[0001] Die Erfindung betrifft ein Müllsammelfahrzeug mit einem auf dem Fahrgestell angeordneten
Sammelbehälter, der an seiner rückwärtigen Stirnseite wenigstens eine Schüttöffnung
aufweist.
[0002] Die auf dem Markt befindlichen Fahrzeuge zum Sammeln von Haus- und Industriemüll
lassen sich im wesentlichen durch die unterschiedliche Konstruktion des Sammelbehälters
und der Art der Verdichtung des Mülls im Sammelbehälter unterscheiden. So gibt es
Fahrzeuge mit ortsfesten Sammelbehälter
n,die an ihrer rückwärtigen Stirnseite mit einer Art Plattenpresse ausgestattet sind,
die durch einfache im wesentlichen lineare Hubbewegungen die Verdichtung des Mülls
besorgt. Bei dem anderen Fahrzeugtyp ist der Sammelbehälter als umlaufende Trommel
ausgebildet, der an der rückwärtigen, offenen Stirnseite eine feststehende Preßschnecke
zugeordnet ist. Durch entsprechende Ausbildung der Trommelinnenwandung im Bereich
der Preßschnecke und durch deren besondere Gestaltung wird eine besonders gute Verdichtung
des Mülls im Sammelbehälter erreicht.
[0003] Müllsammelfahrzeuge des vorgenannten Aufbaus haben sich in der Praxis bestens bewährt.
Auch die sicherheitstechnischen Maßnahmen an solchen Fahrzeugen haben einen hohen
Standard erreicht. Dennoch kann es zu einer Gefährdung von Fahrzeug und Bedienungsmannschaft
kommen, wenn - entgegen gesetzlicher Vorschrift - dem Müll Behältnisse mit brennbaren
Flüssigkeiten oder Gasen oder sonstige Produkte, die brennbare Gase entstehen lassen,
zugegeben werden. Solche gefährl ichen Produkte kann die Bedienungsmannschaft beim
Entleeren der Müllgefäße im allgemeinen nicht wahrnehmen und aussondern, so daß sie
in das Müllsammelfahrzeug gelangen. Selbst wenn solche Produkte in Behältnissen eingeschlossen
sind, läßt sich aufgrund der Müllverdichtung im Sammelbehälter nicht ausschließen,
daß solche Behältnisse beschädigt oder gar zerquetscht werden, so daß sich im Sammelbehälter
eine brennbare Atmosphäre bilden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese durch Unachtsamkeit bzw. Fahrlässigkeit
des Müllerzeugers hervorgerufene Gefahr für Fahrzeug und Bedienungsmannschaft zu beseitigen.
[0005] Ausgehend von einem Müllsammelfahrzeug des eingangs geschilderten Aufbaus wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest im Bereich der vorderen Stirnwand des Sammelbehälters
wenigstens eine Luftaustrittsöffnung angeordnet ist und daß mittels einer Unter- oder
Überdruckquelle eine Luft- oder lnertgas-Spülströmung aus dem Bereich der rückwärtigen
Stirnseite des Sammelbehälters zu der Luftaustrittsöffnung erzeugt wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung des Problems besteht im wesentlichen darin, daß während
des Betriebs des Müllsammelfahrzeugs ein ständiger Spülstrom durch den Innenraum des
Sammelbehälters geführt wird, der dafür sorgt, daß sich dort entstehende, gegebenenfalls
brennbare Gase in Verbindung mit dem Luftsauerstoff nicht zu einem brennbaren oder
gar explosionsfähigen Gemisch ansammeln können. Gleich- viel, ob diese Gase schwerer
oder leichter als Luft sind, werden sie mit der Spülströmung aus dem Sammelbehälter
herausgeführt und in die umgebende Atmosphäre abgegeben, wo sie aufgrund weiterer
Verdünnung keine Gefahr mehr für Fahrzeug und Bedienungsmannschaft darstellen. Die
Spülströmung ist erfindungsgemäß von der rückwärtigen Stirnseite, z. B. durch die
Schüttöffnung des Sammelbehälters zur vorderen Stirnwand geführt, um die im allgemeinen
am Fahrzeugheck tätige und dort auch mitfahrende Bedienungsmannschaft nicht mit der
Abluft des Sammelbehälters zu belästigen. Auch lassen sich durch diese Führung der
Spülströmung kontrollierte Verhältnisse für die Be- und Entlüftung des Behälters schaffen.
[0007] Vor längerer Zeit sind Müllfahrzeuge im Einsatz gewesen, bei denen am rückwärtigen
Schüttraum Absaugeinrichtungen angeordnet waren, um dort beim Entleeren der Müllgefäße
entstehenden Staub abzusaugen und die Bedienungsmannschaft davor zu schützen. Ursache
für diese Staubbildung waren vornehml ich die seinerzeit in großen Mengen anfallende
Asche aus Feuerungs-, Heizungsanlagen und dgl.. Ein Luftwechsel innerhalb des Sammelbehälters
war mit diesen Absaugeinrichtungen nicht möglich und auch nicht beabsichtigt.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist im Bereich der vorderen Stirnwand
als Unterdruckquelle ein Sauggebläse angeordnet. Dieses sorgt für einen weitgehend
konstanten Unterdruck im Müllsammelbehälter und erzwingt die Spülströmung in der gewünschten
Richtung.
[0009] Statt dessen oder zusätzlich kann auch im Bereich der Schüttöffnung eine als Druckquelle
wirkende, ein Inertgas führende Druckleitung in den Sammelbehälter münden. Bei entsprechender
Auslegung läßt sich im Sammelbehälter ein Überdruck aufrechterhalten, der sich unter
anderem über die Luftaustrittsöffnung in der vorderen Stirnwand abbaut, so daß auch
auf diese Weise eine Spülströmung durch die Austrittsöffnungen der vorderen Stirnwand
erfolgt. Besonders effektiv ist eine Kombination von Inertgas-Zugebe im Bereich der
Schüttöffnung und Absaugung im Bereich der vorderen Stirnwand des Sammelbehälters.
Als Inertgas bietet sich vor allem Stickstoff an, das gegebenenfalls in Form flüssigen
Stickstoffs auf dem Fahrzeug mitgeführt werden kann.
[0010] Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit der Lösung des Problems bei einem Fahrzeug
mit einem Sammelbehäiter in Form einer auf dem Fahrgestell gelagerten Drehtrommel.
Bei diesem Fahrzeugtyp ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß
das Sauggebläse an der vorderen Stirnwand der Drehtrommel mit dieser umlaufend befestigt
ist. Dabei kann das Sauggebläse an der Innenseite der Stirnwand der Drehtrommel angeordnet
und druckseitig an die Lufiaustrittsöffnung in der Stirnwand angeschlossen sein.
[0011] Bei dieser Ausführungsform läßt sich der vom Sauggebläse erzeugte Unterdruck besonders
wirksam einsetzen, da das Sauggebläse nur die im Behälter befindliche Luft ansaugt.
Auch in konstruktiver Hinsicht bietet diese Ausführungsform mit dem umlaufenden Sauggebläse
einige Vorteile, da die Stromzuführung für das Sauggebläse durch das Zentrum der vorderen
Stirnwand hindurchgeführt werden kann. Es sind also innerhalb des Behälters keine
Stromabnehmereinrichtungen erforderlich, die aufgrund mögl icher Funkenbildung eine
Gefahr darstellen könnten.
[0012] Bei einem Müllsammelfahrzeug des vorgenannten Aufbaus läßt sich die Erfindungsaufgabe
gemäß einer anderen Ausführungsform dadurch lösen, daß das Sauggebläse außerhalb der
Drehtrommel fahrzeugfest angeordnet und saugseitig mit der Luftaustrittsöffnung im
Bereich der vorderen , Stirnwand verbunden ist.
[0013] Diese Ausführungsform bringt den Vorteil mit sich, daß innerhalb des ' Müllsammelbehälters
keinerlei elektrische Einrichtungen vorhanden sind, so daß das Sicherheitsrisiko noch
weiter vermindert ist. In konstruktiver Hinsicht allerdings ist diese Ausführungsform
etwas aufwendiger, da die Abluft über entsprechend luftdichte Durchführungen vom Sammelbehälter
zum fahrzeugfesten Gebläse gelangen muß.
[0014] Weist gemäß einer bekannten Konstruktion die Drehtrommel eine ihre vordere Stirnwand
zentrisch durchgreifende Lagerachse auf, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Lagerachse hohl ausgebildet ist, an ihrem in den Innenraum der Drehtrommel ragenden
Ende die Luftaustrittsöffnung aufweist und an ihrem äußeren Ende an eine drehfeste
Absaugleitung des Sauggebläses angeschlossen ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel lassen
sich die Abdichtungsprobleme ähnlich wie bei einer Wellendurchführung durch drehende
Teile besonders einfach lösen.
[0015] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Luftaustrittsöffnung in der Stirnwand
der Drehtrommel angeordnet und über eine luftdichte Durchführung mit einer drehfesten
Absaugleitung des Sauggebläses verbunden. Selbstverständlich können hier, wie auch
bei allen anderen Ausführungsformen mehr als eine Luftaustrittsöffnung vorgesehen
sein. Anzahl und Querschnitt der Luftaustrittsöffnungen richten sich nach der installierten
Gebläseleistung und dem gewünschten Luftwechsel in dem Müllsammelbehäller.
[0016] Sofern das Sauggebläse an der Innenseite der Stirnwand befestigt oder aber die Luftaustrittsöffnung
an der Lagerachse oder an der Stirnwand angeordnet ist, sieht die Erfindung vor, daß
das Sauggebläse bzw. die Luftaustrittsöffnung von einer an der Stirnwand innenseitig
befestigten Abdeckung umgeben ist, die ein oder mehr Durchtrittsöffnungen für die
Luft bzw. das Inertgas aufweist.
[0017] Mit dieser Ausbildung wird erreicht, daß das Sauggebläse bzw. die Luftaustrittsöffnungen
einerseits vom Müll nicht gefährdet und verlegt werden, andererseits nimmt die Abdeckung
den Druck des Mülls bzw. den Verdichtungsdruck auf.
[0018] Die vorgenannte Abdeckung wird vorzugsweise von der bei Drehtrommel-Müllsammelfahrzeugen
herkömmlichen Stirnwandverstärkung gebildet. Solche Verstärkungen sind im Bereich
der Stirnwand von Drehtrommeln vorgesehen, um die Lagerkräfte, wie auch die vom Müll
ausgeübten Druckkräfte besser aufzunehmen und zu verteilen. Der durch diese Abdeckung
an der Innenseite der Stirnwand ohnehin vorhandene Totraum wird damit einem sinnvollen
Zweck zugeführt.
[0019] Üblicherweise ist die Abdeckung bzw. Stirnwandverstärkung als flache Pyramide ausgebildet,
die in die Drehtrommel hineinragt. Die Kanten der pyramidenförmigen Abdeckung sorgen
aufgrund der Umlaufbewegung der Trommel dafür, daß sich der Müll auch bei stärkerer
Pressung an dieser Stelle nicht festsetzt. Damit ist auch gewährleistet, daß die in
der Abdeckung vorhandenen Durchtrittsöffnungen für die Spülströmung freigehalten werden.
[0020] Besonders zweckmäßig ist es, wenn an jeder Pyramidenfläche der Ab- deckung wenigstens
eine Durchtrittsöffnung vorzugsweise im Bereich der äußeren Ecken - an der Basis der
Pyramide angeordnet ist. Damit ist sichergestellt, daß sich bei Umlauf der Drehtrommel
zumindest stets eine Durchtrittsöffnung im Bereich des oberen Scheitels der Drehtrommel
und damit im Luftraum befindet, durch die die Spülströmung nach außen gelangt.
[0021] Abweichend von den vorgenannten Ausführungsformen besteht ein weiteres Beispiel der
Erfindung darin, daß der Drehtrommel zumindest im Bereich der vorderen Stirnwand ein
fahrzeugfester Behältermantel zugeordnet und dieser gegenüber der Drehtrommel unter
Bildung eines Zwischenraums abgedichtet ist, wobei die Spülströmung über die Luftaustrittsöffnung,
die vorzugsweise in der Stirnwand der Drehtrommel angeordnet ist, durch den Zwischenraum
zwischen dieser und dem fahrzeugfesten Behältermantel sowie eine in diesem angeordnete
Abluftöffnung nach außen gelangt. Dabei kann an dem Behäl termantel das Sauggebläse
befestigt und saugseitig mit dessen Abluftöffnung verbunden sein.
[0022] Nachstehend ist die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung schematisch dargestellter
Ausbildungsbeispiele beschrieben.
[0023] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Müllsammelfahrzeugs mit aufgeschnittener Drehtrommel
;
Figur 2 eine Ansicht auf die Innenseite der vorderen Stirnwand der Drehtrommel gemäß
Figur 1;
Figur 3 eine der Figur 1 ähnliche vergrößerte Detailansicht im Bereich der vorderen
Stirnwand etwa entlang III-III gemäß Figur 2;
Figur 4 eine andere Ausführungsform im vergrößerten Detail- schnitt;
Figur 5 einen der Figur 4 ähnlichen Schnitt einer weiteren Aus- führungsform;
Figur 6 eine schematische Seitenansicht eines Sammelbehälters gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel und
Figur 7 eine der Figur 6 ähnliche Seitenansicht einer letzten Ausführungsform.
[0024] Figur 1 zeigt ein zweiachsiges Müllfahrzeug mit Fahrgestell 1, Führerhaus 2 und Sammelbehälter
3. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sammelbehälter 3 als Drehtrommel ausgebildet,
die außenseitig von einer fahrzeugfesten Verkleidung 4 umgeben ist. Die Drehtrommel
3 ist an ihrer vorderen Stirnwand 5 über eine Achse 6 in einem Lagerbock 7 drehbar
gelagert, der seinerseits über Stützen 8 am Fahrgestell 1 befestigt ist. Die rückwärtige
Stirnseite 9 der Drehtrommel ist offen ausgebildet. In diese offene Stirnseite ragt
die insgesamt mit 10 bezeichnete Schüttung hinein, die wiederum fahrzeugfest angeordnet
ist. Die Schüttung 10 weist an ihrer Rückseite 11 zumindest eine Schüttöffnung und
an ihrer in die Drehtrommel hineinragenden Seite eine Preßschnecke 12 auf. Die Drehtrommel
3 wird im Bereich ihrer rückwärtigen Stirnseite, beispielweise über einen nicht gezeigten
Zahnkranz und einen fahrzeugfesten Hydraulikmotor angetrieben. Ferner läuft sie im
Bereich ihrer rückwärtigen Stirnseite in einem Wälzlager 13.
[0025] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform weist die Stirnwand 5 eine in die
Drehtrommel hineinragende Verstärkung 14 auf, die sich pyramidenförmig über der Lagerachse
6 aufspannt. Sie verteilt die vom Innenraum der Trommel auf die Stirnwand wirkenden
Druckkräfte sowie die Lagerkräfte gleichmäßig auf die Stirnwand. Unterhalb der Stirnwand-
Verstärkung 14 ist - in Figur 1 gestrichelt wiedergegeben - ein Sauggebläse 15 angeordnet,
das druckseitig an eine Luftaustrittsöffnung 16 in der Stirnwand 5 der Drehtrommel
3 befestigt ist. Ferner weist die Stirnwand-Verstärkung 14 Durchtrittsöffnungen 17
auf, so daß bei laufendem Sauggebläse 15 eine Spül strömung durch den Innenraum der
Drehtrommel 3 entsprechend den in Figur 1 strichpunktiert wiedergegebenen Strömungslinien
entsteht.
[0026] Weitere Details dieser Ausführungsform sind in den Figuren 2 und 3 wiedergegeben.
Figur 2 zeigt die Stirnwand-Verstärkung 14, die sich als dreiseitige Pyramide über
der Lagerachse 6 aufspannt. Jede Pyramidenfläche 18, 19, 20 weist eine Durchtrittsöffnung
17 auf, die jeweils im Bereich der äußeren Ecken nahe der Basis der Pyramide angeordnet
sind. Die beiden Pyramidenflächen 18 und 20 besitzen darüber hinaus im Bereich der
Pyramidenspitze weitere Durchtrittsöffnungen 17, während die Pyramidenfläche 19 mit
einer durch einen Deckel 21 verschlossene Inspektionsöffnung versehen ist .
[0027] Wie bereits prinzipiell im Zusammenhang mit Figur 1 erläutert, ist an der vorderen
Stirnwand 5 der Drehtrommel ein Sauggebläse 15 angeordnet, und zwar ist der Druckstutzen
22 des Gebläses an der in der vorderen Stirnwand vorgesehenen Luftaustrittsöffnung
16 befestigt. Vor der Luftaustrittsöffnung 16 ist an der Außenseite der Stirnwand
5 ein Leitblech 23 angebracht, das die Abluft nach unten umlenkt und die Öffnung 16
und damit das Gebläse vor dem Zutritt von Spritzwasser oder dgl. schützt. Ferner ist
in Figur 3 ein Teil der Lagerachse 6 erkennbar, die in der Stirnwand 5 sitzt und durch
deren geometrische Achse die elektrischen Anschl üsse 24 unter die Stirnwand-Verstärkung
14 geführt sind.
[0028] Figur 4 zeigt eine Detailansicht eines Schnittes ähnlich gemäß Figur 3 für eine andere
Ausführungsform. Bei dieser ist das Sauggebläse fahrzeugfest außerhalb der Drehtrommel
3 beispielsweise zwischen Stirnwand 5 und Führerhaus 2 angeordnet. Es ist in der Zeichnung
nicht näher dargestellt. Die Lagerachse 6 weist eine zentrale Bohrung 25 auf, die
innerhalb der Stirnwand-Verstärkung 14 oder außerhalb derselben unter Bildung der
Luftaustrittsöffnung ausmündet. Außerhalb der Drehtrommel und jenseits des Lagerbocks
7 ist eine Saugleitung 26 fahrzeugfest angeordnet, die an das Sauggebläse angeschlossen
ist.
[0029] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 sind in der vorderen Stirnwand 5 der Drehtrommel
mehrere, beispielsweise auf einem Kreis angeordnete Luftaustrittsöffnungen 16 vorgesehen.
An der Außenseite der Stirnwand ist ein die Luftaustrittsöffnungen 16 umgebender Ringflansch
27 befestigt der gegenüber einem drehfesten Flansch 29 dichtend gelagert ist. An den
drehfesten Flansch 29 schließt sich eine fahrzeugfeste Saugleitung 30 an, die wiederum
mit einem fahrzeugfesten Sauggebläse verbunden ist. Die Spülströmung ist auch hier
wieder strichpunktiert wiedergegeben.
[0030] Figur 6 zeigt lediglich den auf dem Fahrgestell gelagerten Hilfsrahmen mit Müllsammetbehätter,
der auch hier wieder als Drehtrommel 3 ausgebildet ist. Die Drehtrommel 3 ist von
einem fahrzeugfesten Behältermantel 31 umgeben, der beim gezeigten Ausführungsbeispiel
bis in den Bereich der rückwärtigen Stirnseite gezogen und dort gegenüber der Drehtrommel
abgedichtet ist. Zwischen der Drehtrommel 3 und dem Behältermantel 31 wird ein Zwischenraum
32 gebildet, in den die Luftaustrittsöffnung 16 in der vorderen Stirnwand 5 der Drehtrommel
3 mündet. An der Außenseite des Behältermantels 31 ist wiederum ein Sauggebläse 33
befestigt, und zwar mit seinem Saugstutzen im Bereich einer Abluftöffnung 34 des Behältermantels.
Die von dem Sauggebläse 33 erzeugte Spülströmung ist wiederum mit strichpunktierten
Linien angedeutet. Sie verläuft durch den Innenraum der Drehtrommel 3, durch die Luftaustrittsöffnung
16 in den Zwischenraum 32 und von dort über die Abluftöffnung 34 nach außen.
[0031] Figur 7 schließlich zeigt eine ähnliche Darstellung wie Figur 6, jedoch mit einer
Inertgas-Spülung. Als Überdruckquelle dient eine Druckleitung 35, die beispielsweise
von vorne nach hinten geführt ist und über einen Krümmer 36 im Bereich der Schüttöffnung
ausmündet. Die Druckleitung 35 führt Inertgas unter Überdruck in die Schüttöffnung
hinein. Das Inertgas kann über die Durchtrittsöffnungen 17 in der Stirnwand- verstärkung
14 und schl ießl ich durch die Luftaustrittsöffnung 16 entweichen. Die Spülströmung
kann gegebenenfalls auch hier durch ein Sauggebläse in einer Anordnung entsprechend
Figur 1 bis 3 unterstützt werden.
[0032] Die Erfindung ist vorstehend anhand eines bekannten Typs eines Drehtrommel-Müllfahrzeugs
beschrieben, doch kann sie ebenso vorteilhaft bei anderer Ausbildung und Lagerung
der Drehtrommel , aber auch bei Fahrzeugen mit stationärem Sammelbehälter verwirklicht
sein.
1. Müllsammelfahrzeug mit einem auf dem Fahrgestell angeordneten Sammelbehälter ,
der an seiner rückwärtigen Stirnseite wenigstens eine Schüttöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest im Bereich der vorderen Stirnwand (5) des Sammelbehälters (3) wenigstens
eine Luftaustrittsöffnung (16) angeordnet ist und daß mittels einer Unter- oder Überdruckquelle
(15, 35) eine Luft- oder Inertgas-Spülströmung aus dem Bereich der rückwärtigen Stirnseite
(9) des Sammelbehälters (3) zu der Luftaustrittsöffnung (16) erzeugt wird.
2. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
vorderen Stirnwand (5) als Unterdruckquelle ein Sauggebläse (15) angeordnet ist.
3. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Schüttöffnung eine als Druckquelle wirkende, ein Inertgas führende Druckleitung
(35, 36) in den Sammelbehälter (3) mündet.
4. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3.mit einem Sammelbehälter in
Form einer auf dem Fahrgestell gelagerten Drehtrommel, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sauggebläse (15) an der vorderen Stirnwand (5) der Drehtrommel (3) mit dieser
umlaufend befestigt ist.
5. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sauggebläse
(15) an der Innenseite der vorderen Stirnwand (5) der Drehtrommel (3) befestigt und
druckseitig an die Luftaustrittsöffnung (16) in der Stirnwand (5) angeschlossen ist.
6. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
(24) für das Sauggebläse (15) durch das Zentrum der vorderen Stirnwand (5) der Drehtrommel
hindurchgeführt ist.
7. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Sammelbehälter in
Form einer auf dem Fahrgestell gelagerten Drehtrommel, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sauggebläse außerhalb der Drehtrommel (3) fahrzeugfest angeordnet und saugseitig
mit der Luftaustrittsöffnung (16) im Bereich der vorderen Stirnwand (5) verbunden
ist.
8. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 7 mit einer die vordere Stirnwand zentrisch durchgreifenden
Lagerachse für die Drehtrommel , dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerachse (6) hohl
ausgebildet ist, an ihrem in den Innenraum der Drehtrommel-(3) ragenden Ende die Luftaustrittsöffnung
aufweist und an ihrem äußeren Ende an eine drehfeste Absaugleitung (26) des Sauggebläses
angeschlossen ist.
9. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnung
(16) in der Stirnwand (5) der Drehtrommel (3) angeordnet und über eine luftdichte
Durchführung (27, 29) mit einer drehfesten Absaugleitung (30) des Sauggebläses verbunden
ist.
10. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das an der Innenseite der Stirnwand (5) be- festigte Sauggebläse (15) bzw. die an
der Lagerachse (6) oder an der Stirnwand (5) angeordnete Luftaustrittsöffnung (16)
von einer an der Stirnwand innenseitig befestigten Abdeckung (14) umgeben ist, die
ein oder mehr Durchtrittsöffnungen (17) für die Luft bzw. das Inertgas aufweist.
11. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(14) von der bei Drehtrommel (3)-Müllsammelfahrzeugen herkömmlichen Stirnwandverstärkung
gebildet ist.
12. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung bzw. die Stirnwandverstärkung (14) als flache Pyramide ausgebildet
ist, die in die Drehtrommel (3) hineinragt.
13. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Pyramidenfläche
(18, 19, 20) der Abdeckung (14) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (17), vorzugsweise
im Bereich der äußeren Ecken - an der Basis der Pyramide - angeordnet ist.
14. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehtrommel (3) zumindest im Bereich der vorderen Stirnwand (5) ein fahrzeugfester
Behältermantel (31) zugeordnet und dieser gegenüber der Drehtrommel (3) unter Bildung
eines Zwischenraums (32) abgedichtet ist, wobei die Spülströmung über die Luftaustrittsöffnung
(16), die vorzugsweise in der Stirnwand (5) der Drehtrommel (3) angeordnet ist, durch
den Zwischenraum (32) zwischen dieser und dem fahrzeugfesten Behältermantel (31) sowie
eine in diesem angeordnete Abluftöffnung (34) nach außen gelangt.
15. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Behältermantel
(31) das Sauggebläse (33) befestigt und saugseitig mit dessen Abluftöffnung (34) verbunden
ist.