[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbtonprüfeinrichtung mit einer Tiefdruckwalze geringen
Umfangs, einer mit deren Oberfläche zusammenwirkenden Farbaufgabe und einem Streifen
zu bedruckenden Gutes, wobei eine Abrollbewegung zwischen der Tiefdruckwalze und dem
Streifen erfolgt.
[0002] Derartige Einrichtungen sind in der Regel (siehe DE-PS 960 356 oder 10 00 831) als
kleine Probedruckmaschinen mit einem Extraantrieb ausgebildet. Diese bekannten einfachen
Probedruckmaschinen weisen den erheblichen Nachteil auf, daß sie nicht nur viel Raum
beanspruchen und aufwendig sind, sondern daß sie auch zum Farbwechsel bzw. zur Eingabe
geänderter Farbwerte nur langwierig und schwer zu reinigen sind und ihre Bedienung
in der Regel nur von Fachpersonal vorgenommen werden kann.
[0003] Weiterhin sind gegenüber dem späteren Betrieb der eigentlichen Tiefdruckmaschinen
nicht exakt gleiche Farbtöne einstellbar, da aufgrund der kleineren Maschinen die
Umschlingungswinkel an den Druckwalzen automatisch anders sein müssen, als dies bei
den Druckmaschinen der Fall ist.
[0004] Aufgrund ihrer Größe sind sie auch nicht geeignet, z. B. zum laufenden Vergleich
von Farbspezialisten mitgeführt zu werden.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfach aufgebaute und schnell sowie einfach
handzuhabende Maschine bzw. Einrichtung zu schaffen, welche eine Farbwiedergabe erlaubt,
die überall reproduzierbar ist und die damit eine Normung von Farbtönen, Farben und
Druckmaterial ermöglicht.
[0006] Mit der Einrichtung gemäß der Erfindung soll die Überprüfung eines eingestellten
oder geänderten Farbtones schnell, einfach und exakt möglich sein, die Überprüfung
der Korrektur bei Feststellung einer Abweichung soll ebenfalls nach den vorgenannten
Kriterien durchführbar sein und es soll im Gegensatz zu der Verwendung von Reibproben
ein rotativer Druck zur Prüfung vorhanden sein.
[0007] Die verwendete Tiefdruckwalze soll entsprechend der Oberfläche einer Druckwalze ätzbar
sein und der Andruck dieser Walze soll einstellbar und reproduzierbar allen Bedingungen
anpaßbar sein.
[0008] Im weiteren soll die erfindungsgemäße Vorrichtung auch die Prüfung von Flexo-Druckfarben
und zwar für den Rakel-Flexo-Druck ermöglichen.
[0009] Da bei der erfindungsgemäßen Maschine oder Einrichtung reproduzierbare Bedingungen
unter einfachsten Umständen eingestellt werden können, eignet sich eine entsprechende
Druckeinrichtung insbesondere für den Einsatz von Densitometern zur Überprüfung der
Farbdichten von Grundfarben.
[0010] Diese vorgenannten Aufgaben werden vorteilhaft erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der zu bedruckende Streifen schnell lösbar auf einer Unterlage mit einer ebenen Oberfläche
befestigt ist und die Tiefdruckwalze auf dieser abrollt. Dabei kann vorteilhaft die
Tiefdruckwalze eine Anzahl von nacheinander abrollenden Feldern aufweisen, die eine
unterschiedliche Gravierung besitzen.
[0011] Um einen definierten und einstellbaren Anpreßdruck der Tiefdruckwalze zu erhalten,
können vorteilhaft die Lager der Tiefdruckwalze und damit diese in einer Ebene senkrecht
zur Ebene des Streifens beweglich sein und die Lager der Tiefdruckwalze werden durch
Federn in Richtung auf die Ebene des Streifens, der zu bedrucken ist, gedrängt.
[0012] Ein einfaches Auswechseln der Walze zu ihrer Reinigung wird vorteilhaft durch einen
Schnellverschluß zur Halterung der Lager der Walze gewährleistet und die einfache
Reinigung der Farbaufgabe ergibt sich vorteilhaft dadurch, daß eine an der Oberfläche
der Tiefdruckwalze anliegende, in ihrem Anlagewinkel einstellbare Rakel vorhanden
ist, auf welche die zu testende Farbe unmittelbar aufgebracht wird;
[0013] Zur einfachen Bedienbarkeit kann vorteilhaft beitragen, daß die Unterlage vor und
hinter dem Abrollweg einen federbelasteten, überrollbaren Klemmbügel für den zu bedruckenden
Streifen aufweist und die leichte Bedienbarkeit und Einfachheit der erfindungsgemäßen
Einrichtung kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, daß die Tiefdruckwalze und die
Rakel in einem Schlitten angebracht sind, der mittels eines Handgriffs entlang der
Unterlage beweglich und an der Unterlage geführt ist. Die Führung erfolgt dabei durch
an der Unterlage längs verlaufende Nuten, in die beidseitig je zwei Abstand voneinander
besitzende, am unteren Rand des Schlittens angeordnete Rollen eingreifen.
[0014] Es ist für den Fachmann überraschend, daß gerade mit der erfindungsgemäßen einfachen
Maschine reproduzierbare Werte der Farbdichte bzw. des Farbtons erhalten werden, obwohl
die Bahn des zu bedruckenden Gutes gerade verläuft, die Walze einen geringeren Umfang
als die tatsächliche Druckwalze aufweist und die Andruckkraft gegenüber der Andruckkraft
des Presseurs an die Druckwalze unterschiedlich ist.
[0015] Besonders überraschend ist, daß nicht nur eine reproduzierbare Farbwiedergabe erfolgt,
sondern daß diese auch mit der durch die Druckmaschine erzeugten vergleichbar ist.
Da die erfindungsgemäße Maschine einfach aufgebaut, leicht zu transportieren und zu
handhaben und insbesondere schnell zu reinigen ist, kann von einer idealen Lösung
der anstehenden Probleme gesprochen werden.
[0016] Die Einfachheit ermöglicht dabei einen geringen Preis und über eine entsprechende
Verbreitung einer solchen Einrichtung wäre eine Grundlage für die Anwendung einer
Normung der Farbdichte bzw. des -tons gegeben. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist
dabei zum Bedrucken aller sogenannter Tiefdruckträger geeignet, also von Papier und
allen Arten von Folie.
[0017] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben.
[0018] Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Figur 2 die Aufsicht auf die Einrichtung gemäß Figur 1 und
Figur 3 die Frontansicht der Einrichtung.
[0019] Gemäß den Figuren besteht die Einrichtung zur Farbton-oder -dichteprüfung aus einer
Tiefdruckwalze 1, die auf einer ebenen Unterlage 6 abläuft. Auf der Oberfläche der
Unterlage 6 und unterhalb der Tiefdruckwalze 1 ist der zu bedruckende Streifen 5 angeordnet,
der beidseitig mittels Klemmbügeln 10 gehaltert und aufgrund deren Beweglichkeit leicht
ausgewechselt bzw. ein- und ausgespannt werden kann.
[0020] Die Klemmbügel 10 schwenken um einen Schwenkbolzen 12 und sind an ihrem von dem zu
bedruckenden Bereich fernen Ende durch Federn 11 unterstützt, so daß sie durch Fingerdruck
gegen die Kraft der Feder 11 öffnen und die Enden des Streifens eingelegt werden können.
Die Federn 11 halten dann den zu bedruckenden Streifen 5 stramm bis zu einem erneuten
öffnen der Bügel 10 nach erfolgtem Probedruck.
[0021] Die Tiefdruckwalze 1 weist Lager 7 auf, die mittels Federn 8 unter einstellbarem
Druck auf den zu bedruckenden Streifen 5 gedrückt werden. Dazu ist die Führung der
Lager 7 mit parallelen Wänden ausgestattet, in denen die Lager 7 auf und ab bewegbar
sind. Die Federn 8 werden von Bügeln 20 gehalten, die ihrerseits durch einen Schnellverschluß
öffen- oder schließbar sind. Der Schnellverschluß weist einen Schwenkhebel 9 auf,
der um einen Schwenkbolzen 14 drehbar ist und durch eine Feder 13 in seiner Schließstellung
gehalten wird. Wenn der Hebel 9 durch manuelle Einwirkung verschwenkt wird, löst sich
sein Hakenende von einem Bolzen 15 und die Bügel 20 können öffnen. Zum Schließen der
Bügel 20 werden diese einfach heruntergedrückt und der Hebel 9 rastet unter der Kraft
der Feder 13 automatisch mit seinem Hakenende an dem Bolzen 15 ein.
[0022] Die Farbaufgabe auf die Druckwalze 1 erfolgt direkt über eine Rakel 2, auf deren
Oberfläche die zu testende Farbe aufgegeben wird. Die Rakel 2 ist über einen Schwenkbolzen
3 am walzenfernen Ende der Rakelführung verschwenkbar, wobei der Winkel der Rakel
gegenüber der Bewegungsebene der Druckwalze 1 mittels einer Feststellmutter (Rändelschraube)
einstellbar ist. Mittels der Feststellmutter 4, deren Schraube in einem kreisförmig
gebogenen Schlitz geführt ist, kann auch der Anpreßdruck der elastischen Rakel 2 eingestellt
werden.
[0023] Um ein Herabfließen der Farbe von der Oberfläche der Rakel 2 zu verhindern, kann
diese seitlich Stege aufweisen, deren walzennahen Enden gemäß der Oberflächenkrümmung
der Walze geformt sind und an dieser anliegen.
[0024] Die Tiefdruckwalze sowie die Rakel und die dazugehörigen Teile sind auf einem Schlitten
16 angeordnet, welcher mittels eines Handgriffs 17 in einer Ebene entlang der Unterlage
6 bewegbar ist. Zur Führung des Schlittens weist die Unterlage 6 beidseitig Nuten
18 auf, in welche jeweils auf einer Seite zwei Rollen 19 des Schlittens 16 eingreifen,
um neben einer sicheren Führung die Aufnahme des Andrucks zu gewährleisten. Die Rollen
19 weisen entlang der Nuten 18 Abstand voneinander auf, um ein Verschwenken des Schlittens
16 zu verhindern. Die Andruckkraft selbst kann durch Wahl der STeifheit der Federn
8 beliebig variiert werden. Beim Druck selbst liegen die Rollen an den oberen Rändern
der Nuten 18 an. Es wird dadurch erreicht, daß definierte Andruckkräfte wirksam werden,
die bei einem einfachen überrollen von Hand nicht einstellbar wären.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist auch der Farbauftrag mittels einer
elektronisch gravierten Walze, einer konventionell geätzten Walze oder einer autotypisch
geätzten Walze möqli
ch, ohne daß die - übrige Konstruktion der erfindungsgemäßen Einrichtung verändert
werden braucht.
1. Farbtonprüfeinrichtung mit einer Tiefdruckwalze (1) geringen Umfangs, einer mit
deren Oberfläche zusammenwirkenden Farbaufgabe (2, 3, 4) und einem Streifen (5) zu
bedruckenden Gutes, wobei eine Abrollbewegung zwischen der Tiefdruckwalze (1) und
dem Streifen (5) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der zu bedruckende Streifen
(5) schnell lösbar auf einer Unterlage (6) mit einer ebenen Oberfläche befestigt ist
und die Tiefdruckwalze (1) auf dieser abrollt.
2. Farbtonprüfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefdruckwalze
(1) eine Anzahl von nacheinander abrollenden Feldern aufweist, die unterschiedliche
Gravurtiefen besitzen.
3. Farbtonprüfeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lager (7) der Tiefdruckwalze (1) und damit diese in einer Ebene senkrecht zur Ebene
des Streifens (5) beweglich sind.
4. Farbtonprüfeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (7)
der Tiefdruckwalze (1) durch Federn (8) in Richtung auf die Ebene des Streifens (5)
gedrängt werden.
5. Farbtonprüfeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen Schnellverschluß
(9) zur Halterung der Lager (7) der Tiefdruckwalze (1).
6. Farbtonprüfeinrichtung nach einem der Ansprüche'1 bis 5, gekennzeichnet durch eine
an der Oberfläche der Tiefdruckwalze (1) anliegende, in ihrem Anlagewinkel einstellbar
Rakel (2), auf die die zu testende Farbe unmittelbar aufgebracht werden kann.
7. Farbtonprüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlage (6) vor und hinter dem Abrollweg einen federbelasteten, überrollbaren
Klemmbügel (10) für den zu bedruckenden Streifen (5) aufweist.
8. Farbtonprüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefdruckwalze (1) und die Rakel (2) in einem Schlitten (16) angebracht sind,
der mittels eines Handgriffs (17) entlang der Unterlage (6) beweglich und an der Unterlage
(6) geführt ist.
9. Farbtonprüfeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage
(6) längsverlaufende Nuten (18) aufweist, in die beidseitig je zwei Abstand voneinander
besitzende, am unteren Rand des Schlittens (16) angeordnete Rollen (19) eingreifen.