Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Meßeinrichtung für eine mit Einspritzventilen ausgestattete
Brennkraftmaschine zum Erfassen des Spritzbeginns mit einem, von einer Stromquelle
angesteuerten, auf die Düsennadel empfindlichen Weg-Spannungs-Wandlers.
[0002] Aus der DE-OS 30 32 381 sind beispielsweise induktive Geber bekannt, die die zeitliche
Änderung eines Induktivitätswertes erfassen. Figur 4 zeigt eine Darstellung einer
Konstantstromquelle in Reihe zur veränderbaren Induktivität, wobei an die Verbindungsstelle
von Stromquelle und Induktivität ein Inverter angeschlossen ist. Nach der Signalaufbereitung
des Ausgangssignals des Inverters wird mittels eines Komparators der Spritzbeginn
detektiert.
[0003] Die in diesem Zusammenhang verwendeten Stromquellen sind z.B. aus Tietze-Schenk,
Halbleiterschaltungstechnik, 4. Auflage, Seite 53 ff bekannt. Als vorteilhaft erweist
sich insbesondere der Einsatz einer Zenerdiode zur Bestimmung des Basispotentials
des Transistors, so daß die Ansteuerung des Transistors weitgehend unabhängig von
kleinen Betriebsspannungsschwankungen ist.
[0004] Im rauhen Kraftfahrzeugbetrieb haben sich jedoch folgende Nachteile der bekannten
Einrichtung gezeigt:
Infolge von den Temperaturdriften sämtlicher Bauteile der Stromquelle und insbesondere
bei niedrigen Batteriespannungen, wie sie z.B. im Startfall auftreten, arbeitet diese
Stromquelle unbefriedigend. So wird beim Absinken der Batteriespannung auf niedrige
Werte der Transistor der Stromquelle voll durchgeschaltet und alle auf der Versorgungsspannung
befindlichen Störsignale als Nutzsignale ausgewertet.
[0005] Weiterhin erweist es sich als nachteilig, daß die Amplituden der Nutzsignale ein
drehzahlabhängiges Verhalten aufweisen. Hieraus folgt die Notwendigkeit, die für eine
digitale Signalweiterverarbeitung verwendeten Komparatoren mit drehzahlabhängigen
Schwellen auszurüsten, um größere Fehler in der Spritzbeginnbestimmung zu vermeiden.
Derartige mit drehzahlabhängigen Schwellen ausgestattete Komparatoren sind an sich
z.B. aus der DE-OS 24 49 836 bekannt.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung zur Erfassung des Einspritzzeitpunktes mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß durch
die Verwendung einer geregelten und gegen Versorgungsspannungsschwankungen stabilisierten
Stromquelle ein erheblich verbessertes Nutzsignal zu Störsignal-Verhältnis erreicht
wird.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Tatsache, daß die Stromquelle als
Funktion der Drehzahl steuerbar ist. Bei geeigneter Dimensionierung dieser Steuerung
läßt sich eine von der Drehzahl unabhängige Nutzsignalamplitude realisieren.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte Weiterbildung
und Verbesserung der im Haupt- und Nebenanspruch angegebenen Einrichtung zum Erfassen
des Einspritzzeitpunktes möglich. So hat es sich aufgrund von Problemen mit der Verlustleistung
des Transistors als günstig erwiesen, die Stromquelle mit einer Strombegrenzung auszustatten.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele und den zugehörigen Zeichnungen.
Zeichnung
[0010] Es zeigen Figur 1 ein Blockschaltbild, einer Steuereinrichtung einer Dieselbrennkraftmaschine,
Figur 2 ein verfeinertes Blockschaltbild der Auswertestufe des Nadelhubsensors in
zwei Ausführungsbeispielen, Figur 3 ein detailliertes Ausführungsbeispiel der Stromquelle
und Figur 4 mehrere Ausführungsbeispiele der Mittel zur Stabilisierung der Stromquelle
gegen Versorgungsspannungsschwankungen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] In Figur 1 ist mit 10 die Brennkraftmaschine-an sich bezeichnet, zu der ein Luftansaugrohr
11 hin- und ein Abgasrohr 12 wegführt. Die Brennkraftmaschine 10 ist mit einer Abgasrückführleitung
13 überbrückt, so daß das Mischungsverhältnis von Abgas zu Frischluft mittels einer
von einer Abgasrückführungssteuerstufe 14 betätigten Mischklappe 15 eingestellt werden
kann. Der zur Einspritzung notwendige Kraftstoffdruck wird von einer Pumpe 16 aufgebaut,
die ansaugseitig mit einem Tank 17 verbunden ist. Eine Mengensteuerstufe 18 und ein
Spritzbeginnregler 19 liefern die Steuer- bzw. Regelsignale für die Pumpe 16.
[0012] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel dienen als Meßwertaufnehmer ein Drehzahlsensor
24, ein Fahrpedalstellungssensor 20 sowie ein Nadelhubsensor 21. Die Ausgangssignale
des Fahrpedalstellungssensors 20 werden von einer Lasterkennungsstufe 22 ausgewertet,
die ihrerseits ausgangsseitig mit der-Abgasrückführungssteuerstufe 14, der Mengensteuerstufe
18 und dem Spritzbeginnregler 19 verbunden ist. Dem Nadelhubsensor 21 ist eine Auswertestufe
23 nachgeschaltet, die dem Spritzbeginnregler 19 den Spritzbeginn-Istwert liefert.
Der Ausgang des Drehzahlsensors 19 ist.mit der Abgasrückführungsstufe 14, der Mengensteuerstufe
18, dem Spritzbeginnregler 19, der Auswertestufe 23 und der Lasterkennungsstufe 22
verbunden.
[0013] Es hat sich nun gezeigt, daß diese Auswertestufe 23 herkömmlichen Aufbaus nicht unter
allen im Kraftfahrzeug vorkommenen Bedingungen zufriedenstellend arbeitet. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Verbesserung dieser Auswertestufe 23, die in den Ausführungsbeispielen
Figur 2a und 2b detaillierter dargestellt ist.
[0014] Der Nadelhubsensor 21, der in beiden Ausführungsbeispielen Figur 2a und 2b als Induktivgeber
ausgebildet ist, wird von einer Stromquelle 30 bzw. 30' gespeist. Der an der Induktivität
auftretende, kapazitiv ausgekoppelte Spannungsabfall wird von einer Verstärkerstufe
31 invertiert und von einem mit einem Schwellwertschalter versehenen Monoflop 32 bzw.
32' in eine Digitalinformation gewandelt. Im Idealfall sollte die am Nadelhubsensor
21 auftretende Induktionsspannung auf einer, nur durch die Bewegung der Düsennadel
erzeugten zeitlichen Änderung der Induktivität beruhen. Dies setzt jedoch einen konstanten,
bzw. nur sehr langsam zeitlich veränderlichen Stromfluß durch die Induktivität voraus.
Diese Bedingung wird durch die bekannten, in der Kraftfahrzeugelektronik verwendeten
Stromquellen nur beschränkt erfüllt. Gerade in Sondersituationen, wie z.B. beim Absinken
der Versorgungsspannung im Startfall der Brennkraftmaschine sind diese ungeregelten
Stromquellen nicht in der Lage, auf der Versorgungsspannung befindliche Störimpulse
zu unterdrücken. Diese Nachteile werden von der erfindungsgemäßen Anordnung in Figur
3 vermieden.
[0015] Weiterhin ist bekannt, daß das über der Induktivität abgegriffene Signal eine drehzahlabhängige
Amplitude aufweist. Zur Vermeidung von daraus resultierenden Fehlern bei der Spritzbeginnauswertung
ist es erforderlich, bei dem Monoflop 32 anstelle eines konstanten Schwellwertes einen
drehzahlabhängigen Schwellwertschalter zu verwenden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist es, das Drehzahlsignal in dem Sinne zur Steuerung der Strom- quelle 30' zu verwenden,
daß schon das über der Spule abgegriffene Induktionssignal eine drehzahlunabhängige
Amplitude aufweist. Um auch die Amplitudenabhängigkeit von anderen Parametern wie
Temperatur oder auch Geberstreuungen auszuschalten, kann eine Regelung beispielsweise
. des Spitzenwertes oder des Mittelwertes des an der Induktivität ausgekoppelten Spannungsabfalls
durchgeführt werden. In Abhängigkeit vom Wert der ausgekoppelten Wechselspannung liefert
die Stromquelle mehr oder weniger Strom in der Weise, daß die Signalamplitude trotz
Schwankungen der verschiedenen Parameter (Drehzahl, Temperatur, Geberstreuung) einen
konstanten Wert annimmt. Dies hat den Vorteil, daß bei der anschließenden Digitalisierung
des analogen Nutzsignals die Schwelle der Monoflops 32, 32' auf einen festen, nicht
von Exemplar zu Exemplar neu festzulegenden Wert eingestellt werden kann.
[0016] Darüber hinaus ist eine verallgemeinerte, nicht auf die Erfassung des Spritzbeginns
bezogene Anwendungsmöglichkeit dieser Meßeinrichtung denkbar. Die Meßeinrichtung kann
bei allen mit einer Stromquelle angesteuerten Sensoren, so z.B. bei Hall-Sensoren,
Induktiv-Sensoren, NTC-(PTC)-Sensoren oder auch mit Heizelementen konstanter Heizleistung
versehenen Sensoren unabhängig von ihrer Anwendung z.B. als Drehzahlsensor, Klopfsensor,
Temperatursensor oder auch Massendurchflußsensor eingesetzt werden.
[0017] Figur 3 zeigt ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Stromquelle 30, in der die Serienanordnung
aus einem Widerstand 40, einen pnp-Transistor 41 und dem Nadelhubsensor 21 zwischen
Versorgungsspannung und Masse geschaltet ist. Die am Kollektor des Transistors 41
anliegende Ausgangsspannung U
A wird über einen aus einem Widerstand 42 und einem Kondensator 43 bestehenden Tiefpaß
auf den Pluseingang eines Operationsverstärkers 44 geführt. Der Minuseingang des Operationsverstärkers
44 ist mit dem Mittelabgriff eines mit der Versorgungsspannung beaufschlagten Spannungsteilers
aus den Widerständen 45 und 46 verbunden.
[0018] Das über einen Widerstand 47 auf den Minuseingang des Operationsverstärkers 44 rückgekoppelte
Ausgangssignal steuert über einen Widerstand 48 die Basis des Transistors 41. Über
eine noch näher zu beschreibende Kopplungseinrichtung 49 ist die Basis des Transistors
41 mit der Versorgungsspannung verbunden.
[0019] Weitere Mögliche Ausbildungen der Stromquelle sind durch die gestrichelt eingefügten
Bauelemente möglich. Mit 50 und 51 sind Zenerdioden bezeichnet, die parallel zur Koppeleinrichtung
49 und/oder zum Widerstand 46 eingefügt werden können. Weiterhin ist vorgesehen, den
Pluseingang des Operationsverstärkers 44 über einen Widerstand 52 und eine Diode 53
mit einem drehzahlabhängigen Signal zu beaufschlagen.
[0020] Die Funktionsweise der Schaltung von Figur 3 ist im folgenden beschrieben.
[0021] Über den Tiefpaß bestehend aus Widerstand 42 und Kondensator 43 wird der Gleichspannungsanteil
der Ausgangsspannung auf den Pluseingang des Operationsverstärkers 44 rückgekoppelt.
Der Operationsverstärker 44 steuert den Transistor 41 in der Weise an, daß die am
Kollektor anliegende Spannung U
A gleich der am Minuseingang anliegenden, durch den Spannungsteiler aus den Widerständen
45 und 46 erzeugten Referenzspannung ist. Sinkt z.B. die Referenzspannung am Minuseingang
des Operationsverstärkers 44 auf kleinere Werte ab, so wird der Transistor 41 etwas
weiter in den Sperrbereich gesteuert bis U
A wieder den gleichen Wert wie die Referenzspannung besitzt. Dadurch ist gewährleistet,
daß der Transistor selbst bei starken Versorgungsspannungseinbrüchen nicht im durchgeschalteten
Zustand sondern immer im günstigsten Aussteuerungsbereich betrieben wird.
[0022] Zum Schutz des Transistors 41 bzw. des Nadelhubsensors 21 vor Überlast ist eine Strombegrenzung
der Stromquelle vorgesehen. Hierzu dienen die Zenerdiode 50 und/oder die Zenerdiode
51. Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Pluseingang des Operationsverstärkers 44
mit einem drehzahlabhängigen Signal zu beaufschlagen, so daß der in dem Nadelhubsensor
fließende Strom als Funktion der Drehzahl gesteuert wird.
[0023] Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, zwischen die Basis und dem Emitter des
Transistors 41 eine Koppeleinrichtung 49 einzufügen, um die Basis mit der Versorgungsspannung
überlagerten Störimpulsen zu beaufschlagen. Dies hat zur Folge, daß Störimpulse nicht
am Kollektor des Transistors 41 auftreten und eine sichere Nutzsignalauswertung gewährleistet
ist.
[0024] In Figur 4 sind einige Ausführungsbeispiele dieser Koppeleinrichtung 49 wiedergegeben.
Im einfachsten Fall 4a besteht diese Koppeleinrichtung aus einem Kondensator, der
wegen der Niederohmigkeit der Basis recht groß dimensioniert sein sollte und somit
zweckmäßigerweise als Elektrolytkondensator ausgebildet ist.
[0025] In einer anderen Ausführungsform der Koppeleinrichtung 4b wird ein als Impedanzwandler
betriebener Operationsverstärker mit einem dem Ausgang nachgeschalteten Kondensator
verwendet. Es kann in verschiedenen Anwendungsfällen günstig sein, wegen der hohen
Zuverlässigkeit von Operationsverstärkern diese den Elektrolytkondensatoren vorzuziehen.
[0026] Ist der Transistor 41 gemäß Figur 4c als Feldeffekttransistor ausgebildet, so können
wegen der Hochohmigkeit des Gates sehr klein dimensionierte, störsichere und kostengünstige
Kondensatoren zur Kopplung benutzt werden.
[0027] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung zur Erfassung des Einspritzzeitpunktes
wird eine erhebliche Verbesserung des Nutzsignal zu Störsignal-Verhältnisses erreicht.
Selbst in extremen, im Kraftfahrzeugbetrieb jedoch unvermeidbaren Situationen bleibt
die Meßeinrichtung funktionstüchtig. Vorteilhaft erweist sich auch die drehzahlabhängige
Steuerung der Stromquelle, mit der es möglich ist, über den gesamten Drehzahlbereich
der Brennkraftmaschine ein Spritzbeginnsignal mit einer drehzahlunabhängigen Amplitude
zu erzeugen. Im Falle einer geregelten Wechselspannungsstabilisierung des analogen
Nutzsignals läßt sich der Einfluß weiterer Parameter, wie Temperatur, Geberstreuung
usw. auf die Signalamplitude ausschalten, so daß eine Digitalisierung des Nutzsignals
bei gleichbleibender Genauigkeit (kein Zeitfehler durch verschiedene Signalamplituden
bei kohstanter Triggerschwelle der Monoflops) erheblich vereinfacht wird.
1. Meßeinrichtung an einer Brennkraftmaschine zum ständigen Erfassen von Betriebsparametern
mit einem von einer Stromquelle angesteuerten Sensor, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromquelle (30) geregelt ist und Mittel zur Stabilisierung gegen Versorungsspannungsschwankungen
vorgesehen sind.
2. Meßeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromquelle (30) drehzahlabhängig und/oder temperaturabhängig und/oder in Abhängigkeit
von Fertigungsstreuungen des Meßwertsensors (21) gesteuert wird.
3. Meßeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzliche Mittel zur Stabilisierung der Amplitude des Ausgangssignales der Meßeinrichtung
vorgesehen sind.
4. Meßeinrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Stabilisierung gegen Versorgungsspannungsschwankungen das Störsignal auf die
Basis eines Transistors (41) der Stromquelle (30) eingekoppelt wird.
5. Meßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Störsignal mittels
eines Kondensators, vorzugsweise eines Elektrolytkondensators eingekoppelt wird (Figur
4a).
6. Meßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Störsignal mittels
einer Serienschaltung aus einem als Impedanzwandler betriebenen Operationsverstärkers
und einem Kondensator auf die Basis des Transistors (41) eingekoppelt wird (Figur
4b).
7. Meßeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Verwendung
eines Feldeffekttransistors als Transistor (41) das Störsignal mittels eines Kondensators
relativ kleiner Kapazität eingekoppelt wird (Figur 4c).
8. Meßeinrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Meßeinrichtung ein Schwellwertschalter (32) zugeordnet ist, dessen Schaltschwelle
drehzahlabhängig einstellbar ist.
9. Meßeinrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Strombegrenzung Zenerdioden (50, 51) verwendet werden, die die Spannung am
Eingang eines dem Transistor (41) vorgeschalteten Operationsverstärkers (44) und/oder
die Emitter-Basis-Spannung des Transistors (41) begrenzen.