[0001] Die vorstehende Erfindung betrifft eine Maschine zum getrennten Aufbringen einer
Schicht, bestehend aus einem chemischen Haerter, sowie einer Leimschicht, auf beide
Flaechen eines plattenfoermigen Werkstueckes.
[0002] Es ist bekannt, dass besonders fuer die Veredelung von Spanplatten mittels Dekorschichten,
die z. B. aus harzimpraegnierten Papierwerkstoffen oder aus Holzfurnieren bestehen,
zur Verklebung waermeaushaertende Leimmischungen, besonders Harnstoffharzleime, Verwendung
finden.
[0003] Die waermeaushaertenden Harnstoffharzleime haben aber den Nachteil, dass nach Vermischen
des Leimes mit dem Haerter oder Primer, eine sehr kurze Abbindezeit von ca. 15 - 20
Minuten zu beruecksichtigen ist.
[0004] Aus diesem Grunde ist es nicht moeglich, diese Leimarten (Mischung bestehend aus
Haerter und Leim) unter Verwendung einer herkoemmlichen Walzenleimauftragsmaschine
aufzubringen, da in diesem Falle nach kuerzester Zeitspanne die aus Leim und Haerter
bestehende Mischung aushaerten wuerde und die Maschine unbrauchbar werden wuerde.
[0005] Es war daher bisher ueblich, den Haerter oder Prime:
' unter Verwendung eines Pinsels, eines Schwammes oder eines Lappens auf die Oberflaeche
der Holzplatte vorab aufzutragen und in einem zweiten nachfolgenden Arbeitsgang die
Leimschicht unter Verwendung einer gezahnten Spachtel, eines Pinsels, einer Leimauftragsrolle
oder einer mechanischen Leimauftragsvorrichtung aufzubringen.
[0006] Dieses bisher bekanntgewordene Verfahren zum Aufbringen von Hand des Haerters oder
Primers, sowie der Leimschicht, befriedigt jedoch in keinster Weise die Beduerfnisse
moderner industrieller Fertigung, besonders wennn man beruecksichtigt, dass die Leimschicht
auf beiden Flaeches des plattenfoermigen Werkstueckes vor Auflegen der Dekorschichten
und vor Einfahren der Platte in die Presse durchzufuehren ist.
[0007] Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist es bekanntgeworden, eine handelsuebliche erste
Walzenauftragsmaschine zum Auftragen des Haerters oder Primers vorzusehen, und im
Anschluss daran eine zweite Walzenleimauftragsmaschine vorzusehen, um die Leimschichten
auf den Werkstoff aufzubringen.
[0008] Beruecksichtigt man, dass es in den Fertigungsstrassen zur Veredelung von plattenfoermigen
Werkstuecken aus Platzgruenden allgemein nicht moeglich ist, Haerter, sowie Leimschicht
unter Verwendung von zwei getrennten Maschinen (die in Serie hintereinander angeordnet
sind) aufzubringen, da materiell der fuer zwei getrennte Maschinen erforderliche Platz
nicht vorhanden ist, wird es haeufig notwendig, die bestehende Fertigungsstrasse unter
erheblichem Kostenaufwand abzuaendern und umzubauen.
[0009] Aufgabe der vorstehenden Erfindung ist es, die dem Stand der Technik anhaftenden
Nachteile zu vermeiden, und eine einzige kompakte Maschine vorzuschlagen, mit der
es moeglich ist, schnell und genau eine Schicht Haerter oder Primer auf beiden Flaechen
eines plattenfoermigen Werkstueckes aufzutragen, und in der gleichen Maschine zu ermoeglichen,
auf beiden Plattenflaechen auch eine Leimschicht aufzutragen, ohne dabei die Nachteile
eines zu schnellen Aushaertens der Leimschichten, die mit dem Haerter vermischt sind,
in Kauf nehmen zu muessen.
[0010] Die erfindungsgemaesse Aufgabe wird dadurch geloest, dass auf einem Maschinengrundgestell
ein erster Support angeordnet ist, der eine untere Rolle zum Auftragen des Primers
oder Haerters auf die untere Flaeche des Werkstueckes aufweist, dass dieser Support
ferner eine zweite, in der Hoehe verstellbare Auftragsrolle fuer den Auftrag des Primers
oder Haerters auf die obere Flaeche des plattenfoermigen Werkstueckes aufweist, und
dass im Anschluss daran auf dem Maschinengestell ein zweiter Support vorgesehen ist,
der eine erste untere Rolle zum Auftrag einer Leimschicht auf die untere Flaeche des
plattenfoermigen Werkstueckes, sowie eine zweite, in der Hoehe verstellbare Rolle
zum Auftrag einer Leimschicht auf die obere Flaeche des
plattenfoermigen Werkstueckes aufweist.
[0011] Mit besonderem Vorteil sind den Rollen fuer den Auftrag des Primers oder Haerters
Zufuehreinrichtungen und Dosiermittel in Form von Rollen zugeordnet.
[0012] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass auch den Leimauftragsrollen Vorrichtungen
fuer die Zufuehrung und Dosierung des Leims in Form von Rollen zugeordnet sind.
[0013] Mit der erfindungsgemaessen Loesung wurde es erstmals moeglich, eine Maschine vorzuschlagen,
mit der zwei Aufgaben (Haerterauftrag und Leimauftrag) loesbar sind, wobei die Maschine
jedoch die Abmessungen einer herkoemmlichen Walzenleimauftragsmaschine nicht uebersteigt,
obwohl getrennte Baueinheiten, sowohl fuer den Auftrag des Haerters oder Primers als
auch fuer den Auftrag der Leimschicht vorgesehen sind.
[0014] Da die neue erfindungsgemaesse Maschine die Laenge einer herkoemmlichen Leimauftragsmaschine
nicht ueberschreitet, kann die erfindungsgemaesse Maschine leicht in bereits bestehende
Bearbeitungsstrassen fuer plattenfoermige Werkstuecke eingesetzt werden, ohne hierzu
nennenswerte bauliche Abaenderungen vornehmen zu muessen, wobei in der erfindungsgemaessen
Maschine waeremaushaertende Harnstoffharzleime verarbeitet werden koennen, die in
Kombination mit einem Haerter oder Primer unter Zufuhr einer bestimmten Waermemenge,
in der Presse schnell aushaerten und dabei eine erhebliche Energieeinsparung moeglich
ist, da die Pressen in ueberraschender Weise bei verhaeltnismaessig niedrigen Temperaturen
von 80 - 100° C betrieben werden koennen. Ferner kann wertvolle Maschinenzeit eingespart
werden kann, da jeder Presszyklus z. B. auf Presszeiten von 1 - 3 Sekunden vermindert
werden kann. Weiterhin ist es moeglich, erheblich an Leim, Primer oder Haerter einzusparen,
da es ausreichend ist, eine Menge von 8 2 2 - 10 g/m Haerter und von 40 - 80 g/m Leim
aufzutragen.
[0015] Die erfindungsgemaesse Aufgabe wird nun anhand eines Ausiuehrungsbeispieles genauer
beschrieben und in der Zeichnung schematisch dargestellt.
[0016] Die beigefuegte Zeichnung zeigt schematisch die kombinierte Maschine gemaess der
vorstehenden Erfindung fuer das Auftragen eines Haerters, sowie einer Leimschicht
auf ein plattenfoermiges Werkstueck.
[0017] Wie der beigefuegten Zeichnung zu entnehmen ist, ist auf dem Bett 1 der Maschine
auf beiden Seiten ein Support 2 vorgesehen, der eine erste querliegende Auftragsrolle
traegt, die mit 3 gekennzeichnet ist und ueber eine Kette 4 oder ein aehnliches Mittel
in Richtung der Pfeiles f antreibbar ist. Der Walze 3 ist eine Dosierwalze 5 zugeordnet,
die in einer Horizontalebene verschiebbar angeordnet ist, um somit die Menge des aufzutragenden
Produktes 6, das aus einer unteren Wanne 7 entnommen wird und auf die Walze 3 aufgetragen
wird, zu dosieren. Mit der Walze 3 ist ein Zahnrad 8 wirkverbunden, welches unter
Zuhilfenahme mehrerer Zahnraeder 9 und 10 die Drehbewegung auf eine weitere obere
Auftragswalze 11 uebertraegt. Die Auftragswalze 11 ist hoehenverschiebbar von einer
Saeule 12 getragen, die fest mit dem Support 2 verbunden ist. Auch der Rolle 11 ist
eine Dosierwalze 13 zugeordnet die in einer Ebene verschiebbar angeordnet ist, um
somit die Dosierung der Materialmenge, die auf der Walze 11 aufgetragen wird, zu ermoeglichen.
[0018] In vorteilhafter Weise weist die Wanne 7 ein Abflussrohr 14. auf, das mit einer Pumpe
15 in Verbindung steht, die ueber eine Leitung 16 das aufzutragende Produkt 6 in den
Freiraum zwischen den beiden oberen Rollen 13 und 17 foerdert. Aus Gruenden der Uebersichtlicheit
ist die Leitung 16 lediglich mit strichpunktierter Linie dargestellt.
[0019] Unmittelbar im Anschluss an den Support 2, ist auf dem Maschinenrahmen 1 ein weiterer
Support 17 angeordnet, der wie der Support 2 eine querangeordnete Auftragsrolle 18
traegt, die drehbar in Richtung des Pfeiles f gelagert ist.
[0020] Der Rolle 18 ist ferner eine Dosierwalze 19 zugeordnet, die in einer waagerechten
Ebene verschiebbar vorgesehen ist, um somit die Materialmenge 20, die auf die Walze
aufgetragen ist, zu dosieren. Der Support 17 traegt an seiner Oberseite eine Saeule
21, die eine weitere Auftragswalze 22 aufnimmt, und diese Auftragswalze 22 ist hoehenverstellbar
angeordnet und drehbar in Richtung der Pfeiles f gelagert.
[0021] Auch der oberen Auftragswalze 22 ist eine Dosierwalze 23 zugeordnet, die in einer
horizontalen Ebene verschiebbar ist, um somit ein Dosieren der Menge des auf die Walze
22 aufzutragenden Produktes 20 zu ermoeglichen.
[0022] Selbstverstaendlich sind auch die Walzen 18, 19, 22 und 23 untereinander, unter Verwendung
von Ketten 24 oder aehnlichen Antriebsmitteln wirkverbunden, um somit allen Walzen
eine synchrone Drehbewegung zu verleihen.
[0023] Durch die erfindungsgemaesse Anordnung wie sie beigefuegter Zeichnung zu entnehmen
ist, ist auf einem einzigen Maschinenrahmen 1, der besonders kompakt, gedrungen und
mit begrenzten Abmessungen in Laengsrichtung ausgebildet ist, eine erste Auftragseinheit
A (Haerten) angeordnet, die im wesentlichen aus den Auftragsrollen 3 und 11 besteht,
und unmittelbar im Anschluss daran, ist eine zweite Auftragseinheit B (Leim) vorgesehen,
die im wesentlichen aus den Auftragswalzen 18 und 22 besteht.
[0024] In vorteilhafter Weise ist vor der Auftragseinheit A eine Auflageflaeche 25 fuer
das Zufuehren der plattenfoermigen Werkstuecke 26 vorgesehen, und zwischen der Auftragseinheit
A und B sind uebliche Rollen 27. und 28 vorgesehen, die das plattenfoermige Werkstueck
26 stuetzen. Im Anschluss an die Auftragseinheit B sind weitere querliegende Rollenbahnen
29 vorgesehen, die fuer den Abtransport des fertig beleimten plattenfoermigen Werkstueckes
26 dienen.
[0025] Entsprechend der vorstehenden Erfindung, wird die Auftragseinheit A mit den Walzen
3 und 11 fuer den Auftrag eines Haerters oder Primers verwendet, wobei die Auftragswalzen
3 und 11 den Haerter auf beiden Flaechen des plattenfoermigen Werkstueckes 26, 2 annaehernd
mit einer Menge von 8 - 10 g/m auftragen. Im Anschluss daran wird mit der Auftragseinheit
B, d. h. mit den Auftragsrollen 18 und 22 der waermeaushaertende Leim, in vorteilhafter
Weise ein Harnstoffharzleim aufgetragen.
[0026] Durch Auftrag des Haerters oder Primers 6 in der ersten Auftragseinheit A mit der
noetigen Gleichmaessigkeit und der gewuenschten Menge, sowie durch anschliessenden
Auftrag in der Auftragseinheit B der Leimschicht 20, wird in der Maschine ein Vermischen
zwischen dem Haerter 6 und dem Leim 20 vermieden, die Aushaertereaktion der Leimschicht
20 beginnt erst nach Durchlaufen der Auftragseinheit B. Somit wird erzielt, dass die
Abbindezeit (Potlife) oder die Aushaertezeit des Leimes in der Auftragseinheit B mehrere
Stunden erreicht und nicht nur wenige Minuten, wie dies der Fall waere, wenn Haerter
und Leim vor ihrem Auftrag bereits vermischt werden wuerden.
[0027] Ferner, dank eines genauen Mengenauftrages des Haerters, sowie des Leims in den Auftragsgruppen
A und B wird ein Verleimungsergebnis erzielt, dessen Qualitaet als ausgezeichnet bewertet
werden kann, und die erforderlichen Presszeiten, sowie die fuer die Verpressung erforderlichen
Temperaturn Minimalwerte einnehmen.
1. Maschine zum getrennten Auftragen einer Haerterschicht, sowie einer Leimschicht
auf beiden Flaechen eines plattenfoermigen Werkstueckes, dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Maschinengestell (1) ein erster Support (2) angeordnet ist, der eine erste
untere Auftragswalze (3) zum Auftragen des Primers oder Haerters auf der unteren Flaeches
des Wer-kstueckes (26) aufweist, dass dieser Support (2) ferner eine zweite, in der
Hoehe verstellbare Walze (11) zum Auftragen des Primers oder Haerters auf der oberen
Flaeches des Werkstueckes (26) -aufweist und, dass im Anschluss daran auf dem Maschinengestell
(1) ein zweiter Support (17) angeordnet ist, der eine erste, untere Walze (18) zum
Auftragen einer Leimschicht auf der unteren Flaeche des plattenfoermigen Werkstueckes
(26), sowie ein in der Hoehe verstellbar Walze (22) zum Auftragen einer Leimschicht
auf der oberen Flaeche des plattenfoermigen Werkstueckes (26) aufweist.
2. Maschine, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Walzen (3, .
11) zum Auftragen des Primers oder Haerters Zufuehreinrichtungen und Dosiermittel
in Form von in horizontaler Ebene verschiebbaren Rollen (5, 13) zugeordnet sind.
3. Maschine, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Walzen zum Auftragen
der Leimschicht Zufuehreinrichtungen und Dosiermittel in Form von in horizontaler
Ebene verschiebbaren Rollen (23, 19) zugeordnet sind.
4.Maschine, nach Patentanspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine sowohl
in der Breite als auch in der Laenge die

einer herkoemmlichen Leimauftragsmaschine, mit zwei

angeordneten Rollen aufweist.
5. Maschine, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Walzenauftragseinheit
(A) ein Primer oder Haerter aufgetragen wird.
6. Maschine, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der zweiten Walzenauftragseinheit
(B) eine Leimschicht aufgetgragen wird.
7. Maschine, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Auftragseinheit
(A) und der Auftragseinheit (B) Rollen (27, 28) zur Fuehrung des plattenfoermigen
Werkstueckes (26)

sind.