[0001] Die Erfindung betrifft eine Tastschalteinrichtung gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
[0002] Bei einem bekannten Tastschalter dieser Art (DE-GM 78 03 964) ist auf einem Träger
eine Folie mit aufgedruckten Leiterzügen und Schaltkontaktflächen vorgesehen. Auf
der bedruckten Folie liegt eine Abstandsscheibe auf, welche im Bereich der Kontaktflächen
Durchbrüche aufweist. Eine Abdeckscheibe mit ausgeformten Schaltdomen und an der Innenseite
aufgetragenen Leiterzügen überdeckt die Abdeckplatte so, daß die Schaltdome im Bereich
der Durchbrüche bzw. der Schaltkontaktflächen liegen. Die Leiterzüge sind an frei
zugängliche Steckkontaktflächen geführt, über welche äußere, in einem den Tastschalter
aufnehmenden Gehäuse angeordnete Schaltelemente anschließbar sind. Bei diesem Aufbau
ist für jede Schaltkontaktfläche eine eigene Steckkontaktfläche erforderlich, wobei
die daran anzuschließenden äußeren Schaltelemente über entsprechende Verbindungsleitungen
anzuschließen sind. über die teilweise sehr langen Verbindungsleitungen besteht dann
die Gefahr der Einstrahlung von Störsignalen, die eine entsprechende Entstörbeschaltung
erfordert. Abgesehen vom technischen Aufwand geht dadurch auch Steuerleistung verloren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tastschalter gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs zu schaffen, der neben den einfachen Ein-Aus-Schaltvorgängen
auch Zusatzfunktionen wie Entkoppeln oder Entprellen von einzelnen Schaltkontaktstrecken
Auswerten, Verarbeiten sowie Ausgeben von eingegebenen Daten ermöglicht und dabei
als eine Einheit ausgebildet ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale
des ersten Anspruchs.
[0005] Bei einer Ausgestaltung gemäß der Erfindung lassen sich den einzelnen Kontakten bereits
auf dem diese Kontakte aufnehmenden Träger Schaltelemente zuordnen, die im Bezug auf
den Schaltvorgang eine technische Intelligenz einbringen. So wird bei Anwendung von
Entkopplungsdioden auch bei der Betätigung mehrerer Tasten eine sichere Signalerkennung
gewährleistet. Da diese Entkopplungsdioden unmittelbar mit den Leiterzügen des Trägers
verbunden werden können, wird eine beträchtliche Verminderung der Schaltkapazitäten
erreicht, die sonst durch lange äußere Zuleitungen unvermeidbar sind. Hierdurch wird
auch die Zuverlässigkeit erhöht und der Herstellungaufwand vermindert. Daneben können
als Schaltelemente auch Entprellschaltungen oder Schaltungen zur Auswertung, Verarbeitung
sowie zum Ausgeben von über die Kontaktflächen eingegebene Daten unmittelbar mit dem
Träger und den darauf vorgesehenen Leiterzügen verbunden werden. Diese Schaltelemente
sind gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung als Filmschaltelemente ausgebildet. Das
sind Dioden, Widerstände, integrierte Schaltungskreise oder Prozessoren, die auf einem
dünnen, gegebenenfalls elastischen filmartigen Substrat aufgebaut und kontaktiert
sind. Derartige Filmschaltelemente sind sehr flach und lassen daher den Aufbau von
Tastschaltern in sehr flacher Bauart zu. Mit einem so ausgestalteten Tastschalter
können daher bereits weitgehend aufbereitete Schaltsignale an äußere Schaltelemente
abgegeben werden. Da die Schaltkontaktflächen der einzelnen Schalter bei einem Mehrfachtastschalter
im Hinblick auf die Bedienung von Hand entsprechend große Abstände aufweisen müssen,
kann der dazwischen liegende frei Raum für die Unterbringung der Schaltelmente verwendet
werden. Es ergeben sich dadurch sehr kurze elektrische Verbindungen zwischen den Kontaktflächen
und den Anschlüssen der Schaltelemente. Die Schaltelemente können durch elektrisch
leitende Kleber oder durch Bondern mit den Leiterzügen kontaktiert werden. Um einen
in sich planen Aufbau zu erreichen, kann auf die mit den Leiterzügen und den Schaltelementen
belegte Seite des Trägers eine Abstandsscheibe aufgelegt werden, die im Bereich der
Schaltkontaktflächen und im Bereich der Schaltelemente entsprechend bemessene Durchbrüche
aufweist. Eine darauf aufzulegende Abdeckplatte, die gegebenenfalls mit Gegenkontakten
versehen sein kann, wird dann über ihre Fläche gleichmäßig unterstützt. Dabei kann
die Abdeckplatte gleichzeitig einen mechanischen Schutz für die empfindlichen Filmschaltelemente
bilden, so daß mechanische Kräfte oder Feuchtigkeit nicht darauf einwirken können.
Andererseits können die die Filmschaltelemente umgebenden Durchbrüche auch als Gießumrandung
für einzugießendes Gießharz dienen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0008] Auf einen Träger 1, der als Folie ausgebildet sein kann, sind Schaltkontaktflächen
2 sowie Leiterzüge 3 aufgebracht.
[0009] Die paarweise angeordneten Kontaktflächen 2 sind gegenseitig mit einem Abstand angeordnet,
wie er für eine sichere Bedienung von Hand erforderlich ist. Auf die mit den Schaltkontaktflächen
2 versehene Seite des Trägers 1 sind noch Schaltelemente 4, 5, 6 aufgesetzt, wobei
das Schaltelement 4 beispielsweise Entkopplungsdioden und Entprellschaltungsmittel
enthalten kann, während das Schaltelement 5 ein Prozessor mit Eingabe- und Ausgabeleitungen
sein kann, der das LCD- oder ein anderes Anzeigeelemente 6 ansteuert. Außerdem können
von einzelnen Schaltkontaktflächen 2 oder Schaltelementen 4, 5, 6 Leiterzüge zu Anschlußflächen
führen, die mit äußeren Schaltelementen zu verbinden sind.
[0010] Die Schaltelemente 4, 5, 6 sind als Filmschaltelemente ausgebildet und weisen dadurch
eine Höhe auf, die lediglich eine zehntel Millimeter beträgt. Aufgrund der geringen
Höhe der Filmschaltelemente 4,5 6 kann der Träger 1 entsprechend geformte Ausnehmungen
aufweisen, welche diese Filmschaltelemente aufnehmen. Um jedoch die Stabilität des
Trägers 1 nicht zu vermindern, werden die Filmschaltelemente 4, 5, 6 auf die mit den
Leiterzügen 3 versehene Seite aufgelegt und darauf festgesetzt. Das kann über die
Verbindung der entsprechenden Leiterzüge mit den Anschlüssen der Filmschaltelemente
erfolgen, wozu elektrisch leitende Kleber verwendet werden können. Es kann jedoch
auch die Bonder-Technik angewandt werden, bei der die elektrische Verbindung über
dünne Drähte erfolgt. Die Filmschaltelemente 4, 5, 6 sind dann mit gegenseitigem Abstand
voneinander angeordnet, so daß in einer auf den Träger aufzulegenden Abdeckscheibe
7 den einzelnen Filmschaltelementen angepaßte Durchbrüche 8 mit dazwischenstehenden
Stegen 9 vorgesehen werden können. Die Stärke der Abdeckscheibe 7 ist dabei vorzugsweise
etwas größer als die der Filmschaltelemente 4, 5, 6, damit eine auf die Abstandsscheibe
7 aufzulegende Abdeckscheibe 10, die mit Druckkräften belastet werden kann, nicht
auf die Filmschaltelemente einwirken kann.
[0011] Die Abdeckscheibe -10 ist mit Schaltlaschen 11 versehen, welche deckungsgleich zu
den paarig angeordneten Schaltkontaktflächen 2 liegen. Damit die Schaltlaschen 11
in Kontakt mit den Schaltkontaktflächen 2 gebracht werden können, sind in der Abdeckscheibe
7 in entsprechender Anordnung Ausnehmungen 12 vorgesehen. Die Abstandsscheibe 7 wie
die Abdeckscheibe 10 sind vorzugsweise ebenfalls als Folien ausgebildet. Die Abstandsscheibe
7 erfüllt hierbei nicht nur den Zweck, die Schaltlaschen 11 mit ihren Gegenkontakten
und gegebenenfalls dafür vorgesehenen Leiterzügen elektrisch von den Leiterzügen 3
und den Schaltkontaktflächen 2 zu isolieren, sie dient gleichzeitig auch zur Entlastung
der Filmschaltelemente 4, 5, 6 vor mechanischen Druckkräften, die auf die Abdeckscheibe
10 einwirken. Zusätzlich wirken die Durchbrüche 8 in der Abstandsscheibe 7 auch als
Gießform, wenn die Filmschaltelemente durch Gießharz auf dem Träger 1 festgesetzt
werden. Im Bereich des optischen Schaltelementes 6 ist es dabei zweckmäßig, das Gießharz
über seine dem Träger 1 abgewandte Seitenfläche stehen zu lassen, weil dann durch
das durchsichtige Gießharz die Ablesbarkeit erhöht wird. Das Gießharz kann auch gefärbt
werden, wenn das optische Schaltelement 6 selbst Licht aussendet und bei mehreren
Anzeigen unterschiedliche Leuchtanzeigen erreicht werden sollen. Vorzugsweise wird
die durchsichtige Abdeckscheibe auf das noch flüssige Gießharz aufgelegt, um auch
hier Reflektionen an Trennschichten unterschiedlich dichter Medien zu vermeiden.
[0012] Auf die Abdeckscheibe 10 ist im übrigen eine Abschlußscheibe 13 aufgesetzt, die mit
nach außen ausgeformten, elastisch niederdrückbaren und vorzugsweise mit einer Schnappfunktion
ausgestatteten Schaltdomen 14 im Bereich der Schaltlaschen 11 ausgerüstet ist. Die
in sich einstückige Abschlußscheibe 13 schirmt die Schaltstrecken 2, 11 und die Filmschaltelemente
4, 5, 6 gegen Feuchtigkeit und Schmutz ab und kann mit Zeichen versehen sein, die
Aufschluß über die Funktion der jeweiligen Schaltstrecke geben. Dabei können beispielsweise
über das mit einem Microprozessor ausgestattete Filmschaltelement 5 Auswerktefunktionen
ausgeübt oder Rechenprozesse durchgeführt werden, die nachgeschalteten äußeren Schaltelementen
entsprechende Steuersignale übermitteln. Der Tastschalter kann soweit nicht nur einfache
Ein-Aus-Schaltsignale der einzelnen Kontaktanordnungen 2, 11 sondern bereits aufbereitete
Schaltsignale abgeben, die sonst nur über außen angeschlossene Schalteinrichtungen
erreicht werden.
1. Tastschalter mit einem Träger, auf dem Leiterzüge und Schaltkontaktflächen aufgebracht
sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Träger ( 1 wenigstens ein Schaltelement
(4,5,6) angeordnet ist, das mit Leiterzügen (3) verbunden ist.
2. Tastschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement ein
Filmschaltelement ist.
3. Tastschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement
(4,5,6) auf die mit den Schaltkontaktflächen ( 2 ) vesehene Seite des Trägers ( 1
) aufgesetzt ist.
4. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger ( 1 ) im Bereich des Schaltelementes eine Ausnehmung aufweist, in welche
das Schaltelement zumindest teilweise eingesetzt ist.
5. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Träger ( 1 ) eine Abstandsscheibe (7) aufgelegt ist, die im Bereich der
Kontaktflächen (2) und des Schaltelementes (4,5,6) Durchbrüche (8) aufweist.
6. Tastschalter nach Anspruch t oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (4,5,6) auf der dem Träger (1) abgewandten Seite von einer Abdeckscheibe
(10) überdeckt ist.
7. Tastschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (10)
mit Gegenkontakten (11) versehen ist.
8. Tastschalter nach Anspruch 4 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß im Durchbruch (8) das Schaltelement (4,5,6) mittels Gießharz festgelegt ist.
9. Tastschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießharz das Schaltelement
an seiner dem Träger (1) abgewandten Seitenfläche überdeckt und durchscheinend ist,
und daß das Schaltelement ein optisches Anzeigeelement (6) ist.
10. Tastschalter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießharz
gefärbt ist.
11. Tastschalter nach Anspruch 8 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckscheibe (10) auf das noch flüssige Gießharz aufgelegt und durchscheinend
ausgebildet ist.
12. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) und/oder die Abstandsscheibe (7) und/oder die Abdeckscheibe (10)
Folien sind.
13. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltelemente (4,5,6) durch elektrisch leitfähigen Kleber oder durch Bondern
mit Leiterzügen (3) verbunden sind.
14. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schaltelement (4) Entkopplungsdioden enthält, die an Schaltkontaktflächen
(2) angeschaltet sind.
15. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schaltelement (5) einen Microprozessor enthält, der eine Auswerteschalteinrichtung
aufweist, an Schaltkontaktflächen (2) angeschlossen ist und an auf dem Träger (1)
vorgesehene Ausgabeleitungen angeschlossen ist.
16. Tastschalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Microprozessor
einen Computer enthält.
17. Tastschalter nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß Ausgänge des
Microprozessors mit dem optischen Anzeigeelement (6) verbunden sind.
18. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite des Trägers (1) mit einem Kleber beschichtet ist.
19. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) ohne Versteifungsplatte ausgebildet ist.
20. Tastschalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufbau äußerst flach ist.