[0001] Die Erfindung betrifft einen Haltemagnetauslöser, bei dem Jochkörper, Permanentmagnet,
Auslöseanker, Erregerwicklung und Auslösefeder in einem hermetisch dichten, gegebenenfalls
evakuierten oder mit einem Schutzgas, wie Stickstoff, gefüllten Gehäuse vorgesehen
sind und bei dem die Leitungen zur Erregerwicklung dicht in das Innere des Gehäuses
geführt sind.
[0002] Haltemagnetauslöser, wie sie z.B. in der AT-PS 278 954 beschrieben sind, werden üblicherweise
insbesondere für Fehlerstrom-Schutzschalter in möglichst staubgeschützter Ausführung
gebaut. Der Staubschutz ist aber nicht vollständig, da die Kraftübertragung vom und.
zum Auslöseanker des Haltemagnetauslösers in Form eines Schiebers oder einer Achse
Lagerluft aufweist, durch die Staub eindringen kann. Aus dem gleichen Grund ist auch
kein Schutz vor Feuchtigkeit und chemisch aggressiven Gasen vorhanden. Die dadurch
verursachten Korrosionen können ebenso wie Staub eine Funktionsunfähigkeit des Haltemagnetauslösers
verursachen.
[0003] Ein Auslöse
-Relais in einem hermetisch dichten Gehäuse unterzubringen, ist aus der AT-PS 279 712
bekannt. Die Steuerstange dieses Auslöse-Relais wird mit Hilfe eines Faltenbalges
durch das Gehäuse nach außen geführt.
[0004] Aus der EU-OS O 026 804 ist ein hermetisch geschlossener permanentmagnetischer Auslöser
für Fehlerstrom
-Schutzschalter bekannt. Bei diesem Haltemagnetauslöser ist im Gehäuse. eine elastisch
verformbare Kraftübertragungszone vorgesehen, über welche die Bewegungen des Ankers
nach außen übertragen werden.
[0005] Beiden bekannten Vorschlägen ist der Nachteil gemeinsam, daß sie elastisch verformbare
Bauteile verwenden müssen. Diese elastisch verformbaren Bauteile behindern die Bewegungen,
so daß die Auslöseempfindlichkeit der Haltemagnetauslöser beeinträchtigt wird. Zum
anderen stellen elastisch verformbare Faltenbälge und gewellte Wandbereiche stets
Schwachstellen dar, die zu Undichtheiten führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haltemagnetauslöser der.eingangs
genannten Gattung anzugeben, der tatsächlich vor dem Eindringen von Staub, Feuchtigkeit
und aggressiven Gasen geschützt ist und ohne elastisch verformbare Bauteile auskommt,
über welche die Bewegungen des Ankers übertragen werden. Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, daß der Auslöseanker über mindestens eine Magnetkupplung mit einem
außerhalb des Gehäuses angeordneten Außenhebel gekuppelt ist, wobei eine Hälfte der
Permanentmagnetkupplung innerhalb des Gehäuses und die andere Hälfte der Permanentmagnetkupplung
außerhalb des Gehäuses angeordnet ist.
[0007] Dadurch, daß beim erfindungsgemäßen Haltemagnetauslöser die Kraftübertragung vom
und zum Auslöseanker mit Hilfe mindestens einer Permanentmagnetkupplung erfolgt, entfallen
die bei den bekannten Haltemagnetauslösern unumgänglichen Durchführungen (Faltenbälge)
beweglicher Teile durch das Gehäuse des Haltemagnetauslösers und die dadurch bedingte
Gefahr von Undichtigkeiten.
[0008] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispieles. Es zeigt
Figur 1 einen Haltemagnetauslöser und
Figur 2 den Haltemagnetauslöser aus Figur 1 mit abgefallenem Auslöseanker.
[0009] Ein in Figur 1 dargestellter Haltemagnetauslöser besitzt ein mindestens zweischichtiges
Joch 1 mit einer Erregerwicklung 2, einem Permanentmagnet 3, einem Auslöseanker 4
mit einem Ankerhebel 5 sowie eine Auslösefeder 6.
[0010] Bei stromloser Erregerwicklung 2 wird der Auslöseanker 4 entgegen der Zugwirkung
der Auslösefeder 6 durch den Permanentmagnet 3 am Joch 1 festgehalten. Fließt hingegen
durch die Erregerwicklung 2 Strom, so wird der Permanentfluß geschwächt und der Auslöseanker
4 fällt bei ausreichender Schwächung vom Joch 1 ab. Der Auslöseanker 4 bewegt einen
Kupplungsstift 7 und dieser eine Permanentmagnetkupplung 8, die aus vier Permanentmagneten
8a, 8b, 8c und 8d, einem die Permanentmagnete 8b und 8c tragenden Innenhebel 9 und
einem die Permanentmagnete 8a und 8d tragenden, nicht dargestellten Außenhebel besteht.
Außer den beiden Permanentmagneten 8a und 8d und dem sie tragenden Außenhebel befinden
sich alle vorgenannten Bauteile in einem hermetisch dichten Gehäuse 10 aus magnetisch
nicht leitfähigem Werkstoff.
[0011] Figur 2 zeigt den Haltemagnetauslöser mit abgefallenem Auslöseanker 4. Bei richtiger
Dimensionierung und Polung der Permanentmagnete 8a, 8b, 8c und 8d folgt der Außenhebel
mit geringem Schlupf jeder Drehung des Innenhebels 9. Die Bewegung des Außenhebels
kann z.B. zum Auslösen des Schaltschlosses eines nicht gezeigten Fehlerstrom-Schutzschalters
herangezogen werden.
[0012] Für die Rückstellung des Haltemagnetauslösers wird der Außenhebel gedreht, der Innenhebel
9 folgt mit geringem Schlupf und führt mit Hilfe des Kupplungsstiftes 7 den Auslöseanker
4 an das Joch 1 zurück, wobei die. Auslösefeder 6 wieder gespannt wird.
[0013] Zur Erreichung eines geringen Schlupfes in der Magnetkupplung 8 werden die Spalte
zwischen den Permanentmagneten 8a und 8b bzw. 8c und 8d durch eine zumindest in diesem
Bereich dünnwandige und/oder gewölbte Ausführung des Gehäuses 10 klein gehalten und
eventuell Innensowie Außenhebel als magnetischer Rückschluß für den Permanentfluß
ausgebildet.
[0014] Die hermetische Dichtheit wird z.B. durch Zulöten eines zweiteiligen Gehäuses und
eingelötete Glasdurchführungen 1 für die Erregerwicklung 2 vervollständigt.
[0015] Innerhalb des hermetisch dichten Gehäuses 10 kann sich Luft oder ein Schutzgas, wie
Stickstoff oder eine Flüssigkeit, z.B. ein Siliconöl, befinden. Letzteres erweist
sich als vorteilhaft, wenn eine größere Ansprechzeit des Haltemagnetauslösers gewünscht
wird, etwa um die Empfindlichkeit eines Fehlerstrom-Schutzschalters gegenüber Stoßströmen
zu reduzieren. Die Flüssigkeit wirkt in diesem Fall als Dämpfungsmedium. Eine weitere
Möglichkeit ist die Evakuierung des hermetisch dichten Gehäuses 10.
[0016] Durch die Anordnung der vier Permanentmagneten 8a, 8b, 8c und 8d, wie in Figur 1
und 2 gezeigt, wirken auf die Achsen des Innen- bzw. Außenhebels keine radialen Zugkräfte.
Die Kupplungsteile sind auf einfache Weise ausbalanciert und damit die Permanentmagnetkupplung
gegenüber Erschütterungen unempfindlich.
[0017] Nimmt man eine radiale Zugkraft und die damit verbundenen Reibungsverluste in Kauf,
so können zwei Permanentmagnete, z.B. die Permanentmagnete 8a und 8b, entfallen.
[0018] Es ist auch möglich, mit einem einzigen Permanentmagnet auszukommen, wenn diesem
ein magnetisch leitfähiger Teil, wie z.B. Weicheisen, gegenübergestellt wird. Der
zu erwartende erhöhte, Schlupf einer solchen Kupplung kann durch verbesserte Rückführung
des Permanentflusses wieder reduziert werden. Als weitere Ausführungsform für die
Permanentmagnetkupplung kommt eine Ausführung mit zwei Permanentmagneten in Frage,
denen zwei Weicheisenteile gegenüberstehen, wodurch wieder keine radialen Zugkräfte
auftreten.
[0019] Der Aufbau des erfindungsgemäßen,.hermetisch dichten Haltemagnetauslösers mit Permanentmagnetkupplung
kann gegenüber der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform noch vereinfacht
werden, indem auf den Kupplungsstift 7 verzichtet und der Ankerhebel 5 so umgestaltet
wird, daß er auch die Funktion des Innenhebels 9 der gezeigten Ausführungsform übernimmt.
Bei dieser Ausführungsform trägt der beispielsweise als gleicharmiger Hebel ausgebildete
Ankerhebel 5 an einem oder beiden seiner Enden Permanentmagnete, denen außerhalb des
Gehäuses die am nicht gezeigten Außenhebel angeordneten Permanentmagnete oder Weicheisenteile
gegenüberstehen. Es ist aber auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher der Ankerhebel
5 an einem oder beiden seiner Enden einen Weicheisenteil trägt, dem die außerhalb
des Gehäuses 10 liegenden Magnete des Außenhebels gegenüberliegen.
1. Haltemagnetauslöser, bei dem Jochkörper (1), Permanentmagnet (3), Auslöseanker
(4), Erregerwicklung (2) und Auslösefeder (6) in einem hermetisch dichten, gegebenenfalls
evakuierten oder mit einem Schutzgas, wie Stickstoff, gefüllten Gehäuse (10) vorgesehen
sind und bei dem die Leitungen (11) zur Erregerwicklung (2) dicht in das Innere des
Gehäuses (10) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöseanker (4) über
mindestens eine Magnetkupplung mit einem außerhalb des Gehäuses (10) angeordneten
Außenhebel gekuppelt ist, wobei eine Hälfte (8b, 8c) der Permanentmagnetkupplung (8)
innerhalb des Gehäuses (10) und die andere Hälfte (8a, 8d) der Permanentmagnetkupplung
außerhalb des Gehäuses (10) angeordnet ist.
2. Haltemagnetauslöser nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Inneren
des Gehäuses (10) angeordnete Hälfte (8b, 8c) der Permanentmagnetkupplung (8) an einem
im Inneren des Gehäuses (10) schwenkbar gelagerten Hebel (5, 9) vorgesehen ist, der
entweder ein den Auslöseanker (4) tragender Ankerhebel (5) oder ein mit dem Auslöseanker
(4) gekuppelter Innenhebel (9) ist.
3. Haltemagnetauslöser nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung
zwischen dem Auslöseanker (4) und dem Innenhebel (9) über einen im Gehäuse (10) verschiebbar
geführten Kupplungsstift (7) erfolgt.
4. Haltemagnetauslöser nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerhebel (5) bzw. der Innenhebel (9) bezüglich seiner Lagerstelle im Gehäuse
(10) symmetrisch ausgebildet ist und an seinen beiden Enden Permanentmagnete (8b,
8c) oder magnetisch leitfähige Körper, beispielsweise aus Weicheisen, trägt, wobei
der Außenhebel zwei magnetisch leitfähige Körper, wie Weicheisen, oder zwei Permanentmagnete
(8a, 8d) trägt.
5. Haltemagnetauslöser nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenhebel . (9) und/oder der Außenhebel als magnetischer Rückschluß für den
Permanentmagnetfluß ausgebildet sind.