(19)
(11) EP 0 118 612 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1984  Patentblatt  1984/38

(21) Anmeldenummer: 83112396.3

(22) Anmeldetag:  09.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G08B 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 09.02.1983 DE 3304369

(71) Anmelder: Richard Hirschmann Radiotechnisches Werk
73702 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Zierhut, Hermann, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 83 (DE)

(74) Vertreter: Stadler, Heinz, Dipl.-Ing. 
Richard Hirschmann GmbH & Co. Abteilung PRP Postfach 16 49
D-72606 Nürtingen
D-72606 Nürtingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Meldeeinrichtung zur Raumüberwachung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Meldeeinrichtung zur Überwachung eines Raumes auf Temperaturänderungen mit einem wenigstens zwei paarweise im Gegentakt arbeitende Sensoren zurAufnahme elektromagnetischer Strahlung mindestens eines Gesichtsfeldes über eine Optik und einen nachgeschalteten Verstärker aufweisenden Strahlungsempfänger.
    Zur Erzielung einer möglichst großen Reichweite bei kleinen Geräteabmessungen auf möglichst einfache und kostengünstige Art weist der Verstärker eine obere Grenzfrequenz von ≧ 10 Hz auf.
    Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführung dieser Meldeein - richtung ist die obere und untere Grenzfrequenz des Verstärkers einstellbar und dessen Frequenzgang so gewählt, daß die frequenzabhängige Änderung der Ausgangsspannung der Sensoren kompensiert ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Meldeeinrichtung zur Überwachung eines Raumes auf Temperaturänderungen, mit einem wenigstens zwei paarweise im Gegentakt arbeitende Sensoren zur Aufnahme elektromagnetischer Strahlung mindestens eines Gesichtsfeldes über eine Optik und einen nachgeschalteten Verstärker aufweisenden Strahlungsempfänger.

    [0002] Eine derartige Meldeeinrichtung ist z.B. als im Infrarotbereich arbeitender Bewegungsmelder aus der DE-OS 31 28 256 bekannt.

    [0003] Der Einsatz von Gegentaktsensoren ergibt eine Kompensation von störenden, z.B. durch Heizkörper hervorgerufenen Gleichtakt - signalen und insbesondere zusammen mit dem in der angeführten Offenlegungsschrift beschriebenen Alarmkriterium eine hohe Störsicherheit gegen Fehlalarme.

    [0004] Allerdings weisen diese bekannten Meldeeinrichtungen eine sehr niedrige obere Grenzfrequenz von max. etwa 3 Hz auf. Damit sind aber bei geringen Geräteabmessungen, die gerade bei Meldean - lagen von tragender Bedeutung sind, weil sie von Eindringlingen möglichst unbemerkt bleiben sollen, nur kurze Brennweiten möglich. Dies bedingt jedoch, daß bei Optiken mit nur einem Spiegel die Gesichtsfelder (Strahlenbündel) stark divergieren und lediglich kurze Reichweiten erzielbar sind.

    [0005] Längere Strecken sind allenfalls mit sehr aufwendigen und daher für die Praxis wenig geeigneten Mehrspiegeloptiken mit unter - schiedlichen Brennweiten zu erreichen.

    [0006] AuBerdem müssen bei den angeführten, aus dem Stand der Technik bekannten Meldeeinrichtungen spezielle, auf die benötigte Rauscharmut bei den angeführten tiefen Frequenzen hin entwickelte und damit besonders teuere Transistoren für den Verstärkereingang benutzt werden.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meldeeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der auf möglichst einfache und kostengünstige Weise bei kleinen Geräteabmessungen eine große Reichweite erzielbar ist.

    [0008] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daB der nachgeschaltete Verstärker eine obere Grenzfrequenz von ≧ 10 Hz aufweist.

    [0009] Damit ist es praktisch ohne Mehraufwand möglich, auch bei Ver - wendung einer Einspiegeloptik und räumlich kleiner Geräte sehr lange Brennweiten zu wählen, sodaß scharf abgegrenzte schmale Gesichtsfelder erzeugt sind, die folgende Vorteile bieten:

    - Es sind schmale gezielte Bereiche des Raumes überwachbar, wodurch eine optimale Anpassung an die Gegebenheiten des Einzelfalls, sowohl hinsichtlich des bewegten Objektes, als auch des zu überwachenden Raumes selbst (Ausblendung von Störern, wie Heizgeräten und Fenster) und damit eine erhöhte Störimmunität gegen Fehlalarme erzielt ist.

    - Wegen der höheren Energiedichte in den schmalen Gesichtsfeldern ist eine hohe Empfindlichkeit erreicht, sodaß auch sehr schmale zu überwachende Objekte eine ausreichende Spannung an den Sensorausgängen erzeugen.

    - Mit der gräßeren-Preinchweite ist auch die Gleichtaktunter - drückung von Störern verbessert.



    [0010] Darüberhinaus sind für die Verstärkereingangsstufe erheblich kostengünstigere Transistoren verwendbar, weil das erwünschte geringe Eigenrauschen bei höheren Frequenzen einfacher realisierbar ist. Die im Einzelfall benötigte Reichweite bestimmt durch die GröBe der Brennweite die Breite der einzelnen Gesichtsfelder und damit die erforderliche obere Grenzfrequenz, die sich aus der max. Bewegungsgeschwindigkeit des zu überwachenden Objekts (z.B. eines Einbrechers) durch die Gesichtsfelder in der geringstmöglichen Entfernung von der Meldeeinrichtung ergibt und z.B, bei einer praktisch sinnvollen Ausführung 200 Hz be - tragen kann.

    [0011] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäBen Meldeeinrichtung angegeben.

    [0012] Durch eine KompensationsmaBnahme gemäß Anspruch 2 sind ohne PegeleinbuBe beliebige und damit preisgünstige Sensoren unterschiedlicher Kennlinien verwendbar.

    [0013] Mit einer Meldeeinrichtung nach Anspruch 3 sind auf besonders einfache und zweckmäßige Weise - bezogen auf eine bestimmte Geschwindigkeit - abgegrenzte Bereiche (Raumabschnitte) in ein - stellbaren Entfernungen des bewegten Objekts überwachbar, wobei die obere Grenzfrequenz die geräteseitige Grenze und die untere Grenzfrequenz die geräteferne Grenze des Überwachungsbereichs bestimmt.

    [0014] Beispielsweise ist es mit dieser Ausführung ohne weiteres möglich, eines von mehreren in unterschiedlichen Entfernungen vom Gerät laufenden Transportbändern einer Flaschenreinigungsanlage ohne störende Beeinflussung durch die anderen Bänder darauf zu überwachen, ob jede Flasche warm gewaschen wurde.

    [0015] Von den vielen zur Erzielung der Einstellbarkeit der unteren und oberen Grenzfrequenz des den Sensoren nachgeschalteten Verstärkers denkbaren Schaltungen ist in Anspruch 4 eine besonders einfache und kostensparende Ausführung angegeben.

    [0016] Eine Ausführung der erfindungsgemäBen Meldeeinrichtung nach An - spruch 5 ermöglicht mit einem einzigen Gerät die gleichzeitige getrennte Überwachung unterschiedlicher Entfernungsbereiche bei gleichen Bewegungsgeschwindigkeiten der Überwachungsobjekte, z.B. verschiedener Transportbänder.

    [0017] Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Meldeeinrichtung durch eine mit geringstmöglichem Aufwand erreichte optimale An - paBbarkeit an alle in der Praxis relevanten Überwachungskriterien bei weitgehender Unabhängigkeit von den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten aus.


    Ansprüche

    1. Meldeeinrichtung zur Überwachung eines Raumes auf Tempera - turänderungen, mit einem wenigstens zwei paarweise im Gegentakt arbeitende Sensoren zur Aufnahme elektromagnetischer Strahlung mindestens eines Gesichtsfeldes über eine Optik und einen nachgeschalteten Verstärker aufweisenden Strahlungsempfänger, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker eine obere Grenzfrequenz von ≧ 10 Hz aufweist.
     
    2. Meldeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungsfaktor des Verstärkers einen Frequenzgang aufweist, der die frequenzabhängige Änderung der Aus - gangsspannung der Sensoren kompensiert.
     
    3. Meldeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn - zeichnet, daB die obere und/oder die untere Grenzfrequenz des Verstärkers voneinander unabhängig einstellbar sind.
     
    4. Meldeeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daB als Verstärker ein Operationsverstärker vorgesehen ist, dessen invertierendem Eingang die Serienschaltung eines Widerstandes und eines seine untere Grenzfrequenz bestimmenden Kondensators einstellbarer Kapazität vorgeschaltet ist und der als Gegenkopplung die Parallelschaltung eines Widerstandes und eines die obere Grenzfrequenz bestimmenden Kondensators einstellbarer Kapazität aufweist.
     
    5. Meldeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebsfrequenzbereich in Teilfre - quenzbereiche zur getrennten Weiterverarbeitung der ent - sprechenden Signale aufgespaltet ist.