[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein schaltbares Viertor, bestehend aus zwei axial
übereinander angeordneten Y-Zirkulatoren, wobei zwei Arme der Zirkulatoren miteinander
verbunden sind und die übereinander liegenden gyromagnetisch wirksamen Ferritbereiche
der beiden Zirkulatoren gemeinsam einem magnetischen Gleichfeld ausgesetzt sind.
[0002] Ein solches Viertor mit zwei koaxial übereinander angeordneten Y-Zirkulatoren ist
aus der DE-OS 19 16 035 bekannt. Es hat den Vorteil, daß es sehr platzsparend aufgebaut
ist gegenüber einem Viertor, das durch zwei in Reihe geschaltete, getrennt voneinander
angeordnete Zirkulatoren realisiert ist. Außerdem benötigt das Viertor mit zwei übereinander
angeordneten Zirkulatoren nur ein Magnetfeld für die erforderliche magnetische Durchflutung
der axial übereinander liegenden gyromagnetisch wirksamen Ferritbereiche. Bei räumlich
getrennten Zirkulatoren ist jeder einem eigenen Magnetfeld auszusetzen.
[0003] Bei dem Viertor der DE-OS 19 16 035 besteht eine unveränderbare Zuordnung zwischen
den einzelnen Toren. D. h., ein an einem Tor eingespeistes Signal tritt immer an dem
gleichen Tor, welches dem Eingangstor fest zugeordnet ist, aus.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein schaltbares Viertor der eingangs
genannten Art zu schaffen, das zwei sich im Winkel von 90° kreuzende Signalwege aufweist,
wobei je nach Schaltzustand ein in einen Signalweg eingespeistes Signal diesen Signalweg
vollständig durchläuft oder in den kreuzenden Signalweg umgelenkt wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zirkulatoren um ihre Achse
so gegeneinander verdreht und/oder die Zirkulatorarme so abgewinkelt sind, daß jeweils
zwei Arme eines jeden Zirkulators an Toren enden, die in entgegengesetzte Richtungen
weisen, und die Tore des einen Zirkulators gegenüber den Toren des anderen Zirkulators
um 9
0° verdreht ausgerichtet sind und daß das magnetische Gleichfeld umpolbar ist.
[0006] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Das erfindungsgemäße Viertor besitzt den Vorteil, daß es sehr platzsparend aufgebaut
ist.
[0008] Es sind hierbei nämlich keine kompliziert geführten, viel Raum in Anspruch nehmende
Anschlußarme für die Zirkulatoren erforderlich, um ein Viertor zu realisieren, dessen
vier Tore in vier verschiedene um 90° bzw. 180° gegeneinander verdrehte Richtungen
weisen. Mit einem derartigen Viertor läßt sich mit geringem Aufwand z. B. eine Schaltmatrix
realisieren.
[0009] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll nun die Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen schaltbaren Viertors,
Fig. 2 die Draufsicht auf das Viertor,
Fig. 3 a, 3 b zwei verschiedene Schaltzustände des Viertors und
Fig. 4 eine mit Viertoren realisierte Schaltmatrix.
[0010] Das in Fig. 1 dargestellte schaltbare Viertor besteht aus zwei axial übereinander
angeordneten Y-Zirkulatoren 1 und 2. Beide Zirkulatoren sind in einem gemeinsamen
Gehäuse 3 untergebracht und darin durch eine Zwischenwand 4 voneinander getrennt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Leitersystem 5, 6 mit den um 120° räumlich
versetzten Armen der Zirkulatoren in symmetrischer Streifenleitertechnik ausgeführt.
Genauso ist eine Realisierung in Hohlleiter- oder Koaxialleitungstechnik möglich.
Je zwei der drei Arme der beiden Zirkulatoren sind seitlich aus dem Gehäuse 3 über
koaxiale Anschlüsse herausgeführt. In der Querschnittsdarstellung des Viertors in
Fig. 1 sina nur die beiden Anschlüsse a und b zu sehen, welche zwei der insgesamt
vier Tore darstellen. Ein Arm eines jeden Zirkulators ist nicht zu einem Tor aus dem
Gehäuse 3 herausgeführt. Diese zwei Arme der Zirkulatoren sind miteinander verbunden.
Zu diesem Zweck ist die Zwischenwand 4 mit einer koaxialen Durchführung 7 versehen.
[0011] Zu beiden Seiten der Leitersysteme 5, 6 der Zirkulatoren sind gyromagnetisch wirksame
Ferritscheiben 8, 9, 10, 11 axial übereinander angeordnet. Oberhalb und unterhalb
des Gehäuses 3 im Bereich der übereinander gestappelten Ferritscheiben befinden sich
die Polschuhe 12, 13 eines Elektromagneten. Auf dem die beiden Polschuhe miteinander
verbindenden Joch 14 ist eine Spule 15 gewickelt. Dieser Elektromagnet durchsetzt
die Ferritscheiben mit einem Magnetfeld, dessen Richtung in Abhängigkeit von dem die
Spule 15 durchfließenden Strom umpolbar ist. Statt eines Elektromagneten können auch
Permanentmagnete eingesetzt werden, deren Magnetfeld mit einem elektromagnetischen
Impuls umgepolt werden kann. Von der Polung des Magnetfeldes hängt nämlich die Drehrichtung
der beiden Zirkulatoren und damit auch die Zuordnung der einzelnen Tore zueinander
ab. Um den magnetischen Widerstand zwischen den Magnetpolschuhen 12 und 13 gering
zu halten, sind die Luftspalte zwischen den Ferritscheiben nur sehr schmal. Aus dem
gleichen Grund ist es zweckmäßig, in diesem Bereich die Wandstärke des Gehäuses 3
und der Zwischenwand 4 gering zu halten. Der magnetische Widerstand läßt sich noch
weiter herabsetzen, wenn man die von dem Magnetfeld durchfluteten Gehäuse- und Zwischenwandbereiche
aus einem Material mit gutem magnetischen Leitwert herstellt.
[0012] Die Fig. 2 verdeutlicht in der Draufsicht auf das schaltbare Viertor die Leitungsführung
der beiden übereinander gelagerten Y-Zirkulatoren,
dabei sind die Arme des unteren Zirkulators
strichliert und die Arme des oberen Zirkulators mit durchgezogenen Linien gezeichnet.
[0013] Die beiden Zirkulatoren sind in dem Gehäuse so positioniert und jeweils 2 Arme von
diesen an den Enden so abgewinkelt, daß die Arme zu den Toren a, c bzw. b, d führen,
von denen das Tor a entgegengesetzt zum Tor c bzw. das Tor b entgegengesetzt zum Tor
d ausgerichtet ist.
[0014] Zusätzlich sind die beiden Zirkulatoren um ihre gemeinsame Achse verdreht, so dass
die Tore a, c des einen Zirkulators in Richtungen weisen, die um 90° gegenüber den
Richtungen versetzt sind, in welche die Tore b, d des anderen Zirkulators weisen.
Die anderen beiden Arme der Zirkulatoren, die nicht zu den vier Toren a, b, c, d führen,
laufen auf den gemeinsamen Verbindungspunkt 7 zu.
[0015] In den Fig. 3 a und 3 b ist schematisch dargestellt, wie die einzelnen Tore bei verschiedenen
Drehrichtungen der Zirkulatoren einander zugeordnet sind. Drehen die Zirkulatoren
im Uhrzeigersinn, so gelangt, wie die Fig. 3 a verdeutlicht, ein am Tor b eingespeistes
Signal zum Tor d und ein an dem Tor c eingespeistes Signal zum Tor a; d. h., in diesem
Fall werden die am Tor b, bzw. c eingespeisten Signale direkt zum jeweils gegenüber
liegendem Tor d, bzw. a durchgeschaltet. Drehen die Zirkulatoren entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinn, so wird, wie der Fig. 3 b zu entnehmen ist, ein am Tor b eingespeistes
Signal zum Tor a und ein am Tor c eingespeistes Signal zum Tor d durchgeschaltet.
In dem einen Fall (vgl. Fig. 3 a) durchlaufen die Signale geradewegs zwei sich im
Winkel von 90° kreuzende Signalwege, in dem anderen Fall (vgl. Fig. 3 b) werden die
jeweils in einen Signalweg eingespeisten Signale in den diesen kreuzenden Signalweg
umgelenkt.
[0016] Das oben beschriebene Viertor mit seinen in vier verschiedene um 180° versetzte Richtungen
weisenden Toren läßt sich vorteilhafterweise in eine Schaltmatrix einbauen. Eine sich
aus vier schaltbaren Viertoren 16, 17, 18 und 19 zusammensetzende Schaltmatrix zeigt
die Fig. 4.
[0017] Wegen der in vier verschiedene um 90° bzw. 180° versetzte Richtungen weisenden Tore
lassen sich die Viertore auf einfache Weise zu einer Schaltmatrix zusammenschalten,
ohne daß aufwendig geführte Verbindungsarme zwischen den Viertoren erforderlich sind.
[0018] Bei der Schaltmatrix in Fig. 4 sind zur Veranschaulichung z. B. zwei mögliche Signalwege
(durchgezogene Linie, strichlinierte Linie) eingezeichnet. Ein am Tor c
19 des Viertors 19 eingespeistes Signal wird umgelenkt zum Tor d
19 , gelangt dann vom Tor b
17 des Viertors 17 zum Tor a
17 und wird schließlich vom Tor c
16 des Viertors 16 geradeaus zum Tor a
16 durchgeschaltet. Ein anderes Signal durchläuft einen direkten Weg vom Tor b
18 des Viertors 18 über das Tor d
18, das Tor b
16 des Viertors 16 zum To
r d16
1. Schaltbares Viertor, bestehend aus zwei axial übereinander angeordneten Y-Zirkulatoren,
wobei zwei Arme der Zirkulatoren miteinander verbunden sind und die übereinander liegenden
gyromagnetisch wirksamen Ferritscheiben der beiden Zirkulatoren gemeinsam einem magnetischen
Gleichfeld ausgesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulatoren (1, 2) um
ihre Achse 10 gegeneinander verdreht und/ oder die Zirkulatorarme so abgewinkelt sind,
daß jeweils zwei Arme eines jeden Zirkulators an Toren (a, c, bzw. b, d) enden, die
in entgegengesetzte Richtungen weisen, und die Tore (a, c) des einen Zirkulators gegenüber
den Toren (b, d) des anderen Zirkulators um 90° verdreht ausgerichtet sind und daß
das magnetische Gleichfeld umpolbar ist.
2. Schaltbares Viertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulatoren
(1, 2,) in Hohlleitertechnik ausgeführt sind.
3. Schaltbares Viertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulatoren
(1, 2) in koaxialer Leitungstechnik ausgeführt sind.
4. Schaltbares Viertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulatoren
(1, 2) in planarer Leitungstechnik ausgeführt sind.
5. Schaltbares Viertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gyromagnetisch
wirksamen Ferritscheiben (8, 9, 10, 11) der Zirkulatoren zwischen den Polschuhen (12,
13) eines umpolbaren Elektromagneten liegen.
6. Schaltbares Viertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gyromagnetisch
wirksamen Ferritscheiben (8, 9, 10, 11) der Zirkulatoren zwischen den Polen von Permanentmagneten
liegen, die durch elektromagnetische Impulse umpolbar sind.