[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein polarisiertes elektromagnetisches Relais mit einem
Spulenkörper, der mindestens eine Wicklung trägt und axial von einem Spulenkern durchsetzt
ist, mit einem außerhalb der Spule zumindest teilweise parallel zur Spulenachse angeordneten
Wippanker, der mit seinem Mittelteil schwenkbar gelagert ist und mit seinen beiden
Enden jeweils einen Arbeitsluftspalt mit jeweils einem Ende des Spulenkerns bildet,
wobei der Anker gemeinsam mit dem Spulenkern die Spulenwicklung und einen neben der
Spulenwicklung angeordneten Dauermagneten von einer Seite umschließt und die beweglichen
Kontaktelemente einer mit dem Spulenkörper verbundenen Kontaktträgeranordnung betätigt.
[0002] Ein derartiges Relais ist beispielsweise aus der DE-OS 30 46 947 bekannt. Dort ist
der Dauermagnet parallel neben der Spulenwicklung angeordnet und außerdem mit einem
Nebenschlußblech versehen. Durch diese Anordnung ist der Dauermagnetkreis nicht gut
geschlossen, was der Empfindlichkeit des Relais abträglich ist; außerdem benötigt
dort die Anordnung des Dauermagneten verhältnismäßig viel Platz. Der Anker und die
Kontaktträgeranordnung sind bei dem bekannten Relais an der Oberseite des Magnetsystems
angeordnet und bedingen dadurch verhältnismäßig lange We-
ge für die Kontaktanschlüsse.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein polarisiertes Relais der eingangs genannten Art
mit hoher Empfindlichkeit, mit einfachem, möglichst raumsparendem Aufbau und möglichst
wenigen Teilen zu schaffen, welches sowohl für monostabile als auch für bistabile
Ausführungsmöglichkeit geeignet ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Dauermagnet in Axialrichtung
zur Spulenwicklung versetzt unmittelbar mit einem Pol auf dem Spulenkern angeordnet
ist und daß der Anker zwischen der Spulenwicklung un dem Dauermagneten einerseits
und einem als Kontaktträgeranordnung dienenden, unterhalb des Spulenkörpers angeordneten
Sockel andererseits angeordnet ist und mit den beweglichen Kontaktelementen unmittelbar
im Eingriff steht.
[0005] Durch die Anordnung des Dauermagneten unmittelbar auf dem Kern ergibt sich ein kompakter
Aufbau des Relais mit wenigen Einzelteilen, außerdem eine hohe Ansprechempfindlichkeit,
da sich der Dauermagnetkreis in zwei Zweigen direkt über den Anker und die beiden
Arbeitsluftspalte zum Kern hin schließt. In den Arbeitsluftspalten werden der Dauermagnetfluß
und der Erregerfluß unmittelbar überlagert. Da die Kontaktanordnung im Sockel unterhalb
des Magnetsystems angeordnet ist, ergeben sich kurze Anschlußwege für die Kontaktelemente,
was sich ebenfalls raumsparend auswirkt. Durch die unmittelbare Betätigung der Kontaktelemente
durch den Anker können zusätzliche Betätigungsschieber entfallen.
[0006] Der Wippanker ist zweckmäßigerweise in der Nähe seines Schwerpunktes auf einem Spulenflansch
gelagert. Dabei ist es zweckmäßig, daß der Anker mittels einer eingeprägten zylindrischen
Vertiefung auf einer zylindrisch geformten Rippe des Spulenflansches gelagert ist.
[0007] Die Betätigung der beweglichen Kontaktfedern durch den Anker kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß der Anker an beiden Enden gekröpft ausgebildet ist und mit den
dadurch gebildeten Schultern unmittelbar an den Kontaktfedern anliegt. Zur elektrischen
Isolierung ist der Anker zweckmäßigerweise an den den beweglichen Kontaktelementen
zugewandten Abschnitten mit einer Isolierfolie bedeckt. Es wäre andererseits aber
auch möglich, die Kontaktfedern selbst mit einem isolierenden Überzug zu versehen.
Um den Abstand zwischen Anker und Kontaktanordnung genau festzulegen, weist der Spulenkörper
zweckmäßigerweise in Flanschbereichen neben dem Anker Vorsprünge auf, welche auf Anlageflächen
des Sockels aufliegen. Der Spulenkörper kann dabei mittels Zapfenverbindungen am Sockel
befestigt werden. Im Sockel selbst sind die Kontaktanschlußelemente zweckmäßigerweise
durch Umspritzen eingebettet, und zwar derart, daß die Kontaktoberflächen der Gegenkontaktelemente
sowie Auflageflächen für.die Befestigung beweglicher Kontaktfedern mit der Oberfläche
des Kontaktträgers plan abschließen. Die beweglichen Kontaktfedern können dabei auf
den Auflageflächen ihrer Anschlußelemente durch Schweißen oder dergleichen befestigt
sein. In einer anderen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, daß die beweglichen
Kontaktelemente mittels einer eingeprägten Lagerstelle auf der jeweiligen Auflagefläche
gelagert und durch ihre Vorspannung gegenüber dem Anker gehalten sind. In einer weiteren
Abwandlung kann aber auch vorgesehen sein, daß die beweglichen Kontaktelemente über
ein Isolierstück am Anker selbst befestigt und über eine leitende Folie mit ihren
zugehörigen Anschlußelementen am Sokkel elektrisch verbunden sind.
[0008] Das Magnetsystem kann durch unterschiedliche Anordnung einer oder mehrerer Wicklungen
sowie eines oder mehrerer Dauermagneten vielfach variiert werden. Die einfachste Anordnung
besteht in einer einzigen Wicklung und einem einzigen daneben angeordneten Dauermagneten,
wobei ein zwischen beiden vorgesehener Spulenflansch etwa in der Mitte der axialen
Länge des Kerns liegt und zur Lagerung des Ankers dient. Ein solches Relais hat eine
monostabile Charakteristik, da der Anker auf einer Seite des Lagers unmittelbar durch
den Dauermagneten angezogen wird und deshalb bei Abschalten der Erregung sich immer
auf die Dauermagnetseite legen wird.
[0009] Vielfach ist es jedoch nicht nötig, für einen Dauermagneten ebensoviel Platz vorzusehen
wie für die Spulenwicklung. In diesem Fall können für die Wicklung zwei Bereiche vorgesehen
werden, welche durch einen das Ankerlager -bildenden Flansch unterbrochen sind. Andererseits
ist es aber auch möglich, unabhängig von Spulenflansch über der Wicklung selbst eine
Lagerstelle vorzusehen, indem ein eigenes Lagerstück verwendet wird, welches an einem
oder an zwei Spulenflanschen befestigt ist. Bei einem symmetrischen Aufbau des Magnetsystems
kann auch der Dauermagnet in der Mitte zwischen zwei Wicklungen vorgesehen werden,
wobei eine Lagerstelle für den Anker entweder unmittelbar durch den Dauermagneten
oder durch ein die Magnetkammer abschließendes Lagerstück gebildet wird.
[0010] Der Anker selbst ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit beiden
Enden zum geradlinig ausgeführten Kern hin gekröpft. In einer Abwandlung könnte jedoch
auch der Anker geradlinig ausgeführt sein und mit einem an den Enden gekröpft gestalteten
Kern zusammenwirken. Auch eine weitere Ausführungsform ist denkbar, bei der sowohl
der Anker als auch der Kern an den Enden gekröpft ist. In diesem Fall könnten für
den Anker und für den Kern identische Teile verwendet werden. Der gleiche Vorteil
ergibt sich, wenn Anker und Kern jeweils an einem Ende gekröpft ausgebildet und derart
verdreht zueinander angeordnet sind, daß jeweils ein gekröpftes Ende mit einem geradlinigen
Ende des Ankers bzw. des Kerns zusammenwirkt.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Relais mit Merkmalen nach der Erfindung in Schnittdarstellung,
Fig. 2 eine Kontaktanschlußanordnung für ein Relais nach Fig. 1 vor dem Umspritzen,
Fig. 3 und Fig. 4 einen Sockel mit Kontaktelementen-in Seitenansicht und in Aufsicht,
Fig. 5 einen Querschnitt durch ein Relais nach Fig. 1,
Fig. 6 bis 9 gegenüber Fig. 1 abgewandelte Ausführungsformen eines Relais,
Fig. 10 bis Fig. 26 eine schematische Darstellung des Magnetsystems in verschiedenen
Variationen,
Fig. 27 eine weitere Abwandlung des Relais nach Fig. 1.
[0012] Das in Fig. 1 dargestellte Relais besitzt in einem Spulenkörper 1 einen geradlinigen
Kern 2, der mit einem Anker 3 zwei Arbeitsluftspalte 4 und 5 bildet. Der Spulenkörper
trägt zwischen den Flanschen 6 und 7 eine Erregerwicklung 8 und bildet neben dem Flansch
7 eine Kammer 9 für einen Dauermagneten 10, der mit einem Pol unmittelbar auf dem
Kern 2 sitzt. Dem Dauermagneten gegenüberliegend ist in einer weiteren Kammer des
Spulenkörpers ein Getter 11 vorgesehen, welcher beispielsweise in dickflüssigem Zustand
eingebracht und dann getrocknet werden kann oder gleich in Form einer Tablette eingesetzt
wird.
[0013] Der Anker 3 ist unterhalb des Spulenkörpers mit seinem Mittelteil etwa parallel zur
Spulenachse angeordnet und um eine waagrechte, quer zur Spulenlängsrichtung verlaufende
Achse schwenkbar gelagert. Das Lager 12 ist geometrisch als Zylinder-Gleitlager ausgebildet,
wodurch im Gegensatz zu Schneidlagern nur eine geringe spezifische Flächenpressung,
dafür aber ein größerer Reibweg auftritt. Da der Schwenkwinkel des Ankers jedoch klein
ist, ist auch der Reibweg im Lager klein. Die zylindrische Vertiefung 3 im Anker wird
mit großer Glätte eingeprägt, ebenso wird am Spulenflansch 7 eine zylindrische Rippe
mit möglichst glatter Oberfläche ausgebildet. Die Werkstoffkombination des metallischen
Ankers mit dem Kunststoff des Spulenkörpers ergibt ein verschleißarmes Lager. Zur
seitlichen Führung des Ankers und als mechanische Stoßsicherung ragen Vorsprünge 13
des Lagerflansches 7 in seitliche Ausnehmungen des Ankers hinein. Außerdem ist am
Sokkel 14 eine Rippe 15 angeformt, welche ein Abheben des Ankers aus dem Lager begrenzt.
[0014] Der Anker 3 umgreift etwa U-förmig von unten her sowohl die Spulenwicklung 8 als
auch den Dauermagneten 10 und ist mit seinen freien Enden 3a und 3b zur Bildung der
Arbeitsluftspalte 4 und 5 parallel zum Kern 2 gekröpft. Der Fluß des Dauermagneten
10 verzweigt sich im Kern 2 zu den beiden Arbeitsluftspalten und von dort-über den
Anker und den Luftspalt 16 zurück zum Dauermagneten. Durch Überlagerung des Dauermagnetflusses
mit einem Steuerfluß in den Arbeitsluftspalten 4 und 5 ist das Relais stromrichtungsempfindlich.
Die asymmetrische Anordnung des Dauermagneten verleiht dem Magnetsystem eine monostabile
Charakteristik. Diese entsteht dadurch, daß die Eisenweglänge vom Dauermagneten 10
zum Arbeitsluftspalt 5 kleiner ist als zum Arbeitsluftspalt 4 und außerdem der Luftspalt
16 zwischen Dauermagnet und Anker bei geschlossenem Arbeitsluftspalt 5 kleiner ist
als bei geschlossenem Arbeitsluftspalt 4. Dadurch wird der Arbeitsluftspalt 5 vom
Dauerfluß bevorzugt, so daß dort immer die größere Zugkraft entsteht. Die Monostabilität
des Magnetsystems kann durch zusätzliche Einflußgrößen, wie unterschiedlich große
Polflächen, Trennbleche, Kompensationsfedern und dergleichen, in bekannter Weise gesteigert
oder gemindert werden.
[0015] Das Kontaktsystem ist unmittelbar unter dem Anker angeordnet, wobei der Sockel 14
als Träger dient. Dabei sind paarweise Gegenkontaktelemente 17 und 18 sowie Anschlußelemente.
19 für bewegliche Kontaktfedern 20 in den Sockel 14 eingespritzt. Die beweglichen
Kontaktfedern 20 sind auf die Auflagefläche 19a aufgeschweißt und nach oben zum Anker
hin vorgespannt, so daß sie unmittelbar durch die Schultern 3c bzw. 3d des Ankers
betätigt werden. Zur elektrischen Isolierung ist der Anker in diesem Bereich mit einer
Isolierfolie 21 überzogen.
[0016] Das Magnetsystem mit dem Spulenkörper 1 als Träger und die Kontaktanordnung mit dem
Sockel 14 als Träger werden über eine Zapfenverbindung 22 zusammengesteckt. Dabei
kommen Vorsprünge 23 des Spulenkörpers auf Anlageflächen 24 des Sockels zu liegen
und ergeben dadurch die richtige Zuordnung zwischen Anker und Kontaktanordnung. Eine
Schutzkappe 25 bildet mit dem Sockelrand eine umlaufende Nut 26, (siehe auch Fig.
5). Durch Ausgießen dieser Nut 26 mit Gießharz wird der Gehäusespalt zwischen Sockel
und Schutzkappe abgedichtet. Gleichzeitig werden auch die Kontaktanschlüsse 17, 18,
19 sowie die Spulenanschlüsse 27 zusätzlich abgedichtet.
[0017] Fig. 2 und 3 zeigen die Kontaktanordnung vor und nach dem Umspritzen im Sockel 14.
Die Gegenkontaktelemente 17 und 18 sowie die Anschlußelemente 19 für die Kontaktfedern
werden aus einer Platine 28 gewonnen, welche gemäß Fig. 2 ausgeschnitten und U-förmig
gebogen wird. Auf den Gegenkontaktelementen 17 und 18 sind bereits Kontaktstücke 29
aufgeschweißt; dann wird der Platinenstreifen mit Kunststoff umspritzt. Dabei liegen
die Verbindungen zu den die Verbindungsstreifen von den Kontaktstücken zu den Anschlußfahnen
isoliert im Inneren des Sockels. Durch Anpressen der planen Kontaktstücke 29 und der
Kontaktfeder-Anschweißflächen 19a gegen eine plane Spritzform wird erreicht, daß diese
funktionswichtigen Flächen nicht mit Kunststoff überspritzt werden und daß sie nach
dem Umspritzen gleichzeitig ideal in einer Ebene liegen. Damit sich beim Umspritzen
auf den Kontaktflächen keine Kunststoffdämpfe ablagern, können die Flächen mit einem
Schutz- überzug versehen sein, der nach dem Umspritzen abgewaschen wird.
[0018] Am fertigen Sockel 14 werden die Anschlußfahnen freigeschnitten und die Kontaktfedern
20 auf die Flächen 19a aufgeschweißt. Die Kontaktfedern 20 sind vorgebogen, um eine
gewünschte Vorspannung gegenüber dem Anker zu erhalten. Durch diese Vorspannung der
Kontaktfedern und durch die dauermagnetischen Anzugskräfte wird der Anker nach dem
Zusammenbau des Relais in seiner Lagerung gehalten, so daß eine eigene Lagerfeder
nicht erforderlich ist.
[0019] Fig. 4 zeigt den fertigen Sockel 14 von oben gesehen. Die beiden Kontaktfedern 20
sind aufgeschweißt und liegen mit ihren kontaktgebenden Enden jeweils über den Gegenkontaktelementen
17 und 18. Der Sockel 14 weist Löcher 21a zur Aufnahme der Befestigungszapfen 21 des
Spulenkörpers auf. Außerdem sind die Spulenanschlußstifte 27 miteingebettet. Fig.
5 zeigt einen Querschnitt durch das fertige Relais.
[0020] Bei dem Relais nach Fig. 1 bis 5 war die Kontakteinheit mit Fremddruckkontakten ausgestattet,
d.h., daß der Kontaktdruck durch den Druck des Ankers auf die Kontaktfedern erzeugt
wird. Fig. 6 zeigt eine Abwandlung des Relais, bei der Eigendruckkontakte verwendet
sind. Dabei entsteht der Kontaktdruck durch die Vorspannung der Kontaktfedern 35 gegenüber
den Gegenkontaktelementen 36 und 37, welche aus dem Sockel 34 heraustreten und die
Kontaktfeder 35 übergreifen. Im Beispiel der Fig. 6 wird die Vorspannung der plan
ausgebildeten Kontaktfeder 35 gegenüber den Gegenkontaktelementen 36 und 37 dadurch
erreicht, daß der Sockel im mittleren Bereich 34a, in welchem die Kontaktfeder 35
aufliegt, höher ist als in den seitlichen Bereichen 34b und 34c, wo die Gegenkontaktelemente
36 und 37 angeordnet sind. Die Kontaktfeder 35 liegt also im entspannten Zustand auch
ohne Vorspannknick an den Gegenkontaktelementen 36 bzw. 37 an. Um die Kontaktfeder
betätigen zu können, ist der Anker 33 in diesem Fall an seinen Schulterbereichen 33a
und 33b nach unten gebogen. Im übrigen ist das Relais nach Fig. 6 im Prinzip genauso
aufgebaut wie das Relais nach Fig. 1.
[0021] Fig. 7 zeigt eine weitere Abwandlung des Relais, wobei entgegen der Ausführungsform
von Fig. 1 ein Umschaltekontakt nicht mit zwei an entgegengesetzten Enden des Relais
angeordneten Gegenkontaktelementen, sondern mit zwei .übereinander liegenden Gegenkontaktelementen
erzielt wird. Die bewegliche Kontaktfeder 38 ist dabei an einer Seite des Sockels
39 an ihrem Anschlußelement 40 befestigt und ist mit ihrem freien Ende zwischen zwei
Gegenkontaktelementen 41 und 42 schaltbar. Als Angriffspunkt für den Anker dient eine
in die Kontaktfeder 38 eingeprägte Sicke 43. Bei dieser Ausführungsform erhält man
für die Kontaktfeder 38 eine besonders lange freie Federlänge.
[0022] Die Ausführungsform gemäß Fig. 8 zeigt eine Fremddruck-Kontaktanordnung mit lose
eingelegten Kontaktfedern. Dabei ist der Sockel 44 mit den Gegenkontaktelementen 45
und 46 sowie dem Anschlußelement 47 für die Kontaktfeder 48 ähnlich ausgebildet wie
der Sockel 14 nach Fig. 1. Die Kontaktfeder 48 ist jedoch nicht durch Schweißen auf
dem Anschlußelement 47 befestigt, sondern durch eine Sicke 49 in einer flachen Ausnehmung
50 des Anschlußelementes 47 gelagert. In dem durch die Ausnehmung 50 gebildeten Rollager
ist die Feder formschlüssig gehalten. Zur Erniedrigung des Stromübergangswiderstandes
können die Teile im Lagerbereich mit Edelmetall belegt sein. Eine entsprechende Ausführung
mit lose eingelegten Kontaktfedern ist natürlich auch mit Eigendruckkontakten möglich.
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind die Kontaktfedern 51 über ein Isolierstück
52 am Anker 53 befestigt. Der Sockel 54 trägt Gegenkontaktelemente 55 und 56 sowie
ein Anschlußelement 57 für die Kontaktfeder 51. Die elektrische Verbindung zwischen
dem Anschußelemente 57 und der Kontaktfeder 51 wird durch eine flexible Kupferfolie
58 hergestellt. Zwischen dem Anker 53 und dem Isolierstück 52 ist außerdem eine glatte
Isolierfolie 59 eingeklemmt, welche bei Betätigung den Anker von der Kontaktfeder
51 isoliert.
[0024] Die Fig. 10 bis 26 zeigen Abwandlungen des Magnetsystems von Fig. 1, jeweils in schematischer
Darstellung. So zeigt Fig. 10 eine Ausführung mit einem gegenüber Fig. 1 abgewandelten
Spulenkörper 61, welcher einen größeren Wickelraum dadurch erhält, daß der Dauermagnet
62 kleiner ausgeführt ist. Um trotzdem den Anker 63 in seiner Mitte auf dem Flansch
64 lagern zu können, ist der Wickelraum in zwei Teile 65 und 66 unterteilt. Gestrichelt
sind außerdem Plätze für einen Getter 11 angedeutet. Durch die größere Entfernung
des Dauermagneten 62 vom Ankerdrehpunkt ist die Ausführung gemäß Fig. 10 stärker monostabil
als die nach Fig. 1.
[0025] Fig. 11 zeigt einen Spulenkörper 67 mit zwei Wickelräumen 68 und 69, wobei der Dauermagnet
70 zwischen den beiden Wickelräumen angeordnet ist. In diesem Fall liegt der Dauermagnet
70 nahe am Ankerdrehpunkt, so daß dieses Relais nur in geringem Maße asymmetrisch
und mehr bistabil ist.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 besitzt der Spulenkörper 71 einen vergrößerten
Wickelraum, wobei der Anker außermittig auf dem Spulenflansch 72 gelagert ist. Dies
bewirkt in den Arbeitsluftspalten 4 und 5 unterschiedlich große Hübe. Eine solche
Ausführungsform kann für eine besondere Kontaktanordnung nützlich sein, bei der z.B.
der eine Kontakt eine größere Kontaktöffnung benötigt als der andere. Außerdem zeigt
Fig. 12 die Befestigung einer Gettertablette 74 durch einen federnden Halter 75, der
am Spulenkörper 71 angeformt ist. Eine derartige Befestigung ist natürlich auch bei
allen anderen Ausführungsformen des Relais möglich.
[0027] Fig. 13 zeigt ein Magnetsystem, bei dem der Grundkörper 76 wiederum einen vergrößerten
Wickelraum auf weist. Um in diesem Fall jedoch den Anker mittig lagern zu können,
ist die Spule durch eine Lagerplatte 77 aus Metall oder Kunststoff überbrückt. Wird
die Lagerplatte aus weichmagnetischem Werkstoff hergestellt und, wie gestrichelt dargestellt,
mit einem Fortsatz 78 über den Dauermagnet 79 hinweggeführt, so dient sie zusätzlich
als Flußführuna für den Dauerfluß. Eine derartige Lagerplatte 77 ist in Fig. 14 dargestellt.
Die seitlichen Vorsprünge 80 dienen dabei zur Führung des Ankers.
[0028] Fig. 15 zeigt eine Ausführungsform eines Spulenkörpers 81, bei dem eine Lagerbrücke
82 einstückig über ein Filmbandscharnier 83 angeformt ist. Sie kann nach dem Wickeln
der Spule mit einem Haken 84 am Spulenkörperflansch 85 eingerastet werden.
[0029] Bei der Ausführungsform nach Fig. 16 ist auf dem Dauermagnet 86 ein Träger 87 befestigt,
der ein Schneidenlager 88 für den Anker 89 bildet. Wird dieser Träger 87 aus weichmagnetischem
Werkstoff hergestellt, so dient er zusätzlich auch als Flußführung für den Dauermagnetfluß.
Eine Einstellung des Ankerhubes kann durch Biegen des Trägers 87 erfolgen. Bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 17 ist ein Lagerwinkel 90 in einen Spulenflansch 91 eingelassen.
Eine ähnliche Ausführungsform zeigt Fig. 18, wo ein Lagerwinkel 92 in einen Spulenflansch
93 eingesteckt ist und auf dem anderen Spulenflansch 94 aufliegt. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 19 ist eine Lagerplatte 95, bestehend aus Metall oder aus Kunststoff, in
einen Spulenflansch 96 eingepreßt. Auch hier ist eine Hubeinstellung des Ankers durch
Verschieben der Lagerplatte 95 im Spulenflansch möglich.
[0030] Fig. 20 zeigt eine bistabile Magnetsystemausführung, bei der der Anker 97 direkt
auf dem Dauermagnet 98 schneidengelagert ist. Die Ankerhubeinstellung kann dabei durch
Einschieben von Plättchen 99 zwischen Dauermagnet 98 und Kern 100 erfolgen. Eine ähnliche
Ausführung zeigt Fig. 21, wobei lediglich der Anker 97 nicht unmittelbar auf dem Magnet
101, sondern auf einer gesonderten, den Magnet abdeckenden Lagerplatte 102 gelagert
ist. Auch diese Lagerplatte 102'kann aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein. Soll
sie aus Isolierstoff bestehen, so kann sie auch einstückig mit dem Spulenkörper 103
hergestellt sein. In diesem Fall kann der Dauermagnet 101 seitlich eingesteckt werden.
[0031] Fig. 22 zeigt einen symmetrischen Aufbau eines Spulenkörpers 104 mit zwei Dauermagneten
105 und 106. Ist ein Dauermagnet gegenüber dem anderen geschwächt, dann ist das Magnetsystem
monostabil; sind beide Magnete gleich stark aufmagnetisiert, dann ist das System bistabil.
Auf diese Weise ist ein getrennter magnetischer Abgleich und eine Einstellung der
Relaischarakteristik möglich.
[0032] Fig. 23 zeigt ein Magnetsystem mit einem geraden Anker 107 und einem an den Enden
gekröpften Kern 108. Hierbei muß der Spulenkörper 109 oder der Kern 108 zweiteilig
ausgebildet sein, um die Montage zu ermöglichen, oder der Kern muß beim Spritzen des
Spulenkörpers gleich eingebettet werden. Bei der Ausführung gemäß Fig. 24 sind sowohl
der Kern 110 als auch der Anker 111 an den Enden gekröpft ausgebildet. Für den Kern
und für den Anker können dabei identische Teile verwendet werden. Doch ist auch in
diesem Fall das Problem der Montage von Kern und Spulenkörper wie bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 23 gegeben.
[0033] Fig. 25 zeigt eine Ausführungsform mit einem gekröpft ausgebildeten Kern 112, der
in Verbindung mit einem Anker 3 gemäß Fig. 1 ein besonders großes Volumen für den
Dauermagnet 113 ermöglicht. Die rationellste Lösung für das Magnetsystem stellt jedoch
Fig. 26 dar. Dabei ist der Anker 114 identisch mit dem Kern 115 ausgebildet, nämlich
jeweils an einem Ende gekröpft. In diesem Fall kann der Kern wie bei Fig. 1 nachträglich
in den Spulenkörper eingepreßt werden.
[0034] Fig. 27 zeigt schließlich einen federgelagerten Anker 116, bei dem eine Lagerfeder
117 an der Stelle 118 aufgeschweißt ist. Bei der Montage wird die Lagerfeder 117 mit
ihrem hakenförmigen Ende 117a in eine Ausnehmung 119 des Spulenflansches 120 eingerastet.
Danach wird der Dauermagnet 10 von der Seite eingeschoben. Der Anker stützt sich auf
dem verrrundeten Lagerflansch 121 ab und ist allseitig gefesselt. Die seitlichen Vorsprünge
13 des Lagerflansches dienen als Stoßsicherung. Die Lagerfeder übt eine Richtwirkung
auf den Anker aus und unterstützt die Monostabilität des Magnetsystems. Im übrigen
ist das Relais gemäß Fig. 27 genauso aufgebaut wie das Relais gemäß Fig. 1.
1. Polarisiertes elektromagnetisches Relais mit einem Spulenkörper, der mindestens
eine Wicklung trägt und axial von einem Spulenkern durchsetzt ist, mit einem außerhalb
der Spule zumindest teilweise parallel zur Spulenachse angeordneten Wippanker, der
mit seinem Mittelteil schwenkbar gelagert ist und mit seinen beiden Enden jeweils
einen Arbeitsluftspalt mit jeweils einem Ende des Spulenkerns bildet, wobei der Anker
gemeinsam mit dem Spulenkern die Spulenwicklung und einen neben der Spulenwicklung
angeordneten Dauermagneten von einer Seite umschließt sowie die beweglichen Kontaktelemente
einer mit dem Spulenkörper verbundenen Kontaktträgeranordnung betätigt, dadurch gekennzeichnet
, daß der Dauermagnet (10) in Axialrichtung zur Spulenwicklung (8) versetzt unmittelbar
mit einem Pol auf dem Spulenkern (2) angeordnet ist und daß der Anker (3) zwischen
der Spulenwicklung (8) und dem Dauermagneten (10) einerseits und einem als Kontaktträgeranordnung
dienenden, unterhalb des Spulenkörpers 11) angeordneten Sockel (14) andererseits angeordnet
ist und mit den beweglichen Kontaktelementen (20) unmittelbar in Eingriff steht.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker (3) mittels einer
eingeprägten zylindrischen Vertiefung (12) auf einer zylindrisch geformten Rippe (7a)
eines Spulenflansches (7) gelagert ist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker (3) an den
den beweglichen Kontaktelementen (20) zugewandten Abschnitten (3c, 3d) mit einer Isolierfolie
(21) bedeckt ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Spulenkörper
(1) in Flanschbereichen neben dem Anker Vorsprünge (23) aufweist, welche auf Anlageflächen
(24) des Sockels (14) aufliegen und den Abstand zwischen Anker und Kontaktanordnung
festlegen.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß in den Sockel
(14) Kontaktanschlußelemente (17, 18, 19) eingebettet sind, wobei Kontaktoberflächen
(29) bzw. Auflageflächen (19a) für bewegliche Kontaktfedern (20) mit der Oberfläche
des Sockels (14) plan abschließen.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Gegenkontaktelemente
(36, 37) die Enden der beweglichen Kontaktelemente (35) übergreifen, welche ihrerseits
als Eigendruckkontakte in Richtung auf den Anker (33) gegenüber den Gegenkontaktelementen
(36, 37) vorgespannt sind.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die beweglichen
Kontaktelemente (48) mittels einer eingeprägten Lagerstelle (49) in einer Einkerbung
(50) ihrer Anschlußelemente (47) gelagert und durch ihre Vorspannung gehalten sind.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die beweglichen
Kontaktelemente (51) über ein Isolierstück (52) am Anker (53) befestigt und über eine
leitende Folie (58) mit jeweils einem Anschlußelement (57) am Sockel (54) elektrisch
verbunden sind.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Spulenwicklung und dem Anker (3) ein Lagerstück (77, 82, 87, 90, 92) angeordnet ist.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Dauermagnet
(98, 101) in einer Kammer des Spulenkörpers (103) zwischen zwei Wicklungsabschnitten
angeordnet ist und daß der Anker (97) im Bereich der Kammer gelagert ist.
11. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Spulenkörper
(104) mit einem Mittelflansch eine Lagerstelle für den Anker (3) bildet und daß je
ein Dauermagnet (105, 106) im Anschluß an die Wicklungs-Endflansche angeordnet ist.