hingegen sitzen diese Abdichtungslippen L am Schieber Sch, d.
h. an dessen V-Schenkel b.
[0017] Beim ersten Ausführungsbeispiel befindet sich die eine Abdichtungslippe L an der
Wand 13 der Einziehung 14. Sie ist dort über die ganze Kanalbreite als quer zur Verschieberichtung
liegende, im Querschnitt dreieckförmige Leiste realisiert, wobei eine Seite des Dreiecks
als Basis auf der Wand 13 sitzt. An der ausstoßkanalseitigen Fläche des V-Schenkels
b liegt, ebenfalls auf ganzer Breite des Ausstoßkanales 8 verlaufend, die andere Führungsdichtungslippe
L für den Schieber Sch an. Sie sitzt an einem frei federnd ausgebildeten, die Decke
4 nach unten hin überragenden Lappen 17. Letzterer schließt an eine innenseitige Wand
18 des Kammerabschnitts 7 an. Die Lippe L läuft klingenartig zugespitzt aus und erstreckt
sich ebenfalls spitzwinklig verlaufend, und zwar im wesentlichen parallel zum Flügel
9, jedoch in einen den erforderlichen Betätigungshub ermöglichenden Abstand dazu in
Mundstückrichtung. Räumlich gesehen verläuft diese ortsfest angeordnete Führungsdichtungslippe
L, ausgehend vom vertikalen Lappen 17, von links oben nach rechts unten. Der Flügel
9 erstreckt sich von rechts unten nach links oben.
[0018] Beim zweiten Ausführungsbeispiel sitzen die ebenfalls als im Querschnitt dreieckige
Leisten ausgebildeten Führungsabdichtungslippen L auch mit ihrer einen Breitseite
als Basis auf, so daß die Dreieckspitzen quer zur Schieberbewegungsebene weisen. Die
Führungsabdichtungslippen L liegen so, daß die eine sich an der Wand 13 der Einziehung
14 führt, während die andere, auf der anderen Seite des V-Schenkels b liegende Führungsabdichtungslippe
L sich am tiefergezogenen Abschnitt der ausstoßkanalseitigen Wand 18 führt. Beide
Wände verlaufen parallel zueinander und bilden so einen Führungsschacht.
[0019] Der lediglich linear bewegte V-Schenkel b des Schiebers tritt dichtend durch einen
nach oben hin etwas aufgeweiteten Spalt 19 der Decke 4 hindurch. Das Spaltmaß und
das des nach unten hin anschließenden Führungsschachtes ist so gewählt, daß zwischen
der einziehungsseitigen Wand 13 und der ausstoßkanalseitigen Wand 18 eine solche Breite
verbleibt, daß der Schieber mit beigeklapptem Flügel 9 dort eingeführt werden kann,
welch letzterer nach Verlassen der tieferliegenden Führungsabdichtungslippe L aufgrund
seiner Rückstellkraft sich elastizitätsbeweglich in die aus den Figuren ersichtliche
Lage abstemmt.
[0020] Oberhalb der Decke 4 geht der V-Schenkel b des Schiebers Sch gemäß beiden Ausführungsbeispielen
in eine Betätigungstaste 20 über. Diese ist als doppelarmiger Hebel ausgebildet. Es
handelt sich um einen durch eine schalenartige Randwand 21 versteifte Partie des Schiebers
Sch. Von dessen Randwand 21 gehen diametral einander gegenüberliegende Achsstummel
22 aus, die in Lager 23 einer die Decke überragenden Ringwand 24 des Vorratsgehäuses
1 eingeklipst sind.
[0021] Die mit dem Schieber einstückig ausgebildete Betätigungstaste 20 nimmt in Entformungsstellung
die aus den Fig. 4 und 5 ersichtliche Lage ein. In dem Spender zugeordneter Stellung
dagegen erstreckt sich der V-Schenkel b vertikal und die die Betätigungstaste 20 bildende
Partie im wesentlichen quer abgewinkelt dazu, und zwar in an der Übergangsstelle zwischen
Kammerabschnitt 7 und Mundstück 6 ansteigender Ausrichtung. Um zu einer biegungsfreudigeren
Knickzone zu gefangen, befindet sich in der Übergangszone zwischen der Betätigungsfläche
der wippenartigen Betätigungstaste 20 und dem V-Schenkel b eine fensterartige Durchbrechung
25. Diese liegt im Mittelbereich, so daß rechts und links Lappen 25' stehenbleiben.
Die durchbrechungsbildende Zone ist so als Zunge freigeschnitten, daß sie von der
Betätigungsfläche etwa senkrecht absteht. Sie verläuft daher etwa parallel zur Randwand
21 der Betätigungstaste 20. Sie fungiert insofern als den unteren Bereich der Betätigungstaste
20 abdeckender Schurz.
[0022] Jenseits der von den Achsstummeln 22 gebildeten Kippachse der Betätigungstaste geht
unterseitig derselben eine gebogene Rückholfeder 26 aus. Diese ist gleich mitangeformt
und wirkt so, daß der Schieber die aus Fig. 1 ersichtliche Ausgabebereitschaftsstellung
einnimmt. Die Rückholfeder stützt sich auf den Stirnkanten 27' einziehungsseitiger
Stege 27 ab. Letztere liegen in der Kippebene der Betätigungstaste. Sie sind parallelverlaufend
ausgerichtet und reichen von der die Abstützung des Schiebers bildenden Wand 13 der
Einziehung bis zur gegenüberliegenden Wand 13' derselben. Wie Fig. 1 entnehmbar, verlaufen
die oberen Stirnkanten 27' der Stege 27 schräg abfallend in Richtung des Ausstoßkanales
8.
[0023] Die Hubbegrenzung wird über einen betätigungstastenseitigen Anschlag erreicht, indem
die deckenseitige Stirnkante 21' des längsten Abschnitts der Randwand 21 auf die Oberseite
4' der Decke 4 jenseits der Rückholfeder liegend aufschlägt. Die entsprechende Stellung
ergibt sich aus Fig. 2. Wie ersichtlich, ist der Flügel dabei noch nicht gegen die
auf einer Querschnittsreduzierung zwischen Ausstoßkanal 8 und Kammerabschnitt 7 gebildete
Stufe getreten. In der Ausgabebetätigungsstellung gemäß Fig. 2 ist die Rückholfeder
26 deutlich aus der im wesentlichen parallelen Lage zum längsten Abschnitt 21' der
Randwand 21 in eine deutliche Abspreizlage getreten. Die Rückstellkraft bewirkt die
Rückführung der Betätigungstaste und somit des Schiebers in die aus Fig. 1 ersichtliche
Stellung. Der längste Abschnitt 21' befindet sich in diametraler Gegenüberlage zur
Schmalkante 16.
[0024] Beim zweiten Ausführungsbeispiel ist die Rückholfeder 26 nicht in gleitender Zuordnung
zur Einziehung angeordnet; vielmehr geht die in Richtung des Ausstoßkanales 8 leicht
vorgewölbte Rückholfeder 26 vom äußeren Ende der doppelarmigen Betätigungstaste 20
so aus, daß sie sich mit ihrem freien Ende 26' an der ausstoßkanalseitigen, unteren
Innenecke 14' der Einziehung 14 abstützt. Sie durchsetzt so im wesentlichen diagonal
die Einziehung. in Grundstellung (Fig. 7) hält die Rückholfeder 26 die Betätigungstaste
20 in begrenzender Anlage auf der oberen Stirnfläche 13" der Wand 13. Wie ersichtlich,
stützt sich dort das in Nähe des Filmscharniers 12 liegende Ende der doppelarmigen
Betätigungstaste 20 ab. Der schieberseitig an das Filmscharnier 12 anschließende unmittelbare
Bereich verformt sich unter Drucktastenbetätigung leicht. Aufgrund des verwendeten
elastizitätsbeweglichen Kunststoffmateriales kann eine Verformung dieses Bereichs
hingenommen werden.
[0025] Die Funktionsweise beider Ausführungsbeispiele ist kurz zusammengefaßt wie folgt:
Das bis zum Mundstück 6 hin angefüllte Vorratsgehäuse 1 ist nach Entnahme eines die
Mechanik überfangenden Schutzdeckels 28 bereit zur portionierten Ausgabe der pastösen
Masse 10. Hierzu wird ein Druck in Richtung des Pfeils P auf die Betätigungstaste
20 ausgeübt. Das führt zu einer Verlagerung des Schiebers Sch in Richtung der Decke
4. Die sich vor dem Flügel 9 befindende pastöse Masse wird dabei aus dem Mundstück
6 ausgeschoben. Die in Ausgaberichtung vor dem Flügel 9 liegenden Führungsabdichtungslippen
L streift das dortige pastöse Gut so ab, daß es nicht durch den Spalt 19 austreten
kann. Die auszugebende Masse lastet im übrigen so auf der ausgabeseitigen Fläche des
Flügels 9, daß die dichtende Anlage zur Wand 11 nicht aufgehoben wird. Durch diesen
allseitigen Dichtschluß erfolgt das Nachziehen des Kolbens 3 über die Füllstandssäule
der pastösen Masse 10, an der er praktisch "klebt" .
[0026] Das Wiedereintauchen des Schiebers geschieht ohne größere Belastung der pastösen
Masse zufolge des spitzwinkligen Eintauchens desselben, wobei der Flügel 9, um die
Filmscharnierstelle 12 kippend, in Richtung des V-Schenkel b beiklappt. Der Schieber
taucht so in die Masse ein und schöpft die nächste Portion. Die Rückstellkraft des
Materiales bewirkt die erneute sperrventilartige Anlage des Flügels 9 an der Wand
11. Die nächste Portion kann entnommen werden usw.
[0027] Die im tüllenartigen Mundstückröhrchen vorhandene pastöse Masse wirkt als gegenüber
der Außenluft sicher abschließender Stopfen, der sich sogar unter Vermeidung eines
möglicherweise bald trocknenden Überstandes leicht in das Mundstück 6 einzieht.
[0028] Der geringfügige Überstand des Schiebers bzw. seiner seitlichen Öffnung in den unmittelbar
anschließenden Vorratsraum 2 begünstigt die Feuchthaltung der in der Ausstoßkammer
8 befindlichen Abteilmenge.
[0029] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Spender zur portionierten Ausgabe insbesondere pastöser Massen, mit im Spender-Vorratsraum
entsprechend den Betätigungsschritten in Richtung des Mundstückes wanderndem Kolben
und einem von einer Betätigungshandhabe in Richtung des Mundstückes verlagerbaren
Schieber, der zum Spendergehäuse hin durch eine Lippe abgedichtet geführt ist und
einen Flügel besitzt, der beim Betätigungshub an der Wand eines Ausstoßkanales dichtend
anliegt und sich beim Rückhub von der Wand des Ausstoßkanales abhebt, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Flachform gestaltete Flügel (9) den einen elastizitätsbeweglichen Schenkel
(a) des V-förmig gestalteten, mit der V-Spitze dem Kolben (3) zugekehrten und in die
Masse (10) eintauchenden Schiebers (Sch) bildet.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der linear bewegte V-Schenkel
(b) des Schiebers (Sch) dichtend durch einen Spalt (19) in der Decke (4) des Vorratsgehäuses
(1) tritt und dort gelenkig mit dem Ende einer doppelarmigen Betätigungstaste (20)
gekuppelt ist.
3. Spender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schieber (Sch) und Betätigungstaste
(20) materialeinheitlich zueinander geformt sind.
4. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lichte Innenmaß des Ausstoßkanales
(8) querschnittsgrößer ist als das des Mundstücks (6).
5. Spender nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstoßkanat (8) koaxial
zum Mundstück (6) liegt.
6. Spender nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ortsfest angeordnete Führungsdichtungslippen
(L) für den V-Schenkel (b).
7. Spender nach den Ansprüchen 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die eine
Führungsabdichtungslippe (L) für den V-Schenkel (b) an der Wand (13) einer Einziehung
(14) in der Decke (4) des Vorratsgehäuses (1) befindet, während die auf der anderen
Seite des V-Schenkels (b) liegende Führungsabdichtungslippe (L) spitzwinklig auf die
Wand (13) zugerichtet verläuft.
8. Spender nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von Wand (13) zu Wand
(13') reichenden Stege (27) eine Auflagefläche (Stirnkanten 27') für eine gebogene
Rückholfeder (26) der Betätigungstaste bilden.
9. Spender nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabdichtungslippen
(L) am Schieber (Sch) sitzen derart, daß die eine sich an der Wand (13) der Einziehung
(14) führt, während die andere, auf der anderen Seite des V-Schenkels (b) liegende
sich an einer entsprechend parallel verlaufenden, tiefergezogenen, ausstoßkanalseitigen
Wand (18) führt.
10. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung des Ausstoßkanals
(8) vorgewölbte Rückholfeder (26) vom äußeren Ende der doppelarmigen Betätigungstaste
(20) unterhalb ausgeht und sich mit ihrem freien Ende (26') in der ausstoßkanalseitigen,
unteren Innenecke der Einziehung (14) abstützt.