[0001] Die Erfindung betrifft eine AbLenkeinheit für BiLdröhren mit einem Kern aus weichmagnetischem
Werkstoff und mindestens zwei, erforderlichenfalls aus mehreren Lagen bestehenden
Wicklungen, bei dem angrenzend an eine äußere FLäche des Kerns wenigstens drei Vorsprünge
zur BiLdung von UmLenkpunkten für den Wickeldraht vorgesehen sind, wobei je ein Vorsprung
an den Enden und ein weiterer Vorsprung in der Mitte einer jeden Wicklung vorgesehen
ist.
[0002] Derartige Ablenkeinheiten sind bekannt (DE-AS 28 42 528). Es sind unterschiedliche
Arten von AbLenkeinheiten für BiLdröhren gebräuchlich; einerseits solche, bei denen
sowohl die AbLenkspuLen für die VertikaL- (Bild-) Ablenkung als auch diejenigen für
die HorizontaL- (Zeilen-) Ablenkung auf Ringkerne gewickelt sind. Diese AbLenkeinheiten
werden auch Toroid-AbLenkeinheiten genannt. Weiterhin sind Ablenkeinheiten bekannt,
bei denen die AbLenkspuLen für die Vertikal (Bild-) AbLenkung als Ringkernwicklung
ausgebildet sind. und die AbLenkspuLen für die HorizontaL- (Zeilen-) AbLenkung aus
zwei Sattelspulen bestehen. Diese AbLenkeinheiten werden auch Semi-Toroid-AbLenkeinheiten
genannt.
[0003] Die Erfindung bezieht sich auf die aLs Ringkernwicklung ausgeführten AbLenkspuLen.
Bei einer Semi-Toroid-AbLenkeinheit wird das Vertikalablenkfeld für die BiLdabLenkung
von einer RingkernwickLung erzeugt. Der Ringkern selbst besteht aus zwei symmetrischen
Hälften, auf die jeweils' eine, erforderlichenfalls aus mehreren Lagen bestehende
WickLung gewickelt ist. Die das VertikaLabLenkfeLd erzeugende RingkernwickLung hat
auch die Aufgabe, einen kissen- bzw. tonnenförmigen magnetischen Feldverlauf zu erzeugen,
mit dem die bei der AbLenkung der ELektronenstrahlen auftretenden VerzeichnungsfehLer
in Ost-West-Richtung kompensiert werden können.
[0004] Bei der bekannten AbLenkeinheit sind die das Vertikalablenkfeld erzeugenden Wicklungen
in der Weise auf die Ringkernhälften gewickelt, daß die WickLung an einem Ende der
Ringkernhälfte beginnt und bis zum anderen Ende der Ringkernhälfte gewickelt ist.
Die Wicklungsdichte kann bei den bekannten Wicklungen zwar inhomogen sein, jedoch
Liegen die WickLungsdrähte stets parallel zur Längsachse der BiLdröhre. Mit einer
solchen Anordnung der WickLungen können jedoch nur magnetische FeLder erzeugt werden,
die entweder ein kissen- oder eine tonnenförmige FeLdverzerrung aufweisen.
[0005] Für die Erzeugung der dynamischen Konvergenz bei modernen Farbbildröhren mit einem
AbLenkwinkeL von 110° werden jedoch AbLenkeinheiten benötigt, die zur Kompensation
der VerzeichnungsfehLer magnetische FeLder erzeugen, die am hinteren, dem Elektronenstrahlerzeugungssystem
zugewandten Ende der AbLenkeinheit eine starke tonnenförmige Verzerrung und am vorderen,
dem BiLdschirm zugewandten Ende der AbLenkeinheit eine schwache tonnenförmige oder
eine kissenförmige Verzerrung des magnetischen FeLdes aufweisen.
[0006] Es sind bereits AbLenkeinheiten in der Anwendung, bei denen ein solcher Feldverlauf
dadurch erzeugt wird, daß die Wicklungen schräg verlaufend auf den Ringkernhälften
angeordnet sind, d.h. die in Richtung der RöhrenLängsachse verlaufenden Wicklungsdrähte
schließen mit der durch die RöhrenLängsachse verlaufenden Ebene einen spitzen Winkel
ein. Gleichgültig, ob die Wicklungen parallel oder schräg zur RöhrenLängsachse auf
die Ringkernhälften gewickelt sind, in jedem FaLL ist es für die Herstellung einer
guten dynamischen Konvergenz und einer Verzeichnungsfreiheit des Rasters bei einer
Farbfernsehröhre wichtig, daß die Wicklungen quadrantensymmetrisch sind, d.h. die
in den vier Quadranten des Ringkerns angeordneten WickLungen zueinander symmetrisch
ausgebildet sind.
[0007] Es ist sehr schwierig, eine solche Symmetrie bei den bekannten AbLenkeinheiten zu
erreichen, bei denen die Wicklungen kontinuierlich von einem Ende der Ringkernhälfte
zur anderen gewickelt werden, weil die Windungen das Bestreben haben, sich zu verschieben,
insbesondere wenn die Wicklungen mehrlagig ausgebildet sind. Dadurch treten bei der
fertigen AbLenkeinheit Unsymmetrien der erzeugten FeLder auf, so daß die AbLenkeinheit
unbrauchbar ist.
[0008] Es ist schon versucht worden, diese NachteiLe dadurch zu vermeiden, daß auf den Kanten
der RingkernhäLften mit Nuten versehene Körper angebracht sind (beispieLsweise in
der aus der DE-OS 26 03 464 bekannten Art), in denen die Windungen oder Wicklungsteile
zwangsgeführt sind. Abgesehen davon, daß diese Körper einen zusätzlichen Aufwand darstellen,
verhindern sie auch, daß die Lage der Wicklungen der AbLenkeinheit so nahe wie möglich
an der Außenkontur der BiLdröhre und somit bei den ELektronenstrahlen ist. Das FehLen
dieser Eigenschaft kann im Extremfall zu Ausblendfehlern führen.
[0009] Der Erfindung Liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine AbLenkeinheit für Bildröhren
mit auf dem Kern gewickelten RingkernwickLungen zu schaffen, mit welchen auch ohne
irgendwelche wickelkörperartigen HiLfsmitteL für die Wicklungen die benötigten quadrantensymmetrischen
magnetischen FeLder erzeugt werden können.
[0010] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Wicklung aus zwei zu der
in der Längsachse der Röhre Liegenden Ebene symmetrischen Wicklungshälften besteht,
von denen jede von der Mitte der Wicklung ausgehend zu den Seiten hin gewickelt ist.
[0011] Eine solche Wicklung gewährleistet, daß die sie enthaLtende AbLenkeinheit die erforderlichen
symmetrischen magnetischen FeLder erzeugt. SoLLten beim WickeLn der erfindungsgemäßen
WickLungen Verschiebungen von Windungen oder WickLungsteiLen auftreten, so sind die
Auswirkungen nicht so schädlich, weil die WickLungen quadrantensymmetrisch und daher
die möglichen FehLer ebenfalls symmetrisch sind.
[0012] Die vorgeschlagene Lösung kann auch noch dadurch verbessert werden, daß die OberfLäche
des Kerns mit einem die Haftung des WickeLdrahtes erhöhenden überzug versehen ist.
[0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren 1 und 2 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines bewickelten Ringkerns und
Fig. 2 eine HäLfte des bewickelten Ringkerns in Draufsicht.
[0014] Wie aus den Figuren 1 und 2 zu erkennen, ist der Ringkern 1 in bekannter Weise zweiteilig
ausgebildet und an der Kante des Ringkerns mit dem größeren Durchmesser ist ein Streifen
2 aus nicht magnetisierbarem Werkstoff mit den Vorsprüngen 3 angebracht. Die Wicklung
auf jeder Ringkernhälfte 1 ist in zwei Wicklungshälften unterteilt, welche symmetrisch
zu einer (gedachten) Ebene 4 durch die Längsachse 5 der BiLdröhre Liegen. Da es sich
bei dem gezeigten AusführungsbeispieL um eine schräg gewickelte Wicklung handeln soll,
schließen - wie aus Fig. 1 deutLich wird - die einzelnen Windungen mit der Ebene 4
einen spitzen Winkel ein, d.h. der UmLenkpunkt 6 des Wicklungsdrahtes am hinteren
Ende der AbLenkeinheit ist näher an der Ebene 4 als der UmLenkpunkt 7 am vorderen
Ende der AbLenkeinheit.
[0015] Die zueinander und zur Ebene 4 symmetrischen WickLungshälften einer Wicklung sind
nun in folgender Weise gewickelt, wie aus den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist:
Der Anfang des Wickeldrahtes A wird um den Vorsprung 3 am rechten Ende der Ringkernhälfte
1 herumgelegt. Dann wird der Wickeldraht um den Vorsprung 3 in der Mitte herumgeführt
und die Linke Wicklungshälfte gewickelt. Am Wickelende der Linken Wicklungshälfte
wird der Wickeldraht zuerst um den Vorsprung 3 am Linken Ende und dann um den Vorsprung
3 in der Mitte der RingkernhäLfte 1 herumgeführt, bevor die rechte Wicklungshälfte
gewickelt wird.
[0016] Auf diese Weise können mehrere Lagen übereinander gewickelt werden. In jedem FaLL
jedoch erfolgt das WickeLn von der Mitte der Ringkernhälfte aus zu den Enden der RingkernhäLfte.
1. AbLenkeinheit für BiLdröhren mit einem Kern aus weichmagnetischem Werkstoff und
mindestens zwei, erforderLichenfaLLs aus mehreren Lagen bestehenden Wicklungen, bei
dem angrenzend an eine äußere FLäche des Kerns wenigstens drei Vorsprünge zur BiLdung
von UmLenkpunkten für den Wickeldraht vorgesehen sind, wobei je ein Vorsprung an den
Enden und ein weiterer Vorsprung in der Mitte einer jeden WickLung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet , daß jede Wicklung aus zwei zu der in der Längsachse (5) der
Röhre Liegenden Ebene (4) symmetrischen Wicklungshälften besteht, von denen jede von
der Mitte der Wicklung ausgehend zu den Seiten hin gewickelt ist.
2. AbLenkeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kerns
(1) mit einem die Haftung des Wickeldrahtes erhöhenden überzug versehen ist.