[0001] Die veränderlichen Bedingungen und Bedürfnisse des Transportgewerbes haben es wünschenswert
erscheinen lassen, Tank- und wagen, die ursprünglich für den Transport von Flüssigkeiten,
z.B. Heizöl, bestimmt waren, so umzurüsten, daß sie als Kesselwagen zum Transport
von staub- oder rieselfähigem Ladegut eingesetzt werden können. Im vorliegenden Zusammenhang
wird für staub- oder rieselfähiges Ladegut der Ausdruck Festgut verwendet.
[0002] Bisher erfolgt der Transport von Flüssigkeiten und Festgut mit verschiedenen Spezialbehältern.
Problemloser ist dabei der Transport von Flüssigkeiten unter dem Gesichtspunkt der
Entladung. Liegende, zylinderische Tanks, die auf ein entsprechendes Fahrgestell aufgelegt
sind, werden durch Öffnungen an der Tankoberseite befüllt und durch Öffnungen an der
Tankunterseite entleert. Die Auslaßöffnungen müssen lediglich freigegeben werden,
damit die Flüssigkeit allein durch die Wirkung der Schwerkraft aus dem Tank abfließen
kann. Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß die Auslaßöffnung bzw. Auslaßöffnungen
am tiefsten Punkt bzw. entsprechend tief liegenden Punkten des Tankes liegen. Ist
diese Bedingung erfüllt, so ist ohne besondere Hilfsmittel eine vollständige Entleerung
des Tanks möglich.
[0003] Dem Transport von pulverigem oder rieselfähigem Ladegut, also Festgut, dienten ursprünglich
allein aufrechtstehende zylindrische Kessel, deren unteres Ende trichterförmig ausgebildet
ist. Zur möglichst guten Ausnutzung der Tragfähigkeit entsprechender Fahrzeuge werden
dabei mehrere solcher Kessel in möglichst geringem Abstand hintereinander auf einem
Fahrgestell angeordnet. Es bot sich dabei im Laufe der Entwicklung an, die Kessel
eines Fahrzeuges miteinander zu vereinigen, so daß ein liegendes zylindrisches Gebilde
entstand, an dessen Unterseite - entsprechend der ursprünglichen Kesselanzahl - trichterförmige
Auslässe aufeinander folgen. Beide Versionen sind heute als Schienenund Straßenkesselfahrzeuge
im Einsatz.
[0004] Während das Entleeren eines zum Transport von Flüssigkeiten bestimmten Tanks im allgemeinen
keine besonderen Probleme bietet, ergeben sich solche Probleme beim Entleeren von
Kesseln, die dem Transport von Festgut dienen. Dieses Transportgut backt während des
Transportes zusammen, im Bereich der Auslässe bilden sich Brücken, die ein Nachrutschen
von Transportgut in die geöffneten Auslässe während des Entladevorganges behindern
oder sogar verhindern. Diesem Umstand wird bei bekannten Transportkesseln für Festgut
auf mehreren Wegen Rechnung getragen. Wesentliche Maßnahmen sind entsprechende Neigungswinkel
der Auslaßtrichter und die Ausbildung der Wände der Auslaßtrichter als Belüftungsflächen.
Bei den Belüftungsflächen tritt durch die perforierten Wände der Auslaßtrichter Luft
in den Trichter ein, so daß das Ladegut im Trichterbereich fluidisiert wird, d.h.
ein Gemisch aus Luft und Ladegutpartikeln entsteht, wodurch der Gutaustritt wesentlich
erleichtert wird. Außerdem wird das Anbacken von Ladegut an der Trichterwand während
des Entladevorganges und damit die Brückenbildung verhindert. Dabei kann die Trichterwand
selbst und die Kesselwand im Trichterbereich als Belüftungsfläche ausgebildet werden.
Die zum Belüften verwendete Luft ist im allgemeinen Teil der Transportluft, die dem
Weitertransport des Ladegutes nach dem Verlassen des Kessels beispielsweise in einen
Bunker.dient.
[0005] Entsprechend den unterschiedlichen Einsatzbedingungen und entsprechend unterschiedlichem
Aufbau werden die verschiedenen Tank- und Kesseltypen auch unterschiedlich gefertigt.
Bei Flüssigkeitstanks werden meist mehrere Schüsse zu einem Rohr zusammengesetzt,
auf dessen beiden Enden dann Deckel aufgesetzt werden. Festgutkessel werden meist
fortschreitend aus einzelnen Platten aufgebaut.
[0006] Die unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien von Flüssigkeitstanks und Festgutkesseln
macht einen Transport unterschiedlichen Ladegutes mit ein und demselben Behältertyp
unmöglich, weshalb sowohl für den Festguttransport als auch für den Flüssigkeitstransport
eine entsprechende Anzahl von Kessel- und Tankwagen vorrätig gehalten werden muß.
In beiden Fällen ist für die bereitzustellende Transportkapazität das jeweils größte
zu erwartende Transportvolumen zugrundezulegen. Ergeben sich beim einen oder anderen
Transportgut größere und nachhaltige Veränderungen nach unten, so wird ein entsprechender
Teil der Transportkapazität stillgelegt. Stillgelegte Transportkapazität bedeutet
Mittelbindung ohne Nutzen. Häufig verlaufen dabei die Entwicklungen auf den beiden
hier in Rede stehenden Gebieten einander entgegen.
[0007] Eine solche Situation ist beispielsweise derzeit gegeben. Wegen der gestiegenen Preise
ist der Bedarf an Mineralöl zurückgegangen und es liegen zahlreiche Tankwagen still.
Dem durch die gestiegenen Rohölpreise bedingten Zurückgehen an genutzter Tankfahrzeugkapazität
steht ein erhöhter Bedarf an Festgutkesselwagen gegenüber, weil bei der Erzeugung
von Sekundärenergie auf andere Primärenergieträger als Mineralöl ausgewichen wird,
der Anfall an staub- und rieselfähigem Gut größer geworden ist, insbesondere in der
Verbindung mit verschärften Vorschriften gegen die Umweltbelastung. Das Stillegen
von Tankraumkapazität bei gleichzeitigem Neubau von Kesselraumkapazität ist nicht
wirtschaftlich, es besteht das Bedürfnis, Tankraum in Kesselraum umbauen zu können,
eine wirtschaftliche Möglichkeit für diesen Umbau ist trotz des bestehenden Bedürfnisses
bis heute nicht gegeben.
[0008] Hier setzt nun die Erfindung ein, indem ihr die Aufgabe zugrundeliegt, eine Möglichkeit
zu schaffen, wie ein Flüssigkeitstank in der Form eines liegenden zylindrischen Behälters
mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand in einen der Fesgutaufnahme dienenden Kessel
umgebaut werden kann, der nach dem Umbau vorliegende Kessel bezüglich der Entladung
aber keinerlei Nachteile gegenüber den Behältern haben soll, die von vornherein als
Festgutkessel konzipiert sind.
[0009] Die Arbeiten zur Lösung der Aufgabe führten zu einem Bausatz mit den Merkmalen, die
sich aus den Patentansprüchen ergeben. Der Grundgedanke der sich insoweit aus den
Patentansprüchen ergebenden Erfindung ist, daß durch Einfügen von im Grunde genommen
drei Platten, zweier Seitenplatten und einer Bodenplatte, ein Tank im unteren Bereich
so ausgestaltet ist, daß in Verbindung mit entsprechenden Auslässen Verhältnisse vorliegen,
wie sie für einen Festgutkessel gefordert werden und bei üblichen Festgutkesseln auch
vorliegen. Mit vertretbarem Aufwand werden gleiche Verhältnisse erzielt, wenn die
den erfindungsgemäßen Bausatz bildenden Platten gemäß den Patentansprüchen ausgestaltet
werden.
[0010] Bei den Arbeiten zur Lösung des Problemes, wie es der Erfindung zugrunde liegt, ergab
sich aber nicht nur ein für den Umbau besonders geeigneter Bausatz. Der erfindungsgemäße
Bausatz ermöglicht vielmehr auch einen wesentlich rationelleren Neubau von Feststoffkesseln,
als er bisher möglich war.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei diese Erläuterung
keine Einschränkung der durch die Patentansprüche gekennzeichneten Erfindung zur Folge
haben soll. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäß umgerüsteten Tank in der Seitenansicht,
Fig.la, lb Tankvarianten,
Fig. 2 einen vereinfachten Querschnitt durch den umgerüsteten Tank gemäß Fig.l,
Fig. 3 eine Variante in einer Fig.2 entsprechenden Darstellung. und
Fig.4 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, wobei ausgegangen wird von der Lösung
und Darstellung für die Fig.2.
[0012] Ausgangspunkt der Erfindung ist ein üblicher Tank 1, dessen zylindrischer Mittelabschnitt
la aus mehreren Schüssen zusammengesetzt ist und der an beiden Enden durch je einen
Boden 2 bzw. 3 verschlossen ist (Fig.l). Oben ist in der Tankmitte ein verschließbarer
Einlaß 4 vorgesehen, durch den der Tank mit Flüssigkeit gefüllt werden kann. Der untere
Tankauslaß ist bereits nicht mehr vorhanden, er ist im Bereich des Auslasses 5 zu
denken, der jedoch bereits Teil des 'erfindungsgemäß umgerüsteten Tanks ist. Der Tank
1 ist auf ein Fahrgestell 6 montiert, das für den Schienenverkehr vorgesehen ist.
Dies ist jedoch im Zusammenhang mit der Erfindung unwesentlich. Der Tank kann auf
ein LKW-Fahrgestell montiert sein, er kann stationär gelagert sein und er kann in
einem stapalfähigen Transportgerüst untergebracht sein. Gegebenenfalls kann das Tankinnere
auch bereits durch Trennwände 7,8 in mehrere Sektionen unterteilt sein, wobei dann
jede Sektion einen eigenen oberen Einlaß 4,4a,4b und einen eigenen unteren Auslaß
5,5a,5b hat und jede Sektion zum Transport einer anderen Art von Flüssigkeit verwendet
werden kann, wenn die Trennwände 7,8 die Sektionen flüssigkeitsdicht voneinander trennen.
Die Anzahl von auf diese Weise geschaffenen Sektionen kann im Grunde genommen beliebig
sein. In Fig.la,lb ist ein Tank bzw.Kessel in zwei Sektionen unterteilt (Trennwand
7a); in Fig.la ist der Tank in ein Gerüst 6a eingebaut.
[0013] Geht man nun davon aus, daß ein solcher Flüssigkeitstank so umgerüstet werden soll,
daß er zum Kessel wird, der für den Transport und zur Lagerung von pulverförmigem
oder rieselfähigem Gut geeignet ist, so findet zweckmäßigerweise ein erfindungsgemäßer
Einbausatz Verwendung.
[0014] In den unteren Bereich des Stahltankes wird ein horizontaler Boden 9 eingeschweißt,
wobei der Abstand des Bodens von der unteren Mantellinie dessen mögliche Breite bestimmt
(Fig.1,2). Der Boden 9 bildet ein zickzackförmiges Band mit in Tankquerrichtung verlaufenden
Umkehrlinien, wobei die oberen Umkehrlinien im Bereich der Trennwände 7,8, die unteren
Umkehrlinien im Bereich der Auslässe 5,5a,5b liegen. Die Neigung der Abschnitte des
Zickzackbodens gegen die Horizontale hängt von dem zu erwartenden Transportgut ab.
Da bei der primär vorausgesetzten Ausführung drei Sektionen durch die Trennwände 7,8
gegeben sind, bietet es sich an, die Möglichkeit des Transportes auch verschiedener
Feststoffe vorzusehen und die Neigung der einzelnen Abschnitte des Bodens gegen die
Horizontale unterschiedlich zu machen, so daß im Bereich der Trennwände 7,8 entsprechend
hohe Stufen 9a entstehen. Handelt es sich um einen Kessel ohne die Trennwände 7,8
oder unterteilen entsprechend niedrige Trennwände 7,8 den gesamten Kesselraum in verschiedene
Sektionen, ohne diese jedoch vollständig gegeneinander abzuschotten, so daß der Transport
unterschiedlicher Güter nicht vorgesehen ist, so wird der Neigungswinkel der Bodenabschnitte
gegen die Horizontale über die ganze Bodenlänge konstant gehalten, vertikale Stufen
9a entstehen nicht. Hat der Kessel keine Trennwände oder werden diese während der
Umrüstung vom Tank zum Kessel ausgebaut, so kann der gesamte Boden als Baugruppe vorgefertigt
und als komplette vorgefertigte Baugruppe eingebaut werden.
[0015] Der Boden ist über vertikale Stege 10 an der Tank- bzw. Kesselwand abgestützt. Mit
dem Boden 9 sind an den Längsrändern zwei Seitenwände 11,12 verschweißt, die schräg
in den Tank eingestellt sind und etwa in der Quermittelebene mit der Tankwand verschweißt
sind. Im Tankquerschnitt entsteht so ein sich zum Boden hin verjüngender Trichter.
Da die Seitenwände konstante Höhe haben und der Kontur des Zickzackbodens folgen,
ergibt auch für den oberen Rand der aus einzelnen Platten aufgebauten Seitenwände
eine Zickzackkontur (Fig.l).
[0016] Die Einlässe 4 sind zumindest im wesentlichen unverändert. Die Auslässe 5 sind nach
der Umrüstung Sammeltaschen, die an ein pneumatisches Entleerungssystem angeschlossen
sind, die das Gut beispielsweise zu einem Lagerbunker transportieren.
[0017] Um nun die Neigung der einzelnen Bodenabschnitte gering halten zu können, trotzdem
den Kessel rasch und vollständig entleeren zu können, ist insbesondere der Boden 9
als an sich bekannte Belüftungsfläche ausgebildet. Zwei Deckplatten sind mit einer
Vielzahl vorzugsweise gleichachsig angeordneter Löcher versehen und zwischen den Deckplatten
ist eine Gewebe- oder Vliesstruktur eingelegt. Durch den als Belüftungsfläche ausgebildeten
Boden kann Luft in der Menge und mit der Geschwindigkeit in den Kessel eingeblasen
werden, daß ein Anbacken des Gutes am Boden verhindert wird, das Gut vom Boden abgehoben
wird und zumindest im Bereich des Bodens das Gut fluidisiert wird, d.h. ein Gemisch
aus Luft und Gut entsteht, das durch die Auslässe ohne Schwierigkeiten in das pneumatische
Fördersystem gelangen kann. Inwieweit der Kesselinhalt fluidisiert wird, hängt von
der eingeblasenen Luftmenge ab, die wie die vorgesehene Einströmgeschwindigkeit von
der Beschaffenheit des Gutes abhängt. Gegebenenfalls ist es zweckmäßig, nicht nur
den Boden als Belüftungsfläche auszubilden, sondern auch die Seitenplatten 11,12 zumindest
in den unteren Bereichen (Fig.3).
[0018] Die Zylindersegmente zwischen den Seitenplatten 11,12 und der Kesselwand sind mit
Isoliermaterial 13 ausgefüllt, soweit sie nicht Teile der Belüftungsflächen sind,
d.h. der Luftführung dienen. Diese Kesselisolierung im unteren Kesselbereich ist deswegen
wichtig, weil sonst die Gefahr besteht, daß sich an den Seitenplatten Kondenswasser
niederschlägt, mit dem Gut vermischt und die Löcher der Lüftungsflächen zusetzt, zumindest
aber ein wesentlich höherer Energieaufwand notwendig ist, um durch verstärkten Blaslufteinsatz
ein Zusetzen der Belüftungsplatten zu verhindern. Das Isoliermaterial sollte so ausgewählt
werden, daß es die Seitenplatten versteift, so daß diese trotz geringer Dicke eben
bleiben, was ebenfalls den Gutaustrag begünstigt. Bei geringem Materialeinsatz und
Gewicht werden so ebene Seitenplatten gewährleistet.
[0019] Andererseits können die Seitenplatten gerade auch aus einer elastischen oder nachgiebigen
Folie oder dergleichen bestehen, die für den Transport an der Kesselwand anliegt,
so daß der Kesselinhalt nahezu vollständig für den Guttransport ausgenutzt werden
kann. In die Zylinderräume zwischen den "Seitenwänden" und der Kesselwand, also hinter
die Folie, wird für die Entleerung des Kessels Luft eingeblasen, die die Folie von
der Kesselwand abhebt, das Abfließen des Gutes aus dem Kessel begünstigt und am Ende
die Kontur einnimmt, die bei der vorbeschriebenen Lösung die Seitenplatten 11,12 einnehmen.
Die Folie kann dabei ungelocht sein, um ein rasches Aufrichten zu ermöglichen, oder
sie kann mit einer Lochung versehen sein, die so bemessen ist, daß die Folie verzögert
aufgerichtet wird, aber trotzdem der vorbeschriebene Effekt von Belüftungsflächen
entsteht. Gegebenenfalls kann auch die Gesamtheit aus Seitenplatten und Boden ein
entsprechend geformter Liner aus Folienmaterial sein, der sich unter der Wirkung eingeblasener
Luft aufrichtet.
[0020] Die Strömungsquerschnitte bei den Belüftungsflächen können einen Mittelwert für eine
Vielzahl von Ladegutarten haben, es können verschiedene Belüftungsflächen mit unterschiedlichen
Strömungsquerschnitten vorrätig gehalten und bei einem Wechsel des Ladegutes gegebenenfalls
ausgewechselt werden oder die Strömungsquerschnitte fest eingebauter Belüftungsfläche
können veränderbar sein. Die einzelnen Strömungsquerschnitte innerhalb einer Belüftungsfläche
können auch verschieden sein und schließlich können Bereiche verschiedener einzelner
Strömungsquerschnitte geschaffen werden, beispielsweise Löcher unterschiedlicher Querschnitte
vorgesehen sein oder eine unterschiedliche Anzahl von Löchern mit gleichen Querschnitten
können je Flächeneinheit vorgesehen sein, wie es die Abschnitte 9b,9c des Bodens 9
in Fig. 1 erläutern. Die Luftzufuhr zu den einzelnen Bereichen 9b und 9c kann durch
Ventile 14,15 im Luftzuführungssystem 16 unterschiedlich regelbar sein.
[0021] Die Platten, die die Belüftungsflächen bilden, können auch homogene Blöcke mit einer
Vielzahl nahezu kapillarer Luftdurchlässe sein, beispielsweise aus porösem Sintermaterial,
insbesondere Keramik sein.
[0022] Während der Lösung des Problemes des Umrüstens eines Flüssigkeitstankes in einen
Kessel für pulver- oder rieselfähiges Gut, wobei der erfindungsgemäße Bausatz entwickelt
wurde, hat sich ergeben, daß damit nicht nur eine besonders wirtschaftliche Umrüstung
eines Flüssigkeitstanks möglich ist, sondern daß das Prinzip vorteilhaft auch bei
der Neufertigung von Kesseln angewendet werden kann. Einzelne Schüsse werden mit den
ihnen zugehörigen Teilen des Bausatzes zu Baugruppen vorgefertigt und dann zum Kesselmittelteil
zusammengesetzt, an dessen Enden dann die Böden 2,3 angesetzt werden. Die Schüsse
mit den Einbauten und der komplette Kessel können so besonders rationell gefertigt
werden.
[0023] Insbesondere, wenn in den Kessel zum Entleeren Luft eingeblasen wird, um das Ladegut
gut zu fluidisieren und das Entleeren zu begünstigen entsteht im Inneren des Kessels
ein Überdruck, dem durch entsprechende Bemessung des Gegendruckes in den Zylindersegmenten
zwischen den Seitenflächen 11,12 und der Kesselwand Rechnung getragen werden muß.
Bei den bisher beschriebenen Lösungen kann dies durch eine entsprechend starre Auslegung
des Isoliermateriales 13 geschehen oder durch einen entsprechenden pneumatischen Druckaufbau
bei der Lösung, bei der die Seitenplatten aus einer nachgiebigen Folie gebildet werden.
[0024] Eine andere Lösung für einen angemessenen Druckausgleich ist in Fig.4 dargestellt,
die von der Lösung gemäß Fig.2 ausgeht, jedoch auch für den Bereich der Lösung gemäß
Fig.3 gelten kann, in dem sich das Isoliermaterial 13 befindet. Die im Bereich, den
bei den Lösungen gemäß Fig.2,3 das Isoliermaterial 13 einnimmt, ungelochten Seitenplatten
11,12 sind dabei aus einem Material und in einer Abmessung gefertigt, das sie dem
Gewicht des Ladegutes widerstehen läßt, was im Regelfall etwa 11/12 der Belastung
aus Ladegut und im Kesselinneren zum Entladen aufzubauenden Überdruck entspricht.
An der Kesselwand sind auf ihrer Innenseite Rohrringe 17,18 verlegt, die vom Bereich
der oberen Kesselscheitellinie bis in die Bereiche der vertikalen Stege 10 reichen.
Sie sind in angemessener Anzahl auf die Länge des Kessels verteilt. An ihren oberen
Enden stehen sie über Öffnungen 19 mit dem Kesselinnenraum in Verbindung, wobei den
Öffnungen zugeordnete Filtermatten 20 verhindern, daß Ladegut in die Rohrringe 17,18
gelangt. Im Bereich der Seitenplatten 11,12 sind in den Wänden der Rohrringe 17,18
Öffnungen 21 vorgesehen, so daß der Innenraum des Kessels über die Öffnungen 19, die
Rohrringe 17,18 und die Öffnungen 21, mit den Zylindersegmenten zwischen den Seitenplatten
11,12 und der Zylinderwand in Verbindung steht, ein Druck- und Temperaturausgleich
zwischen dem Kesselinnenraum und diesen Zylindersegmenten gegeben ist, zu beiden Seiten
der Platten 11,12 stets gleiche Drücke und Temperaturen herrschen und die Platten
11,12 entsprechend dünner ausgeführt werden können und eine Temperaturisolierung entfallen
kann.
[0025] Der horizontale Boden 9 kann statt in den Stahltank eingeschweißt auch eingenietet
oder eingeschraubt sein.
1. Einbausatz für einen liegenden, zylindrischen, dem Transport von pulverförmigem
bzw. rieselfähigem Ladegut dienenden Behälter, gekennzeichnet durch zwei symmetrisch
zur unteren Mantellinie angeordnete, zur unteren Mantellinie symmetrisch nach innen
geneigte, mit der Zylinderinnenseite verbundene Seitenplatten (11,12), deren untere
Kanten durch eine zickzackförmige Bodenplatte (9) miteinander verbunden sind, wobei
die Umkehrlinien der Bodenplatte quer zur Zylinderlängsachse verlaufen und im Bereich
der unteren Umkehrlinien Bodenöffnungen (5) angeordnet sind, an die sich die Zylinderwand
durchsetzende Austragvorrichtungen anschließen.
2. Einbausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (9) mit
Luftdurchtrittsöffnungen versehen ist, durch die dem durch die Austragvorrichtungen
austretenden Ladegut zur Erleichterung des Austrittes aus dem Behälter Luft zugemischt
wird, um ein von Feststoffen des Ladegutes gleichmäßig durchsetztes Fluid zu erhalten.
3. Einbausatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenplatten (11,12)
im Bereich der Bodenplatte (9) mit entsprechenden Luftdurchtrittsöffnungen versehen
sind.
4. Einbausatz nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtheit der
Luftdurchtrittsöffnungen in Sektionen (9b,9c) unterschiedlicher Strömungsbedingungen
unterteilt ist.
5. Einbausatz nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
in Platten vorgesehen sind, die aus zwei Deckplatten mit vorzugsweise gleichachsig
angeordneten Löchern bestehen, zwischen denen eine Einlage aus einem Material mit
einer extremen Vielzahl von Luftführungska- ' nälen angeordnet ist.
6. Einbausatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage eine gewebte
oder vliesartige Faserbahn ist.
7. Einbausatz nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
in Platten aus permporösem Sintermaterial, beispielsweise Keramik angeordnet sind.
8. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf die
Bodenplatte (9) im Bereich der oberen Umkehrlinien Behälterunterteilungswände aufgesetzt
sind, die mehrere von einander getrennte oder miteinander in Verbindung stehende Behältersektionen
schaffen.
9. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderabschnitte
zwischen der Behälterwand und den Seitenplatten (11,12) Stützelemente (13) für die
Seitenplatten aufnehmen.
10. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderabschnitte
zwischen der Behälterwand und den Seitenplatten (11,12) ein temperaturisolierendes
Material (13) aufnehmen.
11. Einbausatz nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderabschnitte
zwischen der Behälterwand und den Seitenplatten (11,12) mit einem temperaturisolierenden
Starrschaum (13) ausgeschäumt sind.
12. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderabschnitte
zwischen der Behälterwand und den ungelochten Seitenplatten (11,12) bzw. ungelochten
Seitenplattenabschnitten Luftkammern bilden, die an den Kesselinnenraum angeschlossen
sind, um einen Druck- und Temperaturausgleich zwischen Kesselinnenraum und Zylinderabschnitten
zu bewirken.
13. Einbausatz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen
den Zylinderabschnitten und dem Kesselinnenraum durch an der Kesselinnenwand entlang
geführte Rohre (17,18) erfolgt.
14. Einbausatz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in die Öffnungen (19),
mit denen die Rohre (17,18) in den Kesselinnenraum münden, Filter (20) eingefügt sind,
um das Eintreten des Ladegutes in die Rohre zu verhindern.
15. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenplatten (11,12) aus unter der Wirkung von Druckluft kontrolliert elastisch nachgiebigem
Material bestehen.
16. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontur der Seitenplatten und der Bodenplatte mit einer folienförmigen Behältereinlage
gebildet wird, auf die einerseits das von der Behältereinlage umschlossene Ladegut,
andererseits Druckluft einwirkt, die kontrolliert in den Bereich zwischen Behälterwand
und Folie eingeführt wird.
17. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekenneichnet durch den nachträglichen
Einbau der Bausatzteile in einen liegenden zylindrischen Behälter, um diesen vom bestimmungsgemäßen
Einsatz des Transportes von Flüssigkeiten zum bestimmungsgemäßen Einsatz des Transportes
von pulverförmigem oder rieselfähigem Ladegut umzurüsten. -
18. Einbausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch den Einbau
der Bausatzteile während des Zusammenbaues eines liegenden zylindrischen, dem Transport
von pulverförmigem oder rieselfähigem Ladegut dienenden Behälters.
19. Verfahren zum Zusammenbau eines Behälters mit einem Einbausatz gemäß Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Schüsse und die Deckel des Behälters vorgefertigt
und dabei die den entsprechenden Behälterabschnitten zugehörigen Teile des Einbausatzes
eingebaut werden und dann die so gebildeten Baugruppen zum Behälter zusammengefügt
werden.