[0001] Stahlgelenkkappen der eingangs beschriebenen Art sind allgemein Bekannt und weitverbreitet
im Einsatz. Typische Stahlgelenkkappen dieser Art sind beispielsweise veröffentlicht
im Prospekt der Rheinstahl, Rheinische Stahlwerke Bergbau- und Hebetechnik, 4600 Dortmund.
Stahlgelenkkappen dieser Art bestehen aus einem Hohlprofil, welches in seinem Querschnitt
nach dem genannten Prospekt aus zwei U - förmigen Walzprofilen zusammengesetzt ist,
die an ihren Stegen über eine Längsnaht miteinander verschweißt sind. An den Enden
dieses Hohlprofils ist einerseits eine sogenannte Spitze und andererseits eine sogenannte
Gabel angeschweißt. Die Gabel dient zur Aufnahme einer Spitze einer weiteren Stahlgelenkkappe,
während die Spitze zur Aufnahme in der Gabel in einer vorangegangenen Stahlgelenkkappe
dient. Hierbei können natürlich Gabel und Spitze jeweils von unterschiedlicher Bauart
sein.
[0002] Zur Anpassung an die unterschiedlichen Bedürfnisse des Bergbaues werden diese Stahlgelenkkappen
mit Hohlprofilen von unterschiedlichen Querschnittsabmessungen und von unterschiedlichen
Längenabmessungen der Stahlgelenkkappe geliefert. Diese Bauarten erzwingen die Vorratshaltung
von Stahlgelenkkappen mindestens unterschiedlicher Längen. Darüber hinaus tritt unangenehm
in Erscheinung, daß dann, wenn an den Stahlgelenkkappen beispielsweise die Spitze
oder die Gabel beschädigt ist, oder die Längsschweißnaht des Hohlprofils gerissen
oder angerissen ist, die gesamte Stahlgelenkkappe ausfällt und durch eine neue ersetzt.werden
muß.
Y
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Stahlgelenkkappe der eingangs
beschriebenen Art vorzuschlagen, bei welcher der Totalausfall bei Beschädigung einzelner
Bereiche vermieden werden kann und die außerdem die Möglichkeit eröffnet, unterschiedlichen
Längenanforderungen gerecht zu werden.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe bei einer Stahlgelenkkappe der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß die Verbindung von Spitze und Gabel mit dem Hohlprofil als
Steckverbindung ausgebildet ist. Hierdurch zerfällt die Stahlgelenkkappe in mindestens
drei Einzelteile, die jeweils unabhängig von jedem anderen Einzelteil ausgewechselt
werden können. Zur Gewährleistung der Funktion muß die Steckverbindung lediglich in
der Lage sein, daß auftretende Biegemoment zu übertragen. Zugbelastungen, die die
Spitze oder die Gabel aus dem Hohlprofil herausziehen könnten, treten während des
Einsatzes der Stahlgelenkkappe nicht auf, sodaß - wenn überhaupt - die einzelne Steckverbindung
lediglich eine Sicherung gegen Herausfallen der Spitze oder der Gabel aufweisen muß.
Dies kann beispielsweise in einfacher Art und Weise durch eine Querbohrung mit einem
Bolzen geschehen. Eine solche Steckverbindung erlaubt die Lagerung von Stahlgelenkkappen
in Form von Einzelteilen, nämlich der Einzelteile Spitze, Gabel und Hohlprofil. Wird
nun beispielsweise eine Spitze beschädigt, so muß nicht mehr die gesamte Stahlgelenkkappe
ausgetauscht werden, sondern es reicht der Austausch nur der Spitze. Gleiches gilt
für die übrigen Einzelteile.
[0005] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß Spitze und Gabel an
ihrem hohlprofilseitigen Ende einen Profileinsatz aufweisen, der in beinen Querschnittsabmessungen
so gestaltet ist, daß er mit möglichst wenig Spiel in den Hohlquerschnitt des Hohlprofils
einsteckbar ist. Dies ist eine besonders einfache Gestaltungsmöglichkeit für eine
Steckverbindung.
[0006] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wiederum ist vorgesehen, daß der Profileinsatz
selbst ein Hohlprofil ist. Hierdurch wird es möglich, das Gewicht der Einzelteile
zu verringern, ohne die Funktion zu zerstören.
[0007] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wiederum ist vorgesehen, daß das Hohlprofil
als im Querschnitt einstückiges Kastenprofil ausgebildet ist. Hierdurch wird gegenüber
den herkömmlichen geschweißten Hohlprofilen die Tragfähigkeit verbessert, bzw. bei
gleicher Tragfähigkeit das Gewicht verringert.
[0008] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung wiederum sieht vor, daß das Hohlprofil als
zweiteiliges Walzprofil zusammengesetzt und längsverschweißt ist und im Bereich je
der Steckverbindung zusätzlich beidseitig einen eingeschweißten Verstärkungssteg aufweist.
Hierdurch wird es möglich, bereits vorhandene Stahlgelenkkappen, die im Bereich der
Spitze oder der Gabel beschädigt sind, auch mit ihrem Hohlprofilteil weiter zu verwenden.
Hierzu müssen lediglich die Spitze bzw. die Gabel abgetrennt werden und durch eine
steckfähige Spitze bzw. Gabel ersetzt werden. um eine Aufplatzen der Schweißnaht zu
verhindern, muß lediglich bei dem geschweißten Hohlprofil beidseitig ein Verstärkungssteg
eingeschweißt werden. Hierdurch gelingt es also, mit einfachen Mittel bereits vorhandene
Hohlprofile aus alten Stahlgelenkkappen so zu ergänzen, daß sie weiterverwendet werden
können, und es gelingt außerdem, den Gedanken der Erfindung auch bei herkömmlich durch
Schweißen hergestellten Hohlprofilen zu verwenden.
[0009] Wiederum eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Hohlprofil in Längsrichtung
um mindestens ein Teilstück verlängert ist, welches über eine Steckverbindung mit
dem Hohlprofil oder mit einem weiteren Teilstück zusammengefügt t ist. Hierdurch kann
der Vorteil des verlängerungsfähigen Hohlprofils ausgenutzt werden, und es wird möglich,
Stahlgelenkkappen unterschiedlicher Länge aus stets gleichen Bauteilen herzustellen.
Dabei bleiben jedoch die erfindungsgemäßen Vorteile erhalten.
[0010] Schließlich wird nach einer Ausgestaltung der Erfindung noch vorgeschlagen, daß mindestens
ein Teilstück an einem Ende einen Profileinsatz aufweist, der in seinen Querschnittsabmessungen
so gestaltet ist, daß er mit möglichst wenig Spiel in den Hohlquerschnitt eines anderen
Teilstückes oder eines Hohlprofils einsteckbar ist. Dies ist auch im Falle eines Teilstückes
eine günstige Bauart für eine Steckverbindung.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnung, in welcher Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, näher erläutert werden.
[0012] Es zeigen:
Figur 1 Stahlgelenkkappe in Seitenansicht
Figur la Schnitt I - I nach Figur 1
Figur 2 Stahlgelenkkappe mit-einem als ein stückiges Kastenprofil ausgebildeten Hohlprofil
Figur 3 Hohlprofil nach Figur 2
Figur 4 Schnitt II - II nach Figur 3
Figur 5 Spitze in Seitenansicht
Figur 6 Gabel in Seitenansicht
Figur 7 Teilstück in Seitenansicht
[0013] Figur 1 zeigt eine Stahlgelenkkappe 1 in Seitenansicht, deren Hohlprofil 7 dadurch
gebildet ist, daß zwei U - förmige Walzprofile mit den Schenkeln gegeneinandergesetzt
und über eine Längsnaht verschweißt sind. An den Enden dieses Hohlprofils 7 ist eine
Spitze 5 und am anderen Ende eine Gabel 6 vorgesehen, wobei beispielsweise die Gabel
6 mit einem Profileinsatz 9 in das Hohlprofil 7 eingesteckt ist. Auf der anderen Seite
ist die Spitze 5 mit ihrem Profileinsatz 8 (in Figur 1 nicht dargestellt) ebenfalls
in das Hohlprofil 7 eingesteckt. Die Profileinsätze 8 und 9 sind hierbei so geformt,
daß sie dem Hohlquerschnitt des Hohlprofils 7 entsprechend und mit möglichst wenig
Spiel dort eingesetzt werden können. Jeweils im Bereich der Enden des Hohlprofils
7 weist dieses zu beiden Seiten einen eingeschweißten Verstärkungssteg 11 auf, sodaß
ingesamt bei jedem Hohlprofil 7 vier solcher eingeschweißten Verstärkungsstege 11
vorgesehen sind. Hierdurch kann bei geschweißten Hohlprofilen 7 ein Aufreißen der
Längsschweißnaht bei entsprechender Beanspruchung der Spitze 5 oder der Gabel 6 verhindert
werden.
[0014] In Figur 2 ist eine ganz ähnliche Stahlgelenkkappe wie in Figur 1 dargestellt. Die
Stahlgelenkkappe 1a nach Figur 2 weist jedoch ein Hohlprofil 2 von der Länge 3 auf,
welches als einstückiges Kastenprofil hergestellt ist, bei dem also die Längsschweißnaht
vermieden ist. Die Schweißnaht ist eine Schwachstelle mit vielen Nachteilen. Das einstückige
Kastenprofil 2 kann durchaus im Querschnitt die gleiche Gestalt haben wie das Hohlprofil
7, kann aber auch jede andere geeignete Qüerschnittsform aufweisen. Ähnlich - wie
bereits zu Figur 1 beschrieben - sind auch bei einer Stahlgelenkkappe la nach Figur
2 an den Enden des Hohlprofils einerseits eine Spitze 5 und andererseits eine Gabel
6 mittels ihrer Profileinsätze 8 bzw. 9 in das Hohlprofil 2 eingesteckt.
[0015] Der beschriebene Aufbau der Stahlgelenkkappen macht vorteilhafterweise den Einsatz
von Teilstücken 4 möglich, die den gleichen Querschnitt wie die Hohlprofile 2 bzw.
7 aufweisen können. Ein solches Teilstück 4 kann dann an einem Ende einen Profileinsatz
10 aufweisen, ähnlich oder gleich den Profileinsätzen 8 bzw. 9 der Spitze 5 bzw. der
Gabel 6. Das Teilstück 4 kann dann mit seinem Profileinsatz 10 beispielsweise anstelle
einer Gabel 6 in ein Ende des Hohlprofils 2 eingesteckt werden. Hierdurch ist die
Länge 3 des Hohlprofiles 2 um den Längenbetrag des Teilstückes 4 verlängert. Am anderen
Ende des Teilstückes 4 kann dann in der bereits beschriebenen Weise die Gabel 6 mit
ihrem Profileinsatz 9 eingesteckt werden.
[0016] Insgesamt gelingt es, mit der erfindungsgemäßen Gestaltung der Stahlgelenkkappe vorteilhafterweise
bei Beschädigungen immer nur Einzelteile austauschen zu müssen, wodurch gleichzeitig
erreicht wird, daß nur geringere Gewichte bewegt werden müssen. Durch den Austausch
nur der beschädigten Einzelteile werden außerdem die Kosten für den Einsatz von Stahlgelenkkappen
drastisch gesenkt. Die Möglichkeit der Verlängerung der Stahlgelenkkappen über Teilstücke
macht es außerdem überflüssig, Stahlgelenkkappen unterschiedlicher Typen oder Längen
bereitzuhalten.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0017]
1 Stahlgelenkkappe
la Stahlgelenkkappe
2 Hohlprofil
3 Länge
4 Teilstück
5 Spitze
6 Gabel
7 Hohlprofil
8 Profileinsatz
9 Profileinsatz
10 Profileinsatz
11 Verstärkungssteg
1. Stahlgelenkkappe für den Untertageausbau bestehend aus einem Hohlprofil bestimmter
Länge, an dessen einem Ende eine sogenannte Spitze und an dessen anderem Ende eine
sogenannte Gabel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung von Spitze
(5) und Gabel (6) mit dem Hohlprofil (2, 7) als Steckverbindung ausgebildet ist.
2. Stahlgelenkkappe nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß Spitze (5) und Gabel
(6) an ihrem hohlprofilseitigen Ende einen Profileinsatz aufweisen, der in seinen
Querschnittsabmessungen so gestaltet ist, daß er mit möglichst wenig Spiel in den
Hohlquerschnitt des Hohlprofils (2, 7) einsteckbar ist.
3. Stahlgelenkkappe nach Anspruch 2 und 7 dadurch gekennzeichnet, daß der Profileinsatz
(8, 9) selbst ein Hohlprofil ist.
4. Stahlgelenkkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß das
Hohlprofil (2) als im Querschnitt einstückiges Kastenprofil ausgebildet ist.
5. Stahlgelenkkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß das
Hohlprofil (7) als zweiteiliges Walzprofil zusammengesetzt und längsverschweißt ist
und im Bereich je der Steckverbindung zusätzlich beidseitig einen eingeschweißten
Verstärkungssteg (11) aufweist.
6. Stahlgelenkkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß das
Hohlprofil (2, 7), in Längsrichtung um mindestens ein Teilstück (4) verlängert ist,
welches über eine Steckverbindung mit dem Hohlprofil (2, 7) oder mit einem weiteren
Teilstück (4) zusammengefügt ist.
7. Stahlgelenkkappe nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teilstück
(4) an einem Ende einen Profileinsatz (10) aufweist, der in seinen Querschnittsabmessungen
so gestaltet ist, daß er mit möglichst wenig Spiel in den Hohlquerschnitt eines anderen
Teilstückes (4) oder eines Hohlprofils (2, 7) einsteckbar ist.