[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper
wie mit einem Boden versehener metallischer Dosen mit Lack oder dergleichen, bei dem
die einzelnen Hohlkörper gewaschen, außen und innen beschichtet und getrocknet und
danach gegebenenfalls bedruckt und erneut getrocknet und außerdem am offenen Ende
gebördelt werden.
[0002] Die zunehmend verschärften Anforderungen des Umweltschutzes führen zu Überlegungen,
wie das Elektrotauchlackier-Verfahren, auch Elektrocoating (EC) bezeichnet, für die
Dosenhersteller-Industrie als vollautomatisches Lackierverfahren eingeführt werden
kann. Es ist bekannt, Dosenrümpfe für dreiteilige Dosen oder auch das Beschichten
einer Schweißnaht durch Eintauchen in ein Elektrotauchbad elektrophoretisch zu lackieren
(US-PS 3 694 336, DE-OS 21 16 715). Die Dosenkörper sind hierbei einfach zu handhaben,
weil sie noch keinen Boden haben und die Badflüssigkeit zum Beschichten problemlos
eintreten und nach -dem Beschichten ebenso problemlos wieder auslaufen kann.
[0003] .Einseitig geschlossene Hohlkörper wie mit einem Boden versehene Dosen lassen sich
nicht einfach elektrophoretisch beschichten, weil es für eine gleichförmige Beschichtung
notwendig ist, daß die im Hohlkörper befindliche Luft vollständig entweicht. Daher
wurden von der Maschinenbauindustrie spezielle Methoden entwickelt, bei denen schrittweise
vorgegangen wird, d.h. es wird in einzelnen aufeinanderfolgenden Schritten lackiert,
beispielsweise zunächst innen. Die hierfür bekannten Konstruktionen haben einige Gemeinsamkeiten.
So werden die Dosen für die Innenlackierung am Boden gehalten und dabei zugleich die
notwendigen elektrischen Kontakte hergestellt. In das offene Ende der Dose ist eine
Gegenelektrode eingebaut, die einen geringen Abstand von 0.25 bis 5 mm zur Innenwand
der Dose haben muß. Daher ist die Form der Elektrode sehr genau an.die der Dose anzupassen.
Wegen des komplizierten Aufbaues der entsprechenden Anlage müssen die Dosen einzeln
nacheinander beschichtet werden, so daß nur kurze Beschichtungszeiten von 10 bis 500
msec zur Verfügung stehen, wenn man einen hohen Dosendurchsatz erreichen will. Bei
geschlossenen Systemen in beispielsweise senkrechter Anordnung (EP 50 045, EP 19 669,
GB-PS 1 117 831, US-PS 3 922 213 und DE-OS 29 29 570) muß Flüssigkeit mit hohen Geschwindigkeiten
gepumpt werden, um abwechselnd EC-Flüssigkeit und eine Wasserspülung in kurzen Zeitspannen
durchführen zu können und die bei der EC-Beschichtung entstehenden Gase (je nach Polung
Sauerstoff oder Wasserstoff) abzuführen. Bei offenen Systemen müssen die etwa waagerecht
angeordneten Dosen gedreht werden, um eine gleichmäßige Beschichtung zu erzielen (DE-PS
26 33 179 und US-PS 4 107 016). Beim Ausblasen der Dosen ergibt sich eine große Verschmutzungsgefahr.
[0004] Der Nachteil aller dieser bekannten Konstruktionen besteht darin, daß die Dosen mit
hohem mechanischen Aufwand einzeln nacheinander beschichtet werden müssen. Der große
Platzbedarf der Anlage macht eine wirtschaftliche Massenproduktion fast unmöglich.
Innenelektroden können nur in Dosen mit geraden glatten Wänden paßgenau eingefahren
werden, d.h. von der Zylinderform abweichende Dosenformen führen zu großen Schwierigkeiten.
Wegen des geringen Abstandes der Innenelektrode zur Dosenwand besteht die Gefahr von
Kurzschlüssen sowie von elektrischen Durchschlägen in Zonen sehr hoher Stromdichte.
Dementsprechend müssen Lacke Lacke eingesetzt werden, die bei geeigneten elektrischen
Spannungen in den zur Verfügung stehenden kurzen Zeiten eine störungsfreie Beschichtung
ermöglichen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Beschichten von nur einseitig offenen
Hohlkörpern wie mit einem Boden versehenen metallischen Dosen derart zu vereinfachen,
daß in einem kontinuierlichen Arbeitsgang sowohl außen als auch innen beschichtet
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß jeder Hohlkörper in einem kontinuierlichen Arbeitsgang mit seiner
Öffnung schräg nach unten weisend in ein Elektrotauchbad eingetaucht, im Bad untergetaucht
derart bewegt wird, daß seine Öffnung nach oben weist, und anschließend mit seiner
Öffnung nach unten weisend aus dem Bad ausgehoben und dann mit einem endlosen Transportmittel
durch eine oder mehrere Trockenöfen geführt wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Durch die Erfindung ist es möglich, einseitig offene Hohlkörper wie mit einem Boden
versehene metallische Dosen in einem Arbeitsgang gleichzeitig außen und innen zu beschichten
und unmittelbar anschließend zu trocknen und gegebenenfalls zu bedrucken oder zu etikettieren.
Der mechanische Aufwand un d der Platzbedarf sind verhältnismäßig gering, so daß eine
wirtschaftliche Betriebsweise möglich ist. Beispielsweise können 16 Dosen gleichzeitig,
d.h. nebeneinander durch ein Elektrotauch-Bad hindurchgeführt und dabei mit Lack beschichtet
werden. Beim Durchlauf durch das Tauchbad werden die Dosen von den sie haltenden Transportelementen
um wenigstens 90° gekippt, so daß sie zunächst mit bis zu 45° zur Badoberfläche geneigter
Längsachse in das Bad eintauchen, in welchem sie so gekippt werden, daß ihre Längsachse
nun in entgegengesetzter Richtung schräg verläuft, so daß die Öffnung nunmehr nach
oben weist. Zum Ausheben der Dosen aus dem Tauchbad werden diese wieder so gekippt,
daß die Öffnung nach unten liegt, damit die in den Dosen befindliche Art Flüssigkeit
vollständig ablaufen kann. Kann Das Kippen/im Bad, während des Aushebens aus dem Bad
oder kürz danach erfolgen.
[0008] Das Transportelement kann ein endloses Förderband oder auch eine endlose Kette sein,
an der die Dosen drehbar hängen und das durch das EC-Tauchbad geführt wird. Ebenso
sind Räder oder Walzen als Transportelemente geeignet, welche die zu beschichtenden
Hohlkörper kontinuierlich durch ein wäßriges Tauchbad führen.
[0009] Da die Hohlkörper zum Beschichten durch ein Tauchbad geführt werden und es dabei
auch möglich ist, nebeneinander mehrere Hohlkörper gleichzeitig durch das Tauchbad
zu führen, können selbst bei Massenproduktion mit hohem Durchsatz ausreichend lange
Beschichtungszeiten erreicht werden, um einwandfreie Lackbeschichtungen aufbringen
zu können. So wird beispielsweise bei einer Beschichtungszeit von 1 bis 120 Sekunden
ein pigmentierter oder nichtpigmentierter Lack mittels Gleichstrom elektrophoretisch
aufgetragen, wobei der auf den Hohlkörpern abgeschiedene Naßfilm einen Schichtwiderstand
von mindestens 0.6 x 10 Ohm x cm hat.
[0010] Die zu beschichtenden Hohlkörper werden über die Haltevorrichtung bei Verwendung
eines anionischen EC-Lackes als Anode und bei Verwendung eines kationischen EC-Lackes
als Kathode geschaltet. Die Gegenelektrode befindet sich jeweils im notwendigen Abstand
von den Hohlkörpern im Tauchbad und/oder in der Dose. Die Innen- bzw. Außenbeschichtung
erfolgt je nach Ausführungsform mit Hilfe des sogenannten Umgriffs (throwing power),
den der Lack wegen seiner möglichst hohen isolierenden Wirkung im abgeschiedenen Naßfilm
ohne oder mit Hilfe einer.Hilfselektrode erzielt. Bevor die Innenbeschichtung einsetzt,
muß alle in den Hohlkörpern befindliche Luft aus dem Innenraum entweichen.
[0011] Um einen möglichst hohen Umgriff zu erzielen, müssen eine Reihe von Faktoren bei
der Entwicklung des Lackes beachtet werden. Die elektrophoretische Beschichtung verläuft
so, daß zuerst die der Gegenelektrode gegenüberliegende Wand, z.B. die Außenwand des
Hohlkörpers beschichtet wird. Durch den sich aufbauenden Naßfilm wird zuerst die äußere
Wand isoliert. Die elektrischen Feldlinien wandern dann in das Innere des Hohlkörpers,
wo sich die Abscheidung fortsetzt. Die Abscheidezeit und die Isolierwirkung des Materials,
charakterisiert durch den Schichtwiderstand und die leichte Koagulierbarkeit, müssen
aufeinander abgestimmt sein, um einen guten Umgriff. zu erzielen. Die unter Grenze
der Beschichtungszeit sollte über 3 Sekunden, insbesondere über 5 Sekunden und besonders
zweckmäßig über 10 Sekunden liegen. Die obere Grenze wird bestimmt durch die Länge
des Tauchbades, die Transportgeschwindigkeit und die zu bewältigende Menge der zu
beschichtenden Hohlkörper. Um auf ein wirtschaftlich vertretbares Maß zu kommen, sollte
die obere Grenze zweckmäßig unter 60 Sekunden und vorzugsweise unter 30 Sekunden Beschichtungsdauer
liegen. Die aufgebrachte Menge Film ist von der Abscheidespannung abhängig, die zwischen
50 und 400 Volt,bevorzugt zwischen 100 und 300 Volt liegt. Mit steigender Spannung
wird eine Verbesserung des Umgriffs erzielt. Um elektrische Durchbrüche zu vermeiden,
wird entweder die Spannung kontinuierlich hochgeregelt oder stufenweise mit einer
niedrigen oder mehreren sich steigernden Vorspannungen gearbeitet. So wird beispielsweise
vor-der eigentlichen Beschichtung 0.1 bis 0.5Sek. mit Spannungen von unter 100 Volt
gearbeitet.
[0012] Der für eine gute Isolation notwendige Naßfilmwiderstand sollte im Prinzip so hoch
wie möglich sein.Seine untere Grenze wird jedoch durch die gewünschte kurze Beschichtungszeit
begrenzt.So sollte die untere Grenze mindestens. bei 0.8 x 10
8 Ohm x cm, zweckmäßig über 1.0 x 10
8 und vorzugsweise über 2 x 10 Ohm x cm liegen. Je höher der Schichtwiderstand, desto
dünner ist die erreichbare Schicht auf der Dosenwand. Die obere Grenze liegt daher
unter 10 x 10
8 Ohm x cm, zweckmäßig unter 7 x 10 Ohm x cm und vorzugsweise unter 4 x 10
8 Ohm x cm. Um für die elektrophoretische Abscheidung analog den Faradayschen Gesetzen
die notwendige elektrische Strommenge zur Verfügung zu stellen, ist es notwendig,
daß die Badleitfähigkeit, die durch den Neutralisationsgrad des BindemitteLs bestimmt
wird, über 600 µScm
-1 zweckmäßig über 800 µScm
-1 und vorzugsweise über 1200 µScm
-1 liegt.
[0013] Als Bindemittel können sowohl anionische als auch kationische Harze verwendet werden,
wobei die anionischen für saure, die kationischen für basische Füllgüter bevorzugt
werden. Die anionischen Harze wie maleinisierte oder acrylierte Butadienöle, maleinisierte
natürliche Öle, carboxylgruppenhaltige Epoxidharzester und Acrylatharze, Acrylepoxidharze,
unmodifizierte oder mit Fettsäuren modifizierte Polyester haben eine Säurezahl von
30 bis 180, insbesondere zwischen 40 und 80, und werden mit Ammoniak, Aminen oder
Aminoalkoholen mindestens anteilweise neutralisiert. Bevorzugt werden leicht flüchtige
Amine, damit sie bei den gewünschten kurzen Einbrennzeiten von 10 Sek. bis 300 Sek.
möglichst vollständig aus dem Film entfernt werden. Besonders bevorzugt ist Ammoniak.
[0014] Die Vernetzung erfolgt entweder oxidativ über unge
- sättigte Doppelbindungen oder durch thermische Reaktion mit entsprechenden Vernetzungsmitteln
wie Phenolharze, Amin-Formaldehydharze oder blockierte Polyisocyanate. Zur Herstellung
von Weißlackbeschichtungen werden fremd-oder selbstvernetzende Acrylatharze bevorzugt.
Zur Beschichtung mit Klarlacken werden fremd- oder selbstvernetzende Acrylatharze,
acrylierte oder maleinisierte Epoxidester oder Epoxyacrylate bevorzugt.
[0015] Die kationischen Harze wie Butadienöl-aminoalkylimide, Mannichbasen von Phenolharzen,aminogruppenhaltige
Acrylatharze oder Amino-Epoxidharze haben eine Aminzahl von 30 bis 120 mg KOH/g Festharz,
vorzugsweise von 50 bis 90, und werden mit organischen Monocarbonsäuren wie Kohlensäure,
Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure usw. mindestens anteilweise neutralisiert. Als
Vernetzungsmittel dienen außer ungesättigten Doppelbindungen vorzugsweise blockierte
Polyisocyanate oder Harze, die-umesterungsfähige Estergruppen enthalten.
[0016] Die Bindemittel werden mit den Neutralisationsmitteln anneutralisiert und gegebenenfalls
in Gegenwart von Lösemitteln mit entionisiertem oder destilliertem Wasser verdünnt.
Als Lösemittel sind geeignet primäre, sekundäre und/ oder tertiäre Alkohole, Ethylen-
oder Propylenglykol-mono-oder -diether, Diacetonalkohol oder auch geringe Anteile
von nicht wasserverdünnbaren Lösemitteln wie Benzinkohlenwasserstoff.
[0017] Es wird ein möglichst niedriger Gehalt an Lösemitteln angestrebt, zweckmäßig unter
15 Gew.% und vorzugsweise unter 5 Gew.%, denn mit steigendem Lösemittelgehalt verschlechtert
sich der Umgriff.
[0018] Der Badfestkörper liegt im allgemeinen zwischen 5 und 30 Gew.%, inbesondere über
8 und unter 20 Gew.%. Mit steigendem Festkörper wird die Badleitfähigkeit erhöht und
das Abscheideäquivalent (Ampere ·sek/g) herabgesetzt, wodurch der Umgriff gesteigert
werden kann. Durch die hohe Konzentration an schichtbildenden Ionen geht dabei der
Schichtwiderstand durch ein Maximum.
[0019] Die Badtemperatur liegt zwischen 20 und 35°C. Mit fallender Temperatur erhöht sich
der Umgriff. Temperaturen unter 20°C sind unwirtschaftlich, weil die bei der EC-Beschichtung
entstehende Wärme durch viel Kühlwasser wieder abgeführt werden muß. Temperaturen
über 35°C erschweren die Badführung, weil zu viel Lösemittel verdunstet und Hydrolyseerscheinungen
am Bindemittelsystem Schwankungen in den elektrischen Daten erzeugen.
[0020] Das Überzugsmittel kann zusätzlich übliche lacktechnische-Hilfsmittel wie Katalysatoren,
Verlaufmittel, Antischaummittel, Gleitmittel usw. enthalten-Naturgemäß sind solche
Zusatzstoffe auszuwählen, die mit Wasser bei dem pH-Wert des Bades keine störenden
Reaktionen eingehen, keine störenden Fremdionen einschleppen und beim längeren Stehen
nicht in nichtaufrührbarer Form ausfallen.
[0021] Die Bindemittel können pigmentiert oder unpigmentiert eingesetzt werden. Als Pigmente
und Füllstoffe können solche Materialien verwendet werden, die aufgrund ihrer geringen
Teilchengröße unter 10
/um, besonders unter 5
/um, in den Lack stabil eindispergiert werden können und sich beim Stehen wieder aufrühren
lassen. Sie dürfen keine störenden Fremdionen enthalten und dürfen mit Wasser oder
dem Neutralisationsmittel nicht chemisch reagieren.
[0022] Die Pigmentierung kann sowohl weiß als auch farbig sein. Weiß wird bevorzugt. Bei
zusätzlichem Einbau von Interferenzpigmenten ist es möglich, Metall-Effekt-Lackierungen
mit Aluminium-, Silber-, Messing-, Kupfer-, Gold-Effekten usw. zu erzielen. Die Pigmente
wie Titandioxid werden in einem konzentrierten Mahlgut angerieben und danach mit weiterem
Bindemittel auf ein Pigment-Bindemittel Ver
- hältnis von etwa 0.1 zu 1 bis 0.7 zu 1 eingestellt. Durch den Einbau von Pigmenten
wird der Umgriff gesteigert. Anstelle von Pigmenten können auch fein pulverisierte
nichtionische Harze wie pulverierte Polykohlenwasserstoffharze, Epoxidharze und/oder
blockierte Polyisocyanate eingesetzt werden, wobei die Zusatzmengen so ausgewählt
werden, daß sie das Maximum des Schichtwiderstandes nicht überschreiten. Bindemittel,
Pigmentgehalt, Badfestkörper, Lösemittelgehalt, Auswahl des Neutralisationsmittels
und der Neutralisationsgrad werden so mit den Beschichtungsbedingungen wie Badtemperatur,
Abscheidespannung und Abscheidezeit abgestimmt, daß in dem Elektrotauchlackbad eine
vollständige Ganzbeschichtung erfolgt, die nach dem Einbrennen im Inneren der Dose
bei Schichtdicken von mindestens 3
/um, bevorzugt mindestens 4/um, ganz bevorzugt mindestens 5µm und höchstens 10
/um, besonders höchstens 7µm porenfrei ist.
[0023] Die EC-Lackierung erfolgt in einem Tauchbad. Die einseitig geschlossenen Hohlkörper
( z
oB. Dosen) können mit Hilfe einer magnetischen, elektromagnetischen oder mechanischen
Halteeinrichtung, worunter auch die Haltung mit Vakuum verstanden wird, an der Hohlkörperöffnung
geführt werden.
[0024] Das Eindrehen der Dose in das gefüllte Elektrotauchlackbecken und die Lage der Dose
bei der elektrophoretischen Beschichtung gewährleistet, daß entstehende Gase nach
oben entweichen können. Durch die Transportgeschwindigkeit und die drehbare Lagerung
wird in der Dose eine Strömung erzeugt, die die bei der Elektrophorese entstehende
Wärme abführt. Der einfache Bau der Gehänge ermöglicht. einen engen Abstand der_Dosen
voneinander. Das Entleeren der Dose erfolgt wiederum durch eine Drehung, wobei der
Dosenboden nach oben geführt wird. Als Stromquelle dient Gleichstrom.
[0025] Der Hohlkörper wird über die Haltevorrichtung je nach Bindemittelart als Anode oder
als Kathode elektrisch angeschlossen. Die Gegenelektrode befindet sich z.B. außerhalb
des Hohlkörpers im Elektrotauchbad. Aufgrund des Umgriffs des Lackes und der für die
jeweilige Dösenform notwendigen Abscheidespannung und Beschichtungszeit wird die Dose
innen und außen vollständig beschichtet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die
Ganzbeschichtung, beziehungsweise restliche Außen- und Innen-Beschichtung in einem
einzigen Verfahrensschritt erfolgt und durch den geringen mechanischen Aufwand am
Gehänge viele Dosen gleichzeitig nebeneinander beschichtet werden können.
[0026] Zur Unterstützung , inbesondere wenn große Durchlaufgeschwindigkeiten gewünscht werden,
kann zusätzlich eine Hilfselektrode in die Dose eingeführt werden. Die Tauchelektrode
hat eine nicht von der Dose bestimmte Form und liegt im Durchmesser unter dem halben
Durchmesser der Dose. Sie wird bevorzugt so angeordnet, daß sie gleichzeitig nit der
Dosenhalterung in das Doseninnere eingeführt wird. Um in der Dose eine Strömung zu
erzielen, welche die Lackqualität verbessert, kann die Innenelektrode hohl ausgeführt
werden. Durch diese Zuleitung wird filtrierter Lack in.die Dose gepumpt. Durch Einbau
von Düsen in das Elektrophoresebecken, die auf den gewölbten Dosenboden gerichtet
sind, können zusätzlich durch gerichtete Lackströme Gasblasen von der Bodenwandung
entfernt werden. Das Entleeren der Dose erfolgt durch Drehen der Dose, wobei der Dosenboden
nach oben geführt wird. Beim Ausfahren des Gehänges wird es zusammen mit den Dosen
erst mit Ultrafiltrat und dann mit Wasser, dem gegebenenfalls zum Vermeiden von Benetzungsstörungen,
Lösemittel und/oder Emulgatoren zugesetzt werden können, abgespült. Danach erfolgt
das Einbrennen des Lackes bei Zeiten von 1 bis 300 Sekunden bei Temperaturen von 180
bis 250°C, bevorzugt 120 bis 180 Sekunden bei 210 bis 230°C. Dabei wird das Transportband
mit Gehänge und Dose geschlossen durch den Ofen geführt. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Dosenboden vorgetrocknet und mit einer schützenden Hilfsschicht versehen
werden. Danach .kann die Übergabe auf ein durch den Trockenofen führendes Förderband
erfolgen. Die Öffnung der Dose kann nach unten oder bevorzugt nach oben gerichtet
sein.
[0027] In einem anderen Verfahren wird stufenweise vorgegangen, d.h. erst wird der äußere
Dosenrumpf konventionell lackiert und dann - nach einer Zwischentrocknung - der restliche
Teil der Dose ( Boden und Doseninneres) elektrophoretisch beschichtet, wobei die Gegenelektrode
in die Dose eingeführt wird. Dieses "Reserve-Verfahren" hat den Vorteil, daß das für
jeden Arbeitsgang notwendige Lacksystem auf seine speziellen Eigenschaften optimal
abgestimmt werden kann.
[0028] Ein Spezialfall dieses Verfahren ist das Bedrucken der nicht lackierten Dose mit
einer oder mehreren im wesentlichen elektrisch nicht leitenden Druckfarben und eine
anschließende EC-Beschichtung, bei der dann die nicht bedruckten Teile der Dose mit
EC-Lack beschichtet werden.
[0029] Bei Anwendung dieser Variante wird ein verbesserter Herstellungsablauf möglich. Das
Bedrucken der blanken, nicht gebördelten Dose kann in üblichen Druckmaschinen wie
bisher nach dem Stand der Technik durchgeführt werden. Dann wird die bedruckte Dose
gebördelt und gemäß der Erfindung der EC-Ganzbeschichtung unterworfen. Es können beliebig
große Teile der Dose mit einer üblichen Druckfarbe bedruckt sein. Beispielsweise ist
es möglich, daß 5 bis 95% der äußeren Oberfläche der Dose bildmäßig mit mindestens
einer Druckfarbe ( es können auch nacheinander mehrere verschiedene Druckfarben aufgedruckt
werden) im Offsetdruck bedruckt und getrocknet wird unter Erzeugung von einem nach
dem Trocknen im EC-Bad beständigen Aufdruck mit einem ausreichenden spezifischen Schichtwiderstand,
z.B. von mehr als 10
7 Ohm x cm im gesamten Bereich des Druckbildes, so daß hier kein EC-Lack abgeschieden
wird, und das bedruckte Substrat mit einem EC-Lack andersfarbig oder transparent beschichtet
wird. Der spezifische Schichtwiderstand soll naturgemäß so hoch sein, daß die Abscheidung
ies EC-Lackes vermieden wird . Vorzugsweise ist er deshalb höher als 10
8 Ohm x cm und besonders bevorzugt mehr als 10 Ohm x cm im gesamten Bereich des Druckbildes.
Bei den Druckfarben ist darauf zu achten, daß sie nicht Bestandteile,insbesondere
nicht Pigmente enthalten, die eine wesentliche elektrische Leitfähigkeit verursachen
würden.Das Bedrucken erfolgt in an sich bekannter Weise, z.B. nach dem Naß-Offset-,
Trocken-Offset- oder Siebdruckverfahren.
[0030] Es tritt eine unerwartet scharfe Abgrenzung zwischen bedruckten Bereichen und im
EC-Bad beschichteten Bereichen ein. Mit der Druckfarbe einerseits und mit der Beschichtung
im EC-Bad andererseits können unterschiedliche Schichtdicken erzielt werden, wenn
dies gewünscht ist.
[0031] Beim kontinuierlichen Beschichten im EC-Becken reichert sich bei dem anionischen
Bindemittel das Amin, bei einem kationischen die Carbonsäure an. Zum Ausgleichen dieses
Effektes werden die Nachfüllmaterialien entweder entsprechend niedriger anneutralisiert
oder die überschüssigen Neutralisationsmittel durch Elektrodialyse entfernt. Das Spülwasser
wird durch Ultrafiltration angereichert und wieder in das Lackbecken zurückgegeben,
wodurch sich der Ausnutzungsgrad des Lackes steigert und störende Fremdionen entfernt
werden.
[0032] In der Zeichnung sind schematisch zwei Beispiele für eine Anlage zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Anlage, bei der die elektrophoretisch zu beschichtenden Dosen an ihren
offenen Enden gehalten durch ein Tauchbad hindurchgeführt werden und
Fig. 2 eine Anlage, bei der die elektrophoretisch zu beschichtenden Dosen an ihren
geschlossenen Enden gehalten durch das Tauchbad geleitet und mittels eines einzigen
Förderelementes zu dem durch einen Trockenofen führenden Transportband gefördert werden.
[0033] Bei der Anlage gemäß Fig. 1 werden durch einen Fallschacht 1 an einer Seite offene
Dosen 2 derart herangeführt, daß deren nach innen gewölbter Boden 3 außen liegt. Der
Fallschacht 1 endet über einem Badbehälter 4, der bis zu einem Spiegel 5 mit einer
Elektrotauchlackierflüssigkeit gefüllt ist. Der Fallschacht 1 endet sich über dem
Flüssigkeitsspiegel 5. Um eine horizontale Achse 6 drehbar ist über dem Badbehälter
4 ein Sternrad 7 in Richtung eines Pfeiles 8 drehbar gelagert, das in Fig. 1 im einzelnen
nicht dargestelltist. Am Außenumfang dieses Sternrades 7 befinden sich mechanische
Halter 9., welche die Dosen 2 jeweils an ihrem offenen Ende 10 mechanisch erfassen
und dabei gleichzeitig die notwendigen elektrischen Kontakte bilden. Die Gegenelektrode
ist am Badbehälter 4 und im Abstand vom Sternrad 7 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
5 angeordnet.
[0034] Obwohl in Fig. 1 nur ein Sternrad 7 angedeutet ist, sind tatsächlich mehrere Sternräder
dieser Art nebeneinander angeordnet und gemeinsam um die Achse 6 drehbar. Beispielsweise
sind insgesamt 16 Sternräder 7 nebeneinander vorgesehen, so daß gleichzeitig 16 Dosen
2 nebeneinander durch das Tauchbad 4 hindurchgeführt werden können. Die Stern- äder
7 liegen in einem ausreichenden Abstand nebeneinander, ;o daß sich die benachbarten
Dosen 2 nicht gegenseitig be- ühren.
[0035] Die Dosen 2 werden, wie Fig. 1 zeigt, von den Sternrädern 7 auf einer kreisförmigen
Bahn durch das Tauchbad 2 hindurchgeführt, wobei sie mit geringfügig nach unten geneigter,
d. h. etwa mit horizontal liegender Länqsachse äuf den Flüssigkeitsspiegel 5 auftreffen
und in dieser Position in das Bad eintauchen. Dadurch wird das Innere der einzelnen
Dosen schnell geflutet. Die in das Bad eingetauchten Dosen wandern durch dasselbe
derart, daß sich ihre Längsachse immer mehr senkrecht stellt, so daß die im Inneren
der Dosen befindliche Luft durch die immer mehr nach oben weisende öffnung entweichen
kann und die Dosen dementsprechend schnell vollständig mit Flüssigkeit gefüllt sind.
Die eingetauchten Dosen 2 werden in der oben beschriebenen Weise beim Durchlauf durch
das Tauchbad elektrophoretisch mit dem Lack der Tauchbadfüllung beschichtet.
[0036] Am Ende des Durchlaufes durch das Tauchbad werden die Dosen wieder mit geringfügig
nach unten geneigter, d.h. mit etwa horizontaler Längsachse aus dem Bad ausgehoben
und dann weiter gekippt, so daß die in ihnen befindliche Badflüssigkeit mit Sicherheit
ausläuft.
[0037] Oberhalb der Sternräder 7 befindet sich ein endloses Magnetband 11, an das die von
den Halterungen 9 freigegebenen beschichteten Dosen 2 mit ihrem Boden.3 auf dem Band
aufliegend übergeben werden. Dieses Magnetband 11 dient als Übergabestrecke, wobei
eine Vortrocknung des auf die Dosen aufgetragenen Naßfilmes stattfinden kann. Auch
ist es möglich, im Bereich des Magnetbandes Spülvorgänge an den beschichteten Dosen
2.vorzunehmen.
[0038] Vom Magnetband 11 werden die Dosen 2 an ein weiteres Magnetband 12 übergeben, an
denen die Dosen 2 mit ihrem offenen Ende gehalten werden. Dieses Magnetband 12 überführt
die Dosen 2 zu einem Transportband 13 eines Trockenofens 14, auf das die Dosen 2 beim
dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem Boden nach unten weisendim gegenseitigen
Abstand voneinander gestellt werden.
[0039] Nach Durchlauf durch den Trockenofen 14 ist die elektrophoretisch aufgebrachte Beschichtung
der Dosen 2 trocken, so daß die Dosen nunmehr, falls erwünscht, auch noch etikettiert
oder bedruckt werden können.
[0040] Wenn aus irgendwelchen Gründen die Dosen 2 mit der Öffnung 10 nach unten weisend
durch den Trockenofen 14 hindurchgeführt werden sollen, kann das Magnetband 11 die
Dosen 2 unmittelbar an das Transportband 13 des Trockenofens 14 abgeben. Wesentlich
ist, daß die hintereinander und nebeneinanden durch die Anlage geführten Dosen 2 stets
in einem ausreichenden Abstand zueinander bewegt werden, daß sie einander nicht berühren
können, um Oberflächenfehler an der Beschichtung mit Sicherheit auszuschließen.
[0041] Die in Fig. 1 dargestellte Anlage kann in Verbindung mit bereits vorhandenen Trockenöfen
14 benutzt werden, d.h. der Trockenofen 14 und sein Transportband 13 brauchen für
die Benutzung mit den vorgeschalteten Anlagenteilen nicht umgebaut oder abgewandelt
zu werden. Die in der Zeichnung dargestellte Anlage kann dementsprechend mit bereits
vorhandenen Anlagenteilen betrieben werden.
[0042] Die in Fig. 2 dargestellte Anlage unterscheidet sich von der aus Fig. 1 im wesentlichen
dadurch, daß die zu beschichtenden Dosen 2 beim Transport durch das Tauchbad 4 an
ihrem Boden gehalten werden und daß zur Übergabe an das Transportband 13 des Trockenofens
14 nur ein einziges Förderelement benötigt wird, an welchem die Dosen 2 mit ihrem
offenen Ende 10 gehalten werden.
[0043] Die Dosen 2 werden durch einen Fallschacht 1. zugefüh.rt und oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
5 des Tauchbades 4 an ein Magnetrad 15 übergeben, an welchem sie mit ihrem Boden 3,
der eine hierfür geeignete ausreichend große Masse hat, übergeben werden. Im Bereich
des Flüssigkeitsspiegels 5 werden die Dosen 2 von der Außenseite zur Innenseite des
Magnetrades 15 überführt, wie in Fig. 2a angedeutet ist. Das Magnetrad 15 wird in
Richtung eines Pfeiles 16 gedreht, so daß die Dosen 2 ebenso wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 durch das Tauchbad 4 hindurchlaufen und dabei mit Badflüssigkeit geflutet,
dann elektrophoretisch beschichtet und schließlich nach dem Ausheben aus dem Tauchbad
von der Badflüssigkeit entleert werden.
[0044] Nahe dem höchsten Punkt des Magnetrades 15 werden die Dosen 2 wieder auf die Außenseite
desselben zurückgebracht und an einen Magnetförderer 17 übergeben, an dessen endlosem
Transportelement sie mit ihrem offenen Ende 10 haften.
[0045] Der Magnetförderer 17, der auch ein anderes Transportelement, wie beispielsweise
ein endloser Kettenförderer sein kann, an welchem die Dosen 2 dann mechanisch gehalten
werden, fördert die Dosen 2 bis zum Transportband 13 des Trockenofens 14, aus welchem
er die Dosen mit ihrem Boden nach unten absetzt, so daß die Dosen im gegenseitigen
Abstand voneinander durch den Trockenofen 14 hindurchgeführt werden.
[0046] Auch bei dieser Ausführungsform können mehrere Dosen 2 nebeneinander gleichzeitig
durch das Tauchbad 4 hindurchgeführt werden, beispielsweise 16 Dosen. Wesentlich ist
wiederum; daß die Dosen schon im Tauchbad 4 einen ausreichenden Abstand voneinander
aufweisen, damit sich weder aufeinanderfolgende noch nebeneinander angeordnete Dosen
gegenseitig berühren, was zu Oberflächenfehlern führen könnte.
BEISPIEL 1
[0047] Ein anionisches, selbstvernetzendes Acrylatharz nach DE-B-16 69 107 wurde mit Ammoniak
anneutralisiert und auf einen Festkörper von 15 Gew.% mit entionisiertem Wasser verdünnt.
Eine gebördelte Dose (Durchmesser 65 mm, Länge 116 mm) wurde am Bördelrand mit einer
elektrisch leitenden Klammer gehalten und vorsichtig in ein gegen Erde isoliertes
leitendes, mit verdünntem Lack gefülltes Gefäß mit einem Durchmesser von 19 cm vollständig
eingetaucht, Die Dose wurde an die Anode, das Außengefäß und die Hilfselektrode als
Kathode an eine Gleichstromquelle angeschlossen. Die Hilfselektrode im Inneren der
Dose hatte eine Eintauchtiefe von 8 cm und einen Elektrodendurchmesser von 2 cm. Nach
dem Abspülen mit Wasser wurde 3 Minuten bei 215
0C im Umluftofen eingebrannt. Die Dose war innen und außen vollständig mit einem dünnen
Klarlack überzogen, der poren
dicht . war.
[0048] Meßwerte, vergleiche Tabelle 1.
BEISPIEL 2
[0049] Das Bindemittel aus Beispiel 1 wurde mit 0.4 Gew.-Teilen Titandioxid auf 1 Gew.-Teil
Bindemittel pigmentiert und nach Neutralisation mit Ammoniak auf einen Festkörper
-von 9 Gew.% verdünnt. Die Beschichtung erfolgte ohne Einsatz einer Hilfselektrode.
Die Dose war vollständig mit einem weißen Lack überzogen. Die Porigkeit, gemessen
in einer Elektrolytlösung bei 4 Volt Spannung beträgt nach 30 Sekunden 5 mA.
[0050] Meßwerte vergleiche Tabelle 1.
BEISPIEL 3
[0051] Ein kationisches Amino-Epoxidharz nach DE-B-31 22 641 wurde mit 0.4 Gew.-Teilen eines
Gemisches aus 99 Gew.-Teilen Titandioxid und 1 Gew.-Teil Ruß pigmentiert und nach
Neutralisation mit Ameisensäure auf einen Festkörper von 15 Gew.% mit entionisiertem
Wasser verdünnt. Die Beschichtung erfolgte ohne Hilfselektrode. Die Dose war vollständig
mit einem grauen Lack überzogen.
[0052] Meßwerte vergleiche Tabelle 1.
BEISPIEL 4
[0053] Eine tiefgezogene Metalldose wird gewaschen, getrocknet und in einer Rundumdruckmaschine
nach dem Trockenoffsetverfahren mit einer elektrisch im wesentlichen nicht leitenden
roten Druckfarbe üblicher Zusammensetzung mit einem Dekor bildmäßig unter üblicher
Druckvorspannung unter Herstellung einer porenfreien gleichmäßigen Farbschicht bedruckt.
Das Druckbild hat nach dem Trocknen einen spezifischen Schichtwiderstand von etwa
2 x 10
8 Ohm x cm. Die so bedruckte Dose wird in üblicher Weise 70 Sekunden bei 180°C im Durchlaufofen
getrocknet, sodann eingezogen, gebördelt und, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit einem
weiß pigmentierten EC-Lack beschichtet, der als Bindemittel ein carboxylgruppenhaltiges,
selbstvernetzendes Polyacrylatharz-Gemisch enthält. Der Gesamtfestkörpergehalt des
Bades beträgt 15 Gew.%, das Pigment-Bindemittelverhältnis 0.5 : 1, der MEQ-Wert 49,
der pH-Wert 8.8. Der pH-Wert ist durch Ammoniak eingestellt. Die Badleitfähigkeit
beträgt 1700 µScm
-1. Die Dose ist als Anode und das gegen Erde isolierte EC-Becken als Kathode geschaltet.
Abscheidespannung: 110 Volt. Abscheidezeit: 15 Sekunden. Nach dem Beschichten wird
die Dose mit voll entsalztem Wasser gespült und auf einem Drahtgitter mit der Öffnung
nach oben stehend in einem Trockenofen 90 Sek. bei 210°C getrocknet. Die Abscheidebedingungen,
insbesondere Spannung und Zeit, wurden so gewählt, daß unter Verwendung einer Elektrode,
die in die Dose hineinragte, ein guter Umgriff erreicht wurde.Die Beschichtung mit
dem EC-Lack erfolgte an der Außenseite der Dose auf den nicht bedruckten Metallflächen
und auch im Inneren der Dose. Die erzielte Schichtdicke an Weißlack beträgt etwa 10
bis 12
/um.
[0054] Es wird im EC-Bad eine saubere und von dem Druckbild abgegrenzte, dieses jedoch nicht
überlappende Beschichtung erzielt. Anstelle der im Beispiel verwendeten tiefgezogenen
einen Boden aufweisenden Dose können auch gelötete oder geschweißte Dosen verwendet
werden, wpbei die Löt- oder Schweißnähte bzw. Stellen im EC-Bad einwandfrei beschichtet
werden.
[0055] Die bildmäßige Bedruckung mit Dekoren kann ganzflächig als Rasterdruck oder als Strichmuster
erfolgen.
BEISPIEL 5
[0056] Es wird wie in Beispiel 4 gearbeitet, jedoch erfolgt die EC-Beschichtung in einem
als Kathode geschalteten leiten- . den EC-Becken ohne Anwendung einer Hilfselektrode.
BEISPIEL 6
[0057] Durchführung im wesentlichen wie in Beispiel 4 oder 5.
[0058] Die Dose wird mit vier Farben bedruckt in einer üblichen Vierfarbendruckmaschine.
Die EC-Beschichtung erfolgt auf die noch nicht bedruckten Bereiche mit einem Klarlack,
der als Bindemittel ein fremdvernetzendes Acrylat-Melamin-Harzsystem enthält. Abscheidebedingungen:
150 Volt, 15 Sekunden, 25°C. Schichtdicke der EC-Beschichtung nach dem Einbrennen:
7 bis 8
/um. Die Beschichtung erfolgte nur mit einer Innenelektrode in einem isolierten EC-Becken.
[0059] Vorzugsweise bedeutet der Ausdruck "geringfügig" in Zusammenhang mit der Definition
der Neigung der Hohlkörper beim Eintritt und Austritt aus dem Tauchbad, daß der Winkel
der Längsachse zum Flüssigkeitsspiegel über 1°, besonders bevorzugt über 3°, und vorzugsweise
weniger als 20°, besonders bevorzugt weniger als 15° beträgt.

1.) Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper wie mit einem Boden versehener
metallischer Dosen mit Lack oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Hohlkörper
in einem kontinuierlichen Arbeitsgang mit seiner Öffnung schräg nach unten weisend
in ein Elektrotauch- bad eingetaucht, im Bad untergetaucht derart bewegt wird, daß
seine Öffnung nach oben weist, und anschließend mit seiner Öffnung nach unten weisend
aus dem Bad ausgehoben und dann mit einem endlosen Transportmittel durch eine oder
mehrere Trockenöfen geführt wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper auf einem
Teilkreis durch das Tauchbad geführt werden.
3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper auf einer
zweidimensional sinusförmigen Bahn durch das Tauchbad geführt werden.
4.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
für eine Zeit von 1 bis 120 Sekunden durch ein elektrophoretisches Tauchbad geführt
und dabei mit einem sich auf ihren Oberflächen absetzenden Naßfilm beschichtet werden,
der einen elektrischen Schichtwiderstand von wenigstens o.6 x 108 Ohm x cm, vorzugsweise
über 1 x 108 Ohm x cm äufweist.
5.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Hohlkörper gleichzeitig nebeneinander und im gegenseitigen Abstand voneinander lackiert
und getrocknet werden.
6.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
während des Beschichtens mit ihrem offenen Ende an einem sie durch das Tauchbad führenden
Transportelement gehalten werden.
7.) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine am Transportelement
vorgesehene Halterung für die einzelnen Dosen als eine Elektrode für das Elektrotauchlackier-Beschichten
elektrisch geschaltet wird, während sich die Gegenelektrode im Abstand von der Transportbahn
der Hohlkörper im Tauchbad befindet.
8.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Transportelement vorgesehene Halterung für die einzelnen Dosen als eine
Elektrode für das Elektrotauch--lackier-Beschichten elektrisch geschaltet wird, während
die Wandung des Beckens als Gegenelektrode geschaltet wird.
9.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine am
Transportelement vorgesehene Halterung für dieeinzelnen Dosen als eine Elektrode für
das Elektrotauchlackier-Beschichten elektrisch geschaltet wird, während in die einzelnen
Hohlkörper einfahrbare Gegenelektroden verwendet werden, die in einem Abstand von
größer als dem halben Radius der Hohlkörper von der Innenwand der Hohlkörper liegen.
10.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
zunächst an ihrem offenen Ende gebördelt, dann gewaschen, anschließend beschichtet
und schließlich getrocknet und gegebenenfalls etikettiert oder bedruckt werden.
11.) Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper nach dem
Beschichten und vor dem Trocknen mit Ultrafiltrat oder Wasser gespült werden.
12.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkörper nach dem Ausheben aus dem Bad auf ein durch einen oder mehrere
Trockenöfen führendes endloses Transportmittel wie ein Förderband in gegenseitigem
Abstand voneinander aufgesetzt werden.
13.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlkörper nach dem Waschen zunächst außen am Rumpf konventionell beschichtet und
getrocknet und danach ihr Bodenund ihre Innenseite im Elektrotauchbad beschichtet
werden.
14.) Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper am Rumpf
bildmäßig in Teilbereichen konventionell beschichtet und dann im Elektrotauchbad beschichtet
werden.
15.) Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 95 % des Rumpfes
des Hohlkörpers bildmäßig mit mindestens einer Druckfarbe im Offset- oder Siebdruck
bedruckt und getrocknet wird unter Erzeugung von einem nach dem Trocknen im Elektrotauch-
bad beständigen Aufdruck mit einem spezifischen Schichtwiderstand von mehr als 10
Ohm x cm im gesamten Bereich des Druckbildes und danach im Elektrotauch- bad andersfarbig
oder transparent beschichtet werden.