[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen aus Beton
oder dergleichen, insbesondere Betonpflastersteinen und Rasensteinen, deren Oberseite
Teilflächen unterschiedlicher Höhenlage aufweist, mit einem Formtisch, einem Formrahmen
und einem in diesen eingepaßten, senkrecht zum Formtisch beweglich geführten und mit
einer Auflast versehenen Stempel.
[0002] Derartige Formvorrichtungen sind bekannt und arbeiten wie folgt. Zunächst wird der
auf dem Formtisch aufliegende Formrahmen mit einer verhältnismäßig trockenen Betönmischung
gefüllt und abgestrichen. Sodann senkt sich der Stempel in den Formkasten ab, wobei
der Formtisch und/oder die Auflast einer Rüttelbewegung unterzogen wird, welche die
Verdichtung des Betons unterstützt. Dann wird sogleich ausgeformt, wozu der Formrahmen
hochgefahren wird, welcher nach einem ersten Hubabschnitt den Stempel mitnimmt.
[0003] Schwierigkeiten ergaben sich bei der Herstellung des in Fig. 1 · dargestellten Verbundpflastersteins.
Seine Besonderheit besteht darin, daß die Sichtseite zweistufig ausgebildet ist, nämlich
mit einem höher liegenden Mittelfeld und einem tiefer liegenden, leicht nach außen
geneigten Randbereich. Infolge des verhältnismäßig großen Höhenunterschiedes zwischen
den erwähnten Teilflächen war die Verdichtung im Übergangsbereich zwischen dem Mittelfeld
und dem Randbereich nicht ausreichend. Auch konnte der Formling nicht sauber ausgeformt
werden und die Formteile reinigten sich unzureichend.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Formvorrichtung speziell für Formlinge
mit gestufter Oberseite vorzuschlagen, um eine gleichmäßige Verdichtung, saubere Ausformung
und Selbstreinigung der Formteile zu erreichen.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von der einleitend bezeichneten Formvorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Stempel aus zwei getrennten, ineinander geführten Teilstempeln
besteht, deren Stirnquerschnittsflächen so bemessen sind, daß der eine die tiefer
liegenden und der andere die höher liegenden oberseitigen Teilflächen des Formlings
formt, daß der Hubweg des Teilstempels für die höher liegenden Teilflächen bezüglich
des anderen Teilstempels in einer oberen Verdichtungsstellung, in welcher beide Stempel
gemeinsam die Oberseite des Formlings nachbilden, und einer unteren Ausformstellung
durch Anschläge begrenzt ist. Vorzugsweise sind zwischen den Teilstempeln Federorgane
eingespannt, welche den Teilstempel für die höher liegenden Teilflächen in die Ausformstellung
drängen.
[0006] Beim Absenken des Stempels liegt demgemäß der ggf. federbeaufschlagte Teil des Stempels
schon auf dem Formgut auf, wenn der Teilstempel für die tiefer liegenden Teilflächen
in das Formgut einzudringen beginnt. Die Federkräfte kommen aber erst gegen Ende des
Verdichtungsvorganges, wenn der Teilstempel für die tiefer liegenden Teilflächen schon
seine Endstellung erreicht hat, voll zur Wirkung. Aber auch wenn keine Federn vorgesehen
sind, wird durch das verzögerte Ansprechen des Teilstempels für die höher liegenden
Teilflächen in seinem Bereich die Verdichtung wesentlich verbessert. Andererseits
ergibt sich eine einwandfreie Ausschalung und Formselbstreinigung insofern, als der
Teilstempel für die höher liegenden Teilflächen auf dem Formling zurückbleibt, während
der andere Teilstempel bei sich entspannenden Federorganen angehoben wird. Dieser
Teilstempel streift somit über die Seitenflächen des erhöhten Teils der Formlin
goberseite und glättet diese ähnlich wie der Formkasten glättend über die Seitenflächen
des Formlinggrundkörpers streicht.
[0007] Ist die Formvorrichtung für einen Formling der in Fig. 1 gezeigten oder einer ähnlichen
Art bestimmt, so wird die Stempelanordnung vorzugsweise so getroffen, daß der Teilstempel
für die tiefer liegende Teilfläche ein den anderen Teilstempel umgebender Ring ist.
Insbesondere wird vorgeschlagen, daß der Ring die Seitenwände und der andere, insbesondere
plattenförmige Teilstempel den Boden eines kastenförmigen Stempelkopfs bilden, daß
an dem Teilstempel befestigte Führungsstifte die Decke des Stempelkopfs durchsetzen
und daß die Führungsstifte umgebende Druckfedern zwischen Decke und Teilstempel eingespannt
sind. Ein solcher verhältnismäßig kompakter Stempelkopf eignet sich vor allem zur
Verwendung in handelsüblichen Formmaschinen und zusammen mit den dort gebräuchlichen
Auflasten.
[0008] Um dem plattenförmigen Teilstempel, der die höher liegende Teil- - fläche formt,
eine bessere Führung in Hubrichtung zu verleihen, wird als Alternative vorgeschlagen,
daß der Ring über Stangen mit einer ersten Auflast verbunden ist und daß der andere
Teilstempel eine zweite Auflast trägt, die an den Stangen geführt ist. Druckfedern
können in diesem Fall zwischen den Auflasten eingespannt sein.
[0009] Durch die Zweiteiligkeit des Stempels ergibt sich ein besonderes Problem dann, wenn
die erfindungsgemäße Formvorrichtung in einem sog. Mehrlagen-Fertiger verwendet werden
soll. Darunter versteht man eine an sich bekannte, meist voll selbsttätig arbeitende
Formmaschine, welche die frischen, noch nicht ausgehärteten Betonformlinge lageweise
auf einer Transportpalette - feucht auf feucht - aufeinander schichtet. Um ein Zusammenhaften'insbesondere
der unteren-Formlinge unter der Gewichtslast der oberen zu verhindern, wird ggf. etwas
trockener Sand dazwischen gestreut. Jedenfalls werden die Formlinge bei dieser Maschinenart
von Anfang an in transportfähigen Verpackungseinheiten gestapelt und härten in dieser
Weise aus, wodurch Arbeitsfläche, Lagereinrichtungen und vor allem die Arbeitsvorgänge
eingespart werden, die sonst zum Zusammenstellen der zum Aushärten einzeln gelagerten
Formlinge auf Transportpaletten verbunden sind.
[0010] Die Besonderheit des Mehrlagen-Fertigers besteht darin, daß nach dem Pressen und
Verdichten des Formlings der Rütteltisch weggenommen und an seiner Stelle eine Palette
mit ggf. schon darauf abgelagerten Formlingen unter die Form gebracht wird, um den
letzten noch im Formkasten befindlichen Formling darauf abzusetzen.
[0011] Während dieses Wechsels ist der Formkasten ohne Boden. Der verdichtete Formling wird
nur von den vertikalen Formkasten-Innenflächen durch Reibung und Adhäsion gehalten.
Diese Haltekräfte genügen zwar, das Gewicht des Formlings selbst zu tragen, nicht
aber auch noch dem Gewicht des inneren, die höherliegenden Teilflächen formenden Teilstempels
und ggf. den Federkräften zu widerstehen, die auf diesen Teilstempel wirken. Ohne
besondere Maßnahmen würde also der verdichtete Formling beim Wegnehmen des Rütteltisches
oder sonstigen Formkastenbodens aus dem Formkasten
- herausfallen bzw. herausgedrückt werden.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, daß Halteorgane vorgesehen
sind, die in der Verdichtungsstellung selbsttätig den Teilstempel für die höherliegenden
Teilflächen an dem anderen Teilstempel unbeweglich festmachen und daß Vorkehrungen
getroffen sind, um die Halteorgane zu lösen,' nachdem der Formling durch eine von
unten angesetzte Lagerfläche unterstützt ist und bevor beim Ausformen die Aufwärtsbewegung
des Teilstempels für die tieferliegenden Teilflächen beginnt.
[0013] Die Halteorgane können z. B. am äußeren Teilstempel drehbar gelagerte Klinken oder
andere Riegelorgane sein, die durch Federkraft selbst einklinken und somit das Gewicht
des inneren Teilstempels und die auf ihn wirkenden Federkräfte aufnehmen. Deshalb
verbleibt der Formling während des Austauschs des Rütteltisches mit der Palette in
dem bodenlosen Formkasten haften, wie an sich bei Formen mit einteiligen Stempeln
bekannt. Zum Lösen der Riegelorgane, d. h. zum Entriegeln der beiden Teilstempel sind
vorzugsweise am Formrahmen Steuernasen vorgesehen, die beim Hochfahren des Formrahmens
auf die Riegelorgane einwirken.
[0014] In Abänderung derartiger voll mechanischer Lösungen ist es auch möglich, die Riegelorgane
durch pneumatische oder hydraulische Steuerzylinder oder elektrische Hubmagnete zu
betätigen, wobei diese Stellmotoren ihre Signale zur richtigen Zeit von der elektrischen
Steuereinrichtung der Formmaschine erhalten. Außerdem könnten als Halteorgane starke
Elektromagnete Verwendung finden, die an einem Teilstempel befestigt sind und unmittelbar
durch ihre Zugkraft den anderen Teilstempel festhalten.
[0015] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. l eine räumliche Darstellung eines bekannten Verbundpflastersteins aus Beton,
Fig. 2 eine räumliche Darstellung eines anderen Formlings,
Fig. 3 einen Vielfach-Formrahmen in der Aufsicht,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt einer Veilfach-Formvorrichtung in der Ausformstellung,
Figuren 5 bis 8 Teilschnitte der Formvorrichtung wie Fig. 4 in verschiedenen Zwischenstellungen,
Fig. 9 einen Vertikalschnitt eines zweiten Beispiels einer Vielfach-Formvorrichtung,
Fig. 10 einen Vertikalschnitt einer weiteren Formvorrichtung mit Teilstempelverriegelung
für Mehrlagen-Fertiger und
Fig. 11 und 12 Teilschnitte der Formvorrichtung nach Fig. 10 in weiteren Zwischenstellungen.
[0016] Der in Fig. 1 gezeigte Verbundpflasterstein hat einen Grundkörper mit querschnittlich
trapezförmigen Zähnen 1, die beim Verlegen ineinandergreifen und den Steinen gegenseitig
Halt geben. Die Sichtseite besteht aus einem Mittelfeld 2 mit bossierter Oberfläche,
deren Umrißlinie willkürlich ungleichmäßig gezogen ist, um den Eindruck eines behauenen
Natursteins zu erwecken. Auf einer tieferen Stufe ist das Mittelfeld 2 von einer Schulterfläche
3 umgeben, die bedingt durch die Zähne 1 und die Form des Mittelfeldes 2 eine ungleichmäßige
Breite hat und nach außen leicht abfällt. Beim fertig verlegten Pflaster sind die
Mittelfelder von breiten ungleichmäßigen-Scheinfugen umgeben, die sehr rustikal wirken,
obwohl die Steingrundkörper in einem engen Verbund stehen und dadurch hoch belastbar
sind.
[0017] Der in Fig. 2 gezeigte Formling dient lediglich der einfacheren zeichnerischen Wiedergabe
der Formvorrichtung. Er hat als typische Merkmale wie der Stein nach Fig. 1 eine erhöhte
Mittelfläche 4 und eine vertiefte, nach außen geneigte Schulterfläche 5, wobei jedoch
die Mittelfläche 4 rechteckig, die rahmenförmige -Schulterfläche 5 durchgehend-gleich
breit und die Seitenflächen 6 des Grundkörpers und die Seitenflächen 7 des nach oben
stehenden mittleren Abschnitts eben sind.
[0018] Die Einzelteile der Formvorrichtung zur Herstellung eines Formlings nach Fig. 2 werden
anhand der Figuren 3 und 4 beschrieben. Wie üblich handelt es sich um eine sogenannte
Vielfach-Form, mit der in einem Bewegungsvorgang mehrere Formlinge hergestellt werden
können. Auf einem Formtisch 8 liegt ein Formrahmen 9 auf, der einzelne quadrische
Kammern bildet und höher als der Formling ist. Der Bewegungsmechanismus zum Anheben
des Formrahmens 9 ist nicht dargestellt. Desgleichen fehlt in dieser Darstellung derjenige
bewegliche Teil der Formmaschine, an dem die insgesamt mit 10 bezeichnete Auflast
angebracht ist. Die Auflast besteht hier aus einer oberen Befestigungsplatte 11, einem
Stempelschaft 12 je Stempel und einer am unteren Ende jedes Stempelschafts angebrachten
Führungsplatte 13. Die Stempelschäfte 12 sind im einzelnen entsprechend dem erforderlichen
Gewicht ausgebildet.
[0019] An jeder Führungsplatte 13 ist die Decke 14 eines kastenförmigen Stempelkopfs befestigt,
dessen Seitenwände den im folgenden als Stempelring 15 bezeichneten Teilstempel zum
Formen der Schulterfläche 5 bilden. Der untere Rand des Stempelrings 15 ist entsprechend
abgeschrägt. Als beweglicher Boden des kastenförmigen Stempelkopfs dient eine Stempelplatte
16, die in ihren Abmessungen der Mittelfläche 4 entspricht. Mit Hilfe von vier Führungsstiften
17, die an der Stempelplatte 16 befestigt sind und die Decke 14 und Führungsplatte
13 verschiebbar durchsetzen, wird die Stempelplatte 16 in Hubrichtung geführt. Die
Führungsstifte 17 sind von Wendelfedern 18 umgeben, die als Druckfedern wirken und
sich oben an der Decke 14 und unten an der Stempelplatte 16 abstützen. Diese wird
daher bezüglich des Stempelrings 15 nach unten gedrängt, wobei diese Bewegung durch
die Köpfe 19 der Führungsstifte 17 als Anschläge begrenzt ist. Auf den Stempelplatten
16 ist je eine Gewicht 20 befestigt, das die Hubbewegung der Stempelplatte 16 nach
oben durch Anschlag an der Decke 14 begrenzt. ,
[0020] Fig. 4 stellt die Vorrichtung in Ruhestellung bei Beginn des Formvorgangs dar. Der
Formrahmen 9 liegt auf dem Formtisch 8 auf und ist mit lockerem Beton gefüllt und
abgestrichen. Wenn sich nun die Auflast 10 mit den Stempelköpfen absenkt, liegen zu-
- nächst die Stempelplatten 16 auf der Betonmasse auf (Fig. 5) und im weiteren Verlauf
dringen die Stempelringe 15 bis zu ihrer durch die Formmaschine begrenzten unteren
Stellung ein (Fig. 6). Dieser Vorgang wird durch Rütteln des Formtisch 8 und/oder
der Auflast 10 unterstützt. Die Rüttelbewegung überträgt sich auch auf die Stempelplatte
16 und ihr Gewicht 20, so daß sich in der letzten Phase des Formvorgangs die Stempelplatte
16 bis zum Anschlag absenkt.
[0021] Das Ausformen beginnt damit, daß der Formrahmen bis in die Stellung nach Fig. 7 angehoben
wird, während der Stempelkopf auf dem Formling liegen bleibt. Wenn im weiteren Verlauf
(Fig. 8) auch die Auflast 10 sich nach oben bewegt, wandert zwar der Stempelring 15
mit, die Stempelplatte 16 bleibt aber unter gleichzeitiger Entspannung der Federn
18 auf der Mittelfläche 4 liegen. Dadurch wird auch die Seitenfläche 7 des Formlings
glattgestrichen, so daß als letzter Schritt nur noch die Stempelplatte 16 abgehoben
zu werden braucht. Auf diese Weise wird eine saubere Ausformung gewährleistet und
eine Reinigung der Formvorrichtung ist normalerweise nicht notwendig.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist ein entsprechender Stempelring 15' über
Stangen 21 mit einer entsprechenden Befestigungsplatte 11' verbunden, die mit den
Stangen zusammen eine erste Auflast bildet. An entsprechenden Stempelplatten 16' sind
Stempelschäfte 22 befestigt, die durch eine Führungsplatte 23 miteinander verbunden
sind. Diese Führungsplatte 23 wird von den Stangen 21 durchsetzt und an diesen geführt.
Druckfedern 24 sind zwischen der Befestigungsplatte 11' und der Führungsplatte 23
eingespannt und drängen im Ergebnis die Stempelplatte 16' nach unten. Ihr Hub wird
nach unten begrenzt durch Anschlagringe 25 an,den Stangen 21 und durch Anschlagblöcke
26, die an der Befestigungsplatte 11' angebracht sind.
[0023] Die Wirkungsweise der Formvorrichtung nach Fig. 9 entspricht derjenigen nach Fig.
4, jedoch bietet diese Alternative eine bessere Vertikalführung für die Stempelplatte
16
1, die Federn 24 können stärker ausgelegt werden und länger sein, da mehr Platz vorhanden
ist, und das auf die Stempelplatten 16
1 wirkende Gewicht kann ebenfalls größer sein. Wie die Gewichte und Federkräfte genau
zu bemessen sind, hängt vom Einzelfall ab. Gerade im zweiten Ausführungsbeispiel läßt
sich ohne weiteres eine Einstellvorrichtung für die Federkräfte mit unterbringen.
[0024] Die Formvorrichtung nach den Figuren 10 bis 12 ist insgesamt nur als Ausschnitt einer
größeren Vielfach-Formvorrichtung für beispielsweise 30 Betonpflastersteine aufzufassen.
An einem verhältnismäßig hohen Formrahmen 30 sind unten die eigentlichen Formkastenwände
31 angebracht. Auf den oberen Rand des Formrahmens ist ein Nocken 32 aufgeschweißt,
der an seiner linken Ecke abgeschrägt ist. Ein Stempelring 33 ist an einer Platte
34 befestigte die über Führungsbolzen 35 mit einer Befestigungsplatte 36 fest verbunden
ist. Die Führungsbolzen 35 zeigen eine untere Partie größeren Durchmessers, die über
eine Tragschulter in eine obere Partie kleineren Durchmessers übergeht. Auf der Befestigungsplatte
36 sitzt ein Lagerauge 37 einer Klinke 38, die nach unten hängt und sich um einen
Zapfen 39 drehen kann. Oben hat diese Klinke einen-nach hinten.stehenden Stehbolzen
40. Eine Zugfeder 41 zieht sie nach links. Die Klinke 38 ist somit an der den Stempelring
33 tragenden Baueinheit gelagert.
[0025] Gegenüber dieser Baueinheit ist eine weitere Baueinheit, bestehend aus einer Stempelplatte
42, einem Stempelschaft 43 und einer Führungsplatte 44 auf und ab beweglich. Die Führungsbolzen
35 durchsetzen die Führungsplatte 44 mit Spiel. Unter dem rechten Rand der Führungsplatte
44 ist ein plattenförmiger Klinkenzahn 45, der mit der Klinke 38 zusammenwirkt, angeschweißt.
Federorgane zwischen den beiden die Stempelteile tragenden Baueinheiten sind in diesem
Beispiel nicht vorgesehen.
[0026] Die beschriebene Anordnung wirkt wie folgt: Nach Fig. 10 liegt der mit Beton gefüllte
und abgestrichene Formkasten 31 auf einem Rütteltisch 46 auf. Die Stempelanordnung
befindet sich in Abwärtsbewegung darüber. Die Baueinheit 42, 43, 44 nimmt ihre unterste
Stellung gegenüber der Baueinheit 33 bis 36 ein. Die Führungsplatte 44 liegt auf der
Tragschulter der Führungsbolzen 35 auf. Die Klinke 38 ist ausgeklinkt.
[0027] Wenn nun im Zuge der Abwärtsbewegung der Stempelring 33 in den Formkasten eindringt,
weicht die Stempelplatte 42 relativ zum Stempelring 33 nach oben aus. Wenn der Stempelring
33 seine unterste Stellung erreicht hat, liegt die mit der Stempelplatte 42 verbundene
Führungsplatte 44 an der Befestigungsplatte 36 an. In dieser Stellung zieht die Feder
41 die Klinke 38 unter den Klinkenzahn 45. Diese Stellung zeigt Fig. 11. Der Verdichtungsvorgang
ist jetzt beendet und der Rütteltisch 46 kann wegbewegt werden, was ebenfalls in Fig.
11 angedeutet ist. Der Formling 48 ist jetzt von unten nicht unterstützt..Er "hängt"
nur infolge Adhäsion im Formkasten.
[0028] Wenn der Rütteltisch 46 entfernt ist wird an seiner Stelle eine Palette 47, auf der
im Beispiel schon eine Lage Formlinge abgesetzt ist, unter die stillstehende Form
gefahren und sanft angehoben, so daß die Oberfläche der zuvor gefertigten Formlinge
die noch in der Form befindlichen Formlinge von unten gerade berührt. Jetzt beginnt
das Ausformen. Der Formrahmen 30 setzt sich nach oben in Bewegung. Nach einem bestimmten
Hub stößt die schräge Kante des Nockens 32 an den Stehbolzen 40 der Klinke 38 und
-erteilt dieser eine Drehbewegung nach links entgegen der Federkraft. Dabei schwenkt
das untere Ende der Klinke nach rechts und löst sich vom Klinkenzahn 45, wie in Fig.
12 dargestellt. Der Formrahmen 30 bewegt sich dann noch weiter nach oben, bis der
untere Rand der Formkastenwand 31 den unteren Rand des Stempelrings 33 passiert hat
und der Formrahmen an der Platte 34 anschlägt. Jetzt wird der Stempelring 33 mitgenommen
und zuletzt auch die Stempelplatte 42, sobald deren Führungsplatte 44 auf der Tragschulter
der Führungsbolzen 35 aufliegt.
[0029]
1 Zahn
2 Mittelfeld
3 Schulter
4 Mittelfläche
5 Schulterfläche
6 Seitenfläche
7 Seitenfläche (schmal)
8 Formtisch
9 Formrahmen
10 Auflast
11 Befestigungsplatte
11' Befestigungsplatte
12 Stempelschaft
13 Führungsplatte
14 Decke
15 Stempelring
15' Stempelring
16 Stempelplatte
16' Stempelplatte
17 Führungsstifte
18 Wendelfeder
19 Kopf
20 Gewicht
21 Stangen
22 Stempel.schaft
23 Führungsplatte
24 Druckfeder
25 Anschlagring
26 Anschlagbock
30 Formrahmen
31 Formkastenwand
32 Nocken
33 Stempelring
34 Platte
35 Führungsbolzen
36 Befestigungsplatte
37 Lagerauge
38 Klinke
39 Zapfen
40 Stehbolzen
41 Zugfeder
42 Stempelplatte
43 Stempelschaft
44 Führungsplatte
45 Klinkenzahn
46 Rütteltisch
47 Palette
48 Formling
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen aus Beton oder dergleichen, insbesondere
Betonpflastersteinen und Rasensteinen, deren Oberseite Teilflächen unterschiedlicher
Höhenlage aufweist, mit einem Formtisch, einem Formrahmen und einem in diesen eingepaßten,
senkrecht zum Formtisch beweglich geführten und mit einer Auflast versehenen Stempel,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel aus zwei getrennten, ineinander geführten
Teilstempeln (15, 16) besteht, deren Stirnquerschnittsflächen so bemessen sind, daß
der eine die tiefer liegenden (5) und der andere die höher liegenden oberseitigen
Teilflächen (4) des Formlings formt, und daß der Hubweg des Teilstempels (16) für
die höher liegenden Teilflächen (4) bezüglich des anderen Teilstempels (15) in einer
oberen Verdichtungsstellung (Fig. 6), in welcher beide. Teilstempel (15, 16) gemeinsam
die Oberseite des Formlings nachbilden, und in einer unteren Ausformstellung (Fig.
4) durch Anschläge (19, 20) begrenzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Teilstempeln
(15, 16) Federorgane (18) eingespannt sind, welche den Teilstempel (16) für die höher
liegenden Teilflächen (4) in die Ausformstellung drängen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstempel für die
tiefer liegende Teilfläche (5) ein den anderen Teilstempel (16) umgebender Ring (15)
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (15) die Seitenwände
und der andere, insbesondere plattenförmige Teilstempel (16) den Boden eines kastenförmigen
Stempelkopfs bilden, daß an dem Teilstempel (16) befestigte Führungsstifte (17) die
Decke (14) des Stempelkopfs durchsetzen und daß die Führungsstifte (17) umgebende
Druckfedern (18) zwischen Decke (14) und Teilstempel (16) eingespannt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (15') über Stangen
(21) mit einer ersten Auflast (11') verbunden ist und daß der andere Teilstempel (16')
eine zweite Auflast (22, 23) trägt, die an den Stangen (21) geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Halteorgane (38) vorgesehen
sind, die in der Verdichtungsstellung (Fig. 6) selbsttätig den Teilstempel (42) für
die höherliegenden Teilflächen an dem anderen Teilstempel (33) unbeweglich festmachen
und daß Vorkehrungen getroffen sind, um die Halteorgane (38) zu lösen, nachdem der
Formling (48) durch eine von unten angesetzte Lagerfläche unterstützt ist und bevor
beim Ausformen die Aufwärtsbewegung des Teilstempels (33) für die tieferliegenden
Teilflächen beginnt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (38) am
Teilstempel (33, 34, 35, 36) für die tieferliegenden Teilflächen gelagerte Riegelorgane
sind, die selbsttätig in die Verriegelungsstellung einfallen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Formrahmen (30) Steüernasen
(32) vorgesehen sind zum Lösen der Riegelorgane beim Hochfahren des Formrahmens bezüglich
des Teilstempels (33) für die tieferliegenden Teilflächen.