[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches ReLais gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige ReLais werden zunehmend in sogenannter waschdichter Ausführung verlangt.
Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß der DeckeLrand unten über die Bodenfläche
übersteht und dieser Raum bei umgedrehten ReLais ausgegossen wird. Zum besseren VerteiLen
der Vergußmasse ist es dabei z.B. aus der DE-OS 28 51 329 und dem DE-GM 78 21 508
bekannt, die Bodenunterseite mit einem Netz von RiLLen zu versehen, die zu den TrennsteLLen
zwischen GehäuseteiLen und GehäuseteiLen und KontaktanschLüssen führen. Durch Aufgeben
einer vorbestimmten Menge Vergußmasse soll eine an allen Trennstellen, in die die
Vergußmasse infolge KapiLLarwirkung eindringt, dichte Verbindung geschaffen werden.
[0003] Beim Vergießen von unten her kann es jedoch vorkommen, daß Vergußmasse durch eine
zu große öffnung nach innen Läuft und das ReLais dadurch ggfs. unbrauchbar wird. Außerdem
muß das ReLais in dieser SteLLung verharren, bis die Vergußmasse ausgehärtet ist.
[0004] Mit der vorliegenden Erfindung soLL die Aufgabe gelöst werden, ein ReLais in einfacher
Weise waschdicht machen zu können, ohne daß schädliche Nebenwirkungen durch eine fatsche
VerteiLung der Vergußmasse auftritt, und das ReLais nach dem Vergießen Leicht weiter
handhabbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen MerkmaLe
gelöst. Durch diese Maßnahmen kann das ReLais in seiner NormaLLage, also mit nach
unten abstehenden AnschLüssen, vergossen werden. Hierdurch wird die Gefahr, daß Vergußmasse
zum Kontaktsystem fließen kann, vermieden. Außerdem kann beim Vergießen zugleich eine
Fixierung des Magnetsystems erfolgen. Weiterhin braucht der DeckeLrand nicht überzustehen,
so daß eine geringere Bauhöhe erreichbar ist.
[0006] Weitere vorteilhafte EinzeLheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles
beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen ReLais von unten,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß den Schnitten A-B und C-D der Fig. 3 und
Fig. 3 eine Seitenansicht im Schnitt.
[0007] Das Miniaturrelais 1 besteht aus einem inneren bzw. unteren, im wesentlichen becherartigen,
aus zwei Gehäuseschalen 2, 3 und einem SpuLenkörperfLansch 4 eines SpuLenkörpers 5
gebildeten unteren GehäuseteiLs 6 und einem becherartigen DeckeL 7, der das untere
Gehäuseteil 6 etwa bis zum Boden 8 übergreift. Die beiden GehäuseschaLen 2, 3 besitzen
im Querschnitt L-Form (siehe Fig. 2) und können zur BiLdung eines geschlossenen Raumes
auch einen oberen Deckenabschnitt besitzen, so daß sie im Querschnitt die Form eines
auf einem SchenkeL stehenden U biLden.
[0008] In den die Seitenwände 9, 10 des unteren, aus Kunststoff bestehenden GehäuseteiLs
6 bildenden Wänden der Gehäuseteile 2, 3 sind die Metallteile 11 der Kontaktsysteme
12 und der AnschLüsse 13 in an sich bekannter Weise eingeformt.
[0009] Das untere Gehäuseteil 6 kann auch aus einem einzigen KunststoffteiL bestehen oder
es kann aus mehreren TeiLen zusammengesetzt sein, beispielsweise aus zwei Seiten-Mänden
9, 10 und einem mittleren U-förmigen TeiL.
[0010] Die einzelnen GehäuseteiLe können durch den DeckeL 7 zusammengehalten sein oder vorher
noch durch geeignete Maßnahmen verbunden sein, beispielsweise durch Stecken, KLeben,
Schweißen mittels ULtraschaLL etc.
[0011] Im unteren Gehäuseteil 6 ist das aus dem SpuLenkörper 5, einer Wicklung 14, einem
Magnetkern 15, einem mit diesem magnetisch und mechanisch fest verbundenen Magnetjoch
16 und einem KLappanker 17 bestehende Magnetsystem des ReLais 1 untergebracht. Zweckmäßig
sind am Spulenkärper 5 Stand Laschen 18 angeformt, mit denen er auf der inneren OberfLäche
19 des Bodens 8 steht.
[0012] Um ein waschdichtes ReLais 1 zu erhalten, müssen die zwischen den einzelnen BauteiLen
vorhandenen TrennsteLLen bzw. Stoßfugen 20 dicht verschlossen werden. Dies erfolgt
erfindungsgemäß von innen dadurch, daß in wenigstens einer wand, insbesondere den
Seitenwänden 9, 10 des unteren GehäuseteiLs 6, zumindest eine Aussparung 21 vorgesehen
ist, durch die von außen Vergußmasse 22 eingefüllt werden kann. Letztere verläuft
innen am Boden 8 des unteren GehäuseteiLs 6 und Läuft infolge KapiLLarwirkung in die
TrennsteLLen 20 der relativ dicht aneinanderliegenden BauteiLe 2, 3.
[0013] In wenigstens einer Seitenwand 2, 3 und/oder dem SpuLenkörperflansch 4 ist zumindest
eine bis zur Oberfläche 19 des Bodens 8 hinabreichende öffnung 23 vorgesehen, durch
die hindurch Vergußmasse22 von innen nach außen fLießen kann. Hierdurch kann nach
EinfüLLen der Vergußmasse 22 durch die Aussparung 21 hindurch und anschließendes Aufschieben
des DeckeLs 7, dessen Wände 24 die Aussparungen 21 im aufgeschobenen Zustand überdecken,
die Vergußmasse 22 infolge KapiLLarwirkung durch die öffnungen 23 hindurch in die
TrennsteLLen 20 zwischen den DeckeLwänden 24 und dem unteren GehäuseteiL 6 Laufen.
[0014] Durch die Kapillarwirkung an den TrennsteLLen 20 kann keine Vergußmasse 22 nach unten
herauslaufen oder heraustropfen.
[0015] Die öffnungen 23 können sich aLs SchLitz 25 von der Unterkante der Aussparung 21
aus nach unten bis zur Oberfläche 19 des Bodens 8 erstrecken oder die öffnungen 23
können durch kleine Bohrungen 26 gebildet sein, die oberhalb des Bodens 8 angebracht
sind, jedoch bis zur Oberfläche 19 hinabreichen. Die öffnungen 23 können am Umfang
so verteilt werden, daß ein gleichmäßiges VerLaufen zu aLLen TrennsteLLen 20 hin in
einer bestimmten Zeiteinheit erfolgen kann.
[0016] ALs Vergußmasse 22 wird vorteilhaft eine solche gewählt, die bei Temperaturerhöhung
eine niedrigere Viskosität aufweist. Hierdurch kann nach dem Eingießen derselben und
dem Aufstecken des DeckeLs 7 durch Erwärmung eine schneLLere und gleichmäßigere VerteiLung
und ein gutes - VerLaufen in den TrennLinien 20 oder TrennfLächen erreicht werden.
[0017] VorteiLhaft kann das Vergießen von innen dazu benutzt werden, um innere Teile, z.B.
den Spulenflansch 26, am Boden 8 zu verankern. Beispielsweise können am SpuLenkörper
5, insbesondere am FLansch 27, die StandLaschen 18 angeformt sein, die auf der Oberfläche
19 stehen und die mit in die Vergußmasse 22 eingebettet sind. Hierdurch wird eine
erschütterungsfreie HaLtung des Magnetsystems gewährleistet.
[0018] Bei Anordnung der Aussparungen 21 in einer Seitenwand 9 und/oder 10 sind diese derart
angeordnet und/oder die MetaLLteiLe 11 sind derart stufenförmig oder schräg verlaufend
vorgesehen, daß sie nicht durch eine Aussparung 21 verLaufen.
1. Elektromagnetisches ReLais, insbesondere Miniaturrelais, dessen Gehäuse aus einem
ein- oder mehrteiligen, im wesentlichen becherartigen unteren GehäuseteiL, in dem
das Magnetsystem und das Kontakt- und AnschLußsystem untergebracht oder befestigt
oder eingeformt sind, und einem becherartigen Deckel, dessen Endkanten zumindest bis
zum Boden des GehäuseteiLs reichen, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer
Seitenwand (9, 10) oberhalb der Bodenoberfläche (19) zumindest eine Aussparung (21)
zum Einbringen von Vergußmasse (22) vorgesehen ist, die von der .DeckeLwand (24) abgedeckt
ist.
2. ReLais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Gehäuseteil (6)
aus zwei im Querschnitt L-förmigen TeiLen (2, 3) besteht.
3. ReLais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Gehäuseteil (6)
aus zwei Seitenwänden (9, 10) und einem U-förmigen Mitteilteilbesteht.
4. ReLais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus mehreren
TeiLen (2, 3; 9, 10) bestehende untere Gehäuseteil (6) durch den aufgeschobenen Deckel
(7) zusammengehalten ist.
5. ReLais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das untere
GehäuseteiL (6) wenigstens eine bis zur BodenoberfLäche (19) hinabreichende öffnung
(23) aufweist.
6. ReLais nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine öffnung (23)
im Bereich der Aussparung (21) vorgesehen ist.
7. ReLais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (23) sich von der
Unterkante der Aussparung (21) bis zur BodenoberfLäche (19) erstreckt.
8. ReLais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß TeiLe des
Magnetsystems (4, 14, 15, 16, 17), insbesondere die unteren TeiLe (28) der Spulenflansche
(4, 27) des SpuLenkörpers (5), in Vergußmasse (22) eingebettet sind.
9. ReLais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Verbindungen (11) zwischen den AnschLüssen (13) und dem Kontaktsystem
(12) in die Seitenwände (9, 10) eingeformt sind.
10. Verfahren zur HersteLLung eines ReLais mit den Merkmalen gemäß zumindest einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente (2, 3; 9, 10)
des aus mehreren TeiLen bestehenden unteren Gehäuseteils (6) mit allen Kontaktsystemen
(12, 13) und dem Magnetsystem (4, 14, 15, 16, 17) zusammengesetzt oder -gesteckt werden,
daß anschließend der DeckeL (7) von oben so weit aufgeschoben wird, daß die Aussparungen
(19). noch nicht abgedeckt werden, daß dann eine selbsthärtende oder härtbare Vergußmasse
(22) durch die Aussparung(en) (19) eingebracht und danach der DeckeL (7) ganz aufgeschoben
wird, so daß er die Aussparung(en) (19) abdeckt, und nach VerteiLung der Vergußmasse
(22) in aLLen Trennspalten (20) infolge Kapillarwirkung derselben die Vergußmasse
(22) aushärtet bzw. ausgehärtet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vergußmasse (22)
verwendet wird, die bei Erwärmung eine niedrigere Viskosität besitzt und die Kapillarverteilung
durch einen Wärmeprozeß hervorgerufen bzw. verbessert wird.