[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Warenabzugseinrichtung für Strickmaschinen,
insbesondere Flachstrickmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Warenabzugseinrichtung für Flachstrickmaschinen, bei der die Stellvorrichtung
mechanisch ausgebildet und der Abzugswalze unmittelbar zugeordnet ist, ist bspw. aus
der DE-PS 1 081 998 bekannt geworden. Diese Warenabzugsvorrichtung arbeitet nach dem
Reibungsprinzip, d.h., die Ware wird von einem Anpresshebel gegen die Abzugswalze
gepresst und dadurch mitgenommen. Die für die Abzugswalze erforderliche Antriebskraft
wird zur Anpassung an den jeweiligen Gestrickanfall mit Gewichten und komplizierten
Gewichtsverstellungen reguliert. Derartige Warenabzugsvorrichtungen sind nicht nur
mechanisch aufwendig und daher teuer, sondern auch raumaufwendig.
[0003] Eine Warenabzugseinrichtung für Strickmaschinen der eingangs genannten Art, d.h.,
bei der die Stellvorrichtung dem Antriebsmotor zugeordnet ist, ist aus der DE-AS 26
31 223 bekannt geworden. Bei dieser bekannten Warenabzugsvorrichtung ist der Antriebsmotor
ein permanentmagneterregter Gleichstrommotor und die Stelleinrichtung u.a. mit einer
Konstantstromquelle und einem Taktgenerator versehen. Die erforderliche Zugspannung
wird durch Änderung der Stromstärke des Ankerstroms eingestellt, was dadurch erfolgt,
daß der Ankerstrom des Antriebsmotors getaktet wird. Diese bekannte Warenabzugsvorrichtung
ist jedoch im wesentlichen nur dazu da, ein gemeinsames gleichmäßiges Auslaufen der
Antriebseinrichtungen für die Strickeinrichtungen und der Warenabzugsvorrichtung zu
gewährleisten, wenn die Antriebseinrichtungen bspw. abgeschaltet werden. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Warenabzugsvorrichtung besteht darin, daß keinerlei Eingangsstörgrößen,
wie bspw. Temperaturerhöhung und dgl. erfasst werden können. Des weiteren ist es nicht
praxisgerecht, neben den anderen Wechselstrom- und Drehstromantrieben für den Warenabzug
eine Gleichstrommaschine zu verwenden, wobei darüber hinaus eine Konstant-Gleichstromquelle
erforderlich ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Warenabzugseinrichtung für Strickmaschinen,
insbesondere Flachstrickmaschinen der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der
es möglich ist, einen Drehstromantrieb zu verwenden und bei diesem die wesentlichsten
Eingangsstörgrößen zu erfassen und auszuregeln. Dies soll mit Hilfe einer kostengünstigen
Schaltung in möglichst genauer Weise erfolgen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Warenabzugseinrichtung für Strickmaschinen, insbesondere
Flachstrickmaschinen der genannten Art durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Warenabzugseinrichtung wird also eine Phasenanschnittsteuerung
verwendet, die nur in einer Phase bzw. in einem Strang des dreiphasig gespeisten Drehfeldmotors
angeordnet ist. Dies ist eine relativ einfache und kostengünstige Maßnahme, die durch
den Sollwert/Istwert-Vergleich auch zu einer genauen Regelung führt, bei der die wesentlichen
Störgrößen erfasst werden. Der Sollwert kann bspw. von einem Rechner kommen, in welchem
die Daten für den Warenabzug in Abhängigkeit von der Gestrickart, von der Bindungsart,
der Warenbreite und dgl. eingegeben sind. Durch die Erfassung der wesentlichen Störgrößen
wird auch eine Rückwirkung des Istwertes des Warenabzugs auf den Motor und damit auf
die Phasenanschnittregelschaltung erreicht, so daß auch aus diesem Grunde eine sehr
genaue Einstell- bzw. Verstellmöglichkeit gegeben ist. Gleichzeitig werden dadurch
auch Netzspannungsschwankungen ausgeglichen.
[0007] Bei einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung weist die
Phasenanschnittregelschaltung einen Eingang für den Istwert des Motorstromes in dem
Strang, in dem die Phasenanschnittregelschaltung angeordnet ist, und einen Eingang
für den Istwert der Temperatur des Motors auf. Hierbei werden die wesentlichen Störgrößen
wie Netzspannungsschwankungen und Temperaturerhöhung im Motor erfasst. Vorteilhaft
hierbei ist, daß diese Istwerte an Meßelementen, -fühlern oder dgl. abgegriffen werden,
die an stationären Teilen des Antriebs angeordnet sind und die deshalb in kostengünstiger
Weise herstellbar und einbaubar sind und zuverlässig arbeiten.
[0008] Gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung weist
die Phasenanschnittregelschaltung einen Eingang für den Istwert des Drehmomentes des
Motors auf. Dieses Ausführungsbeispiel bedeutet zwar die technisch bessere Lösung,
da hierbei sämtliche Eingangsstörgrößen erfasst und ausgeregelt werden können, jedoch
ist die praktische Konstruktion etwas aufwendiger, da die Drehmomenterfassung an der
sich drehenden Motorabtriebswelle erfolgt.
[0009] Die Sollwertvorgabe kann entweder analog oder digital erfolgen. Wird nach dem effektiv
auftretenden Drehmoment am Motor ausgeregelt, so kann es zweckmäßig sein, den Drehmomentbereich
in eine Vielzahl von bspw. 30 Einzeldrehmomente aufzuteilen, aus denen dann der Wert
ausgewählt wird, der der digitalen Sollwertvorgabe entspricht.
[0010] Der Warenabzug muß nicht nur auf die Gestrickart, die Bindungsart, die Warenbreite
und dgl. einstellbar sein, sondern es muß auch berücksichtigt werden, daß die Warenabzugsrolle
aus dem Stillstand, z.B. dann, wenn kein Drehmoment vorgegeben war, wieder in Drehung
versetzt werden muß. Dabei ist das Losreißmoment zu überwinden, das durch den Andruck
der Anpresswalze oder -rollen an die Warenabzugswalze verursacht wird.
[0011] Um ein problemloses Anlaufen aus dem Stillstand bzw. Beschleunigen des Antriebsmotors
ohne Verzögerung zu gewährleisten, ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung die Phasenanschnittregelschaltung mit einem Eingang für einen zu überlagernden
Strickumkehrimpuls zum kurzzeitigen Erhöhen des Drehmomentes, d.h. zum Anschieben
des Antriebsmotors bei einem geringen Soll-Drehmoment versehen. Dieser Strickumkehrimpuls
kann nach Dauer und Höhe einstellbar oder konstant sein. Zweckmäßigerweise ist er
konstant vorhanden, und zwar in einer Höhe, die ihn nur dann zur Wirkung kommen läßt,
wenn der Antriebsmotor im Drehzahlbereich nahe Null betrieben wird. Ist allerdings
eine Sollwertvorgabe bezüglich des Drehmomentes von Null vorgegeben, dann wird dieser
Strickumkehrimpuls ausgeblendet und erst dann wieder eingeblendet, wenn die Drehmoment-Sollwertvorgabe
größer Null ist.
[0012] Von dem vorgenannten Anlaufen des Antriebsmotors aus dem Stillstand während des Betriebes
der gesamten Flachstrickmaschine ist dasjenige zu unterscheiden, das aufgrund eines
Abschaltens der Flachstrickmaschine wegen eines Defektes, z.B. eines Garnreißens o.dgl.,
erfolgt. Normalerweise würde nach einem Wiedereinschalten der Flachstrickmaschine
der Antriebsmotor der Warenabzugseinrichtung sofort auf volles Solldrehmoment hochgefahren
werden, was jedoch den Nachteil hat, daß das Gestrick zu sehr gezogen wird, erstens
weil in diesem Moment keine neue Reihe gestrickt worden ist und zweitens weil eine
derartige Regelung zu Überschwingungen und damit zu einem kurzzeitig noch höheren
Drehmoment führt. Um diesen Nachteil zu vermeiden ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
ein Schaltkreis, vorzugsweise in der Phasenanschnittregelschaltung vorgesehen ist,
der ein langsames Hochlaufen des Antriebsmotors auf den vorgegebenen Sollwert aus
dem Stand nach einem Wiedereinschalten der Maschine bewirkt. Dadurch ist verhindert,
daß das Gestrick in einem solchen Fall, insbesondere bei mittleren und großen Drehmomentsollwertvorgaben,
zu sehr gedehnt wird.
[0013] Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung
zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer Warenabzugseinrichtung
mit zugeordneter Stellvorrichtung,
Figur 2 die Schaltungsanordnung einer Stellvorrichtung für die Warenabzugseinrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figur 3 die Schaltungsanordnung einer Stellvorrichtung für die Warenabzugseinrichtung
gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, und
Figur 4 das Diagramm einer Drehmomentkennlinie.
[0014] Die erfindungsgemäße Warenabzugseinrichtung 11, die mit einer unmittelbar auf einen
Antriebsmotor 12 wirkenden elektrischen Stellvorrichtung 13 oder 13' versehen ist,
dient dazu, den Warenabzug sowohl an die Strickart, d.h. an die Gestrickart, Bindungsart
und dgl., als auch an die Anzahl der Nadeln, d.h. an die Warenbreite anzupassen, um
dabei eine feinfühlige Regelung vornehmen zu können. Dies soll unabhängig von äußeren
Störeinflüssen, wie bspw. Netzspannungsschwankungen, Temperaturerhöhungen im Motor
und dgl. erfolgen.
[0015] Figur 1 zeigt in schematischer Weise eine Warenabzugseinrichtung 11. Aus den Nadelbetten
16 gelangt die Ware 14 in bspw. die senkrechte Fallinie nach unten und trifft tangential
auf eine Abzugswalze 17. Diese wird über bspw. einen Antriebsriemen 18 von dem Antriebsmotor
12 angetrieben. Gegen die Abzugswalze 17 sind über ihre Länge gleichmäßig verteilt
angeordnete Anpressrollen 21 in nicht dargestellter Weise gedrückt, wobei zwischen
der Abzugswalze und den Anpressrollen 21 die Warenbahn 14 geführt und umgelenkt ist.
Die Warenbahn 14 gelangt entweder in eine Warenwanne 22 oder auf eine nicht dargestellte
Warenaufwickelvorrichtung. Der Antriebsmotor 12 ist an eine Drehstrom-Spannungsquelle
23 dreiphasig angeschlossen, wobei in einer Phase bzw. in einem Strang (bspw. in der
Phase R) die elektrische Stellvorrichtung 13 oder 13' zum Verstellen der Zugkraft
des Warenabzugs, d.h. des Drehmomentes des Motors in Abhängigkeit von einem gegebenen
Sollwert und unter Ausregelung von Störgrößen angeordnet ist. Der Antriebsmotor 12
ist ein dreiphasig betriebener Asynchronmotor mit Kurzschlußläufer, dessen dreiphasige
Ständerwicklung in Stern geschaltet ist, wobei der Sternpunkt floated, also nicht
festgelegt ist.
[0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen Ausführungsbeispiele der elektrischen Stellvorrichtung
13 bzw. 13', die im Strang R der dreiphasigen Zuleitung zum Antriebsmotor 12 angeordnet
ist. Die Stellvorrichtung 13 besitzt eine Phasenanschnittregelschaltung 26 bzw. 26',
die sich im Zuge der Phase R befindet und die abhängig von einem Sollwert die Größe
der in dieser Phase R dem Antriebsmotor 12 zuzuführende bzw. zugeführte Spannung betragsmäßig
dadurch bestimmt, daß in jeder positiven und/oder negativen Halbwelle der Wechselspannung
ein bestimmter Winkelbereich unterdrückt wird. Der Sollwert, der an den Eingangsklemmen
27 der Phasenanschnittregelschaltung 26 oder 26' zugeführt wird, stammt bspw. aus
einem Rechner, der abhängig von der Gestrickart und der Anzahl der Nadeln die Größe,
d.h. Geschwindigkeit und Zugkraft des Warenabzugs bestimmt. Beiden Ausführungsbeispielen
der Figuren 2 und 3 ist ferner gemeinsam, daß die Phasenanschnittregelschaltung 26
bzw. 26' der Stellvorrichtung 13 bzw. 13' mit einem Eingang 28 versehen ist, dem der
Sternpunkt 29 der in Stern geschalteten Ständerwicklung 31 zugeführt wird. Des weiteren
ist ein Eingang 32 vorgesehen, über den ein Strickumkehrimpuls potentialfrei zugeführt
wird, dessen Funktion weiter unten näher beschrieben wird. Die Eingänge für die erfassten
Istwerte des Antriebsmotors 12 sind bei den beiden Ausführungsbeispielen gemäß den
Figuren 2 und 3 unterschiedlich.
[0017] Beim in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Phasenanschnittregelschaltung
26 der Stellvorrichtung 13 zwei Istwert-Eingänge 33 und 34, von denen dem einen der
Istwert der Motortemperatur und dem anderen der Istwert des Strangstromes in der Phase
R bzw. ein davon abgeleiteter Wert zugeführt wird. Der Istwert für die Motortemperatur
wird von einem Temperaturmeßfühler 36 abgenommen, der im Ständer des Antriebsmotors
12, also nahe der Ständerwicklung 31 angeordnet ist. Der Istwert für den Strangstrom
in der Phase R wird als Spannungsabfall an einem Widerstand 37 abgenommen, der in
der Phase R angeordnet ist.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist die Phasenanschnittregelschaltung 26' der
Stellvorrichtung 13' mit einem einzigen Istwerteingang 39 versehen, dem der Istwert
des Drehmomentes des Antriebsmotors 12 zugeführt wird. Der Drehmoment-Istwert wird
an einem Drehmomentfühler 41 abgenommen, der an der Abtriebswelle 42 vom Antriebsmotor
12 zur Abzugswalze 17 angeordnet ist. r
'
[0019] Die Funktion der Stellvorrichtungen 13, 13' beider Ausführungsbeispiele ist folgende:
Entsprechend einem bestimmten vorgegebenen Sollwert hinsichtlich der Geschwindigkeit
und der Kraft des Warenabzugs und damit des Drehmomentes an der Abtriebswelle 42 des
Antriebsmotors 12 erfolgt ein bestimmter von der Schaltung 26, 26' bewirkter Anschnitt
der Phase R, so daß in dieser Phase dem Antriebsmotor 12 eine bestimmte gegenüber
der angelegten Spannung reduzierte Spannung zugeführt wird. Mit einer Änderung des
vorgegebenen Sollwerts erfolgt entsprechend eine Änderung des Phasenanschnitts und
damit eine Änderung in der Motorspannung der Phase R, was eine Drehzahl- bzw. Drehmomentänderung
des Motors 12 zur Folge hat. Ergeben sich bei gleichbleibender Sollwertvorgabe Änderungen
in den sonstigen inneren und äußeren Daten, so werden diese entweder über eine Änderung
des Strangstromes und/oder der Motortemperatur oder der Drehmomentabgabe, was von
Speisespannungsschwankungen, Raumtemperaturänderungen, Belastungsänderungen und dgl.
herrühren kann, erfasst und den betreffenden Eingängen der Phasenanschnittregelschaltung
26, 26' zugeführt. Dort erfolgt ein Vergleich mit der Sollwertvorgabe, was eine Änderung
des Phasenanschnitts und damit eine Änderung der Drehmomentabgabe am Antriebsmotor
12 zur Folge hat. Wird nun mit sehr wenigen Nadeln d.h. sehr schmalen Gestrickstücken
gearbeitet, so wird ein Drehmoment-Sollwert für den Warenabzug von nahe Null vorgegeben.
Um nun ein erneutes Beschleunigen bzw. Wiederanfahren des Antriebsmotors 12 aus dieser
sehr geringen Drehgeschwindigkeit bzw. aus dem Stand (Drehmoment Null) heraus ohne
Verzögerung zu ermöglichen, ist der Strickumkehrimpuls vorgesehen, der dem Eingang
23 zugeführt ist. überlagerte Dieser Strickumkehrimpuls dient zum kurzzeitigen Erhöhen
des Drehmomentes, also als Anschiebeimpuls für den Motor 19 und kann der Dauer und
Höhe nach einstellbar sein. Dieser Strickumkehrimpuls kann ständig angelegt sein,
wobei er jedoch dann nur von einer Höhe ist, die es gewährleistet, daß dieser Impuls
nur dann zur Wirkung kommt, wenn eine Sollwertvorgabe bezüglich des Drehmomentes im
Bereich von Null erfolgt, d.h., daß dieser überlagerte Impuls dann keine Rolle spielt,
wenn die Drehmoment-Sollwertvorgabe höher ist, als bspw. diejenige, welche zur Überwindung
der Losreißkraft erforderlich ist. Des weiteren sind jedoch Maßnahmen vorgesehen,
um diesen Strickumkehrimpuls dann zu unterdrücken, wenn die Drehmoment-Sollwertvorgabe
gleich Null ist, da dann kein Anschieben des Antriebsmotors 12 erfolgen soll. Der
Strickumkehrimpuls erscheint dann wieder, wenn der Umkehrpunkt erreicht wird. Es ist
selbstverständlich auch möglich, den Strickumkehrimpuls stets nur dann zur Wirkung
kommen zu lassen, wenn er zum kurzzeitigen Anschieben benötigt wird. Außer im Bereich
der Umkehrpunkte der Schlitten kommt dieser Anschiebeimpuls auch dann zur Wirkung,
wenn relativ kleine Drehmomente als Sollwert vorgegeben ist, bspw. dann, wenn die
Warenbreite sehr gering ist.
[0020] Die Sollwertvorgabe kann entweder analoger oder digitaler Art sein. Im Falle einer
digitalen Sollwertvorgabe, wie bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel,
wird die in Figur 4 dargestellte Drehmomentenkurve in bspw. 30 Skalenteile unterteilt,
wobei die betreffenden digitalen Werte unmittelbar dem Skalenteil gleicher Nummer
und damit einem bestimmten Drehmoment entspricht.
[0021] Der Antriebsmotor 12 besitzt außerdem, was allerdings in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, eine mechanische Rücklaufsperre in Form eines Drehklinkengesperres, um zu verhindern,
daß bei ausgeschaltetem Motor oder bei Spannungsausfall der Zug der Warenbahn den
Motor zurückdreht.
[0022] Des weiteren ist in ebenfalls nicht dargestellter Weise die Warenabzugseinrichtung
11 mit einer überwachungsvorrichtung versehen, die die maximal zulässige Drehgeschwindigkeit
der Abzugswalze 17 bzw. der Abtriebswelle 42 des Antriebsmotors 12 überwacht. Bspw.
ist Teil dieser überwachungsvorrichtung ein an der Abzugswalze 17 befestigter Nocken,
der mit einem ortsfesten Schalter mit Zeituhr zusammenwirkt. Dreht sich die Abzugswalze
17 und damit der Nocken zu schnell, so wird dies von dem mit der Zeituhr versehenen
Schalter erfasst, was ein Abschalten des Antriebsmotors 12 bzw. der gesamten Strickmaschine
zur Folge hat. Dieses zu schnelle Drehen kann dann erfolgen, wenn das Gestrick herabfällt,
also kein Warenabzug mehr stattfindet.
[0023] Von dem oben genannten Anlaufen des Antriebsmotors 12 aus dem Stillstand während
des Betriebes der gesamten Flachstrickmaschine ist dasjenige zu unterscheiden, das
aufgrund eines Abschaltens der Flachstrickmaschine wegen eines Defektes, z.B. Herabfallen
des Gestrickes, Garnreißen o.dgl., erfolgt. Normalerweise würde nach einem Wiedereinschalten
der Flachstrickmaschine der Antriebsmotor der Warenabzugseinrichtung sofort auf volles
Solldrehmoment hochgefahren werden, was jedoch den Nachteil hat, daß das Gestrick
zu sehr gezogen wird, erstens weil in diesem Moment keine neue Reihe gestrickt worden
ist und zweitens weil eine derartige Regelung zu Oberschwingungen und damit zu einem
kurzzeitig noch höheren Drehmoment führt. Um dies zu verhindern, ist in der Phasenanschnittregelschaltung
26, 26' ein Schaltkreis vorgesehen, der ein langsames Hochlaufen der Abzugswalze 17
bzw. von deren Antriebsmotor 12 auf das für diesen Betriebszustand vorgegebene Solldrehmoment
aus dem Stand dann ermöglicht, wenn die Flachstrickmaschine wieder eingeschaltet wird
und damit beispielsweise ein Wiedereinschaltimpuls auftritt. Bei diesem Hochlaufen
wird der Phasenanschnittwinkel bis zum vorgegebenen Nenn- bzw. Sollwert langsam gesteigert,
sodaß nicht nur das Drehmoment langsam an den Sollwert herangeführt, sondern auch
ein überschwingen verhindert ist. Dies ist insbesondere bei einer momentanen Sollwertvorgabe
in mittleren und höheren Drehmomentbereichen wichtig.
1. Warenabzugseinrichtung für Strickmaschinen, insbesondere Flachstrickmaschinen,
mit einem Antriebsmotor und einer zugeordneten Stellvorrichtung zum Verstellen der
Abzugskraft des Antriebsmotors, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (12)
in anfich bekannter Weise ein dreiphasig betriebener Drehfeldmotor ist und daß die
Stellvorrichtung (13, 13') durch eine einphasige Phasenanschnittregelschaltung (26,
26') gebildet ist, die mit Eingängen (27, 28, 32 bis 34, 39) für die Sollwertvorgabe
und für mindestens einen am Antriebsmotor (12) abgenommenen Istwert versehen ist.
2. Warenabzugseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenanschnittregelschaltung
(26) einen Eingang (33) für den Istwert des Motorstromes in dem Strang (R), in dem
die Phasenanschnittregelschaltung (26) angeordnet ist, und einen Eingang (34) für
den Istwert der Temperatur des Motors (12) aufweist.
3. Warenabzugseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Istwert
des Motorstromes von einem Widerstand (37) abgenommen ist, der im mit der Phasenanschnittregelschaltung
(26) versehenen Strang (R) angeordnet ist, und der Istwert für die Motortemperatur
von einem im Ständer des Motors (12) angeordneten Temperaturfühler (36) abgenommen
ist.
4. Warenabzugseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenanschnittregelschaltung
(26') einen Eingang (39) für den Istwert des Drehmoments des Motors (12) aufweist.
5. Warenabzugseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Istwert
für das Drehmoment an der Motorwelle (42) abgenommen ist.
6. Warenabzugseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehfeldmotor (12) ein mit einem Kurzschlußläufer versehener Asynchronmotor
ist, bei dem der Sternpunkt (29) der Ständerwicklung (31) floated und als Eingang
(32) in die Phasenanschnittregelschaltung (261) geführt ist.
7. Warenabzugseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei digitaler
Sollwertvorgabe des Drehmomentes jeweils ein Wert aus einem durch eine Vielzahl von
bspw. 30 Einzeldrehmomenten vorgegebener Drehmomentbereich ausgewählt ist.
8. Warenabzugseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenanschnittregelschaltung (26, 26') mit einen Eingang (32) für einen zu
überlagernden Strickumkehrimpuls zum kurzzeitigen Erhöhen des Drehmomentes des Antriebsmotors
(12) bei einem geringen Soll-Drehmoment versehen ist.
9. Warenabzugseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Überwachungsvorrichtung für die maximale Drehgeschwindigkeit der Abzugswalze
(17) vorgesehen ist.
10. Warenabzugseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmotor (12) mit einer vorzugsweise mechanischen Rücklaufsperre versehen
ist.
11. Warenabzugseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schaltkreis, vorzugsweise in der Phasenanschnittregelschaltung (26, 26') vorgesehen
ist, der ein langsames Hochlaufen des Antriebsmotors (12) auf den vorgegebenen Sollwert
aus dem Stand nach einem Wiedereinschalten der Maschine bewirkt.