[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einer Beschlag für einen zumindest kippbaren und parallelabstellbaren
Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., mit einem mittels eines Betätigungsorgans
bedienharen Verschlußgestänge des Flügels, das sich vom Betätigungsorgan aus wenigstens
entlang dem unteren Flügelende erstreckt. Parallelabstellbare Flügel werden bei manchen
Konstruktionen zunächst in eine Kippstellung überführt und anschließend auch an ihrem
unteren Ende ausgestellt, wodurch sie dann die Parallellage zum festen Rahmen einnehmen.
In dieser Parallellage können sie entlang einem zweiten festen oder auch bewegbaren
Flügel, einer Wand od. dgl. verschoben werden. In der Kippstellung sind solche Flügel
relativ einbruchsicher, insbesondere, wenn es sich um eine nur leicht gekippte, spaltlüftungsartige
Kipp-Schrägstellung des Flügels handelt.
[0002] Anders ist es hingegen, wenn man diesen gekippten Flügel in die Parallelabstellage
bringen kann, und er sich nachfolgend zur Seite verschieben läßt, wodurch eine recht
große Einstiegsöffnung freigegeben wird.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, einen Beschlag der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß der Flü-
gel in der gekippten Stellung gegen unerwünschtes Parallelabstellen gesichert ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Beschlag nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
ausgebildet ist. Wenn man den Flügel dieses Fensters oder dieser Tür von der insbesondere
verriegelten Schließstellung in die Kippstellung überführt, so läßt sich nachfolgend
die Parallelabstellage nur dann herbeiführen, wenn man zuvor von Hand über das Verschlußgestänge
die Sperrvorrichtung am unteren Flügelende löst. Hernach kann der Flügel parallel
abgestellt und im Bedarfsfälle zur Seite geschoben werden. Das Lösen der Sperrvorrichtung
führt nicht unbedingt zwangsläufig zum Übergang in die Parallelabstellage. Wird letztere
nicht automatisch oder quasi automatisch erreicht, so ist sie von Hand oder durch
eine andere besondere Ausgestaltung des Beschlags nach dem Lösen der Sperrvorrichtung
herbeizuführen. Auf das Verschlußgestänge wird in bekannter Weise über eine Handhabe,
vorzugsweise einen drehbaren Betätigungsgriff, eingewirkt. über letzteren kann man,
soweit vorhanden, eine Verriegelung gegenüber dem festen Rahmen lösen und, falls der
Beschlag dies vorsieht, auch die Kippstellung herbeiführen. Im anderen Falle wird
nach dem Lösen der Verriegelung die Kippstellung, beispielsweise durch einfaches Ziehen
am Betätigungsorgan, erreicht.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch mindestens je ein am unteren
Querholm od. dgl. des festen Rahmens od. dgl. befestigtes Verrastelement und ein verschiebefest
mit einer Treibstange des Verschlußgestänges verbundenes oder kuppelbares, und an
der Stulpschiene schiebbar geführtes Verrantglied, welches in der Sperrstellung mit
einem Verrastansatz eine Verrastkante des Verrastelements hintergreift. Das Verrastglied
muß dem Verrastelement derart zugeordnet sein, daß die zum Ausrasten notwen- di
ge Verschiebebewegung des Verschlußgestänges in richtiger Zuordnung zu möglicherweise
vorgeschalteten Verschiebebewegungen des Verschlußgestänges steht. Wenn also das Verschlußgestänge,
beispielsweise beim Übergang von der Schließstellung in die Kippstellung, von rechts
nach links wandert, so muß auch die Ausrastbewegung von rechts nach links erfolgen,
damit sich an die Bewegung der Treibstange für die Kippbewegung eine gleichgerichtete
Ausrastbewegung anschließen kann.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das Verrastglied gegen
den Widerstand einer Rückstellfeder in die Ausraststellung verschiebbar ist, wobei
die Rückstellfeder, insbesondere eine Schraubendruckfeder, zwischen das Verrastglied
und eine flügelfeste Kante, Fläche od. dql. eingesetzt ist. Die Treibstange verschiebt
also das Verrastglied in Ausrastrichtung, wobei sich zugleich die Rückstellfeder spannt,
bzw. stärker spannt. Am Ende dieses Hubs der Treibstange ist die Maximalspannung der
Rückstellfeder und zugleich, gegebenenfalls auch schon etwas vorher, die Ausraststellung
erreicht. Wenn man anschließend die Treibstange freigibt, so drückt die Rückstellfeder
die Treibstange und alle damit gekuppelten Teile, insbesondere das Verrastglied, in
die Ausgangsstellung zurück. Falls man den Flügel hernach von der Parallelabstellage
in die gekippte Stellung zurückführen möchte, so muß man entweder die Sperrvorrichtung
so ausbilden, daß diese Rückstellbewegung ohne weiteres möglich ist, oder aber zuvor
die Treibstange nochmals in eine für das Ausrasten geeignete Verschiebelage bringen.
Insbesondere bei sinnvoller Ausbildung der Sperrvorrichtung bringt diese Ausgestaltung
den Vorteil mit sich, daß bein Zurückklappen des parallelabge- stellten Flügels in
die Kippstellung der gekippte Flügel automatisch wieder gesperrt ist.
[0007] Eine weitere Variante der Erfindung sieht vor, daß das Verrastglied einen Durchbruch
einer Stulpschiene des Verschlußgestänges durchsetzt, dessen Länge in Längsrichtung
der Stulpschiene gesehen, etwa der Länge des Verrastglieds in diesem Bereich zuzüglich
der maximalen Verschiebestrecke des Verrastglieds entspricht, wobei die Rückstellfeder
zwischen das Verrastglied und eine Querkante des Durchbruchs eingesetzt ist. Hier
läßt sich also der Durchbruch der Stulpschiene, der für den Durchtritt des mit der
Treibstange gekuppelten oder kuppelbaren Verrastglieds ohnehin notwendig ist, zusätzlich
zum Abstützen der Rückstellfeder nutzen.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß am Verrastelement
eine Auflaufschräge für den Verrastansatz des Verrastglieds angebracht ist, wobei
die Auflaufschräge und der Verrastansatz beim Verschwenken des Flügels von der Parallelabstell-
in die Kippstellung zusammenwirken. Insoweit handelt es sich also um die vorstehend
bereits angedeutete zweckmäßige Ausgestaltung der Sperrvorrichtung, die beim Zurückführen
des parallelabgestellten Flügels in die Kippstellung automatisch wieder in Tätigkeit
tritt.
[0009] Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 7, und
er ermöglicht den Rechts- und Linksanschlag der Sperrvorrichtung. Das Verrastglied
ist also an seinem, dem Verrastelement zugekehrten Ende aufgrund zweier symmetrisch
zur Längsmittelachse angeordneter Verrastansätze gabelförmig gestaltet. Das Verrastelement
hat im wesentlichen eine trapezförmige Gestalt mit beidendig ausgeformter Verrastkante.
[0010] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibstange mit dem Verrastglied Teil einer Eckumlenkung oder mit deren horizontalen
Schenkel oder einer verlängerten Treibstange gekuppelt ist, wobei mit den vertikalen
Schenkel der Eckumlenkung, oder einer damit gekuppelten vertikalen Treibstange, das
Betätigungsorgan des Beschlags in Antriebsverbindung steht. Wenn die Treibstange und
das Verrastglied Teil einer Eckumlenkung sind, so ist es so zu verstehen, daß das
Verrastglied an dem verschiebbaren Kraftumlenkungsmittel der Eckumlenkung befestigt
oder ankuppelbar ist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Betätigungsorgan
mit der Treibstange über ein Fenster
getriehe oder eine Getriebeolive und einen treibstangenfesten Mitnehmer antriebsverbunden
ist, wobei das Getriebe als Dreistellungsgetriebe mit den Schaltstellungen "Verriegeln",
"Kippen", "Parallelabstellen" versehen ist. Als "Dreistellungsgetriebe" wird hier
ein Getriebe verstanden, welches ausgehend von einer ersten Stellung nacheinander
in zwei weitere Stellungen gebracht werden kann, wobei die beiden "Schaltbewegungen"
durchaus unterschiedlich groß sein können und es vorzugsweise auch sind. Die drei
"Schaustellungen" sind in analoger Weise auch vorhangen, wenn statt des Dreistellungsgetriebes
eine Getriebeolive Verwendung findet. Bein Überführen des Dreistellungsgetriebes od.
dgl. von der Verriegelungs- in die Kippstellung führt das Betätigungsorgan üblicherweise
eine 90°-Drehung durch. Wenn nachfolgend in die Parallelabstellage übergegangen werden
soll, so wird das Betätigungsorgan in gleichem Drehsinne nochmals weitergedreht, vorzugsweise
um zusätzlich etwa 20°. Hierbei ist es unerheblich, ob bei der (ersten) 90°-Drehung
nur eine Kippbereitschaftsstellung erreicht wird, aus der man den Flügel von Hand
in die Kippstellung bringt, oder aber, ob der Beschlag aufgrund besonderer Ausbildung,
insbesondere im Bereich der Ausstellvorrichtung oder -vorrichtungen am oberen Flügelende,
dieses Kippen automatisch bewirkt. Dasselbe gilt auch für die Parallelabstellage.
Sie kann man also ebenfalls automatisch über den Beschlag herbeiführen, oder aber,
falls nur eine Parallelabstell-Bereitschaftsstellung über das Pedienungsorgan zu erreichen
ist, von der aus der Flügel nicht automatisch in die Parallelabstellage geht, zieht
man ihn, insbesondere mit Hilfe des Bedienungsgriffs, einfach zu Rauminnern hin, bis
er parallel zum festen Rahmen steht. Beim automatischen Überführen in die Parallelabstellage
muß allerdings der Drehwinkel wesentlich größer als 20°, beispielsweise 90° sein.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß zwischen die
schließseitige Treibstange und einen flügelseitigen Festanschlag in der Kippstellung
des Beschlags eine zusätzliche, beim Verschieben der Treibstange in die Prallelabstell-Stellung
spannbare Rückstellfeder geschaltet ist. Sie unterstützt die Rückstellfeder am unteren
Flügelende in rückstellendem Sinne. Dabei ist es sinnvoll, wenn sich der Betätigungsbeschlag
über wenigstens das untere und das schließseitige Ende des Flügels erstreckt und dies
gilt erst recht, wenn sich auch noch am oberen oder gar an allen vier Holnen des Flügels
Treibstangen befinden. Im letzteren Falle kann man an den übrigen Eckumlenkungen weitere
Rückstellfedern anbringen.
[0013] Eine besondere Variante dieses Peschlags ergibt sich aus Anspruch 11. Während der
(ersten) Vierteldrehung des Betätigungsorgans ändert sich an der Spannung der zusätzlichen
Pückstellfeder nichts, d.h., wenn sie nicht vorgespannt ist, so bleibt sie auch bein
Übergang von der Schließstellung in die Kippstellung oder Kippbereitschaftsstellung
ungespannt. Anschließend trifft jedoch der verschiebefest mit der schließseitigen
Treibstange gekuppelte Mitnehmer an dem ihm zugeordneten Ende der zusätzlichen Pückstellfeder
auf und nimmt dieses Ende unter stetiger Zunahme der Rückstellkraft mit. Am Ende der
zweiten Drehbewegung ist die maximale Rückstellkraft sowohl dieser zusätzlichen Rückstellfeder
als auch der Rückstellfeder am unteren Flügelende erreicht. Beide zusammen verschieben
die Treibstange und sämtliche damit gekuppelten Teile in die Ausgangsstellung zurück,
sobald man das Betätigungsorgan freigibt. Unter "Ausgangsstellung" wird hierbei die
Stellung verstanden, die am Ende der ersten Frehbewegung erreicht ist, also die Kipp-
oder Kippbereitschaftsstellung. Die beiden Stützglieder für die zusätzliche pückstellfeder
befinden sich in vorteilhafter weise an dem der Eckumlenkung angehörenden schließseitigen
Stulpschienenstück. In diesem Falle ist auch der Minehmer Bestandteil dieser Eckumlenkung.
[0014] Fine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Treibstange
mit dem Verrastglied zur Bildung einer Totgangstrecke über eine Zapfen-Schiits-verbindung
gekuppelt ist, wobei die Totgangstrecke der Verschiebestrecke der Treibstange bein
Übergang von der Verriegelungs- in eine Kipp- oder Kippbereitschaftsstellung entspricht.
Diese Ausbildung ermöglicht die sinnvolle Ausnutzung eines Drei-Stellungsgetriebes
oder eines dementsprechenden Getriebes mit Olive, wobei den Umschalten von der Kipp-
in die Parallelabstellage ein Umschaltvorgang vorausgehen kann, mit welchem eine Verriegelung
gelöst und die Kipp- oder Kippbereitschaftsstellung herbeigeführt werden kann. Entsprechendes
gilt natürlich beim Zurückfühen des gekippten Flügels in die Schließstellung mit nachfolgender
Verriegelung.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Hierbei stellen dar:
Fig. 1 Schematisch ein Türelement vom Rauminnern her gesehen, wobei der linke Flügel
mit dem erfindungsgemäßen Beschlag ausgestattet und daher kipp- sowie verschiebbar
ist,
Fig. 2 schematisch die Seitenansicht des linken Flügels der Fig. 1 in einer gesicherten
Kippstellung,
Fig. 3 die gleiche Seitenansicht wie Fig. 2, jedoch bei parallel abgestelltem Flügel,
Fib. 4 perspektivisch und explosionsartig den wesentlichen Teil des Beschlags, jedoch
ohne Verrastelement,
Fign.5-7 in vergrößertem Maßstab und im Längsschnitt die Einzelheit A der Fig. 4 in
drei verschiedenen Schaltstellungen des Beschlags,
Fign.8-10 Eine analoge Darstellung der Einzelheit B der Fig. 4,
Fig.11 in der Draufsicht die Sperrvorrichtung.
[0016] In einem Blendrahmen 1 ist der Flügel 2 einer Tür -es könnte aber auch der Flügel
eines Fensters sein- kippbar (Fig. 2) und parallelabstellbar (Fig. 3) gelagert. In
der parallelabgestellten Lage kann er vor ein festes Feld 3 geschoben werden, bei
dem es sich beispielsweise um einen weiteren verglasten Flügel handeln kann. Es ist
auch ohne weiteres denkbar, daß dieser weitere Flügel heispielsweise ein Dreh- oder
wendeflügel oder in anderer weise bewegbarer Flügel ist. Auf jeden Fall ist der Flügel
2 über vorzugsweise zwei Laufwagen 4 und 5 auf einer Laufschiene 6 kipp-und schiebbar
abgestützt, wobei die Laufschiene fest mit dem unteren Querholrm 7 des Blendrahmens
1 verbunden sein kann. Der Flügel ist mit einem " Dreistellungsgetriebe" im Sinne
der vorstehenden Erläuterung oder in bevorzugter weise mit einer Cetriebeolive 8 und
einem Mitnehmer ausgestattet, der an einer vertikalen Treibstange 9 befestigt ist.
Über eine untere Eckurlenkung 10 ist die Treibstange 9 mit einer horizontalen Treibstange
11 in Antriebsverbindung. Fine obere schließseitige Eckurlenkung 12 schafft die Verbindung
zu einer oberen horizontalen Treibstange 13, mit welcher zwei Ausstellscheren 14 oder
dgl. betätigt werden können. Im Ausführungsbeispiel sind darüber hinaus noch zwei
weitere Eckumlenkungen vorgesehene die über eine zusätzliche vertikale Treibstange
15 antriebsmäßig verbunden sind.
[0017] Die mit dem Mitnehmer 16 kuppelbare Olive 8 besitzt einen Drehgriff 17, der bei geschlossenem
und verriegeltem Flügel 2 gemäß der strichpunktierten Darstellung 17a nach oben weist.
Mit der Treibstange 9 ist nicht nur der Mitnehmer 16, sondern wenigstens noch ein
Verriegelungsbolzen 18 fest verbunden, wobei beide, bzw. ihre Befestigungselemente,
Längsschlitze 19 bzw. 20 einer Stulpschiene 21 durchsetzen. Der oder die Verriegelungsbolzen
wirken in bekannter weise mit Verriegelungsflächen und dgl. des Blendrahmens 1 zusammen.
Die schließseitige Stulpschiene 21 ist mit einen winkelförmigen Stulp 22 der Eckumlenkung
10 verbunden bzw. schließt an den vertikalen Schenkel dieses Stulps an. Außerdem ist
die vertikale Treibstange 9 über eine einstellbare Zahnkupplung 23, 24 mit dem Eckumlenkungsmittel
25 der Eckumlenkung 10 bzw. dem mit dem Eckunlenkungsmittel verbundenen unteren Teilstück
9a der Treibstange gekuppelt, das im übrigen noch einen weiteren Verriegelungsbolzen
26 trägt.
[0018] Die Entriegelung des geschlossenen Flügels erreicht man durch Drehen des Drehgriffs
17 im Sinne des Pfeils 27 von der mit strichpunktierten Linien gezeichneten Stellung
17a in die mit festen Linien gezeichnete Stellung 17. Dies kann mit einer Betätigung
der Ausstellscheren 14 verbunden sein, oder aber zumindest zu einer Freigabestellung
dieser Scheren führen, so daß man durch Ziehen am Handgriff 17 den Flügel in die aus
Fig. 2 ersichtliche Kippptellung bringen kann.
[0019] Die parallelabstellage gemäß Fig. 3 ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, weil
das untere Flügelende mittels einer Sperrvorrichtung 29 (Fig. 8) zunächst festgehalten
wird. Zur Sperrvorrichtung 29 gehört ein Werrastelement 30, welches am unteren Blendrahmenholm
befestigt ist. Entsprechende Befestigungsschrauben 32 sind in Fig. 11 zu sehen. Der
Sperrvorrichtung gehört auch noch ein Verrastglied 31 an, welches beim Ausführungsbeispiel
schiebbar an der Stulpschiene 33 der Eckumlenkung 10 gelagert ist. Eine entsprechende
Längsführung 34 wird durch eine Ausstanzung dieser Stulpschiene gebildet.
[0020] Den Fig. 8 bis 10 entnimmt man, daß das Verrastglied 31 in Pfeilrichtung 35 nur gegen
den Widerstand einer Rückstellfeder 36 verschiebbar ist, wobei es sich vorzugsweise
um eine Schraubendruckfeder handelt. Der als Längsführung dienende Durchbruch 34 der
Stulpschiene 33 besitzt an seinem einen, in Fig. 8 linken Ende einen dornartigen Ansatz
37, auf welchen das linke Federende aufgesteckt ist. Das rechte Federende ragt in
eine vergleichsweise lange Bohrung 38 des werrastglieds 31 hinein, so daß die Feder
insgesamt gut geführt ist.
[0021] peim Ausführungsheispiel ist die Treibstange 28 mit den Verrastglied 31 nicht starr
gekoppelt, vielmehr ist eine Totgangstrecke dazwischengeschaltet. Zu diesem Zwecke
besitzt die Treibstange 28 einen langlochförmigen Schlitz 39, in welchen ein Zapfen
40 des Verrastglieds 31 hineinragt. Bei verriegelten Flügel (Fig. 8) ist der Zapfen
40 dem einen Endbereich -beim Ausführungsbeispiel dem linken Endbereich- des Schlitzes
39 zugeordnet. Wenn also bein Betätigen des Beschlags von der Stellung 17a in die
Stellung 17 die Treibstange 28 von der in Fig. 8 gezeigten Stellung in die Stellung
nach Fig. 9 überführt wird, so findet eine Relativbewegung des Schlitzes 39 gegenüber
dem Zapfen 40 statt, welcher der Totgangstrecke entspricht. Am Ende der Fntriegelung
und gegebenenfalls getriebegesteuerten Ausstellung des Flügels in die Kippstellung,
kommt das rechte Ende des Schlitzes 39 am Zapfen 40 zur Anlage oder zumindest in dessen
Nähe. Bei einem weiteren Hub der Treibstange 28 in Pfeilrichtung 35, welche durch
ein weiterdrehen des Drehgriffs 17 in Pfeilrichtung 27 um vorzugsweise etwa 20° bewirkt
wird, wobei am Ende dieser zweiten Drehbewegung das freie Ende des Drehgriffs 17 in
der Art einer Türklinke schräg nach unten weist -diese zweite Drehbewegung ist durch
die Darstellung 17b symbolisiert-, nimmt die Treibstange 28 den Zapfen 40 in Pfeilrichtung
35 mit, und damit wird auch das Verrastglied 31 gegen den Widerstand der Rückstellfeder
36 in dieser Richtung verschoben.
[0022] Aus Fig. 11 geht mit strichpunktierten Linien die aus den Fig. 8 und 9 zu ersehende
Zuordnung von Verrastglied 31 und Verrastelement 30 hervor, Man sieht, daß ein Verrastansatz
41 des Verrastglieds 31 eine Verrastkante 42 des Verrastelements 30 hintergreift.
Ein zweiter Vcrrastansatz 4la eine zweite Verrastkante 42a emöglichen einen Links-
und, Rechtsanschlag der Sperrvorrichtung 29. Das Verrastglied 31 ist zur Längsmittelachse
43 und das verrastelement 30 zur Achse 44 symmetrisch gestaltet. In Fig. 11 ist die
Stellung nach den Fig. 8 und 9 mit strichpunktierten Linien eingezeichnete während
die Stellung gemäß Fig. 10 mit festen Linien angegeben ist. In dieser aus Fig. 11
mit festen Linien gezeigten, ausgerasteten Stellung der sperrvorrichtung 29 ist eine
pewegung guer zur Längsmittelaehse 43, d.h. guer zur Längsachse des unteren Flügelholns,
möglich, so daβ sich letzteren in die aus Fig. 3 ersichtliche Parallelabstellage überführen
kann. Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß sich der Flügel durch die Wirkung
seines Eigengewichts in Verbindung mit besonders leichtgängigen Lagern seiner Ausstellarme
selbständig in die Parallelahstellage begibt. Zurindest kann man eine diesbezügliche
Unterstützung erwarten bzw. erreichen.
[0023] wenn man den Drehgriff 17 anschließend freigibt, so bewirkt die Rückstellfeder 36
ein Zurückschieben des Verrastglieds 31 und letzteres nimmt dann seinerseits die Treibstange
28 entgegen dem Pfeil 35 mit. Der Eandgriff bewegt sich demnach entgegen dem Pfeil
27 in Richtung auf die mit festen Linien 17 eingezeichnete Stellung zurück.
[0024] weil die Kraft der Feder 31, insbesondere bei ringsumlaufenden Treibstangen, wie
sie bein Ausführungsbeispiel vorgesehen sind, nÖglicherweise nicht ganz ausreicht,
oder die Pückstellung nur schleppend vonstatten geht, ist am vertikalen Schenkel der
Eckumlenkung 10 eine zusätzliche Rückstellfeder 45 vorgesehen, welche diese Huckstellbeuegung
unterstützt und die bem Ausrasten der Sperrvorrichtung ebenfalls gespannt wird. weitere
Pückstellfedern können bei Bedarf zusätzliche eingebaut werden.
[0025] Die zusätzliche Ruckstellfeder 45 ist zwischen zwei mit der schließseitigen Stulpschiene
22 verbundene Stützglieder 46 und 47 eingesetzt. Das untere Stützglied45 ist vergleichsweise
flach ausgebildet und besitzt einen Dorn 48 zum Einstecken in das untere Federende.
An dem vertikalen unteren Teilstück 9a der Treibstanqe 9, welche zweckmäßigerweise
U-förmig bzw. doppelwandig ausgebildet ist, befinden sich zwei Mitnehmer 49. Sie sind
seitlich vorn und hinten (in Fion. 5 bis 7) am unteren Stützglied 46 vorbeibewegbar.
[0026] Bei geschlossenen und verriegelten Flügel 2 befinden sich die Mitnehmer 49 in der
aus Fig. 5 ersichtlichen unteren Endstellung. Nach einer 90°-Drehung des Drehgriffs
17 sind die Mitnehmer 49 in Pfeilrichtung 15 nach oben gewandert, so daß sie nunmehr
(Fig. 6), etwa am unteren Ende der zusätzlichen Rückstellfeder 45 angekomnen, insbesondere
daran anliegen. Der Beschlag hat dabei die "Kippstellung" erreicht, bei welcher das
obere Flügelende entweder ausgestellt oder in einer Kippbereitschaftsstellung ist.
[0027] Wenn man nun den Drehgriff 17 in Pfeilrichtung 27 weiter nach unten dreht bis die
Stellung 17b erreicht ist, so haben die Witrehrer 49 das untere Federende von Stützglied
46 ab, wobei die zusätzliche Rückstellfeder 45, ebenso wie die Rückstellfeder 36,
gespannt wird. Ir der Parallelabstellage des Beschlags ist die Stellung nach Fig.
7 erreicht, welche der Stellung gemäß Fig. 10 entspricht. Demnach unterstützt also
die zusätzliche Rückstellfeder 45 das Zurückführen des Peschlags in die gekippte Stellung.
Dabei befindet sich dann das werrastglied 31 in einer Verschiebelage, welcher derjenigen
mit strichpunktierten Linien in Fig. 11 entspricht, jedoch ist es aufgrund seines
parallelen Versatzes infolge der Parallelstellung des Flügels 2 mit dem Verrastelement
30 nicht mehr verrastet. Die beiden und gegebenenfalls zusätzlich vorhandene Rückstellfedern,
bewirken zwar ein Zurückstellen der Treibstangen und aller damit gekuppelten Teile,
jedoch verbleibt der Flügel in der Parallelabstellage, weil das Ausstellen des unteren
Flügelendes nicht von den Treibstangen gesteuert, sondern aufgrund eines Drehmoments
aus seinem Eigengewicht und/oder von Hand durch Ziehen am Drehgriff 17 zum Rauminnern
hin bewirkt wird.
[0028] Wenn man nunmehr das untere Flügelende von der in Fig. 3 gezeigten Stellung in die
Stellung nach Fig. 2 überführt, so läuft der Verrastansatz 41 des Verrastglieds 31
an einer Auflaufschräge 51 des Verrastelements 30 auf. Beim Entlanggleiten des Verrastansatzes
41 entlang der Auflaufschrage 51 wird die Rückstellfeder 36 nochmals kurz gespannt,
bis die Verrastung beendet ist. Somit wird also der Flügel beim überführen von der
Parallelabstellage in die Kippstellung automatisch wieder gesichert. Es bleibt noch
nachzutragen, daß die Schrauben 32 durch den unteren Flügelholm abgedeckt sind, so
daß man das verrastelement 30 nicht mutwillig entfernen kann.
1. Beschlag für einen zumindest kippbaren und parallelabstellbaren Flügel eines Fensters,
einer Tür od. dgl. mit einem mittels eines Retätigungsorgans bedienbaren Verschlußgestänge
des Flügels, das sich vom Betätigungsorgan aus wenigstens entlang dem unteren Flügelende
erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügel (2) am unteren Flügelende über eine
durch das Verschlußgestänge (28) auslösbare Sperrvorrichtung (29) für die Ausstellbewegung
mit dem festen Rahmen (1) gekuppelt ist, wobei der ausgelösten Sperrvorrichtung eine
Freigabestellung für die Ausstellbewegung zugeordnet ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens je ein am unteren Ouerholm
(7) od. dgl. des festen Rahmens (1) od. dgl. befestigtes Verrastelement (30) und ein
verschiebefest mit einer Treibstange (28) des Verschlußgestänges verbundenes oder
kupphelbares und an der Stulpschiene (33) schiebbar gefiihrtes Verrastglied (31),
welches in der Sperrstellung mit einem Verrastansatz (41) eine Verrastkante (42) des
Verrastelements (30) hintergreift.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verrastglied (31) gegen
den Widerstand einer Rückstellfeder (36) in die Ausraststellung verschiebbar ist,
wobei die Rückstellfeder, insbes. eine Schraubendruckfeder, zwischen das Verrastglied
(31) und eine flügelfeste Kante, Fläche od. dgl. eingesetzt ist.
4. Peschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verrastglied (31) einen
Durchbruch (34) einer Stulpschiene (33) des Verschlußgestänges durchsetzt, dessen
Länge in Längsrichtung der Stulpschiene gesehen etwa der Länge des Verrastglieds (31)
in diesem Bereich zuzüglich der maximalen Verschiebestrecke des Verrastglieds entspricht,
wobei die Rückstellfeder (36) zwischen das Verrastglied (31) und eine Ouerkante (37)
des Durchbruchs (34) eingesetzt ist.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende der Rückstellfeder
(36) des Verrastglieds (31) in eine Bohrung (38) des letzteren eingreift und das andere
Ende einen dornartigen Ansatz (37) an der Querkante des Durchbruchs (34) der Stulpschiene
(33) übergreift.
6. Beschlag nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
am Verrastelement (30) eine Auflaufschräge für den Verrastansatz (41) des Verrastglieds
(31) angebracht ist, wobei die Auflaufschräge (51) und der Verrastansatz (41) beim
Verschwenken des Flügels (2) von der Parallelabstellin die Kippstellung zusammenwirken.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verwendung für Rechts-
und Linksanschlag das Verrastelement (30) in einer zur Längsachse der Treibstange
(28) senkrechten Ebene, und das Verrastglied (31) in einer zur Flügelebene parallelen,
durch die Längsmittelachse (43) der Stulpschiene (33) gelegten Ebene jeweils symmetrisch
ausgebildet sind.
8. Beschlag nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Treibstange (28) mit dem Verrastglied (31) Teil einer Eckumlenkung (10) oder mit
deren horizontalem Schenkel oder einer verlängernden Treibstange gekuppelt ist, wobei
mit den vertikalen Schenkel der Eckumlenkung (10) oder einer damit gekuppelten vertikalen
Treibstange (9) das Betätigungsorgan (17) des Beschlags in Antriebsverbindung steht.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (17)
mit der Treibstange (9, 28) über ein Fenstergetriebe oder eine Getriebeolive (8) und
einen treibstangenfesten Mitnehmer (16) antriebsverbunden ist, wobei das Getriebe
als Drei-Stellungsgetriebe mit den Schaltstellungen "Verriegeln", "Kippen", "Parallelabstellen"
versehen ist.
10. Beschlag nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die schließseitige
Treibstange (16) und einen flügelseitigen Festanschlag in der Kippstellung des Beschlags
eine zusätzlicbe, bein Verschieben der Treibstange (9, 28) in die Parallelabstell-Stellung
spannbare Rückstellfeder (45) geschaltet ist.
11. Peschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Rückstellfeder
(45) zwischen zwei mit der schließseitigen Stulpschiene (22) verbundene Stützglieder
(46, 47) eingesetzt ist, wobei an dem der Eckumlenkung (10) zugekehrten Stützglied
bzw. dem unteren Stützglied der Eckumlenkung (10) ein Mitnehmer der schließseitigen
Treibstange (9) vorbeibewegbar ist, und sich das an diesem Stützglied (46) anliegende
Federende im Bewegungsbereich des Mitnehmers (49) befindet, und daß der Mitnehmer
etwa in der Kippstellung des Beschlags an diesem Federende auftrifft.
12. Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden Stützglieder
(46, 47) für die zusätzliche Rückstellfeder (45) an dem der Eckumlenkung (10) angehörenden
schließseitigen Stulpschienenstück (22) befinden.
13. Beschlag nach wenigestens einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibstange (28) mit dem Verrastglied (31) zur Bildung einer Totgangstrecke
über eine Zapfen-Schlitz-Verbindung (39, 40) gekuppelt ist, wobei die Totgangstrecke
der Verschiebestrecke der Treibstange (28) beim Übergang von der Verriegelungs- in
eine Kipp- oder Kippbereitschaftsstellung entspricht.