[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschalter mit Fehlschließsicherung.
[0002] Insbesondere wird ausgegangen von einem solchen Sicherheitsschalter, der ein Schaltergehäuse
mit einem von diesem umschlossenen Schalter, einen durch die Wand des Schaltergehäuses
geführten Stößel und eine über Kniehebel mit dem Stößel gelenkig verbundene Steuerwalze
umfaßt, die schwenkbar auf einer Welle in einem Steuergehäuse angeordnet ist und an
ihrem Umfang eine sektorartige Ausnehmung aufweist, in die ein dem Steuergehäuse zugeordneter
Betätigungsbügel, durch einen Schlitz im Steuergehäuse eingeführt, mit seinem vorderen,
als Quersteg vor einem Fenster ausgebildeten freien Ende eingreifen kann, um die Steuerwalze
zu verdrehen.
[0003] Es ist ein solcher Sicherheitsschalter, wenn auch noch mit anders ausgebildetem Betätigungsbügel,
bereits bekanntgeworden.
[0004] Schon jener Sicherheitsschalter konnte nicht von Unbefugten mit einem einfachen Hilfsmittel,
beispielsweise einem Schraubenzieher, betätigt werden, sondern erforderte ein besonders
ausgebildetes Betätigungsglied in Gestalt einer Kralle, die, in den Schlitz des Steuergehäuses
eingeführt, in der Lage war, mit dem abgebogenen freien Ende in eine Ausnehmung einer
Steuerwalze einzugreifen und diese so zu verdrehen, daß ein gelenkig mit der Steuerwalze
verbundener Stößel die Kontakte eines benachbart angeordneten Schalters zwangsläufig
schloß bzw. umgekehrt beim Entfernen der Betätigungskralle die Walze zwangsläufig
wieder zurückführte und damit die Kontakte zwangsläufig öffnete.
[0005] Erhöhte Anforderungen an die Sicherheit gegen eine Betätigung durch Unbefugte führten
dann zu einer Weiterentwicklung. Dort wurde anstelle der Betätigungskralle ein Betätigungsbügel
vorgesehen, der an seinem vorderen freien Ende einen Quersteg zum Verschwenken des
Steuerflügels einer Steuerwalze und dahinter ein Fenster zur Aufnahme eines Abweiserflügels
dieser Steuerwalze aufwies. Dieser Schalter konnte ebenfalls nicht durch einfache
Werkzeuge, beispielsweise einen Schraubenzieher, betätigt werden, war aber auch sicher
gegen Betätigung durch Unbefugte, die sich aus einem entsprechend abgewinkelten Blechstreifen
eine Betätigungskralle anfertigten und damit versuchten, den vorstehend beschriebenen
Schalter zu betätigen.
[0006] Auch dieser Sicherheitsschalter läßt sich von Unbefugten betätigen, sofern diese
ein gewisses handwerkliches Geschick besitzen und sich aus einem entsprechend kräftigen
Draht einen Betätigungsbügel anfertigen, mit dem sie dann die Steuerwalze verdrehen
und den Schalter zumindest kurzzeitig einschalten können. Während im allgemeinen der
vorgenannte Sicherheitsschalter schon eine erhöhte Sicherheit gegen Überlisten aufweist,
mag man die Anforderungen an die Sicherheit gegen Überlisten für gewisse Anwendungsfälle
unter Umständen noch höher schrauben. Sofern dann der vorstehend beschriebene bekannte
Sicherheitsschalter als nicht mehr ausreichend hinsichtlich einer Sicherung gegen
Überlisten angesehen werden sollte, wird nachstehend ein weiterentwickelter Sicherheitsschalter
mit einer Fehlschließsicherung beschrieben und beansprucht, der eine Betätigung mit
Hilfe von hierzu mit vertretbarem Zeitaufwand angefertigten Hilfsmitteln nicht mehr
gestattet.
[0007] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, den vorstehend beschriebenen bekannten
Sicherheitsschalter mit einer Fehlschließeinrichtung auszustatten, die eine Betätigung
durch Unbefugte mit solchen Hilfsmitteln, die in kurzer Zeit hergestellt werden können,
ausschließt.
[0008] Zur Erläuterung wird jedoch-bemerkt, daß es einen Sicherheitsschalter.mit Fehlschließsicherung,
der überhaupt nicht durch Unbefugte betätigt werden kann, ebensowenig gibt, wie ein
Sicherheitsschloß, das absolute Sicherheit gegen ein Öffnen durch qualifizierte Einbrecher
bietet. Letztlich entscheiden die technischen Möglichkeiten des Unbefugten und die
ihm zur Verfügung stehende Zeit darüber, ob er in seinen Bemühungen erfolgreich sein
kann oder nicht.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird vorgeschlagen, daß der Steuerwalze mindestens
eine frei schwenkbar angeordnete Sperrscheibe zugeordnet ist, die an ihrem in den
Schlitz im Steuergehäuse hineinragenden Ende eine radial vorspringende Steuernase
und ferner einen Kurvenschlitz zur Aufnahme der den Stößel des Schalters mit den Kniehebeln
gelenkig verbindenden Achse aufweist.
[0010] Dabei umfaßt der Kurvenschlitz einen in der Ausgangslage (Ruhelage) der Sperrscheibe
die Achse aufnehmenden und sie vor dem Schließen der Kontakte des Schalters festhaltenden
kürzeren Schlitzteil und einen mit diesem durch einen mittleren Führungsteil verbundenen
längeren Schlitzteil, der in der Arbeitslage der Sperrscheibe die Achse aufnimmt und
ihre Weiterbewegung unter Einwirkung der Steuerwalze bis zum Schließen der Kontakte
des Schalters gestattet.'
[0011] Wenn also die Sperrscheibe in ihrer Ausgangslage verbleibt und die Steuerwalze weitergedreht
wird und die Kniehebel in Richtung auf den Schalter bewegt, gelangt die Achse, die
diese Kniehebel mit dem Stössel des Schalters gelenkig verbindet, zwangsläufig in
den kürzeren Kurvenschlitz der Sperrscheibe, dessen Länge so bemessen ist, daß die
Bewegung der Achse beendet wird, bevor die Kontakte des Schalters geschlossen werden.
Eine weitere Verschwenkung der Walze sowie eine dadurch verursachte Weiterbewegung
des Stößels des Schalters sind dann nicht mehr möglich.
[0012] Sofern allerdings die Sperrscheibe aus ihrer Ausgangslage in ihre Arbeitslage verschwenkt
wurde, bevor die Steuerwalze weiter verschwenkt wird, gelangt die besagte Achse in
den längeren Schlitzteil des Kurvenschlitzes, der einen wesentlich längeren Weg der
Achse und damit des die Kontaktbrücke des Schalters bewegenden Stößels gestattet.
Bei einer anschließenden Bewegung der Steuerwalze werden also die Kniehebel und die
Achse sowie dadurch der Stößel des Schalters so weit bewegt, daß schließlich die Kontakte
des Schalters geschlossen werden.
[0013] Es sei noch betont, daß durch den mittleren Führungsteil des Kurvenschlitzes eine
zwangsläufige Rückstellung der Sperrscheibe aus ihrer Arbeitslage in die Ausgangslage
zur zwangsläufigen erneuten Sperrbereitschaft für die Fehlschließsicherung erfolgt.
[0014] Erfindungsgemäß besitzt der Betätigungsbügel an seinem freien Ende, also vor dem
Quersteg, einen Vorsprung bzw. dann, wenn zwei Sperrscheiben vorgesehen sind, zwei
Vorsprünge, die so angeordnet und bemessen sind, daß sie beim Einführen des Betätigungsbügels
in den Schlitz im Steuergehäuse auf eine Steuernase der jeweiligen Sperrscheibe auftreffen.
Diese Steuernase ragt in den Weg des Betätigungsbügels hinein und wird beim Einführen
desselben von dem jeweiligen Vorsprung beaufschlagt, so daß schließlich die Sperrscheibe
aus der Ausgangslage in die Arbeitslage verschwenkt wird.
[0015] Man kann grundsätzlich mit einer einzigen Sperrscheibe auskommen, die dann auf der
einen oder anderen Seite der Steuerwalze angeordnet ist. Vorzugsweise wird man allerdings
auf jeder Seite der Steuerwalze eine Sperrscheibe vorsehen und dementsprechend auch
zwei Vorsprünge an den Enden des Quersteges des Betätigungbügels anordnen, da hierdurch
die Wirkung der Fehlschließsicherung erhöht wird.
[0016] Die Länge der Vorsprünge am Betätigungsbügel wird selbstverständlich so bemessen,
daß die Sperrscheiben bereits in ihre Arbeitslage verschwenkt sind, bevor die Steuerwalze
die Achse, die die Kniehebel mit dem Stößel des Schalters gelenkig verbindet, schon
in den kürzeren Schlitzteil des Kurvenschlitzes eingeführt hat.
[0017] Wenn ein Unbefugter versuchen wollte, einen solchen erfindungsgemäßen Sicherheitsschalter
mit Fehlschließsicherung mit einfachen Mitteln zu schließen, dann könnte er etwa daran
denken, zur Betätigung der Steuerwalze einen aus kräftigem Draht gebogenen Bügel anzufertigen,
mit dem er die Steuerwalze zu verschwenken sucht. Etwa gleichzeitig müßte er allerdings
die beiden Sperrscheiben in ihre Arbeitslage bringen und zu diesem Zweck auf jeder
Seite des Schlitzes im Steuergehäuse einen entsprechend bemessenen Stift einführen,
der auf die Steuernase der jeweiligen Sperrscheibe auftrifft und diese bewegt.
[0018] Eine solche Manipulation kann aber praktisch als ausgeschlossen angesehen werden,
schon deshalb, weil der betreffenden Person drei Hände zur Betätigung der drei verschiedenen
Teile des Schalters zur Verfügung stehen müßten, und es zudem schwierig ist, die drei
Teile in den Schlitz einzuführen.
[0019] Wenn man von der theoretischen Möglichkeit absieht, daß sich ein Unbefugter einen
für diesen Schalter passenden Betätigungsbügel beschafft oder in mühsamer Arbeit selbst
anfertigt, dann darf man den erfindungsgemäßen Sicherheitsschalter mit Fehlschließsicherung
unbesorgt als überlistungssicher ansprechen.
[0020] In einer Weiterentwicklung ist vorgesehen, daß der kürzere Schlitzteil in der bzw.
jeder Sperrscheibe auch einen kurzen, sich in Richtung auf die Welle der Steuerwalze
erstreckenden Teil aufweist. Durch diese Ausbildung wird eine Manipulation des Schalters
mit einzelnen, durch den Schlitz eingeführten Stäben oder dergleichen weiterhin erschwert.
Sofern man nämlich dabei zwar die beiden Sperrscheiben mit einem oder zwei Werkzeugen
trifft und im gewünschten Sinne verschwenken möchte, bevor man den Betätigungsflügel
der Steuerwalze etwas aus seiner Ruhelage verschwenkt, gelangt die Achse, die in dem
Schlitz der bzw. jeder Sperrscheibe verschiebbar ist, in diesen Teil des Schlitzes
und verhindert ein weiteres Verschwenken der Sperrscheibe(n).
[0021] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß der mittlere Führungsteil des Kurvenschlitzes
in der bzw. jeder Sperrscheibe so ausgebildet ist, daß er die zwangsläufige Rückstellung
der Sperrscheibe aus der Arbeitslage in die Ausgangslage bewirkt.
[0022] Normalerweise genügt diese Ausbildung des Kurvenschlitzes, um eine zuverlässige Rückstellung
der Sperrscheibe zu garantieren.
[0023] Zusätzlich wird jedoch vorgeschlagen, daß der bzw. jeder Sperrscheibe ein Federmittel
zugeordnet ist, das die Sperrscheibe in der Ausgangslage hält. Durch ein solches Federmittel
wird bei jeder beliebigen Einbaulage des Sicherheitsschalters die Gewähr für eine
zuverlässige Rückstellung der Sperrscheibe gegeben.
[0024] Als Federmittel für die Sperrscheiben können grundsätzlich alle überhaupt denkbaren
Federmittel verwendet werden. Vorzugsweise wird ein solches Federmittel jedoch durch
einen mit der jeweiligen Sperrscheibe fest verbundenen, etwa radial von ihr vorstehenden
und sich unter Vorspannung gegen eine Innenwand des Steuergehäuses legenden Federarm
gebildet.
[0025] Insbesondere ist dabei vorgesehen, daß die Sperrscheibe nebst Federarm einstückig
aus einem hochelastischen thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist. Da der Federarm
keine großen Kräfte aufzunehmen bzw. Wege auszuführen hat, weil lediglich die Reibungskräfte,
die auf die jeweilige Sperrscheibe wirken, zu überwinden sind, läßt sich der Federarm
so auslegen, daß er praktisch ermüdungsfrei ist und eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer
aufweist.
[0026] Der Sicherheitsschalter kann nicht nur, wie vorstehend ausführlich beschrieben wurde,
durch Einführen eines Betätigungsbügels in einen Schlitz in einer der beiden Seitenwände
des Steuergehäuses geschaltet werden, sondern auch durch einen Schlitz, der sich in
der Bodenwand des Steuergehäuses, also in der dem Schaltergehäuse abgewandten Wand,
befindet. Auch in diesem Falle läßt sich bei richtiger Anordnung und Ausbildung der
Steuerwalze und der Sperrscheiben eine Betätigung nur durch den zugeordneten Betätigungsbügel,
nicht jedoch durch Manipulationen mit anderen Werkzeugen, bewirken.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschalters
mit Fehlschließsicherung, einschließlich eines dazugehörigen Betätigungsbügels;
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht auf die Vorderseite des Steuergehäuses, mit abgenommener,
jedoch strichpunktiert angedeuteter, den Schlitz zur Einführung des Betätigungsbügels
enthaltender Kappe, gesehen in Richtung des Pfeiles II in Fig.3;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das in Fig. 2 dargestellte Steuergehäuse, im gleichen
Maßstab;
Fig. 3a die Ansicht einer Sperrscheibe;
Fig. 4 bis Schnitte ähnlich Fig. 3, in ver-Fig. 7 schiedenen Schaltzuständen;
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich Fig. 3a einer abgewandelten Sperrscheibe und
Fig. 9 einen Schnitt ähnlich Fig. 4 durch ein Steuergehäuse mit Bodenschlitz und dort
eingeführtem Betätigungsbügel.
[0028] Der in Fig. 1 dargestellte Sicherheitsschalter 1 mit Fehlschließsicherung umfaßt
ein Schaltergehäuse 3 und ein mit diesem verbundenes Steuergehäuse 4. In der Vorderwand
12a des Steuergehäuses 4 befindet sich ein rechteckiger Schlitz 13, durch den ein
zugeordneter Betätigungsbügel 2 eingeführt werden kann. Dieser Betätigungsbügel besitzt
am vorderen Ende einen Quersteg 14 und dahinter ein Fenster 15.An dem rückwärtigen
Ende des Betätigungsbügels 2 befindet sich eine Fußplatte 16 mit Löchern 17, mit deren
Hilfe der Betätigungsbügel an einer Tür, einem beweglichen Maschinenteil oder dergleichen
befestigt werden kann.
[0029] Von dem Quersteg 14 am freien Ende des Betätigungsbügels stehen beiderseits Vorsprünge
10a und 10b vor, die eine nachstehend zu beschreibende besondere Schaltfunktion übernehmen.
[0030] Einzelheiten des Steuergehäuses 4 sind aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen. Wie man
insbesondere aus Fig. 3 erkennt, ist in diesem Gehäuse auf einer Welle 6 eine Steuerwalze
8 schwenkbar angeordnet, die einen vom Quersteg 14 des Betätigungsbügels 2 zu beaufschlagenden
Steuerflügel 5, eine sektorartige Ausnehmung 28 und einen Abweiserflügel 9 aufweist.
Der Quersteg 14 gelangt beim Einführen des Betätigungsbügels in die sektorartige Ausnehmung
28.
[0031] Würde man anstelle eines mit Fenstern versehenen Betätigungsbügels eine geschlossene
Platte, einen Stab oder dergleichen verwenden, dann würde ein vollständiges Einführen
desselben durch den in den Weg des Betätigungsbügels hineinschwenkenden Abweiserflügel
9 verhindert werden.
[0032] In der Steuerwalze 8 ist ferner, hinter dem Steuerflügel 5, dem sektorartigen Ausschnitt
28 abgewandt, eine Achse 18 angeordnet, die beiderseits über die Steuerwalze 8 übersteht
und auf der jeweils ein Kniehebel 7a bzw. 7b schwenkbar gelagert ist. Diese beiderseits
der Steuerwalze befindlichen Kniehebel tragen an ihren anderen, dem Schaltergehäuse
zugewandten Enden eine durchgehende Achse 19, auf der der Stößel 20 (nur teilweise
dargestellt) des Schalters, der die (nicht dargestellte) Kontaktbrücke trägt, schwenkbar
gelagert ist.
[0033] Bei einer Verdrehung der Steuerwalze entgegen dem Uhrzeigersinn (in Fig. 3) wird
die Achse 19 und mit dieser der Stößel 20 in Richtung auf das Schaltergehäuse 3 geführt
und bei einem ausreichend langen Weg schließlich der Schalter geschlossen.
[0034] Eine solche Verschwenkung der Steuerwalze durch den Betätigungsbügel 2 und damit
ein Schließen des Schalters sind aber nur dann möglich, wenn die nachstehend erläuterten
beiden Sperren etwa gleichzeitig gelöst werden.
[0035] Diese Sperren werden durch zwei Sperrscheiben 21a und 21b gebildet, deren Gestalt
aus Fig. 3a ersichtlich ist. Die beiden Sperrscheiben sind beiderseits der Steuerwalze
8 auf deren Welle 6 schwenkbar angeordnet und liegen in ihrer Ausgangslage, wie in
Fig. 3 dargestellt, mit der linken Begrenzung ihres kürzeren Schlitzteils 22 an der
Achse 19 an.
[0036] Dabei legt sich jeweils der Federarm 23 jeder Sperrscheibe unter Vorspannung auf
die Innenseite der Vorderwand 12a und sorgt dadurch dafür, daß die Sperrscheibe in
der Ausgangslage bleibt.
[0037] In jeder Sperrscheibe befindet sich ein Kurvenschlitz, der einen kürzeren, etwa radial
zur Welle 6 verlaufenden Schlitzteil 22, einen längeren, ebenfalls etwa radial zur
Welle 6 verlaufenden Schlitzteil 25 und einen diese beiden Schlitzteile verbindenden
mittleren Führungsteil 24 umfaßt.
[0038] Die Anordnung ist, wie man aus Fig. 3 erkennt, so getroffen, daß dann, wenn sich
die Sperrscheiben in ihrer Ausgangslage befinden, der kürzere Schlitzteil 22 mit der
die Welle 6 mit der Achse 19 verbindenden Mittelebene parallel verläuft.
[0039] Die weiteren Bewegungsvorgänge werden jetzt anhand der Fig. 4 bis 7 erläutert.
[0040] Sofern ein Betätigungsbügel, wie in Fig. 1 dargestellt und dazu beschrieben, eingeführt
und in die Lage 2
1 gemäß Fig. 4 gebracht wird, hat sein Quersteg 14' den Steuerflügel 5
1 berührt und etwas verschwenkt, so daß die Achse 19
1 ebenfalls etwas angehoben wurde, wobei sie allerdings noch nicht in den kurzen Schlitz
der Sperrscheiben eingetreten ist.
[0041] Wird der Betätigungsbügel dann in die in Fig. 5 dargestellte Lage 2'' gebracht, dann
gelangen die Vorsprünge 10a und 10b in die Lage 10a'' bzw. 10b'', in der sie die Steuernasen
27 der Sperrscheiben treffen und dadurch die Sperrscheiben in ihre in Fig. 5 dargestellte
Arbeitslage verschwenken. In dieser Arbeitslage fluchtet jetzt der längere Schlitzteil
25 in etwa mit der Achse 19 und diese kann, wenn die Steuerwalze anschließend weiter
verschwenkt wird, in den längeren Führungsschlitz eintreten.
[0042] In Fig. 6 ist die Endstellung, bei vollständig eingeschobenem Betätigungsbügel, dargestellt.
Der Quersteg 14 des Betätigungsbügels hat die Steuerwalze weitergeschwenkt und diese
hat die Achse 19 in den langen Schlitzteil 25 eingeführt, wobei der Stößel 20 des
Schalters seine Endlage erreicht und die Schaltkontakte (nicht dargestellt) geschlossen
hat.
[0043] In Fig. 7 ist vergleichsweise dargestellt, was im Steuerteil des Sicherheitsschalters
geschieht, wenn in den Schlitz 13 des Steuergehäuses nicht ein ordnungsgemäß ausgebildeter
Betätigungsbügel, sondern beispielsweise ein flaches Blechstück 26 eingeführt wird.
Einerseits gelangt, wie man aus Fig. 7 entnimmt, der Abweiserflügel der Steuerwalze
in die Position 9
1111 und verhindert schon dadurch ein weiteres Vorschieben des Werkzeuges 26 und damit
ein weiteres Verschwenken der Steuerwalze. Zum anderen hat das Werkzeug 26 aber nicht
die beiden Sperrscheiben aus ihrer Arbeitslage herausbewegt, so daß die Achse 19 in
den kurzen Schlitzteil gelangt ist und von diesem festgehalten wird. Die Länge des
kurzen Schlitzteiles ist so bemessen, daß in dieser Position die Kontakte des Schalters
mit Sicherheit noch nicht geschlossen sind.
[0044] Selbst wenn man nun ein bügelförmiges Werkzeug verwenden würde, das hinsichtlich
des Abweiserflügels der Steuerwalze keine Schwierigkeiten bereitet, würde dennoch
die Achse 19 in die kurzen Schlitzteile der Sperrscheiben gelangen und dadurch eine
weitere Bewegung und damit ein Schließen des Schalters mit Sicherheit verhindert werden.
[0045] Es sei noch zu den Fig. 4 bis 7 bemerkt, daß dort der Übersichtlichkeit halber der
Federarm 23 der Sperrscheibe 21b nicht dargestellt, sondern abgebrochen wurde.
[0046] Der hinter dem Schlitz 13 in der Vorderwand 12a befindliche, zur Aufnahme des Betätigungsbügels
2 vorgesehene Kanal erstreckt sich durch das Steuergehäuse 4 hindurch und durchzieht
dessen Rückwand 12b. Man kann dann durch einfaches Umstecken der Steuerwalze 8 und
der beiden Sperrscheiben 21a und 21b den Sicherheitsschalter so ausbilden, daß er
durch einen Betätigungsbügel von der Rückwand 12b her betätigt werden kann. Dabei
sind die Anordnung der bewegten Teile im Inneren des Steuergehäuses 4 sowie deren
Bewegungen bei Betätigung durch den Betätigungsbügel spiegelbildlich zu denen, die
vorstehend anhand des dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben wurden.
[0047] In Fig. 8 ist eine abgewandelte Sperrscheibe 121 mit Federarm 123 und Steuernase
127 sowie Kurvenschlitz 122, 124, 125 dargestellt. Der Kurvenschlitz dieser Ausführung
umfaßt aber zusätzlich zu der in Fig. 3a dargestellten Sperrscheibe noch einen weiteren
kurzen Schlitzteil 128, gegenüber dem Schlitzteil 122, der in der nachstehend beschriebenen
Weise die Sicherheit gegen Manipulationen weiterhin erhöht.
[0048] In Fig. 9 ist eine Ausbildung des Steuergehäuses dargestellt, bei der sich der Schlitz
130, der zur Aufnahme des Betätigungsbügels 102 vorgesehen ist, im Boden des Steuergehäuses
befindet, also in der dem Schaltergehäuse abgewandten Wand 111. Die Steuerwalze 108
ist hier so geformt und eingesetzt, daß ihr Betätigungsflügel 109 beim Einführen des
Betätigungsbügels 102 von dessen vorderem Quersteg 114 beaufschlagt wird. Die beiden
Vorsprünge 110, die bei dieser Ausführung ebenfalls beiderseits des Quersteges 114
angeordnet sind und in Einführungsrichtung über diesen Quersteg vorstehen, treffen,
wie in Fig. 9 gestrichelt dargestellt ist, auf die Steuernase 127 jeder Sperrscheibe
121 und versuchen, die Sperrscheiben entgegen der Federwirkung der Federbügel 123
im Uhrzeigersinne zu verdrehen und damit die Achse 119 über den Verbindungsteil 124
des Kurvenschlitzes in den längeren Teil 125 des Schlitzes zu führen. Wie man aus
Fig. 9 erkennt, gelingt das aber nur dann, wenn die Achse 119 zuerst aus dem kurzen
Schlitzteil 128 herausgehoben wird. Das kann nur dann geschehen, wenn der Quersteg
114 die Steuerwalze 108 zuerst etwas im Uhrzeigersinne verschwenkt. Dann wird über
die Kniehebel 107 die Achse 119 aus dem kurzen Schlitzteil 128 herausbewegt. Eine
weitere Vorwärtsbewegung des Quersteges 114 würde aber jetzt dazu führen, daß die
Achse 119 in den in Fig. 9 obenliegenden kurzen Schlitzteil 122 geführt und dort festgehalten
wird. Es muß also eine genaue Abstimmung zwischen der Bewegung der Steuerwalze 108
und der Bewegung der beiden Sperrscheiben erfolgen, damit die Achse 119 schließlich
in der Lage ist, in den Verbindungsteil 124 des Kurvenschlitzes und dann anschließend
in den langen Schlitzteil 125 einzutreten. Eine solche Abstimmung ist aber nur möglich,
wenn ein Betätigungsbügel 102 verwendet wird, bei dem die seitlichen Vorsprünge 110
um ein ganz bestimmtes Maß über die vordere Steuerfläche des Quersteges 114 vorstehen.
[0049] Sofern dann hinter dem Quersteg 114 das schon eingangs beschriebene Fenster vorhanden
ist, kann der Abweiserflügel 105 der Steuerwalze 108 in dieses Fenster eintreten und
die Bewegung kann soweit fortgesetzt werden, daß die Achse 119 schließlich über den
(in Fig. 9 nicht eingezeichneten) Stößel den Schalter im Schaltergehäuse 3 (siehe
Fig. 1) betätigt.
[0050] Das Steuergehäuse gemäß Fig. 9 läßt sich je nach Wunsch für eine Betätigung von links
oder von rechts oder, wie in Fig. 9, dargestellt, von unten verwenden, wobei dann
jeweils der eine oder andere Schlitz benutzt wird. Zweckmäßig sind, wie in Fig. 9
dargestellt, die Schlitze durch ausbrechbare Teile verschlossen. Man kann dann je
nach Wunsch den einen oder anderen Teil ausbrechen und das Gehäuse für eine solche
Betätigungsart verwenden. Selbstverständlich müssen dann auch die Sperrscheiben und
die Steuerwalze entsprechend geformt sein und eingesetzt werden.
1. Sicherheitsschalter mit Fehlschließsicherung, der ein Schaltergehäuse (3) mit einem
von diesem umschlossenen Schalter, einen durch die Wand des Schaltergehäuses geführten
Stößel (20) und eine über Kniehebel (7, 107) mit dem Stößel gelenkig verbundene Steuerwalze
(8, 108) umfaßt, die schwenkbar auf einer Welle (6, 106) in einem Steuergehäuse (4)
angeordnet ist und an ihrem Umfang eine sektorartige Ausnehmung (28) aufweist, in
die ein dem Steuergehäuse zugeordneter Betätigungsbügel (2, 102), durch einen Schlitz
(13, 130) im Steuergehäuse (4) eingeführt, mit seinem vorderen, als Quersteg (14,
114) vor einem Fenster (15) ausgebildeten freien Ende eingreifen kann, um die Steuerwalze
zu verdrehen, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerwalze (8, 108) mindestens eine
frei schwenkbar angeordnete Sperrscheibe (21, 121) zugeordnet ist, die an ihrem in
den Schlitz (13, 130) im Steuergehäuse (4) hineinragenden Ende eine radial vorspringende
Steuernase (27, 127) und ferner einen Kurvenschlitz (22, 24, 25; 122, 124, 125, 128)
zur Aufnahme der den Stößel (20) des Schalters mit den Kniehebeln (7, 107) gelenkig
verbindenden Achse (19, 119) aufweist, wobei der Kurvenschlitz einen in der Ausgangslage
der Sperrscheibe (21) die Achse (19) aufnehmenden und sie vor dem Schließen der Kontakte
des Schalters festhaltenden kürzeren Schlitzteil (22, 122) und einen mit diesem durch
einen mittleren Führungsteil (24, 124) verbundenen längeren Schlitzteil (25, 125)
umfaßt, der in der Arbeitslage der Sperrscheibe (21, 121) die Achse (19, 119) aufnimmt
und ihre Weiterbewegung unter Einwirkung der Steuerwalze (8, 108) bis zum Schließen
der Kontakte des Schalters gestattet, und wobei der Betätigungsbügel (2, 102) an seinem
freien Ende je einen der bzw. den Sperrscheiben (21, 121) zugeordneten Vorsprung (10,
110) aufweist, der beim Einführen des Betätigungsbügels (2, 102) in den Schlitz (13,
130) im Steuergehäuse (4) auf die Steuernase (27, 127) der zugeordneten Sperrscheibe
(21, 121) auftrifft und beim weiteren Einführen die Sperrscheibe aus der Ausgangslage
in die Arbeitslage verschwenkt.
2. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sperrscheiben
(21a, 21b) vorgesehen sind.
3. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere
Führungsteil (24, 124) des Kurvenschlitzes (22, 24, 25; 122, 124, 125, 128) in der
bzw. jeder Sperrscheibe so ausgebildet ist, daß er die zwangsläufige Rückstellung
der Sperrscheibe aus der Arbeitslage in die Ausgangslage bewirkt.
4. Sicherheitsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Schlitzteil
(122) in der bzw. jeder Sperrscheibe (121) auch einen kurzen, sich in Richtung auf
die Welle (106) der Steuerwalze (108) erstreckenden Teil (128) aufweist.
5. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
jeder Sperrscheibe (21, 121) ein Federmittel zugeordnet ist, das die Sperrscheibe
in der Ausgangslage hält.
6. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das der
bzw. jeder Sperrscheibe (21, 121) zugeordnete Federmittel ein mit der Sperrscheibe
fest verbundener, etwa radial von ihr vorstehender und sich unter Vorspannung gegen
die Innenseite der mit dem Schlitz (13, 130) versehenen Wand (12, 111) des Steuergehäuses
(4) legender Federarm (23, 123) ist.
7. Sicherheitsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrscheibe(n)
(21, 121) nebst Federarm (23, 123) einstückig aus einem hochelastischen thermoplastischen
Kunststoff hergestellt ist (sind).
8. Sicherheitsschalter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Schlitz (130) zur Aufnahme des Betätigungsbügels (102) in der dem Schaltergehäuse
(3) abgewandten Wand (111) des Steuergehäuses (4) befindet.