[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe, insbesondere für Beton, mit zwei parallelen Pumpzylindern,
an deren hinteren Enden ein Spülkasten und an deren vorderen Enden ein Gehäuse für
einen Steuer-Rohrschieber an-" geschlossen ist, der um eine mittig oberhalb der Pumpzylinder
liegende Achse beidseitig im Gehäuse schwenkbar gelagert ist, welches durch mindestens
ein in eine Offenstellung bewegbares Gehäuseteil zugänglich ist.
[0002] Pumpen dieser Art sind bekannt. Sie unterscheiden sich u.a. durch unterschiedliche
Bauarten der Steuer-Rohrschieber. Gemeinsam ist ihnen aber der grundsätzliche Aufbau,
gemäß welchem die Pumpzylinder, der Spülkasten und das Rohrschiebergehäuse separate
Bauteile sind, die entweder dadurch miteinander lösbar verbunden sind, daß die Endflansche
der Pumpzylinder am Spülkasten und am Rohrschiebergehäuse angeschraubt oder durchgehende
Zuganker - zum Einspannen der Pumpzylinder zwischen Spülkasten und Rohrschiebergehäuse
verwendet werden. Das Auswechseln der verschleißunterworfenen Pumpzylinder erfordert
eine Demontage der ganzen Pumpe. Weiterhin liegen die Herstellungskosten der separat
zu . fertigenden und genau zu montierenden Einzelbauteile hoch und die Abdichtung
bei hohen Pumpendrücken ist problematisch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein biegesteifes Pumpaggregat zu schaffen, bei dem
die Pumpzylinder leichter ausgewechselt werden können, ohne das gesamte Pumpenaggregat
zerlegen zu müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Spülkasten und das Gehäuse
durch eine Verbindungseinrichtung unlösbar zu einer starren Baueinheit miteinander
verbunden sind, in welcher die beiden als flanschfreie Zylinderrohre ausgebildeten
Pumpzylinder drehbar gehaltert und an einem Ende mittels einer Befestigungseinrichtung
lösbar festgelegt sind, daß die Axialprojektionen der Zylinderrohre das bewegbare
Gehäuseteil durchsetzen und daß die Zylinderrohre nach Lösen der Befestigungseinrichtungen
und in Offenstellung befindlichem Gehäuseteil durch das Gehäuse hindurch axial herausziehbar
sind.
[0005] Die starre Baueinheit erhöht die Biegesteifigkeit, ermöglicht eine kostengünstige
Herstellung. Die Verbindungseinrichtung, die vorzugsweise als die Zylinderrohre aufnehmender
Kasten ausgebildet ist, ist selbsttragend, sodaß an ihr sehr einfach die notwendigen
Zusatzausrüstungen befestigt werden können. Die Zylinderrohre können sehr leicht in
eine andere Stellung gedreht, durch das geöffnete Rohrschiebergehäuse herausgezogen
und um 180° gewendet wieder eingesetzt oder auch vollkommen ausgewechselt werden,
ohne daß die Pumpe zerlegt werden muß.
[0006] Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher beschrieben.
[0007] Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer fahrbaren Betonpumpe,
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen Teile des Pumpenaggregates,
Fig. 3 eine Draufsicht,
Fig. 4 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht und
Fig. 5 eine Stirnansicht des montierten Pumpenaggregates,
Fig. 6 eine Schnittansicht der Lagerung der Pumpzylinderrohre im Pumpaggregat in größerem
Maßstab,
Fig. 7 eine Schnittansicht eines abgewandelten Rohrschiebergehäuses des Pumpenaggregates und
Fig. 8 eine Stirnansicht des Rohrschiebergehäuses gemäß Fig. 7.
[0008] Eine Betonpumpe 10 besteht aus einem, zwei Zylinderrohre 12 umgebenden Blechkasten
14, der an beiden Enden mit einem Spülwasserkasten 16 und einem Rohrschiebergehäuse
18 zu einer starren Baueinheit verschweißt ist. In jedem Zylinder 12 befindet sich
ein Kolben 20, dessen Kolbenstange 22 durch den Spülwasserkasten 16 hindurch und in
einen Hydraulikzylinder 24 hineinragt und dort einen Hydraulikolben trägt. Auf dem
Rohrschiebergehäuse 18 ist ein Aufnahmetrichter 26 montiert. Der Blechkasten 14 trägt
Laufradstützen 28 sowie Antriebs- und Steueraggregate 30, 32 für die Hydraulikzylinder.
[0009] Im Rohrschiebergehäuse 18 ist ein Rohrschieber 34 um eine oberhalb der Zylinderrohre
12 und mittig zu diesen liegende parallele Achse 36 in einer Gehäusevorderwand 38
und einer Gehäuserückwand 40 schwenkbar gelagert. An dem, aus der Rückwand 40 vorstehenden
Schwenkzapfen 42 des Rohrschiebers 34 greifen ein oder zwei Hydraulikzylinder 43 an.Die
Vorderwand 38, die mit den Gehäuseseitenwänden 44, 46 und der Rückwand 40 eine starre
Baueinheit bildet, umfaßt nur die obere Lagerhälfte für die abgangsseitige Lagerung
des Rohrschiebers 34. Die untere Lagerhälfte wird durch eine nach unten abnehmbare
Lagerhalbschale 48 gebildet, die mittels Schrauben an der Vorderwand 38 befestigt
ist. Das Gehäuse 18 ist durch eine Bodenklappe 50 geschlossen, die um ein Schwenklager
52 abgeklappt werden kann. Mittels eines Hydraulikzylinders 54 kann die Bodenklappe
50 in die Schließstellung verschwenkt und an der unteren Lagerhalbschale 48 verriegelt
werden.
[0010] Eingangsseitig trägt der Rohrschieber 34 einen leicht auswechselbaren Verschleißring
56, der an einer zweigeteilten Verschleißbrille 58 anliegt, die durch Schrauben 60
von der Gehäuserückseite her an der Rückwand 40 befestigt ist. Die Zylinderrohre 12
schließen unmittelbar an der vertieft angeordneten Verschleißbrille 58 an. Das Schwenklager
52 der Bodenklappe 50 ist soweit in Richtung Spülwasserkasten 16 versetzt, daß bei
geöffneter.Bodenklappe 50 Verschleißring 56 und eine Hälfte der Verschleißbrille 58
nach unten ausgebaut werden können, ohne den Rohrschieber. 34 demontieren zu müssen.
Nach dem Ausbau einer VerschleiBbrillenhälfte liegt ein Klemmring 62 frei, der gemäß
Fig. 6 das Zylinderrohr 12 gegen die Vorderwand 64 des Spülkastens 16 spannt. Beide
Enden jedes Zylinderrohres 12 sind identisch ausgebildet. Sie sind flanschfrei und
haben außenseitig einen auf kleineren Durchmesser abgesetzten Abschnitt 66. Die Spülkastenwand
64 hat für jedes Zylinderrohr 12 eine Bohrung 68, mit der das Zylinderrohr beim Einfahren
in die Funktionsstellung dank eines auf dem Boden des Blechkastens 14 angebrachten
Rampenbleches 70 zentriert wird. Die an den Enden des Rohres 12 vorgesehenen Absätze
66 bilden Ringschultern 72. Die spülkastenseitige Ringschulter 72 liegt an der Spülkastenwand
64 an und der Klemmring 62 stützt sich an der schiebergehäuseseitigen Ringschulter
72 des Zylinderrohres 12 ab. Der Klemmring 62 ist mittels vier Schrauben 74 an der
Rückwand 40 befestigt.
[0011] Nach Entfernung der Verschleißbrillenhälfte 58 (Fig. 5,rechte Hälfte) können die
Schrauben 74 durch das offene Rohrschiebergehäuse gelöst und das Zylinderrohr 12 in
eine andere Drehstellung gedreht werden, ohne daß der Rohrschieber 34 ausgebaut werden
müßte. Das Zylinderrohr 12 kann nach Abnahme des Klemmringes 62 auch axial durch das
Rohrschiebergehäuse 18 hindurch herausgezogen werden, ohne den Rohrschieber ausbauen
zu müssen, da die Axialprojektion des Zylinderrohres 12 voll innerhalb der Kontur
der Bodenklappe 50 liegt, sodaß nicht einmal die untere Lagerhalbschale 48 entfernt
werden muß. Dank der identischen Ausbildung der beiden Zylinderrohrenden kann dieses
nach Wenden um 180° wieder eingebaut werden.
[0012] Der Rohrschieber 34 läßt sich seinerseits einfach ausbauen und zwar ohne daß der
Aufnahmetrichter 26 abgenommen werden muß, indem lediglich die Befestigung des Betätigungszylinders
42 und die Schraubringe 76 gelöst, die untere Lagerhalbschale 48 nach unten abgenommen
und der Rohrschieber 34 in einer mittleren Schwenkstellung axial nach vorn herausgezogen
wird.
[0013] Die Ausführung gemäß Figuren 7 und 8 veranschaulicht einen Rohrschieber 35, der sich
vom Rohrschieber 34 dadurch unterscheidet, daß die abgangsseitige Rohrachse nicht
mit der Schwenkachse.36 zusammenfällt. Das
Rohrschiebergehäuse 19 hat eine umfangsgeschlossene Vorderwand 39, an der eine Stirnplatte
51 angeschraubt ist, welche das Gehäuse stirnseitig abschließt. In diesem Ausführungsbeispiel
bildet die Stirnplatte 51 das abnehmbare Gehäuseteil, nach dessen Abnahme die Zylinderrohre
12 in der schon beschriebenen Art durch das Gehäuse 19 hindurch axial herausgezogen
werden können, allerdings nach Ausbau des Rohrschiebers 35, dessen abgangsseitiges
Ende in ansich bekannter Weise nierenförmig verbreitert ist. Die Bodenklappe 53 kann
ebenfalls geöffnet werden und erleichtert den Ausbau des Klemmringes 62. Das Zylinderrohr
12 kann aber auch ohne öffnung der Bodenklappe 53 axial ausgebaut werden.
[0014] In den Ausführungsbeispielen ist die das Gehäuse 18 bzw. 19 mit dem Spülwasserkasten
16 verbindende Einrichtung als prismatischer Blechkasten dargestellt. Es versteht
sich, daß der Blechkasten 14 auch durch einen offenen Rahmen ersetzt werden kann,
genauso wie durch zwei Außenrohre, in denen die Zylinderrohre 12 aufgenommen sind.
1. Pumpe, insbesondere für Beton, mit zwei parallelen Pumpzylindern (21), an deren
hinteren Enden ein Spülkasten (16) und an deren vorderen Enden ein Gehäuse (18, 19)
für einen Steuer-Rohrschieber (34, 35) angeschlossen ist, der um eine mittig oberhalb
der Pumpzylinder (12) liegende Achse (36) beidseitig im Gehäuse (18, 19) schwenkbar
gelagert ist, welches durch mindestens ein in eine Offenstellung bewegbares Gehäuseteil
(50, 51) zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülkasten (16) und das Gehäuse
(18,19) durch eine Verbindungseinrichtung (14) unlösbar zu einer starren Baueinheit
miteinander verbunden sind, in welcher die beiden als flanschfreie Zylinderrohre (12)
ausgebildeten Pumpzylinder drehbar gehaltert und an einem Ende mit- .tels einer Befestigungseinrichtung
(62) lösbar festgelegt sind, daß die Axialprojektionen der Zylinderrohre (12) das
bewegbare Gehäuseteil (50, 51) durchsetzen und daß die Zylinderrohre (12) nach Lösen
der Befestigungseinrichtungen (62) und in Offenstellung befindlichem Gehäuseteil (50,
51) durch das Gehäuse (18, 19) hindurch axial herausziehbar sind.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung ein
selbsttragendes kastenförmiges Element (14) bildet, in dem die beiden Zylinderrohre
(12) angeordnet sind und an dem Befestigungskonsolen und/oder Laufradstützen (28)
angebracht und/oder Antriebs-und Steueraggregate (30, 32) befestigt sind.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung
als in einer Ausnehmung in der Rückwand (40) des Gehäuses (18, 19) angeordneter Klemmring'(62)
ausgebildet ist.
4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des Zylinderrohres
(12) - identisch mit je einer außenseitigen Ringschulter (72) ausgebildet sind, und
daß das Zylinderrohr (12) an beiden Ringschultern (72) zwischen der Wand (64) des
Spülkastens (16) und dem Klemmring (62) eingespannt ist.
5. Pumpe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrohre (12)
unmittelbar an eine Verschleißbrille (58) anschließen, die oberflächenbündig in der
Ausnehmung der Gehäuserückwand (40) eingesetzt ist und dem Klemmring (62) unmittelbar
benachbart liegt.
6. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Gehäuseteil eine
Bodenklappe (50) ist, die im Bereich des abgangsseitigen Lagers (38, 48) des Rohrschiebers
(34) bis über die imaginäre Verlängerung der obersten Mantellinien der Zylinderrohre
(12) reicht.
7. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das abgangsseitige
Lager (38, 48) des Rohrschiebers (34) zweigeteilt ist, die obere Lagerhälfte einstückig
mit dem Gehäuse (18) ausgebildet und die untere Lagerhalbschale (48) nach unten abnehmbar
angeordnet ist.
8. Pumpe nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenklappe (50)
an der Unterseite des abgangsseitigen Lagers (38, 48) des Rohrschiebers (34) verriegelt
ist.
9. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Gehäuseteil eine
Bodenklappe (50) ist, die unterhalb des eingangsseitigen Lagers (40) des Rohrschiebers
(34) am Gehäuse (18) schwenkbar gelagert ist und zwischen ihr (50) und der Verbindungseinrichtung
(14) ein Hydraulik-Verstellzylinder (54) angreift.