[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmeisolationsfenster, dessen Flächen-k-Wert im vom Rand
ungestörten Bereich höchstens 0,8 w/m
2K beträgt, mit mindestens zwei Deck- oder Aussenscheiben, die durch einen längs des
Randes umlaufenden Abstandshalter im Abstand voneinander gehalten und von einem äusseren
Rahmen umschlossen sind.
[0002] In den letzten Jahren ist es - beispielsweise durch selektiv reflektierende Beschichtung
der Glasoberflächen und/oder durch Füllung des Scheibenzwischenraumes mit einem schlecht
wärmeleitenden Gas, z.B. Argon, - gelungen, die Wärmedurchgangszahlen, d.h. den Flächen-k-Wert,
von Wärmeisolationsfenstern im vom Rand ungestörten Bereich wesentlich zu verringern.
Dieser Verbesserung auf der Glasseite stehen jedoch praktisch unveränderte Konstruktionen
bei der Glasrandverbindung und bei den Fensterrahmen gegenüber. Weiterhin hat die
Reduktion des Flächen-k-Wertes eine Vergrösserung der Temperaturdifferenz zwischen
äusserer und innerer Deckscheibe zur Folge. Dies bewirkt, dass Wärme wegen des höheren
Temperaturgefälles vermehrt durch die Glasrandverbindung und den Fensterrahmen geleitet
wird, wobei die angrenzenden Glasflächen innen und aussen infolge der Querleitung
im Glas als Wärmeaustauscherflächen wirken.
[0003] Eingehende Untersuchungen von Gesamtsystemen aus Glas, Glasrandverbindung und Rahmen
haben somit ergeben, dass die Wirkung der Randzone bei verbesserten Flächen-k-Werten
von ausschlaggebender Bedeutung für den Wärmewiderstand des Gesamtsystems wird; denn
der relativ schlechte k-Wert am Rand wirkt sich infolge der erwähnten Querleitung
vom Rand in die Glasflächen hinein in einem grösseren Bereich aus. Zum Beispiel bewirkt
das bei bisherigen Wärmeisolationsfenstern übliche metallische Abstandshalter-Profil
eine periphere kalte Zone am inneren Glasrand von bis zu 8 cm Breite.
[0004] Um einen optimalen Gesamt-k-Wert zu erhalten, muss daher das Gesamtsystem Rahmen-Glasrandverbindung-Glasfläche
so aufeinander abgestimmt werden, dass überall weitgehend derselbe k-Wert oder Wärmewiderstand
vorhanden ist. Aufgabe der Erfindung ist es, diese Forderung zu erfüllen. Mit den
heute zur Verfügung stehenden Werkstoffen lässt sich diese Aufgabe nur mit Hilfe einer
ganzen Reihe von Massnahmen sinnvoll und wirtschaftlich tragbar erreichen; die erfindungsgemässe
Kombination von an sich bekannten Merkmalen besteht daher in:
a) Die lichte Weite des Innenraums zwischen den Deckscheiben beträgt mindestesn 50
mm;
b) zwischen den Deckscheiben und im Abstand von ihnen ist mindestens eine durchsichtige
Zwischenwand angeordnet;
c) mindestens eine der Scheiben- oder Zwischenwand-Oberflächen des Innenraums ist
mit einer selektiv reflektierenden Beschichtung versehen;
d) der oder die Abstandshalter bestehen aus einem nichtmetallischen Material und sich
luftdurchlässig ausgebildet;
e) der Rahmen besteht aus zwei getrennten seitlichen Rahmenteilen aus Metall, die
über mindestens einen thermisch isolierenden, längs des Umfangs verlaufenden Steg
zu einer geschlossenen biegesteifen Einheit schubfest miteinander verbunden sind;
f) der Isolationsweg zwischen den metallischen Rahmenteilen, d.h. ihr kleinster zu
den Scheiben vertikaler Abstand beträgt mindestens das 0,8-fache der lichten Weite
des Innenraumes;
g) die Wärmeausdehnung des Stegs verläuft mindestens annähernd gleich derjenigen der
Rahmenteile;
g) der Luftraum zwischen den Deckscheiben ist über eine mit Trockenmittel gefüllte
Trocknungskammer mit der Aussenatmosphäre verbunden.
[0005] Bekanntlich ist der Wärmewiderstand R einer Materialschicht gegeben durch d/λ , wobei
d die Schichtdicke in Wärmeflussrichtung und λ die Wärmeleitzahl des Materials sind.
Die Beziehung zwischen der Wärmedurchgangszahl k, die vorstehend "k-Wert" benannt
ist, und dem Wärmewiderstand lautet:

wobei die innere Wärmeübergangszahl α
i mit 8 W/m
2K und die äussere Wärmeübergangszahl α
a mit 23 W/m K eingesetzt
'werden.
[0006] Moderne, heute auf dem Markt erhältliche Wärmeisolationsfenster geschlossener Bauart,
d.h. mit einem Innenraum zwischen den Deckscheiben, der so gut wie möglich nach aussen
abgedichtet und mit einem schlecht wärmeleitenden Gas, z.B. Argon, gefüllt ist, und
bei denen mindestens eine Wand oder-Scheibenoberfläche mit einer selektiv reflektierenden
Beschichtung versehen ist, erreichen bei Abständen der Deckscheiben von 12 - 24 mm
Wärmewiderstände von 0,45 bis 0,7 m
2K/W, die Flächen-k-Werten von 1,6 bis 1,1 W/m
2K entsprechen.
[0007] Sollte bei den oben erwähnten Wärmeisolationsfenstern die gestellte Forderung nach
Angleichung der Wärmewiderstände zwischen Randbereich und "ungestörter" Fensterfläche
erfüllt werden, müssten für die Abstandshalter am Rande der Glasscheiben Materialien
mit Wärmeleitzahlen λ von 0,025 bis 0,035 w/m
2K eingesetzt werden. Derartige λ-jterte sind heutzutage aber nur mit sehr leichten
Kunstschaumstoffen - z.B. aus Polystryrol oder Polyurethan - oder mit watte- ähnlichen
Füllstoffen zu erreichen. Diesen Stoffen fehlen jedoch die notwendigen Eigenschaften
einer Glasrandverbindung bei Wärmeisolationsfenstern geschlossener Bauart - nämlich
wasserdampf- und gasdicht, mechanisch tragfähig und beständig gegen Wasser unr normale
Umwelteinflüsse zu sein.
[0008] Als Abstandshalter, die als Minimalanforderung thermisch isolierend und mechanisch
tragfähig sein müssen, haben sich Kuststoff-Hartschäume oder dünnwandige Profile,
beispielsweise aus Polyvinylchlorid, Polyurethan oder Polyäthylen, sowie poröse mineralische
Stoffe, wie z.B. Mineralfaserplatten, bei erhöhten Brandschutzanforderungen bewährt;
ihre Wärmeleitzahlen λ, bzw. über ihre Breite gemittelte Wärmeleitzahlen bei Profilen
mit luft- oder schaumstoffge- .füllten Zwischenräumen, betragen mindestens 0,05
W/m2K. Folglich müssen Fenster, deren Flächen-k-Wert gleich oder kleiner 0,8 W/m2K ist und
deren Wärmewiderstände im Glas-und Randbereich angeglichen sind, eine Schichtdicke
des Abstandhalters in Wärmeflussrichtung bzw. einen Abstand der Deckscheiben von mindestens
50 mm aufweisen.
[0009] Als Folge einer Vergrösserung der Schichtdicke bzw. des Deckscheibenabstandes sind
jedoch zum einen das Auftreten von Konvektionsströmungen im Scheibenzwischenraum zu
beachten, und zum anderen lassen sich Fenster mit Scheibenabständen, die grösser als
ca. 30 mm sind, nicht mehr als abgeschlossene Systeme ausführen, sondern bedürfen
eines Druckausgleichs mit der Umgebung. Konvektionsströmungen lassen sich leicht durch
zusätzliche Zwischenwände aus Glas oder ausgespannter Kunststoff-Folie unterdrücken.
Diese Zwischenwände können dabei vorteilhafterweise ein-oder beidseitig mit der notwendigen
wärmestrahlungsreflektierenden Beschichtung aus Metallen - wie Silber, Gold oder Kupfer
- oder halbleitenden Metalloxiden - z.B. aus zinndotiertem Indiumoxid - versehen sein.
Selbstverständlich bleibt es nach wie vor möglich, die dem Fensterinneren zugewandten
Flächen der Aussenscheiben gegebenenfalls mit derartigen Beschichtungen zu versehen.
[0010] Müssen aufgrund der relativ grossen Deckscheibenabstände die Fenster als offene Systeme
ausgebildet sein, so ist die Gasfüllung im allgemeinen Luft. Bei offenen Systemen
ist jedoch dafür zu sorgen, dass beim "Atmen" des Fensters möglichst kein Staub, keine
anderen Schadstoffe, wie z.B. Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff,Stickoxide, Ozon,
Ammoniak, Chlorwasserstoff oder andere, und/oder vor allem möglichst wenig Wasserdampf
in den Innenraum zwischen den Scheiben gelangen. Ferner ist aus der Praxis bekannt,
dass vor allem Wasserdampf nicht nur in offene Systeme eindringt, sondern auch durch
Versiegelungs- und Dichtmassen hindurchdiffundiert. Es ist daher weiterhin notwendig,
den Innenraum zwischen den Deckscheiben mit der Aussenluft über eine Trockenmittel
enthaltende Trocknungskammer in Verbindung zu bringen und darüberhinaus die Abstandshalter
luft- und wasserdampfdurchlässig auszubilden.
[0011] Das Trockenmittel, das mit Vorteil gleichzeitig als Staub- und Schadstoff-Filter
ausgebildet sein kann, besteht beispielsweise aus Silicagel und/oder Molekularsieben
(Zeolithen), eventuell mit Zugabe von Aktivkohle. Sind Beschichtungen im Deckscheibeninnenraum
vorhanden, so lassen sich diese beispielsweise vor Korrosion verbessert schützen,
wenn dem Trockenmittel die korrosionsanfälligen Komponenten der Beschichtungen in
feinverteilter Form - z.B. als aus einer Salz-Lösung ausgefälltes, kolloidales Silber
oder Kupfer - beigemischt sind.
[0012] Der geschilderte, relativ aufwendige Aufbau des neuen Fensters erfordert einen stabilen,
wetterfesten Rahmen, der biegesteif sein muss; denn aus der Erfahrung heraus ist bekannt,
dass die Durchbiegung der Deckscheiben infolge Windbelastungen höchstens 1/300 der
linearen Abmessung in der entsprechenden Richtung sein darf, soll die Bruchgefahr
der Scheiben nicht unzulässig erhöht werden. Es ist daher zu fordern, dass der Rahmen
aus getrennten metallischen seitlichen Rahmenteilen entsprechend dem Merkmal e) von
Anspruch 1 besteht, wobei die Steifigkeitsforderung eine schubfeste Verbindung zwischen
den Rahmenteilen und dem Stec erfordert. Die Dauerhaftigkeit der Verbindung wird dadurch
gewanrleistet, dass die Wärmeausdehnung des Stegs mindestens annähernd gleich derjenigen
der metallischenRahmenteile ist. Die Verbindung von Rahmenteilen und Verbindungssteg
oder -stegen erfolgt dabei vorteilhaft durch Kleben, beispielsweise mit einem Epo
xy dharz-Kleber.
[0013] Soll zwischen den metallenen Rahmenseiten eine "Wärmebrücke" vennieaen werden, so
muss darüberhinaus der Isolationsweg zwischen ihnen die angegebene Mindestforderung
erfüllen.
[0014] Die Ausbildung des Rahmens als geschlossene Einheit ist erforderlich, damit ein Eindiffundieren
von Feuchtigkeit möglichst weitgehend gehemmt wird, obwohl der Innenraum zwischen
den Deckscheiben ein zur Aussenatmosphäre offenes System bildet. Dafür kann der Verbindungssteg
zusätzlich eine Wasserdampf-Sperre bilden, wobei diese Dampfsperre beispielsweise
aus einer Metallfolie bestehen kann, deren Dicke höchstens O,1 mm beträgt, und/Steg
einen mechanischen Träger für diese Metallfolie bildet. Die Belastung des Trockenmittels
in der Trocknungskammer kann vermindert und damit seine Standzeit erhöht werden, wenn
der Trocknungskammer zur Aussenatmosphäre hin eine Vorkammer vorgelagert ist; mindestens
eine der beiden Kammern wird dabei konstruktiv mit Vorteil in mindestens einen vertikalen
Strang der seitlichen Rahmenteile integriert. Ziel der Vorkammer ist es einerseits,
die beim "Atmen" des Fensters stattfindende Beladung des Trockenmittels
so gering wie möglichzu halten, anderer-
seit
s aber auch den Diffusionswiderstand für die kontinuierliche Wasserdampfdiffusion möglichst
gross zu machen. Dabei hat es sich als günstig herausgestellt, wenn die Vorkammer
mindestens ein Puffervolumen enthält, das mindestens in Richtung zur Aussenatmosphäre
durch diffusionshemmende Oeffnungen engen Querschnitts abgeschlossen ist; von einem
Puffervolumen kann dabei dann gesprochen werden, wenn das Volumen der Vorkammer pro
m
2 Scheiben- oder Fensterfläche mindestens 100 cm
3 beträgt. Das Puffervolumen hat den Zweck, bei den relativ hochfrequenten Schwingungen
des Fensters infolge von wechselnden Windbelastungen die Verluste an ausgespresster
trockener Luft möglichst gering zu halten. Dafür sind auch die diffusionshemmenden
Oeffnungen vorteilhaft, weil sie einen erhöhten Widerstand beim "Ausatmen" bilden.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
[0016] Die einzige Figur gibt im Schnitt durch den Randbereich schematisch ein Beispiel
des neuen Fensters wieder.
[0017] Das Fenster hat als Deckscheibenzwei Glas- oder Kunststoffscheiben 1 und 2, die von
einem Abstandshalter 3, z.B. aus Hart-PVC im Abstand d gehalten sind. Dieser Abstand
beträgt beispielsweise 60 mm; er kann jedoch auch einen beliebigen anderen Wert zwischen
50 und ca. 200 mm annehmen. Wie geschildert, muss der Inneraum 4 zwischen den Deckscheiben
1 und 2 daher zur Unterdrückung von Konvektionsströmungen durch Zwischenwände 5 unterteilt
sein. Diese können z.B. aus biaxial ausgespannten Kunststoff-Folien von 20 -100 um
Dicke oder aus Glas- oder Kunststoffplatten bestehen, die ein- oder beidseitig mit
IRreflektierenden Belägen 11, beispielsweise aus Silber, Gold oder Kupfer, beschichtet
sind. Zwischen den Deckscheiben 1 und 2 und dem Abstandshalter 3 sind elastische Auflagestücke
22 vorgesehen, die aus handelsüblichem Schaumstoff bestehen und das Anliegen der Scheiben
1 und 2 an den Abstandshalter 3 verbessern.
[0018] Durch über ihre Länge verteilte Löcher 8 zu jedem der durch die Deckscheiben 1 und
2 und die Zwischenscheiben 5 gebildeten Teilräume ermöglicht der vom Material her
an sich luftdurchlässige Abstandshalter 3 einen Gasaustausch mit dem von einem geschlossenen
Rahmen 9 nach aussen begrenzten Randbereich 10.
[0019] Der Rahmen 9 besteht innen und aussen aus je einem metallenen Rahmenteil 6, 7a und
7b, beispielsweise aus Aluminium oder Messing. Mit Hilfe von zwei nicht metallischer
Verbindungsstegen
[0020] 11 und 12 sind dieRahmenteile 6 und 7b mittels eines Eproxydharz-Klebers zu einer
biegesteifen Einheit schubfest zusammengefügt. Als Dampfsperre trägt der äussere Verbindungssteg
12 eine dampfndruchlässige Metallfolie 13, bei- spielsweise aus CrNi-Stahl,/oder Titan;
die Folie 13 ist auf den Steg 12 aufgeklebt. Ihre Dicke beträgt nur einige Hunderdstel
mm, so dass durch sie zwischen den Rahmenteilen 6 und 7b keine Wärmebrücke entsteht.
Wie sich aus der Zeichnung entnehmen lässt, sind die Profile der Rahmeteile 6 und
7b so gestaltet, dass der zwischen ihnen vorhandenelsolationsweg a gleich dem Abstand
d der Deckscheiben 1 und 2 ist. Eine weitere Möglichkeit für eine dampfdichte Verbindung
zwischen den Rahmenteilen 6 und 7b besteht darin, die Verbindungsstege 11 und 12 selbst
aus einem dichten Material, beispielsweise aus Glas, auszuführen und ihre Stoss-Stellen
zu den Rahmenteilen 6 und 7b zu versiegeln.
[0021] Als mechanischer Schutz für die Metallfolie 13 dient ein ebenfalls z.B. aus PVC bestehendes
Profilstück 14, das gleichzeitig bei einem zu öffnenden Flügelfenster die in den nicht
gezeigten festen Aussenrahmen einschwenkende Vorderkante bilden. Das Profilstück 14
ist ebenfalls in die Rahmenteile 6 und 7b eingepasst, z.B. eingeklemmt; sein Hohlraum
ist mit einem thermisch isolierenden Material 15, z.B. Glaswolle oder Kunststoffschaum,
gefüllt.
[0022] Von den beiden Verbindungsstegen 11 und 12 und den Rahmenteilen 6 und 7b wird ein
Hohlraum begrenzt, der teilweise mit Isoliermaterial 15/und teilweise als Trocknungskammer
16 mit Trockenmittel 17 dient. Bohrungen 18, die über eine Teilhöhe der Trocknungskammer
16 im Verbindungssteg 11 verteilt sind, stellen eine "Strömungs"-Verbindung zwischen
dem Innenraum 4 und der Trocknungskammer 16 her; diese erstreckt sich mit Vorteil
über eine vertikale Länge des Fensters. Zu ihr parallel verlaufend ist im Rahmenteil
6 eine luftgefüllte Vorkammer 19 als Puffervolumen vorgesehen, die einerseits auf
einer Niveauhöhe eine Bohrung 20 zur Trocknungskammer 16 und andererseits
[0023] auf einer zweiten, von der ersten möglichst weit entfernten Niveauhöhe nicht gezeigte
enge Eintrittsöffnungen zur Atmosphäre besitzt. Zur Erhöhung des Diffusionswiderstandes
haben die Eintrittsöffnungen vorteilhafterweise Durchmesser von nur 1 - 2mm. Aus Redundanzgründen
(Verstopfungsgefahr) werden jedoch 2 oder mehr Eintrittsöffnungen angebracht.
[0024] Die Verbindungsstege 11 und 12 bestehen aus schlecht wärmeleitendem Kunststoff, z.B.
Polyamid, oder insbesondere aus einem glasfaserverstärktem Polyester. Ihr Material
ist unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, dass sein thermischer Ausdehnungskoeffizient
so e
ng wie möglich an denjenigen der Rahmenteile 6, 7a und 7b angeglichen ist, die im allgemeinen
aus Aluminium oder Messing gefertigt sind.
[0025] Wie bereits erwähnt, ist der dem Gebäudeinneren zugewandte Rahmenteil zweiteilig
ausgeführt, wobei die Trennung zwischen seinen Unterteilen 7a und 7b, die lösbar miteinander
verbunden sind, so erfolgt, dass eine Austauschbarkeit einer oder mehrerer Scheiben
l, 2 bzw. 5 besteht, ohne dass die biegesteife schubfeste Einheit des Rahmens 9, gebildet
aus den Rahmenteilen 6 und 7b und den Verbindungsstegen 11 und 12,zerstört weraen
muss. Eine Reparatur des Fensters, beispielsweise bei Glasbruch, wird dadurch entscheidend
vereinfacht.
[0026] Die Abstützung der Deckscheiben 1 und 2 sowie der die Zwischenscheiben 5 tragenden
Abstandshalter 3 erfolgt im Rahmen 9 in üblicher Weise über diese Elemente zentrierende
Beilagen 21, die an den im Glasergewerbe üblichen Stellen angeordnet sind und aus
thermisch isolierendem Material, beispielsweise PVC oder Hartholz, bestehen.
[0027] Die Abdichtung zwischen dem Rahmen 9 und den Deckscheiben 1 und 2 besor
gen z.B. aus mindestens sehr weitgehend dampfdichtem Butylgummi bestehende Dichtelemente
23, die über eine dauerplastische Klebeverbindung 24, beispielsweise aus Polyisobutyl,
mit den Rahmenteilen 6 und 7b und den Deckscheiben 1 und 2 verbunden sind. Nach aussen
ist diesen Dichtelementen 23 eine dauerelastische Versiegelung 25, üblicherweise auf
Polysulfid- oder Silikonbasis, vorgelagert. Mit der Dichtung 23 und der Versiegelung
25 wird der Innenraum 4 soweit wie möglich gegen das Eindringen von Wasserdampf geschützt,
wodurch die Standzeit des Trockenmittels 17 erhöht wird. Für dessen Austausch ist
es zweckmässig, wenn die vorzugsweise vertikal verlaufende Trocknungskammer 16 unter
eine lösbar verschlossene Entleer- und oben eine ebenfalls lösbar verschlossene Einfüllöffnung
für Trockenmittel 17 besitzt, was nicht ausdrücklich dargestellt ist.
1. Wärmeisolationsfenster, dessen Flächen-k-Wert im von Randeinflüssen ungestörten
Bereich höchstens 0,8 W/m
2K beträgt, mit mindestens zwei Deck- oder Aussenscheiben, die durch längs des Randes
umlaufende Abstandshalter im Abstand voneinander gehalten und von einem äusseren Rahmen
umschlossen sind, gekennzeichnet durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale:
a) die lichte Weite (d) des Innenraums (4) zwischen den Deckscheiben (1, 2) beträgt
mindestens 50 mm;
b) zwischen den Deckscheiben (1, 2) und im Abstand von ihnen ist mindestens eine durchsichtige
Zwischenwand (5) angeordnet;
c) mindestens eine der Scheiberr oder Zwischenwand-Oberflächen des Innenraums (4)
ist mit einer selektiv reflektierenden Beschichtung (11) versehen;
d) der oder die Abstandshalter (3) bestehen aus einem nicht metallischen Material
und sind luftdurchlässig ausgebildet;
e) der Rahmen (9) besteht aus zwei getrennten seitlichen Rahmenteilen (6, 7a, 7b)
aus Metall, die über mindestens einen thermisch isolierenden, längs des Umfangs verlaufenden
Steg (11, 12) zu einer geschlossenen biegesteifen Einheit schubfest miteinander verbunden
sind;
f) der Isolationsweg zwischen den metallischen Rahmenteilen (6, 7a, 7b), d.h. ihr
kleinster zu den Scheiben (1, 2) senkrechter Abstand (a) beträgt mindestens das 0,8-fache
der lichten Weite (d) des Innenraumes;
g) die Wärmeausdehnung des Stegs (11, 12) verläuft mindestens annähernd gleich derjenigen
der Rahmenteile (6, 7a, 7b);
h) der Luftraum (4) zwischen den Deckscheiben (1, 2) ist über eine mit Trockenmittel
(17) gefüllte Trocknungskammer (16) mit der Aussenatmosphäre (A) verbunden.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungssteg (12)
für die metallischen Rahmenteile (6, 7a, 7b) eine Wasserdampfsperre bildet.
3. Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfsperre aus einer
Metallfolie (13) besteht, deren Dicke höchstens 0,1 mm beträgt.
4. Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (12) einen mechanischen
Träger für die Metallfolie (13) bildet.
5. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungskammer (16)
gleichzeitig als Schadstoffe absorbierendes Staubfilter ausgebildet ist.
6. Fenster nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Trocknungskammer (16)
zur Aussenatmosphäre (A) hin eine Vorkammer (19) vorgelagert ist.
7. Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorkammer (19) mindestens
ein Puffervolumen enthält, das mindestens in Richtung zur Aussenatmosphäre (A) durch
diffusionshemmende Oeffnungen engen Querschnitts abgeschlossen ist.
8. Fenster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Puffervolumen der Vorkammer
pro m2 Scheiben- oder Fensterfläche mindestens 100 cm3 beträgt.
9. Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungs- und/oder
die Vorkammer (16 und 19) in mindestens einen vertikalen Strang der seitlichen Rahmenteile
(6) integriert sind.