[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung, insbesondere einen Fersenhalter
mit einem an einem Lagerbock um eine Querachse schwenkbaren Sohlenhalter, der durch
eine am Sohlenhalter schwenkbar gelagerte Rastschwinge in der Abfahrtsstellung gehalten
ist, welche an der einen Seite einen Rastvorsprung aufweist, der in der Abfahrtsstellung
eine am Lagerbock angeordnete Rastnase untergreift und an der anderen Seite mit einer
Rastvertiefung versehen ist, in die ein von einer Auslösefeder belasteter Sperrteil
zumindest in der Abfahrtsstellung eingreift, welcher in einem gegenüber dem Lagerbock
schwenkbaren Federgehäuse gelagert und in Führungen desselben begrenzt verschiebbar
ist, wobei zum willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters ein am Sohlenhalter schwenkbar
gelagerter Auslösehebel vorgesehen ist, durch dessen Betätigung das Federgehäuse hochschwenkbar
und der Sperrteil aus der Rastvertiefung der Rastschwinge entrastbar ist, so daß die
Rastschwinge in dieser (entrasteten) Lage um ihre Achse (kraft)frei verschwenkbar
ist und wobei der Sohlenhalter unmittelbar von einer ihn in die Offenstellung zu schwenke
trachtenden Öffnungsfeder beaufschlagt ist.
[0002] Eine Sicherheitsskibindung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der DE-OS
28 38 904 (siehe Fig.1 bis 5) beschrieben. Bei dieser bekannten Bindung ist die Feder
in einem Hohlraum des am Sohlenhalter schwenkbar gelagerten Auslösehebels angeordnet.
Der Auslösehebel bildet somit gleichzeitig das Federgehäuse. Nach einem willkürlichen
Öffnen des Sohlenhalters durch Betätigen des Auslösehebels befindet sich diese Bindung
jedoch nicht in der einsteigbereiten Stellung. Zum Wiedereinsetzen des Skischuhes
bzw. Schließen des Sohlenhalters ist ein zusätzlicher Handgriff erforderlich. Entweder
wird zuerst der Auslösehebel durch Ausübung einer Kraft geschlossen, so daß der Sperrteil
wieder in der Rastvertiefung der Rastschwinge einschnappt, worauf anschließend der
Sohlenhalter durch Niederdrücken geschlossen werden kann. Es ist aber auch möglich,
zunächst beispielsweise durch Einsetzen des Skischuhes in die Bindung den Sohlenhalter
zu schließen, und erst dann, beispielsweise mittels eines Skistockes, den Auslösehebel
in seine Schließlage und somit den Sperrteil in die Rastvertiefung der Rastschwinge
zu drücken.
[0003] Eine weitere derartige Sicherheitsskibindung ist in der AT-PS 327.068 dargestellt.
Diese Bindung hat sich in der Praxis sehr gut bewährt. Bei dieser Bindung ist der
Auslösehebel an der Achse der Rastschwinge schwenkbar gelagert und trägt einen Bolzen,
der sowohl konzentrisch zur Achse der Rastschwinge beidseitig am Sohlenhalter ausgebildete
Langlöcher als auch beidseitig am Federgehäuse ausgebildete Langlöcher durchsetzt.
Auch auf diese Weise ist bei einem Betätigen des Auslösehebels ein Freikommen des
Sperrteiles aus der Rastvertiefung der Rastschwinge gegeben, wodurch die Rastschwinge
von der lagerbockfesten Rastnase freikommt und der Sohlenhalter praktisch frei um
seine Schwenkachse hochschwenken kann. Nach einem willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters
befindet sich diese Fersenbindung jedoch auch nicht in der einsteigbereiten Stellung,
ein Wiedereinsetzen des Skischuhes bzw. ein Schließen des Fersenhalters ist auf die
beiden weiter oben schon beschriebenen Arten möglich.
[0004] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Sicherheitsskibindung der
eingangs genannten Art derart zu gestalten, daß sie sich nach einem willkürlichen
Öffnen in der einsteigberei
ten Lage befindet.
[0005] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß wie an sich bekannt,
eine weitere, den Auslösehebel bzw. das Federgehäuse mit dem Sperrteil in Schließrichtung
beaufschlagende Feder vorgesehen ist, daß diese Feder als eine Schenkelfeder ausgebildet
ist, die den Sohlenhalter einerseits und den Auslösehebel bzw. das Federgehäuse mit
dem Sperrteil anderseits, zumindest in einer Phase des willkürlichen Auslösens, gegensinnig
beaufschlagt, wobei nach erfolgtem willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters die Rastschwinge
von dem sich schließenden, jurch die Schenkelfeder beaufschlagten Sperrteil an die
lagerbockfeste Gegenrast geschwenkt gehalten wird, bis der Sperrteil wieder in der
Rastvertiefung der Rastschwinge zum Liegen kommt.
[0006] Die an erster Stelle genannte Merkmalsgruppe ist zwar aus der CH-PS 500.730 für sich
bekannt, allerdings in einer Ausführungsform, bei der die Rastschwinge dauernd unter
der Wirkung der Auslösefeder steht, ja sogar während des willkürlichen Auslösens die
Federkraft noch stärker überwunden werden muß als dies während eines unwillkürlichen
Auslösens der Fall ist, weil die Stützfläche der dort gezeigten Rastschwinge schräg
nach oben verläuft. Dazu kommt, daß der Sohlenhalter mit der die beiden Aussparungen
voneinander trennenden Nase zusätzlich gegen die Kraft der Auslösefeder verschwenkt
werden muß, die selbst dann, wenn sich der Auslösehebel samt Auslösefeder nach Fig.3
in der Obertotpunktlage befindet. Für die Betätigung des Sohlenhalters ist eine gesonderte
öffnungsfeder vorhanden; zwischen der Betätigung des Sohlenhalters und der des Federgehäuses
besteht keine Zwangssteuerung. Durch diese weitere, den Erfindungsgegenstand kennzeichnende
Maßnahme wird einerseits ein begünstigtes Öffnen des Sohlenhalters herbeigeführt,
andererseits das Zusammenführen von Rastschwinge und Federgehäuse bewerkstelligt,
so daß der Fersenhalter wieder in die Einsteigsbereitschaftsstellung gelangt. Diese
Vorgangsweise erfolgt somit nach Loslassen des Auslösehebels und nach erfolgtem vollständigen
Öffnen des Sohlenhalters vollautomatisch. Hiedurch wird der Bedienungskomfort der
bekannten Bindungen, deren Vorteile die erfindungsgemäße Bindung ebenfalls aufweist,
wesentlich verbessert.
[0007] Bildet der Auslösehebel gleichzeitig das Federgehäuse, so ist es vorteilhaft, wenn
erfindungsgemäß die (weitere) Schenkelfeder an der die Rastschwinge tragenden Achse
gelagert ist und einerends am Sohlenhalter und anderends am Federgehäuse bzw. am Auslösehebel
abgestützt ist. Bei dieser Ausführungsform sind daher keine zusätzlichen Bauteile
zur Unterbringung und Anordnung der (weiteren) Schenkelfeder erforderlich. Eine weitere
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung für eine Bindung, bei der die Schwenkachse
des Sohlenhalters im hinteren sowie der Grundplatte benachbarten Bereich der Bindung
vorgesehen ist, wobei das Federgehäuse vorzugsweise ebenfalls an der Schwenkachse
des Sohlenhalters gelagert ist und dieses mit dem Auslösehebel über eine gleitbeweglich
gelagerte Gelenkverbindung, beispielsweise über einen an diesem befestigten Bolzen,
welcher in einer durch ein Langloch gebildete Führung des Federgehäuses gleitbeweglich
gelagert ist, gekoppelt ist, besteht darin, daß die Schenkelfeder an der die Rastschwinge
tragenden Achse gelagert ist und einerends am Sohlenhalter und anderends an dem das
Federgehäuse mit dem Auslösehebel koppelnden Bolzen abgestützt ist. Dadurch gestaltet
sich eine Unterbringung der Schenkelfeder in einem Bindungssystem, wie es in der vorangehend
beschriebenen AT-PS 327.068 gezeigt ist, besonders einfach.
[0008] Ein weiteres Merkmal der Erfindung, bei der die Schwenkachse des Sohlenhalters im
oberen Bereich des Lagerbockes angeordnet ist, besteht darin, daß die Schenkelfeder
entweder an der Schwenkachse des Sohlenhalters oder an der die Rastschwinge tragenden
Achse gelagert ist, einerends an dem den Auslösehebel mit dem Federgehäuse koppelnden
Bolzen von oben her und anderends von unten her am Gehäuse des Sohlenhalters abgestützt
ist. In beiden Fällen sind keine wesentlichen baulichen Änderungen am Fersenhalter
zur Unterbringung und Anordnung der zusätzlichen Feder erforderlich.
[0009] Eine Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, daß die die Rastschwinge tragende
Achse in zwei an den Seitenwänden des Auslösehebels konzentrisch zur Schwenkachse
des Sohlenhalters verlaufenden Langlöchern gelagert ist, daß sich der Auslösehebel
an der Schwenkachse des Sohlenhalters von oben her abstützt, und daß der Sohlenhalter
für den am Auslösehebel befestigten Bolzen je eine Freistellung in Form einer Ausnehmung
aufweist. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich die Möglichkeit, den
Fersenhalter sowohl durch Drücken auf den als auch durch Ziehen am Auslösehbel willkürlich
zu öffnen. Bei einer Zugöffnung wirkt die die Rastschwinge tragende Achse als Schwenkachse
des Auslösehebels, bei einer Drucköffnung wirkt die Schwenkachse des Sohlenhalters
gleichzeitig als Schwenkachse für den Auslösehebel, wobei in diesem Fall die Relativbewegung
zwischen der die Rastschwinge tragenden Achse und dem Auslösehebel durch die beiden
Langlöcher im Auslösehebel ermöglicht wird. In beiden Fällen befindet sich der Fersenhalter
nach einem willkürlichen Öffnen in der einstiegsbereiten Lage.
[0010] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Abstützbereiche
des Auslösehebels an der Schwenkachse des Sohlenhalters dem Radius derselben entsprechend
abgerundet sind. Dadurch ergibt sich eine günstige Kräfteverteilung bei einer Drucköffnung.
[0011] Um nun bei dieser Ausführungsform ein Schließen des Sohlenhalters aus seiner Offenstellung
mit einem geringen Kraftaufwand bewerkstelligen zu können, ist nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der durch die beiden Langlöcher im Auslösehebel
bestimmte Schwenkbereich desselben mittels einer willkürlich betätigbaren Sperre außer
Wirkung setzbar ist. Dadurch ist es möglich, bei wirksamer Sperre ein Schließen des
Fersenhalters mit geringem Kraftaufwand, wie schon erwähnt wurde, zu bewerkstelligen.
[0012] Diese Sperre kann nun erfindungsgemäß von einem am Auslösehebel in der Längsrichtung
desselben verschiebbar gelagerten, federbelasteten Schieber gebildet sein, der einerends
einen von Hand erfaßbaren Betätigungsansatz und anderends zumindest ein hakenförmiges
Greifelement aufweist, welches durch ein Betätigen des Schiebers die Achse der Rastschwinge
umfaßt.
[0013] Eine weitere leicht unterzubringende Sperre kann von einem am Auslösehebel in der
Längsrichtung desselben verschiebbar gelagerten, federbelasteten Schieber gebildet
sein, der einerends einen von Hand erfaßbaren Betätigungsansatz aufweist und anderends
gabelförmig geteilt ist und zwei Stützelemente trägt, die seitlich der Rastschwinge
verlaufen und durch ein Betätigen des Schiebers unter die Achse der Rastschwinge bringbar
sind und diese von unten her abstützen.
[0014] Die Erfindung hat sich weiters auch die Aufgabe gestellt, Maßnahmen zu treffen, daß
die Bindung sich nach einem willkürlichen Öffnen immer in einer genau definierten
Lage, nämlich entweder in der entrasteten oder in der einsteigbereiten Lage befinden
soll, und es zu keinem Verklemmen zwischen dem Steg des Federgehäuses in dessen entrasteter
Lage mit der Rastschwinge durch unsachgerechtes Betätigen, insbesondere zufolge frühzeitiger
Freilassen des Auslösehebels, kommen kann.
[0015] Zur Lösung dieser weiteren Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schenkelfeder
an der Schwenkachse des Sohlenhalters mit nach vorn (in der Richtung des Sohlenhalters)
weisenden und, im Aufriß und in der Projektion auf die Zeichnungsebene betrachtet,
sich kreuzenden Schenkeln angeordnet ist, wobei, in der Fahrtstellung und in der ersten
Phase des willkürlichen Öffnens betrachtet, der nach unten weisende Schenkel an einem
Anschlag des Sohlenhalters von unten her und der nach oben weisende Schenkel an einem
lagerbockfesten Anschlag von oben her abgestützt ist, so daß die Schenkelfeder als
Öffnungsfeder wirksam ist, und daß das Federgehäuse ebenfalls einen Anschlag aufweist,
welcher in der Ebene des am lagerbockfesten Anschlag abgestützten Schenkels der Schenkelfeder
verschwenkbar ist und welcher in dieser Lage des Sohlenhalters, in Höhenrichtung betrachtet,
in einem Abstand unterhalb des genannten Schenkels der Schenkelfeder liegt, wobei
dieser Anschlag in der zweiten Phase des willkürlichen Öffnens, in welcher sich der
Steg in seiner von der Rastvertiefung der Rastschwinge entrasteten Lage befindet,
am genannten Schenkel anliegend diesen vom lagerbockfesten Anschlag abhebt und ab
dieser Phase des willkürlichen Öffnens das Federgehäuse in seine Schließstellung mit
der Rastschwinge drängt, so daß die Schenkelfeder als Rückstellfeder wirksam ist.
[0016] Dadurch, daß der Sohlenhalter einerseits und der Auslösehebel bzw. das Federgehäuse
anderseits von der Schenkelfeder erfindungsgemäß gegensinnig beaufschlagt werden,
gelangt der Fersenhalter bei einem willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters durch Betätigen
des Auslösehebels auch dann automatisch in seine einsteigbereite Stellung, wenn der
Skifahrer den Auslösehebel früher losläßt, bevor er mit seinem Skischuh aus der Bindung
ausgestiegen wäre. Der Bedingungskomfort wird daher wesentlich verbessert.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß an der Schwenkachse
des Sohlenhalters eine weitere Schenkelfeder angeordnet ist, deren Schenkel einerseits
am Lagerbock und anderseits am Anschlag des Sohlenhalters abgestützt sind und die
den Sohlenhalter dauernd in die Öffnungslage drängt. Dadurch wird sichergestellt,
daß die Bindung auch unter ungünstigsten Witterungs- und Pistenverhältnissen zuverläßlich
öffnet.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Kraft der ersten Schenkelfeder
(der Rückstellfeder) wesentlich geringer ist als die Kraft der weiteren Schenkelfeder
(der den Sohlenhalter beaufschlagenden Öffnungsfeder). Dadurch wird für die Rückstellfeder
immer eine sichere Abstützung am Sohlenhalter gewährleistet.
[0019] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Kraft der (weiteren) Schenkelfeder
geringer, vorzugsweise wesentlich geringer, ist als die Kraft der den Sohlenhalter
beaufschlagenden Öffnungsfeder.
[0020] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der
Zeichnung, die mehrere Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung
darstellt, näher beschrieben. Es zeigen: Fig.l-4 ein erstes Ausführungsbeispiel, wobei
Fig.l die Sicherheitsskibindung in Seitenansicht im Schnitt in der Abfahrtsstellung,
die Fig.2 und 3 die Sicherheitsskibindung jeweils in einer Lage während eines willkürlichen
Öffnens ebenfalls in Seitenansicht im Schnitt und Fig.4 die geöffnete Lage der Sicherheitsskibindung
nach erfolgtem willkürlichem Öffnen bzw. nach einer Sicherheitsauslösung sind; die
Fig. 5 bis 8 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung,
wobei diese der Reihe nach im wesentlichen den Fig.l-4 des ersten Ausführungsbeispieles
entsprechen, die Fig.9 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung
in Seitenansicht im Schnitt in der Abfahrtsstellung, wobei jedoch in dieser Zeichnungsfigur
nur die gegenüber dem zweiten Ausführungsbeispiel abgeänderten Details dargestellt
sind, die Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer zu Fig.l bzw. 5 analogen
Lage, und Fig.15 und 16 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Abwandlung des
Ausführungsbeispiels nach den Fig.11-14 mit einer zusätzlichen Öffnungsfeder, wobei
die Fig.15 ein Detail der Seitenansicht ähnlich der Fig.11 und Fig.16 eine Draufsicht
auf die Anordnung der beiden Federn sind.
[0021] Die Sicherheitsskibindung ist nach dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.1-4
als ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneter Fersenhalter ausgeführt. Der Fersenhalter
1 weist eine auf der Oberseite eines Skis 2 mittels (nicht dargestellter) Schrauben
befestigte Führungsschiene 3 auf, auf welcher eine Grundplatte 4 des Fersenhalters
1 in der Längsrichtung des Skis 2 verschiebbar geführt und in an sich bekannter Weise
zur Anpassung der Bindung an unterschiedlich lange Skischuhe in der jeweils gewünschten
Lage verrastbar ist. Der Fersenhalter 1 ist gegen die Kraft zumindest einer (nicht
dargestellten) Schubfeder auf der Führungsschiene 3 verschiebbar geführt, wobei die
Schubfeder einerends skifest und anderends an der Grundplatte 4 des Fersenhalters
1 in an sich bekannter Weise abgestützt ist. Auf der Grundplatte 4 ist ein Lagerbock
5 befestigt, der an seinem hinteren, der Grundplatte 4 benachbarten Bereich eine Schwenkachse
7 trägt, auf der ein Sohlenhalter 6 schwenkbar gelagert ist. Der Sohlenhalter 6 trägt
an seinem oberen Bereich auf einer weiteren, parallel zur erstgenannten Achse verlaufenden
Achse 8 eine ebenfalls verschwenkbare Rastschwinge 9, welche sich im wesentlichen
nach unten erstreckt und an ihrem unteren Ende einen Rastvorsprung 9a aufweist, welcher
in der Abfahrtsstellung des Fersenhalters 1 gemäß Fig.l eine am Lagerbock 5 ausgebildete,
Gegenrast 10 untergreift.
[0022] Auf der Schwenkachse 7 des Sohlenhalters 6 ist weiters ein, in Draufsicht betrachtet,
etwa U-förmiges Federgehäuse 11 ebenfalls schwenkbar gelagert, welches in seinen beiden
Seitenwangen Längsschlitze lla aufweist, die eine Führung für einen Sperrteil 12 bilden.
Der Sperrteil 12 ist von dem einen Ende einer Auslösefeder 13 beaufschlagt, deren
anderes Ende an einem Federwiderlager 14 abgestützt ist, das mittels einer drehbar
im Federgehäuse 11 gelagerten Schraube 15 in der Achsrichtung der Auslösefeder 13
verstellbar ist.
[0023] In der Rastschwinge 9 ist zur Aufnahme des Sperrteils 12 eine Rastpfanne 9b ausgebildet,
in welche dieser in der Abfahrtsstellung durch die Auslösefeder 13 gedrückt wird.
Im Anschluß an die Rastvertiefung 9b ist an der Rastschwinge 9 eine Freistellung in
der Form einer Ausnehmung 9c vorgesehen, in welche der Sperrteil 12 während des Betätigens
eines Auslösehebels 16 in noch zu beschreibender Weise kurzfristig einrastet.
[0024] Der Auslösehebel 16 übergreift den Sohlenhalter 6 auch seitlich und ist an der am
Sohlenhalter 6 angeordneten Achse 8 schwenkbar gelagert, an welcher Achse 8 auch die
Rastschwinge 9 angelenkt ist. Ein am Auslösehebel 16 parallel zur Achse 8 befestigter
Bolzen 17 durchsetzt sowohl den Sohlenhalter 6 als auch die Seitenwände des Federgehäuses
11 und ist in diesen beiden Bauteilen jeweils in Langlöchern 6b bzw. llb gleitbeweglich
geführt. Hiebei sind die beiden am Sohlenhalter 6 vorgesehenen Langlöcher 6b konzentrisch
zur Schwenkachse 8 angeordnet; die beiden am Federgehäuse 11 ausgebildeten Langlöcher
llb verlaufen geradlinig etwa im rechten Winkel zur Längserstreckung der Langlöcher
6b des Sohlenhalters 6.
[0025] Die mit der Rastschwinge 9 zusammenwirkende Gegenrast 10 ist an einem am vorderen
Endbereich des Lagerbockes 5 hochgezogenen Teil desselben ausgebildet. Die Gegenrast
10 bildet, von der Skioberseite aus betrachtet, vorerst eine Rastfläche 10a, welche
in der Abfahrtsstellung des Fersenhalters 1 vom Rastvorsprung 9a der Rastschwinge
9 untergriffen ist. An dem der Skioberseite abgewandten Endbereich des die Gegenrast
10 tragenden Teiles des Lagerbockes 5 wird durch zumindest eine Abkröpfung 10d im
Zusammenwirken mit einem am Sohlenhalter 6 befestigten Ansatz 6c ein Anschlag gegen
ein zu weites Hochschwenken des Sohlenhalters 6 bei einem Öffnen der Bindung gebildet.
Die an die Rastfläche 10a der Gegenrast 10 anschließende Rückenfläche 10b ist als
eine im wesentlichen ebene Fläche ausgebildet, die in Richtung zum nicht dargestellten
Vorderbacken leicht geneigt verläuft.
[0026] Um die die Rastschwinge 9 tragende Achse 8 ist eine Schenkelfeder 20 gewunden, deren
beide freie Endbereiche in Richtung zum Skiende hin weisen, wobei das eine Ende der
Schenkelfeder 20 am Bolzen 17 und das andere Ende an der Unterseite der oberen Abdeckung
des Sohlenhalters 6 abgestützt ist.
[0027] An der am Lagerbock 5 vorgesehenen Schwenkachse 7 des Sohlenhalters ist weiters an
der einen Seite der Bindung im Bereich zwischen dem Federgehäuse 11 und am Lagerbock
5 eine Öffnungsfeder 21 gelagert, die einerends an der Grundplatte des Lagerbockes
5 und inderends an einem am Sohlenhalter 6 befestigten, in das Bindungsinnere weisenden
Anschlagansatz 22 abgestützt ist.
[0028] Die Wirkungsweise des gegenständlichen Fersenhalters 1 ist wie folgt: wirkt von einem
in die Bindung eingesetzten (nicht dargestellten) Skischuh auf den Sohlenhalter 6
in vertikaler Richtung eine Kraft, schwenkt der Sohlenhalter 6 um seine Schwenkachse
7 nach oben. Während dieser Schwenkbewegung gleitet die Rastschwinge 9 entlang der
Rastfläche 10a der lagerbockfesten Gegenrast 10 und drückt den Sperrteil 12 gegen
die Kraft der Auslösefeder 13 in den Längsschlitzen lla des Federgehäuses 11 zurück.
Bei der Schwenkbewegung des Sohlenhalters 6 wird auch das Federgehäuse 11 um die Schwenkachse
7 in gleicher Weise mitverschwenkt, so daß die Rastschwinge 9 unter der Wirkung der
Auslösefeder 13 verbleibt. Sobald der Vorsprung 9a der Rastschwinge 9 die zwischen
der Rastfläche l0a und der Rückenfläche lOb vorliegende Kante überschritten hat, was
einem Überschreiten des Elastizitätsbereiches gleichkommt, schwenkt der Sohlenhalter
6 unterstützt von der an der Schwenkachse 7 angeordneten Öffnungsfeder 21 in seine
Offenstellung. Hiebei kann sich die Auslösefeder 13 soweit entspannen, bis der Sperrteil
12 an den der Rastschwinge 9 zugewandten Endbereichen der Längsschlitze 11a des Federgehäuses
11 anschlägt. Die Bindung befindet sich nun in ihrer einsteigbereiten Lage, welche
in Fig.4 dargestellt ist. Das Schließen der Bindung aus dieser Position erfolgt einfach
durch ein Niederdrücken des Sohlenhalters 6 in die in Fig.1 dargestellte Lage.
[0029] Soll nun der Fersenhalter von Hand aus geöffnet werden, so wird der Auslösehebel
16 in Richtung des in Fig.l eingezeichneten Pfeiles F
1, beispielsweise von Hand aus, hochgeschwenkt. Durch den dabei in den konzentrisch
zur Achse 8 verlaufenden Langlöchern 6b nach oben mitverschwenkten Bolzen 17 wird
das Federgehäuse 11 um die Schwenkachse 7 hochgeschwenkt, wobei der Sperrteil 12 gegen
die Kraft der Feder 13 aus der Rastvertiefung 9b der Rastschwinge 9 herausbewegt wird.
Nach Loslassen des Auslösehebels 16 gestattet die an die Rastvertiefung 9b anschließende
Ausnehmung 9c der Rastschwinge 9 wiederum ein Entspannen der Auslösefeder 13 (s.Fig.2),
wobei nun jedoch die Rastschwinge 9 nicht mehr federbelastet ist und bei der anschließenden
Aufwärtsbewegung des Sohlenhalters 6 unter Wirkung der Öffnungsfeder 21 soweit verschwenken
kann, daß sie an der Gegenrast 10 entlanggleitend nach oben gelangen kann (s.Fig.3)
Das Betätigen des Auslösehebels 16 erfolgt auch, wie der Vergleich der Fig.l mit der
Fig.2 zeigt, gegen die verhältnismäßig geringe Kraft der Schenkelfeder 20. Durch diese,
am Bolzen 17 abgestützte Schenkelfeder 20 wird das Federgehäuse 11 in Richtung zur
Skioberseite beaufschlagt. Dabei drückt der Sperrteil 12 gegen die Rastschwinge 9
und führt diese entlang der Rückenfläche 10b der lagerbockfesten Gegenrast 10. Der
Verlauf der Rückenfläche 10b ist nun so gewählt, daß in der letzten Phase der Schwenkbewegung
des Sohlenhalaters 6 der mit dem Federgehäuse 11 unter der Wirkung der Schenkelfeder
20 nach unten schwenkende Sperrteil 12 wiederum in die Rastvertiefung 9b der Rastschwinge
9 gleitet. Gleichzeitig wird der ebenfalls am Bolzen 17 gelagerte Auslösehebel 16
in seine geschlossene Lage gebracht, so daß sich nun der Fersenhalter in seiner einsteigbereiten
Lage, welche in Fig.4 dargestellt ist, befindet.
[0030] Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig.5-8 unterscheidet sich der Fersenhalter
101 vom vorher beschriebenen darin, daß die den Sohlenhalter 106 tragende Schwenkachse
107 am oberen Bereich des Lagerbockes 105 angeordnet ist. Des weiteren ist zur Lagerung
des ' Federgehäuses 111 am hinteren Endbereich des Lagerbockes 105 eine weitere, ebenfalls
quer zur Skilängsrichtung verlaufende Achse 19 angeordnet. Der Sperrteil 112 ist hier
einerends keilförmig ausgebildet und trägt an seinem dem keilförmigen Bereich abgewandten
Bereich einen flanschartigen Fortsatz, auf dem ein Federteller 18 sitzt, an welchem
die Auslösefeder 13 abgestützt ist.
[0031] Zufolge der andersartigen Lagerung des Sohlenhalters 106 am Lagerbock 105 durchsetzt
der Bolzen 17 je eine an je einem laschenartigen Ansatz des Federgehäuses 111 vorgesehene,
etwa bogenförmige Kulissenführung lllb.Weiters ist die den Sohlenhalter 106 beaufschlagende
Öffnungsfeder 120, in einer am oberen Endbereich der Gegenrast 110 vorgesehenen Aussparung
angeordnet, einerends am Sohlenhalter 106 und anderends am Lagerbock 105 abgestützt.
Der die Hochschwenkbewegung des Sohlenhalters 106 begrenzende Anschlag ist durch einen
am Sohlenhalter 106 befestigten Ansatz 106c gebildet.
[0032] Die den Sohlenhalter 106 einerseits und die aus Federgehäuse 111 und Auslösehebel
116 anderseits gebildete Einheit gegensinnig beaufschlagende Schenkelfeder 120 ist
in diesem Fall an der am Lagerbock 105 befestigten Schwenkachse 107 des Sohlenhalters
106 gelagert.
[0033] Über den rückwärtigen Endbereich des Federgehäuses 111 ist eine gehäuseartige, vorzugweise
aus Kunststoff gefertigte Abdeckung 23 aufgeschoben und mit dem Federgehäuse 111 fest
verbunden, beispielsweise vernietet. Die Abdeckung 23 verschwenkt somit gemeinsam
mit dem Federgehäuse 111. Die Abdeckung 23 ist mit einem mit einer Skala versehenen
Fenster ausgestattet, welches zur Anzeige der eingestellten Federvorspannung vorgesehen
ist. Da diese Ausbildung für sich bekannt ist, ist das Fenster in den Zeichnungsfiguren
nicht gesondert dargestellt.
[0034] Der weitere Aufbau und die Wirkungsweise des Fersenhalters 101 entsprechen ansonsten
dem bzw. der bereits beschriebenen, wobei die Fig.6-8 der Reihe nach den Fig.2-4 des
ersten Ausführungsbeispiels entsprechende Lagen darstellen.
[0035] Die den Fersenhalter 101 nach einem willkürlichen Öffnen in seine einsteigbereite
Lage bringende Öffnungsfeder kann nun auch, - in Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels,
jedoch in Anlehnung an die erste Ausführungsform - wie in Fig.9 dargestellt ist, an
der die Rastschwinge 9 tragenden Achse 8 gelagert sein. Auch in diesem Fall ist die
Feder als eine Schenkelfeder 20 ausgebildet, die um die Achse 8 gewunden ist und deren
beide freie Endbereiche in Richtung zum Skiende hin weisend ebenfalls am Bolzen 17
von oben her und am Sohlenhalter 6 von unten her abgestützt sind. Die Funktion dieses
Ausführungsbeispieles entspricht der in den Fig.l bis 4 bzw. 5 bis 8 dargestellten.
Aus diesem Grund erübrigt sich die Darstellung und Beschreibung von weiteren Einzelheiten.
[0036] Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsvarianten ist daher der Fersenhalter nach
einem willkürlichen Öffnen einsteigbereit und kann durch bloßes Einsetzen des Skischuhes
in den Sohlenhalter geschlossen werden. Auch ein Schließen des Sohlenhalters von Hand
aus ist durch Niederdrücken desselben möglich, wobei jedoch eine relativ große Kraft
zu überwinden ist. Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsvarianten ist es jedoch
auch möglich, den Fersenhalter mit einem wesentlich geringerem Kraftaufwand in seine
geschlossene Lage zu bringen. Zu diesem Zweck wird, ausgehend von der in Fig.4 bzw.
8 dargestellten Lage, der Auslösehebel 116 soweit hochgeschwenkt, bis der Sperrteil
12 wiederum aus der Rastpfanne 9b der Rastschwinge 9 freikommt. Diese Betätigung erfolgt,
wie ein Vergleich der Fig.4 mit Fig.3 bzw. der Fig.8 mit Fig.7 zeigt, lediglich gegen
die geringe Kraft der Schenkelfeder 20,120. Anschließend wird der Sohlenhalter 6,106
von Hand aus in seine Schließstellung gebracht, wobei lediglich die der Auslösefeder
13 gegenüber geringe Kraft der Öffnungsfeder 21,121 zu überwinden ist. Durch den nun
beispielsweise von Hand aus wiederum in Schließrichtung verschwenkten Auslösehebel
116 rastet der Sperrteil 12 wiederum in der Rastpfanne 9b der Rastschwinge 9 ein,
wobei bei dieser Betätigung die Auslösefeder 13 nur geringfügig komprimiert wird.
Auf diese Weise ist der Fersenhalter von Hand aus mit geringerem Kraftaufwand in seine
Schließstellung bringbar. Diese Vorgangsweise wird vor allem dann gewählt werden,
wenn der Fersenhalter für den Transport der Skier geschlossen werden soll. Auch für
den Bindungsmonteur, bei der Anpassung der Bindung an die Skischuhlänge, ist diese
Vorgangsweise zum Schließen des Fersenhalters vorteilhaft.
[0037] Der in der Fig.10 dargestellte Fersenhalter 201 entspricht im wesentlichen jenem
nach den 5 bis 8. In der nun folgenden Beschreibung wird nur auf jene Details eingegangen,
die gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel unterschiedlich ausgebildet sind. So
ist der Sohlenhalter 206 höher ausgeführt als bei den Ausführungsbeispielen nach den
Fig.5-8 bzw. 9, so daß im Bereich zwischen der Rastschwinge 9 und der oberen Abdeckung
des Sohlenhalters 206 eine noch näher zu beschreibende Schwenkbewegung eines am Auslösehebel
216 befestigten Schiebers 28 ungehindert stattfinden kann. An den Seitenwänden des
Auslösehebels 216 ist je ein Langloch 26 vorgesehen, welche Langlöcher 26 von der
am Sohlenhalter 206 gelagerten, die Rastschwinge 9 tragenden Achse --8 durchsetzt
sind und konzentrisch zur Schwenkachse 107 verlaufen. In der Abfahrtsstellung des
Fersenhalters 201 gemäß Fig.10 befindet sich die Achse 8 jeweils am oberen Endbereich
der Langlöcher 26. Der Auslösehebel 216 stützt sich über seine beiden Seitenwände
an der Schwenkachse 107 des Sohlenhalters 206 von oben her ab. Zu diesem Zweck kann
der jeweilige Abstützbereich des Auslösehebels 216, wie in Fig.10 dargestellt, dem
Radius der Schwenkachse 107 entsprechend gekrümmt sein. Der am Auslösehebel 216 befestigte
Bolzen 17 durchsetzt nun je eine, an den Seitenbereichen des Sohlenhalters 206 ausgebildete
Ausnehmung 27. Die Ausnehmungen 27 ersetzen die Langlöcher 6b der vorangehenden Ausführungsbeispiele.
Die der Achse 8 zugewandte Begrenzungskante jeder Ausnehmung 27 ist konzentrisch zur
Schwenkachse 107 verlaufend abgerundet, die der Schwenkachse 107 zugewandte Begrenzungskante
jeder Ausnehmung 27 ist konzentrisch zur Achse 8 verlaufend abgerundet.
[0038] An der Unterseite des Auslösehebels 216 ist der Schieber 28 in der Längsrichtung
des Auslösehebels 216 verschiebbar gelagert. Zur Lagerung des Schiebers 28 am Auslösehebel
216 können beispielsweise, und wie in Fig.10 dargestellt eine oder mehrere Führungslaschen
29, die den Schieber 28 an der Unterseite des Auslösehebels 216 halten, vorgesehen
sein. Der Schieber 28 selbst erstreckt sich etwa über die gesamte Länge des Auslösehebels
216 und ist über dessen Endbereich in Richtung zum Sohlenhalter 206 oberhalb der Rastschwinge
9 verlaufend verlängert. Hiebei durchsetzt der Schieber 28 eine in der oberen Abdeckung
des Sohlenhalters 206 in Skilängsrichtung verlaufende Aussparung 206d. Der Schieber
28 trägt ein hakenartiges Greifelement 28a, das in noch zu beschreibender Weise zum
Umfassen der im Sohlenhalter 206 gelagerten Achse 8 vorgesehen ist. Zu diesem Zweck
sind die Rastschwinge 9 und die Gegenrast 10 mittig mit entsprechenden, nicht näher
bezeichneten Aussparungen zu versehen. Der Schieber 28 wird in seiner in Fig.10 dargestellten
Lage, in welcher sich das Greifelement 28a vor der Achse 8 befindet, durch eine Feder
30 gehalten. Die Feder 30 ist als eine Druckfeder ausgeführt und in einer Aussparung
des Schiebers -28 angeordnet, einerends am Schieber 28 und anderends an einem in die
Ausnehmung des Schiebers 28 ragenden Stützansatz 216a des Auslösehebels 216 abgestützt.
Des weiteren ist der Schieber 28 mit einem Betätigungsansatz 28b zum Erfassen von
Hand aus versehen.
[0039] Dieser Fersenhalter kann nun sowohl durch Ziehen am oder durch Drücken auf den Auslösehebel
216 willkürlich geöffnet werden. Bei einem Öffnen durch Ziehen am Auslösehebel 216.
in Richtung des Pfeiles F
2 in Fig.10 stützt sich der Auslösehebel 216 an der Achse 8 ab, welche nun als Schwenkachse
für den Auslösehebel 216 wirkt. Eine ungehinderte Schwenkbewegung des Auslösehebels
216 mit dem Schieber 28 wird durch die Aussparung 206d im Sohlenhalter 206 ermöglicht,
so daß ein Öffnen des Sohlenhalters 206 auf die beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. bis 4 beschriebene Weise erfolgen kann.
[0040] Soll der Fersenhalter durch Druck auf den Auslösehebel 216 geöffnet werden, beispielsweise
mittels des Skis, eines Skischuhes oder eines Skistockes, wird der Auslösehebel 216
in Richtung des Pfeiles F
3 in Fig.10 nach unten geschwenkt. Dabei stützt sich der Auslösehebel 216 der lagerbockfesten
Schwenkachse 107 ab, um welche nun sowohl der Sohlenhalter 206 als auch der Auslösehebel
216 verschwenkt werden. Die zwischen dem Auslösehebel 216 und der am Sohlenhalter
206 gelagerten Achse 8 stattfindende Relativbewegung wird durch die beiden Langlöcher
26 im Auslösehebel 216 ermöglicht. Während des Verschwenkens des Auslösehebels 216
wird der am Auslösehebel 216 befestigte Bolzen 17 hochgeschwenkt, wobei diese Bewegung
durch die beiden Ausnehmungen 27 im Sohlenhalter 206 ermöglicht wird. Über den Bolzen
17 wird auch das Federgehäuse 111 um die Achse 19 hochgeschwenkt, wobei der Sperrteil
12 gegen die Kraft der Auslösefeder 13 aus der Rastpfanne 9b der Rastschwinge 9 freikommt
und anschließend, wie schon bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen beschrieben,
in den Bereich der Ausnehmung 9c der Rastschwinge 9 gelangt. Nach dem Loslassen des
Auslösehebels 216 beginnt der Sohlenhalter 206 (entweder durch Anheben des in den
Sohlenhalter 206 eingesetzten Skischuhes oder unterstützt durch die Öffnungsfeder
221) um die Schwenkachse 107 hochzuschwenken; gleichzeitig schwenkt die Rastschwinge
9 etwas nach hinten und die die Rastschwinge 9 tragende Achse 8 gleitet in den Langlöchern
26 etwas nach oben. Nach einem bestimmten Schwenkwinkel des Sohlenhalters 206 erfaßt
die entlang der Gegenrast 10 nach hinten gleitende Rastschwinge 9 den Sperrteil 12,
welcher nun entlang der Rastschwinge 9 gleitend mitsamt dem Federgehäuse 111 um die
Achse 19 nach oben geschwenkt wird. Mit dem schwenkenden Federgehäuse 111 schwenkt
auch der am Auslösehebel 216 befestigte Bolzen 17 hinauf, wobei gleichzeitig der Auslösehebel
216 um die Achse 8, welche nun die neue Schwenkachse des Auslösehebels 216 darstellt,
in Richtung des Pfeiles F
2 in Fig.10 (also in entgegengesetzter Richtung zur Druckrichtung) nach oben schwenkt.
Bei einer neuerlichen Schwenkbewegung des Auslösehebels 216 entfernt sich dieser von
der Schwenkachse 107. Die Rastschwinge 9 kann nun an der Gegenrast 10 vorbei mit dem
Sohlenhalter 206 nach oben verschwenken. In der letzten Phase des Hochschwenkens des
Sohlenhalters 206 kommt nun die einerends am Sohlenhalter 206 und anderends am Bolzen
17 abgestützte Schenkelfeder 220, welche während der eben beschriebenen Bewegungsabläufe
vorgespannt wurde, zur Wirkung und drückt den Bolzen 17 und somit das Federgehäuse
111 nach unten, wodurch der Sperrteil 12 wieder in die Rastpfanne 9b der Rastschwinge
9 gleitet.Dadurch wird auch der den Bolzen 17 tragende Auslösehebel 216 in seine geschlossene
Lage gebracht, so daß sich nun der Fersenhalter 201 in seiner einsteigbereiten Lage
befindet.
[0041] Der nun einsteigbereite Fersenhalter 201 kann durch ein Niederdrücken des Sohlenhalters
206 wieder geschlossen werden. Um nun jedoch ein Schließen des Sohlenhalters 206 von
Hand aus mit geringerem Kraftaufwand bewerkstelligen zu können, ist der Schieber 28
vorgesehen.
[0042] Der Schieber 28 wird von Hand erfaßt und gegen die Kraft der schwachen Feder 30 in
Richtung weg vom Sohlenhalter 206 gezogen. Dabei erfaßt das hakenartige Greifelement
28a die Achse 8, so daß nun die beiden Langlöcher 26 wirkungslos sind. In dieser Lage
des Schiebers 28 wird nun der Auslösehebel 216 soweit hochgeschwenkt, bis der Sperrteil
12 wiederum aus der Rastpfanne 9b der Rastschwinge 9 freikommt. Diese Betätigung erfolgt
lediglich gegen die geringe Kraft der Schenkelfeder 120. Anschließend wird nun der
Sohlenhalter 206 von Hand aus in seine Schließstellung gebracht, wobei nur die Kraft
der Öffnungsfeder 121 zu überwinden ist. Nun wird der Auslösehebel 216 von Hand aus
mit weiterhin betätigtem Schieber 28 in Schließrichtung verschwenkt, wobei der Sperrteil
12 wiederum in der Rastpfanne 9b der Rastschwinge 9 einrastet. Obwohl dieses Einrasten
gegen die Kraft der Auslösefeder 13 erfolgt, ist ein wesentlich geringerer Kraftaufwand
als durch ein alleiniges Schließen über den Sohlenhalter 206 erforderlich.
[0043] Um nun den Schieber 28 während der soeben beschriebenen Bewegungsvorgänge nicht dauernd
von Hand aus halten zu müssen, kann am Auslösehebel 216 eine federnde Raste für den
Schieber 28 vorgesehen sein, die während des Betätigen des Schiebers 28 in einer entsprechenden
Rastvertiefung desselben einrastet. Ein selbsttätiges Entrasten des Schiebers 28 ist
beispielsweise dadurch möglich, daß der Betätigungsbereich des Schiebers 28 als ein
eigener Bauteil gestaltet wird, der als ein zweiarmiger, am Schieber 28 angelenkter
Hebel ausgebildet ist, dessen einer Hebelarm den Betätigungsansatz trägt und durch
eine weitere Feder in Richtung zur Unterseite des Auslösehebels 216 beaufschlagt ist
und dessen zweiter Hebelarm von der Unterseite des Auslösehebels 216 wegweist. Dieser
zweite Hebelarm kann nun während des Niederdrückens des Auslösehebels 216 beispielsweise
an der Schwenkachse 107 anschlagen, wodurch der Hebel verschwenkt und die Verrastung
selbsttätig gelöst wird. 4
[0044] Des weiteren ist es möglich, die Sperre für die Achse 8 von zwei hakenartigen Greifelementen
des Schiebers 28 zu bilden, die jeweils seitlich der Rastschwinge 9 die Achse 8 umgreifen
können. Dadurch erübrigt sich das Vorsehen einer Aussparung an der Rastschwinge 9.
[0045] Zum Sperren der Achse 8 für ein leichteres Schließen des Sohlenhalters 206 kann ein
Schieber mit zwei seitlichen Stützlaschen vorgesehen werden, die durch ein Betätigen
des Schiebers seitlich der Rastschwinge unter die Achse 8 bringbar sind und diese
von unten her abstützen. Aus Platzgründen wäre es in diesem Fall vorteilhaft, wenn
sich die am Endbereich des Schiebers vorgesehenen Stützlaschen, in der Abfahrtsstellung
des Fersenhalters gemäß Fig.10 betrachtet, seitlich der Rastschwinge 9 im Bereich
hinter der Achse 8 befinden. Es ist daher der Schieber in Richtung zum Sohlenhalter
hin zu verschieben. Anstelle der Stützlaschen können auch Greifelemente vorgesehen
werden, die sich in der unbetätigten Lage des Schiebers im Bereich hinter der Achse
8 der Rastschwinge 9 befinden und seitlich der Rastschwinge 9 auf die Achse 8 derselben
schiebbar sind.
[0046] Auch ist es bei dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß Fig.10 möglich,
als zusätzliche, den Auslösehebel und das Federgehäuse in Schließrichtung bringende
Feder die bei den anderen Ausführungsbeispielen beschriebenen Federn zu verwenden.
[0047] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig.11-14, zeigt einen Fersenhalter 301 mit einer
weiteren Abwandlung der Ausgestaltung und Anordnung der Schenkelfeder 320. Diese ist
um die gemeinsame Schwenkachse 7 von Sohlenhalter 6 und Federgehäuse 11 gewunden,
wobei die freien Endbereiche beider Schenkel der Schenkelfeder 320 nach vorn, in Richtung
zum Sohlenhalter 6 hin weisen, und wobei die Schenkelfeder 320, in der Fahrtstellung
betrachtet, mit einem ihrer Schenkel 320b an einem lagerbockfesten Anschlag 305a und
mit ihrem anderen Schenkel 320a an einem am Sohlenhalter 6 befestigten Anschlagansatz
22 abgestützt ist. Dabei kreuzen sich die beiden Schenkel 320a,320b, wie insbes. Fig.ll
zeigt, in der Projektion auf die Zeichnungsebene. Des weiteren weist auch das Federgehäuse
311 einen Anschlag 311c auf, welcher sich in dieser Lage des Fersenhalters 301 in
der Nähe der Grundplatte 4, in einem Abstand vom am lagerbockfesten Anschlag 305a
abgestützten Schenkel 320b der Schenkelfeder 320, befindet. Der Anschlag 311c des
Federgehäuses 311 ist in jener Ebene hochschwenkbar, in welcher der am lagerbockfesten
Anschlag 305a abgestützte bzw. abstützbare Schenkel 320b der Schenkelfeder 320 liegt.
Die Schenkelfeder 320 erfüllt, wie dies anläßlich der Funktion des Fersenhalters 301
dargelegt werden soll, sowohl die Funktion einer Öffnungsfeder als auch die einer
Rückstellfeder.
[0048] Die Wirkungsweise des gegenständlichen Fersenhalters 301 entspricht bei einem unwillkürlichen
Auslösevorgang, z.B. bie einem Sturz des Skifahrers, jener des Ausführungsbeispiels
nach den Fig. 1-4.
[0049] Soll nun der Fersenhalter 301 willkürlich geöffnet werden, so wird der Auslösehebel
16 in Richtung des in Fig.11 eingezeichneten Pfeiles F1, beispielsweise von Hand aus,
hochgeschwenkt. Durch den dabei in den konzentrisch zur Achse 8 verlaufenden Langlöchern
6b nach oben mitverschwenkten Bolzen 17 wird das Federgehäuse 311 um die Achse 7 hochgeschwenkt,
wobei der Sperrteil 12 gegen die Kraft der Feder 13 aus der Rastvertiefung 9b der
Rastschwinge 9 herausbewegt wird. Nach diesem erfolgten Entrasten gestattet die an
die Rastvertiefung 9b anschließende Ausnehmung 9c der Rastschwinge 9 wiederum ein
Entspannen der Auslösefeder 13 (s.Fig.12), wobei nun jedoch die Rastschwinge 9 nicht
mehr federbelastet ist und bei dem anschließenden Hochschwenken des Sohlenhalters
6 unter Wirkung der in der ersten Phase des willkürlichen Öffnens des Fersenhalters
301 wiederum als eine Öffnungsfeder wirkenden Schenkelfeder 320 soweit verschwenken
kann, daß sie an der Gegenrast 10 entlanggleitend nach oben gelangt.
[0050] Fig.13 zeigt den Fersenhalter 301 in einer Lage mit noch nicht ganz hochgeschwenktem
Sohlenhalter 6, wobei sich die Rastschwinge 9 in einer Zwischenlage an der Gegenrast
10 befindet und der Schenkel 320b der Schenkelfeder 320 sich vom lagerbockfesten Anschlag
305a etwas entfernt hat. Während das Federgehäuse 311 diese vorbestimmte, schräg nach
oben weisende Lage erreicht hat, wurde mittels des am Federgehäuse 311 befestigten
Anschlages 311c der in der Fahrtstellung am lagerbockfesten Anschlag 305a abgestützte
Schenkel 320b der Schenkelfeder 320 vom Anschlag 305a abgehoben, so daß jetzt die
Schenkelfeder 320 den Sohlenhalter 6 und das Federgehäuse 311 gegensinnig, u.zw. mit
einer der ursprünglichen Vorspannung gegenüber erhöhten Spannkraft, beaufschlagt.
Da der Sohlenhalter 6 die Rastschwinge 9 mitnimmt, kann letztere um ihre Achse 8 zwischen
der Rückenfläche 10b der lagerbockfesten Gegenrast 10 und dem Sperrteil 12 des Federgehäuses
311 frei von jeder Federkraft schwenken bzw. sich einpendeln. Zufolge des Hochschwenkens
des Sohlenhalters 6 und relativ zu diesem nach unten drängenden Federgehäuses 311
wird die Rastschwinge 9 entlang der Rückenfläche 10b der lagerbockfesten Gegenrast
10 geführt. Der Verlauf der Rückenfläche 10b der Gegenrast 10 ist so gewählt, daß
in der letzten Phase des
[0051] Hochschwenkens des Sohlenhalters 6 der mit dem Federgehäuse 311 unter der Wirkung
der Schenkelfeder 320 nach unten schwenkende Sperrteil 12 wiederum in den Bereich
der Rastvertiefung 9b der Rastschwinge 9 gelangt. Gleichzeitig wird der ebenfalls
am Bolzen 17 gelagerte Auslösehebel 16 in seine geschlossene Lage gebracht, so daß
sich nun der Fersenhalter in seiner einsteigbereiten Lage, welche in Fig.4 dargestellt
ist, befindet.
[0052] In der nächsten Ausführungsform der Erfindung nach den Fig. 13 und 16 ist an der
Schwenkachse 7 des Sohlenhalters 6 des Fersenhalters 401 eine weitere Schenkelfeder
421 gelagert, die mit einem ihrer Schenkel 421b an der Grundplatte des Lagerbockes
305 und mit ihrem anderen Schenkel 421a an dem am Sohlenhalter 6 befestigten, in das
Bindungsinnere weisenden Anschlagansatz 22 abgestützt ist. Diese Schenkelfeder 421
wirkt ausschließlich als eine Öffnungsfeder. Sie unterstützt in der ersten Phase des
willkürlichen Öffnens die Wirksamkeit der in Öffnungsrichtung des Sohlenhalters 6
wirkenden (ersten) Schenkelfeder 320, wodurch verhindert werden soll, daß im Falle
einer Vereisung oder unter ungünstigen Pistenverhältnissen der Fersenhalter 401 nicht
einwandfrei oder nicht zur Gänze hochschwenkt, wodurch ähnliche Schwierigkeiten entstehen
könnten, wie sie bei der Ausgestaltung nach dem ersten Ausführungsbeispiel eingangs
(auf Seite 6, Abs,2) als ein gewisser Nachteil angeführt wurde. Dabei ist die Kraft
der als Öffnungsfeder wirksamen Schenkelfeder 421 größer als die der eine doppelte
Funktion, d.h. sowohl das Öffnen als auch das Rückstellen, ausübenden Schenkelfeder
320, so daß letztere immer eine Art Abstützung am Sohlenhalter 6 erfährt.
[0053] Der weitere Aufbau dieses Fersenhalters 401 entspricht dem des anhand der Fig.ll
bis 14 beschriebenen Fersenhalters 301. Die Wirkungsweise des Fersenhalters 401 nach
den Fig.15 und 16 unterscheidet sich von jener des Fersenhalters 301 insoweit als
die weitere Schenkelfeder 421, wie beschrieben, den Sohlenhalter 6 während des gesamten
Ablaufes des willkürlichen Öffnens in Öffnungsrichtung beaufschlagt und somit für
das Rückstellen des Federgehäuses 311 und des Auslösehebels 16 mittels der (ersten)
Schenkelfeder 320 in der zweiten Phase des willkürlichen Öffnens durch den sohlenhalterfesten
Anschlagansatz 22 für den einen Schenkel 320a der letztgenannten Feder (320) eine
definierte Abstützung bildet.
[0054] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt.
Es sind weitere Abwandlungen denkbar, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen.
So ist es insbesondere möglich, den Lagerbock an einer an der Grundplatte zu befestigenden
Hochachse in der horizontalen Ebene ausschwenkbar zu lagern und gleichzeitig am vorderen
Endbereich der Grundplatte eine Steuerkurve vorzusehen, welche mit einer am Sohlenhalter
angeordneten Gegenrast zusammenwirkt, so daß eine sogenannte Diagonalauslösung-Steuerung
gegeben ist. Da die hiezu erforderlichen Maßnahmen für sich bekannt sind, wurde in
der Beschreibung auf die diesbezüglichen Einzelheiten nicht eingegangen. Des weiteren
ist es denkbar, die Schenkelfeder an einem zusätzlichen, am Sohlenhalter gelagerten
Bolzen anzuordnen. Auch ist es möglich, anstelle der Schenkelfeder eine Blattfeder
zu verwenden, die ebenfalls einerends am Sohlenhalter und anderends vorzugsweise an
dem das Federgehäuse mit dem Auslösehebel koppelnden Bolzen abgestützt ist. Die Feder
könnte auch am Federgehäuse selbst abgestützt sein. Die Anordnung einer solchen Feder
ist aber auch bei einem Bindungssystem möglich, bei welchem die Auslösefeder in einem
Hohlraum des Auslösehebels selbst angeordnet ist. In diesem Fall ist es beispielsweise
dann möglich, die Feder an einem Teil des Auslösehebels so abzustützen, daß dieser
in Schließrichtung beaufschlagt wird, wodurch das Federgehäuse mit seinem Sperrteil
an den Bereich der Rastvertiefung der Rastschwinge gelangt.
[0055] Weiters ist es beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.10 denkbar, die Sperre für die
Achse der Rastschwinge durch einen Schwenkhebel zu bilden.
[0056] Des weiteren ist es gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.15 und 16 denkbar,
die am Sohlenhalter abgestützten Endbereiche der einzelnen Schenkel 320a bzw. 321a
der beiden Schenkelfeder 320 bzw. 321 an zwei gesonderten Anschlagansätzen abstützen
zu lassen, wodurch dem Konstrukteur ein größerer Spielraum hinsichtlich der unterschiedlichen
Vorspannung der beiden Schenkelfeder 320 bzw. 321 gegeben wird.
[0057] Der zur Aufnahme des Skischuhes dienende, um die lagerbockfeste Schwenkachse hochschwenkbare
Bauteil wurde als solcher "Sohlenhalter" bezeichnet. Es ist jedoch verständlich, daß
diese Bezeichnung sowohl den zum Niederhalten des Skischuhabsatzes dienenden eigentlichen
Sohlenhalter (im engeren Sinn), gegebenenfalls mit einem üblichen, zum Einsteigen
dienenden Trittsporn, als auch den den Lagerbock in der Fahrtsstellung abdeckenden,
im allgemeinen als Gehäuse bezeichneten Bereich, auf welchem der Sohlenhalter befestigt
oder angelenkt ist, umfassen soll In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß
als sohlenhalterfest bezeichnete Baustücke auch eine gehäusefeste Anordnung mitumfassen.
[0058] Auch sei noch darauf hingewiesen, daß bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen
die Kraft der zusätzlichen Feder geringer, vorzugsweise wesentlich geringer, ist,
als die Kraft der den Sohlenhalter beaufschlagenden Öffnungsfeder.
1. Sicherheitsskibindung, insbesondere Fersenhalter mit einem an einem Lagerbock um
eine als Schwenkachse ausgestaltete Querachse schwenkbaren Sohlenhalter, der durch
eine am Sohlenhalter schwenkbar gelagerte Rastschwinge in der Abfahrtsstellung gehalten
ist, welche an der einen Seite einen Rastvorsprung aufweist, der in der Abfahrtstellung
eine am Lagerbock angeordnete Gegenrast untergreift und an der anderen Seite mit einer
Rastvertiefung versehen ist, in die ein von einer Auslösefeder belasteter Sperrteil
in der Abfahrtsstellung eingreift, welche in einem gegenüber dem Lagerbock schwenkbaren
Federgehäuse gelagert und in Führungen desselben begrenzt verschiebbar ist, wobei
zum willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters ein am Sohlenhalter schwenkbar gelagerter
Auslösehebel vorgesehen ist, durch dessen Betätigung das Federgehäuse hochschwenkbar
und der Sperrteil aus der Rastvertiefung der Rastschwinge entrastbar ist, so daß die
Rastschwinge in dieser (entrasteten) Lage um ihre Achse (kraft)frei verschwenkbar
ist und wobei der Sohlenhalter unmittelbar von einer ihn in die Offenstellung zu schwenken
trachtenden Öffnungsfeder beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich
bekannt, eine weitere, den Auslösehebel (16,216) bzw. das Federgehäuse (11,111,311)
mit dem Sperrteil (12,112) in Schließrichtung beaufschlagende Feder vorgesehen ist,
daß diese Feder als eine Schenkelfeder (20,120,320) ausgebildet ist, die den Sohlenhalter
(6,106,206) einerseits und den Auslösehebel (16,216) bzw. das Federgehäuse (11,111,311)
mit dem Sperrteil (12,112) anderseits, zumindest in einer Phase des willkürlichen
Auslösens, gegensinnig beaufschlagt, wobei nach erfolgtem willkürlichem Öffnen des
Sohlenhalters (6,106,206) die Rastschwinge (9) von dem sich schließenden, durch die
Schenkelfeder (20,120,320) beaufschlagten Sperreil (12,112) an die lagerbockfeste
Gegenrast (10) geschwenkt gehalten wird, bis der Sperrteil (12,112) wieder in der
Rastvertiefung (9b) der Rastschwinge (9) zum Liegen kommt.
2. Bindung nach Anspruch 1, bei der der Auslösehebel gleichzeitig das Federgehäuse
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelfeder an der die Rastschwinge tragenden
Achse gelagert ist und einerends am Sohlenhalter und anderends am Federgehäuse bzw.
am Auslösehebel abgestützt ist.
3. Bindung nach Anspruch 1, bei der die Schwenkachse des Sohlenhalters im hinteren
sowie der Grundplatte benachbarten Bereich der Bindung vorgesehen ist, wobei das Federgehäuse
vorzugsweise ebenfalls an der Schwenkachse des Sohlenhalters gelagert ist und dieses
mit dem Auslösehebel über eine gleitbeweglich gelagerte Gelenkverbindung, beispielsweise
über einen an diesem befestigten Bolzen, welcher in einer durch ein Langloch gebildete
Führung des Federgehäuses gleitbeweglich gelagert ist, gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkelfeder (20) an der die Rastschwinge (9) tragenden Achse (8) gelagert
ist und einerends am Sohlenhalter (6) und anderends .an dem das Federgehäuse (12)
mit dem Auslösehebel (16) koppelnden Bolzen (17) abgestützt ist (Fig.1-4).
4. Bindung nach Anspruch 1, bei der die Schwenkachse des Sohlenhalters im oberen Bereich
des Lagerbockes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelfeder (20,120)
entweder an der Schwenkachse (107) des Sohlenhalters (106) oder an der die Rastschwinge
(9) tragenden Achse (8) gelagert ist, einerends an dem den Auslösehebel (16) mit dem
Federgehäuse (11) koppelnden Bolzen (17) von oben her und anderends am Gehäuse des
Sohlenhalters (106)von unten her abgestützt ist (Fig.5-8; 9;10).
5. Bindung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Rastschwinge
(9) tragende Achse (8) in zwei an den Seitenwänden des Auslösehebels (216) konzentrisch
zur Schwenkachse (107) des Sohlenhalters (206) verlaufenden Langlöchern (26) gelagert
ist, daß sich der Auslösehebel (216) an der Schwenkachse (107) des Sohlenhalters (206)
von oben her abstützt, und daß der Sohlenhalter (206) für den am Auslösehebel (216)
befestigten Bolzen (17) je eine Freistellung in Form einer Ausnehmung (27) aufweist
(Fig.10).
6. Bindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützbereiche des Auslösehebels
(216) an der Schwenkachse (107) des Sohlenhalters (206) dem Radius derselben entsprechend
abgerundet sind.
7. Bindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die beiden Langlöcher
(26) im Auslösehebel (216) bestimmte Schwenkbereich desselben mittels einer willkürlich
betätigbaren Sperre außer Wirkung setzbar ist.
8. Bindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre von einem am Auslösehebel
(216) in der Längsrichtung desselben verschiebbar gelagerten, federbelasteten Schieber
(28) gebildet ist, der einerends einen von Hand erfaßbaren Betätigungsansatz (28b)
und anderends zumindest ein hakenförmiges Greifelement (28a) aufweist, welches durch
ein Betätigen des Schiebers (28) die Achse (8) der Rastschwinge (9) umfaßt.
9. Bindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre von einem am Auslösehebel
(216) inder Längsrichtung desselben verschiebbar gelagerten, federbelasteten Schieber
gebildet ist, der einerends einen von Hand erfaßbaren Betätigungsansatz aufweist und
anderends gabelförmig geteilt ist und zwei Stützelemente trägt, die seitlich der Rastschwinge
verlaufen und durch ein Betätigen des Schiebers unter die Achse der Rastschwinge bringbar
sind und diese von unten her abstützen.
10. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft
der Schenkelfeder (20,120) geringer, vorzugsweise wesentlich geringer, ist, als die
Kraft der den Sohlenhalter (6,106.206) beaufschlagenden Öffnungsfeder (21,212).
11. Bindung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelfeder (320)
an der Schwenkachse (7) des Sohlenhalters (6) mit nach vorn (in der Richtung des Sohlenhalters)
weisenden und, im Aufriß und in der Projektion auf die Zeichnungsebene betrachtet,
sich kreuzenden Schenkeln (320a,320b) angeordnet ist, wobei, in der Fahrtstellung
und in der ersten Phase des willkürlichen Öffnens betrachtet, der nach unten weisende
Schenkel (320a) an einem Anschlagansatz (22) des Sohlenhalters (6) von unten her und
der nach oben weisende Schenkel (320b) an einem lagerbockfesten Anschlag (305a) von
oben her abgestützt ist, so daß die Schenkelfeder (320) als Öffnungsfeder wirksam
ist, und daß das Federgehäuse (311) ebenfalls einen Anschlag (311c) aufweist, welcher
in der Ebene des am lagerbockfesten Anschlag (305a) abgestützten Schenkels (320b)
der Schenkelfeder (320) verschwenkbar ist und welcher in dieser Lage des Sohlenhalters
(6) in Höhenrichtung betrachtet, in einem Abstand unterhalb des genannten Schenkels
(320b) der Schenkelfeder (320) liegt, wobei dieser Anschlag (311c) in der zweiten
Phase des willkürlichen Öffnens, in welcher sich der Sperrteil (12) in seiner von
der Rastvertiefung (9b) der Rastschwinge (9) entrasteten Lage befindet, am genannten
Schenkel (320b) anliegend diesen vom lagerbockfesten Anschlag (305a) abhebt und ab
dieser Phase des willkürlichen Öffnens das Federgehäuse (311) in seine Schließstellung
mit der Rastschwinge (9) drängt, so daß die Schenkelfeder (320) als Rückstellfeder
wirksam ist (Fig.11-16).
12. Bindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß, in der letzten Phase des
hochgeschwenkten Sohlenhalters (6) und Federgehäuses (311) betrachtet, zwischen der
Rückenfläche (10b) der Gegenrast (10) und dem Sperrteil (12) des Federgehäuses (311)
ein Abstand vorhanden ist, der größer ist, als der Abstand zwischen den Außenseiten
des Vorsprunges (9a) und der oberen Begrenzung der Rastvertiefung (9b) der Rastschwinge
(9) ist, so daß der Sperrteil (12) durch das sich schließende Federgehäuse (311) ohne
Überwindung einer Federkraft wieder in den Bereich der Rastvertiefung (9b) der Rastschwinge
(9) gelangen kann.
13. Bindung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schwenkachse
(7) des Sohlenhalters (6) eine weitere Schenkelfeder (421) angeordnet ist, deren Schenkel
(421a,421b) einerseits am Lagerbock (305) und anderseits am Anschlagansatz (22) des
Sohlenhalters (6) abgestützt sind und die den Sohlenhalter (6) dauernd in die Öffnungslage
drängt (Fig.15 und 16).
14. Bindung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der ersten Schenkelfeder
(320) (der Rückstellfeder) wesentlich geringer als die Kraft der weiteren Schenkelfeder
(421) (der den Sohlenhalter beaufschlagenden Öffnungsfeder) ist.
15. Bindung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei der der Auslösehebel gleichzeitig
das Federgehäuse bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der das Federgehäuse in Schließrichtung
beaufschlagende Schenkel der Schenkelfeder an einem am Auslösehebel vorgesehenen Anschlag
abgestützt ist.