[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung, insbesondere einen Fersenhalter,
mit einem an einem Lagerbock um eine quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Skioberseite
verlaufende Schwenkachse schwenkbaren, durch ein mit einer Steuerfläche zusammenwirkendes
Rastorgan in der Abfahrtsstellung gehaltenen Sohlenhalter, welcher unter der Wirkung
eines federbelasteten Schiebers steht, der in einem am Lagerbock um eine weitere,
parallel zur erstgenannten Achse verlaufenden Achse schwenkbar gelagerten Federgehäuse
gegen die Kraft der Auslösefeder verschiebbar geführt ist, welches Federgehäuse gleichzeitig
als Betätigungsklappe zum willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters vorgesehen ist.
[0002] Eine Sicherheitsskibindung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der AT-PS
327.759 (siehe Fig.l bis 3) gezeigt. Bei dieser bekannten Ausführung ist die Steuerfläche
am Sohlenhalter ausgebildet, das Rastorgan wird von einem abgerundetem Kopf des in
Seitenansicht betrachtet etwa keilförmig ausgebildeten Schiebers gebildet. Der Sohlenhalter
ist am vorderen Endbereich des Lagerbockes schwenkbar gelagert, die Schwenkachse des
Federgehäuses ist gegenüber der Schwenkachse des Sohlenhalters nach rückwärts versetzt.
Die Steuerfläche am Sohlenhalter ist als eine ebene Fläche gestaltet, wobei in der
Abfahrtsstellung des Fersenhalters der Schieber am oberen Endbereich dieser Steuerfläche
abgestützt ist. Durch die ebene Ausgestaltung der Steuerfläche am Sohlenhalter ergibt
sich bei einem Auslösen des Fersenhalters durch Verschwenken des Sohlenhalters eine
die Elastizitätsgrenze bestimmende Totpunktlage des Schiebers an der Steuerfläche.
Dadurch ist auch die Vorspannung der Feder in der Abfahrtsstellung und der geöffneten
Lage des Sohlenhalters etwa gleich groß. Durch die Lagerung der Schwenkachse des Sohlenhalters
am vorderen Endbereich des Lagerbockes kann der Sohlenhalter bei einer vernünftigen
Bauhöhe der Bindung nicht ausreichend weit geöffnet werden, so daß ein Einsteigen
in den Sohlenhalter erschwert ist. Des weiteren weist diese Bindung konstruktionsbedingt
nur eine geringe Elastizität auf, auch besteht durch die wippenartige Lagerung des
den Schieber aufnehmenden Federgehäuses eine gewisse Verletzungsgefahr beim willkürlichen
Öffnen der Bindung, da das gleichzeitig die Betätigungsklappe darstellende Federgehäuse
nach Überschreiten der Totpunktlage unter der Wirkung der Auslösefeder umklappt.
[0003] Des weiteren ist in der DE-OS 31 22 653 eine Sicherheitsskibindung dargestellt, bei
der ein den Sohlenhalter tragender Halteteil um eine quer zur Skilängsachse verlaufende,
am Lagerbock angeordnete Achse schwenkbar gelagert ist. Der dem Sohlenhalter bezüglich
der Schwenkachse gegenüberliegende Bereich des Halteteiles ist als ein die Auslösefeder
aufnehmendes Federgehäuse gestaltet, welche Auslösefeder einen im Federgehäuse verschiebbar
geführten Schieber beaufschlagt, welcher mittels einer stirnseitig angeordneten Steuerfläche
mit einer am Lagerbock angeordneten nockenartigen Erhebung zusammenwirkt. Der die
Auslösefeder aufnehmende Bereich des Halteteiles dient gleichzeitig als Betätigungsklappe
zum willkürlichen Öffnen der Bindung. Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist, daß
bedingt durch die einteilige Ausführung von Sohlenhalter und Betätigungsklappe bei
einem Niederdrücken der Betätigungsklappe der Sohlenhalter zwangsweise nach oben schwenken
muß. Dadurch gestaltet sich ein Aussteigen aus der Bindung beispielsweise durch ein
Niederdrücken des Halteteiles mit einem Ski oder dem Skischuh vor allem für weniger
geübte Skifahrer schwierig, da die Gefahr des Verlierens des Gleichgewichtes besteht.
[0004] Bei der in der DE-OS 27 00 834 gezeigten Sicherheitsskibindung (siehe Fig.l bis 4)
ist in dem Innenraum des am Ski angeordneten Lagerbockes ein von der Auslösefeder
beaufschlagter Kolben verschiebbar geführt, welcher Kolben mittels einer Nase mit
einer am Sohlenhalter ausgebildeten Steuerfläche zusammenwirkt. Der Sohlenhalter ist
an einer am Lagerbock vorgesehenen Achse schwenkbar gelagert und durchsetzt eine Freistellung
im Kolben, so daß ein Verschieben des Kolbens nicht beeinträchtigt wird. Parallel
zur Schwenkachse des Sohlenhalters ist eine weitere, mit dem Kolben fest verbundene
Achse vorgesehen, an der eine Betätigungsklappe verschwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse
des Sohlenhalters greift weiters in an den Seitenwänden der Betätigungsklappe vorgesehene
kulissenartige Ausnehmungen. Bei einer unwillkürlichen Auslösung, beispielsweise infolge
eines Sturzes des Skifahrers, beaufschlagt die am Sohlenhalter ausgebildete Steuerfläche
den Kolben und verschiebt diesen gegen die Kraft der Auslösefeder nach rückwärts bis
schließlich die Offenstellung des Sohlenhalters erreicht ist, in welcher Lage sich
die Auslösefeder wieder etwas entspannen kann. Zum willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters
wird der Auslösehebel niedergedrückt, wobei je eine Rampe der kulissenartigen Ausnehmungen
auf die Schwenkachse des Sohlenhalters gleitet, wodurch der Kolben ebenfalls gegen
die Kraft der Auslösefeder zurückgeschoben wird. Dadurch kann nun der Sohlenhalter
unterstützt von einer ihn in Öffnungsrichtung drängenden Feder in die Offenstellung
verschwenken. Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist, daß durch die Anordnung der
Auslösefeder und des Schiebers in dem am Ski angeordneten Lagerbock zum Öffnen der
Bindung ein eigener Bauteil, die Betätigungsklappe, erforderlich ist.
[0005] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Sicherheitsskibindung der
eingangs genannten Art derart zu gestalten, daß sie die Nachteile bekannter Ausführungen
nicht aufweist, daß sie wenige Bauteile aufweist und somit kompakt und einfach aufgebaut
ist, leicht herstellbar ist und einfach und komfortabel auch für ungeübte Skifahrer
zu bedienen ist.
[0006] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Steuerfläche am
Schieber und das Rastorgan am Sohlenhalter als eine Steuernocke ausgebildet ist, daß
die Schwenkachse des Sohlenhalters gegenüber der Achse des Federgehäuses zum Skiende
hin versetzt ist,so daß der Schieber in der Abfahrtsstellung die Steuernocke des Sohlenhalters
im Bereich zwischen den beiden Achsen auch von oben her beaufschlagt, und daß für
die Schwenkachse des Sohlenhalters im Schieber eine kulissenartige Ausnehmung vorgesehen
ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine sehr einfache, leicht herstellbare
Sicherheitsskibindung geschaffen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung zur Beaufschlagung
der Steuernocke des Sohlenhalters durch den Schieber wird vom Steuernocken auf das
Federgehäuse ein Moment ausgeübt, welches dieses in einer Gleichgewichtslage in der
Abfahrtsstellung hält, ohne daß zusätzliche, das Federgehäuse haltende Maßnahmen erforderlich
wären. Die Bindung weist daher die Vorteile der in der DE-OS 31 22 653 gezeigten Sicherheitsskibindung
auf (einfacher Aufbau), ohne jedoch deren oben erwähnten Nachteil, der sich aus der
einteiligen Ausführung von Sohlenhalter und Federgehäuse ergibt, zu besitzen. Die
die Schwenkachse des Sohlenhalters aufnehmende kulissenartige Ausnehmung im Schieber
gestattet eine einwandfreie Sicherheitsauslösung sowie ein problemloses willkürliches
Öffnen der Bindung einfach durch Ausüben eines Druckes auf das auch als eine Betätigungsklappe
dienende Federgehäuse.
[0008] Aus der DE-OS 27 07 780 ist zwar schon bekannt, eine im hinteren Bereich des Sohlenhalters
vorgesehene Laufrolle mittels eines Oberflächenstückes mit geneigter Ebene des federbelasteten
Schiebers zu beaufschlagen. Allerdings sind die dabei miteinander in Verbindung tretenden
Flächen keine Steuernocken im Sinne der Erfindung. Weiters ist der federbelastete
Schieber nicht gleichzeitig als eine Betätigungsklappe zum willkürlichen Öffnen des
Sohlenhalters ausgebildet, wie dies gemäß dem Stand der Technik einleitend angegeben
und auch erfindungsgemäß vorgesehen ist. Somit besteht zwischen Bekanntem und Neuem
ein gattungsmäßiger Unterschied. Der Schieber selbst ist in einem in Skilängsrichtung
gegen die Kraft einer weiteren Feder verschiebbaren Teil untergebracht, wobei dieser
letztere an je einer quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Skioberseite verlaufenden
Achse den Sohlenhalter bzw. den Auslösehebel trägt. Der Auslösehebel kann zum Öffnen
der Bindung an einem Gegenanschlag des Schiebers angreifen; allerdings muß bei einem
willkürlichen Öffnen ebenso wie bei einer unwillkürlichen Auslösung die gesamte Kraft
der Auslösefeder überwunden werden.
[0009] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Steuerfläche des Schiebers
aus zwei Flächenabschnitten besteht, von welchen der untere - in der Abfahrtsstellung
der Bindung - die Steuernocke des Sohlenhalters beaufschlagt und in dieser Stellung
zur Gänze unterhalb einer die Achse des Federgehäuse schneidenden und parallel zur
Mittellängsachse des Federgehäuses verlaufenden Ebene liegt. Durch diese Maßnahme
wird das Federgehäuse im gesamten Elastizitätsbereich des Fersenhalters in einer Gleichgewichtslage
in der Abfahrtsstellung gehalten, so daß definierte Auslösekräfte gegeben sind.
[0010] Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Steuerfläche des Schiebers besteht
darin, daß der zweite Flächenabschnitt der Steuerfläche des Schiebers kreisbogenförmig
gekrümmt ist, wobei der Mittelpunkt dieser Krümmung, bezogen auf die Mittellängsachse
des Federgehäuses, der Schwenkachse des Sohlenhalters gegenüber sowohl in Richtung
zur Skioberseite als auch in Richtung zum Skiende versetzt ist. Dadurch ist einerseits
ein einwandfreies Öffnen des Sohlenhalters nach Überschreiten des Elastizitätsbereiches
des Fersenhalters gewährleistet und anderseits in gewünschter Weise beim Wiedereinsetzen
eines Skischuhes eine leicht ansteigende Einstiegskraft gegeben.
[0011] Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung besteht darin, daß der die Steuernocke
des Sohlenhalters in der Abfahrtsstellung haltende Flächenabschnitt der Steuerkurve
des Schiebers als eine ebene Fläche ausgestaltet ist, die unter einem spitzen Winkel
von vorzugsweise 30° zur Mittellängsachse des Federgehäuses verläuft. Auf diese Weise
ergibt sich ein besonders günstiges Verhältnis zwischen der den Sohlenhalter in der
Abfahrtsstellung haltenden Festhaltekraft und der bei einer Auslösung vom Sohlenhalter
über den Schieber auf die Auslösefeder übertragenen Kraftkomponente.
[0012] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die von der Schwenkachse des
Sohlenhalters durchsetzte kulissenartige Ausnehmung des Schiebers, in Seitenansicht
betrachtet, etwa dreieck-förmig gestaltet ist und zwei Kulissenbahnen für die Schwenkachse
des Sohlenhalters bildet, wobei die eine Kulissenbahn parallel zur Mittellängsachse
des Federgehäuses verläuft und die zweite Kulissenbahn die Ausnehmung an ihrem dem
Sohlenhalter abgewandten Endbereich begrenzt und in Richtung zum Sohlenhalter hin
geneigt verläuft. Die kulissenartige Ausnehmung bildet somit die erforderliche Freistellung
für die Schwenkachse des Sohlenhalters bei einer Auslösung, des weiteren wird über
die zweite Kulissenbahn bei einem willkürlichen Öffnen des Fersenhalters der Schieber
soweit rückwärts geschoben, daß der Sohlenhalter ungehindert in seine Offenstellung
schwenken kann.
[0013] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Schwenkachse des Sohlenhalters
zwei in den Seitenwänden des Federgehäuses konzentrisch zur Achse desselben verlaufende
Schlitze durchsetzt. Die Schlitze ermöglichen die Schwenkbewegung des Federgehäues
relativ zur lagerbockfesten Schwenkachse des Sohlenhalters.
[0014] Des weiteren wird erfindungsgemäß die Achse des Federgehäuses von zwei Halbbolzen
gebildet, welche jeweils eine Seitenwand des Lagerbockes mit der ihr zugeordneten
Seitenwand des Federgehäuses verbinden. Dadurch wird eine besonders einfache, die
Schieberbewegung nicht beeinträchtigende Ausbildung der Achse des Federgehäuses erreicht.
[0015] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der
Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel einer erfinderungsgemäßen Sicherheitsskibindung
darstellt, näher beschrieben. Hiebei zeigen: Fig.l die erfindungsgemäße Sicherheitsskibindung
in Seitenansicht im Schnitt in der Abfahrtsstellung, Fig.2 einen Schnitt entlang der
Linie II-II der Fig.1 und Fig.3 die Sicherheitsskibindung in Seitenansicht im Schnitt
in der Offenstellung.
[0016] Die in den Zeichnungsfiguren dargestellte Sicherheitsskibindung ist als ein in seiner
Gesamtheit mit 1 bezeichneter Fersenhalter ausgeführt. Auf der Oberseite eines Skis
2 ist eine Führungsschiene 3 mittels (nicht dargestellter) Schrauben befestigt, auf
welcher eine Führungsplatte 4 des Fersenhalters 1 in der Längsrichtung des Skis 2
schiebbar geführt und in an sich bekannter Weise zur Anpassung der Bindung an unterschiedlich
lange Skischuhe in der jeweils gewünschten Lage verrastbar ist. Die Führungsplatte
4 ist auf der Führungsschiene 3 gegen die Kraft mindestens einer (nicht dargestellten)
Schubfeder verschiebbar geführt, wobei die Schubfeder in an sich bekannter Weise einerends
skifest und anderends an der Führungsplatte 4 des Fersenhalters 1 abgestützt ist.
Auf der Führungsplatte 4 ist ein Lagerbock 5 befestigt, der im wesentlichen aus einer
Grundplatte und zwei parallel zur Längsachse des Skis hochgezogenen Seitenwänden besteht.
Der Lagerbock 5 trägt eine quer zur Skilängsrichtung verlaufende, als Bolzen ausgeführte
Schwenkachse 6, auf der ein den Lagerbock 5 seitlich übergreifender Sohlenhalter 7
schwenkbar gelagert ist. Der Sohlenhalter 7 ist an sich bekannter Weise mit einem
eine Schuhsohle von oben übergreifenden Niederhalter 7a und einem zur Auflage zur
Schuhsohle bestimmten Trittsporn 7b versehen.
[0017] An dem dem Sohlenhalter 7 zugewandten Bereich des Lagerbockes 5 ist weiters eine
von zwei Halbbolzen 9 gebildete Achse vorgesehen, an der ein Federgehäuse 8 schwenkbar
gelagert ist. Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich ist, ist das Federgehäuse 8 über
seine beiden Seitenwände mittels der Halbbolzen 9 am Lagerbock 5 gelagert. Das Federgehäuse
8 ist im wesentlichen quaderförmig gestaltet und bis auf seinen dem Sohlenhalter 7
zugewandten Bereich geschlossen. Das Federgehäuse 8 dient zur Aufnahme zumindest einer
Auslösefeder 10, welche einerends über einen Anzeigeteil 13 an einem Federwiderlager
12 abgestützt ist und anderends einen Schieber 11 beaufschlagt. Das Federwiderlager
12 sitzt auf einer im Federgehäuse 8 drehbar gelagerten Schraube 14 und ist somit
zum Einstellen der Vorspannung der Auslösefeder 10 in der Achsrichtung des Federgehäuses
8 in an sich bekannter Weise verstellbar. Der auf dem Federwiderlager 12 sitzende
Anzeigeteil 13 ist mit einem Anzeigearm 13a versehen, der in an sich bekannter Weise
unter ein Fenster des Federgehäuses 8 ragt, welches mit einer Skala zur Anzeige der
eingestellten Federvorspannung versehen ist.
[0018] Der Schieber 11 ist zur Aufnahme des zweiten Endes der Auslösefeder 10 mit einem
Sackloch 15 versehen. Der Schieber 11 ist weiters im Federgehäuse 8 in der Längsrichtung
desselben verschiebbar gelagert und in der Abfahrtsstellung des Fersenhalters 1 gemäß
Fig.l an einer Steuernocke 17 des Sohlenhalters 7 abgestützt. Der dem Sohlenhalter
7 zugewandte Bereich des Schiebers 11 ist als eine, zwei Flächenabschnitte 16a,16b
aufweisenden Steuerfläche 16 ausgebildet. Der Flächenabschnitt 16a der Steuerfläche
16 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als eine ebene Fläche gestaltet, die unter
einem Winkel von etwa 28 - 32° zur Mittellängsachse des Federgehäuses 8 verläuft.
In der Abfahrtsstellung des Fersenhalters 1 ist der Schieber 11 über seinen Flächenabschnitt
16a an der am Sohlenhalter 7 vorgesehene Steuernocke 17 abgestützt, wobei die Abstützung
der Steuernocke 17 am Flächenabschnitt 16a im Bereich zwischen einer die Schwenkachse
6 mit der von den beiden Halbbolzen 9 gebildeten Achse verbindenden Geraden erfolgt.
Dadurch wird auf das Federgehäuse 8 ein Moment (in der in Fig.l dargestellten Lage
im Gegenuhrzeigersinn) ausgeübt, welches das Federgehäuse 8 in seiner Lage hält, wodurch
sich das Vorsehen einer gesonderten Zentriervorrichtung für das Federgehäuse 8 erübrigt.
Die die beiden Kurvenabschnitte 16a,16b voneinander absetzende Kante, welche den Auslösezeitpunkt
des Fersenhalters 1 bestimmt, befindet sich in der Abfahrtsstellung des Fersenhalters
1 gemäß Fig.1 in einem (kleinen) Abstand unterhalb einer Ebene, welche die von den
beiden Halbbolzen 9 gebildete Achse schneidet und parallel zur Mittellängsachse des
Federgehäuses 8 verläuft . Der über die den Auslösezeitpunkt bestimmende Kante an
den Flächenabschnitt 16a anschließende Flächenabschnitt 16b der Steuerkurve 16 ist
kreisbogenförmig gekrümmt, wobei der Mittelpunkt M dieser Krümmung, bezogen auf die
Mittellängsachse des Federgehäuses 8, der Schwenkachse 6 gegenüber sowohl in Richtung
zur Skioberseite als auch in Richtung nach hinten (zum Federwiderlager 12 hin) geringfügig
versetzt ist. Auf den Zweck dieser Krümmung des Flächenabschnittes 16b der Steuerfläche
16 wird später noch eingegangen werden. Der Elastizitätsbereich des Fersenhalters
1 ist durch den Abstand des Auflagebereiches der Steuernocke 17 auf dem Flächenabschnitt
16a zu der die beiden Flächenabschnitte 16a,16b voneinander absetzende Kante bestimmt.
[0019] Im Schieber 11 ist für die Schwenkachse 4-eine kulissenartige Ausnehmung 18 vorgesehen,
welche den Schieber 11 quer zur Skilängsachse durchsetzt. Die kulissenartige Ausnehmung
18 ist, in Seitenansicht betrachtet, etwa dreieckförmig gestaltet, zwei ihrer sie
begrenzenden Wände bilden je eine Kulissenbahn 19,20 für die Schwenkachse 6. Die Kulissenbahn
19 verläuft parallel zur Mittellängsachse des Federgehäuses 8 bzw. der Auslösefeder
10 und gestattet dem Schieber 11 ein Verschieben im Federgehäuse 8 gegen die Kraft
der Auslösefeder 10 relativ zur Schwenkachse 6 zumindest über den vom Elastizitätsbereich
des Fersenhalters 1 bestimmten Bereich. Die zweite Kulissenbahn 20 begrenzt die Ausnehmung
18 an ihrem dem Sohlenhalter 7 abgewandten Bereich, verläuft in Richtung zum Sohlenhalter
7 hin geneigt und ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ebenfalls als eine ebene
Fläche ausgeführt. Die Längserstreckung der Kulissenbahn 20 ist auf die Längserstreckung
zweier Schlitze 21 abgestimmt, welche in den Seitenwänden des Federgehäuses 8 konzentrisch
zu den Halbbolzen 9 verlaufend ausgebildet sind und ebenfalls von der Schwenkachse
6 durchsetzt sind. Durch die Kulissenbahn 20 und die Schlitze 21 ist ein willkürliches
Öffnen des Sohlenhalters 7 durch Drücken auf das Federgehäuse 8, welches somit gleichzeitig
die Betätigungsklappe zum Öffnen der Bindung darstellt, in noch zu beschreibender
Weise gewährleistet.
[0020] Der Sohlenhalter 7 steht weiters unter der Wirkung zumindest einer ihn in Öffnungsrichtung
beaufschlagenden Feder. Diese Feder ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als eine
Schenkelfeder 22 ausgebildet, die, wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich ist, im
Bereich zwischen einer der Seitenwände des Sohlenhalters 7 und einer Seitenwand des
Lagerbockes 5 an der Schwenkachse 6 gelagert ist, einerends am Sohlenhalter 7 und
anderends an einem Anschlagzapfen 23 des Lagerbockes 5 abgestützt ist.
[0021] Die Wirkungsweise des gegenständlichen Fersenhalters 1 ist wie folgt: Wirkt von einem
in den Sohlenhalter 7 eingesetzten (nicht dargestellten) Skischuh auf den Sohlenhalter
7 in vertikaler Richtung eine Kraft, so schwenkt der Sohlenhalter 7 um die lagerbockfeste
Schwenkachse 6 nach oben. Während dieser Schwenkbewegung beaufschlagt seine Steuernocke
17 den Schieber 11 und verschiebt diesen im Federgehäuse 8 gegen die Kraft der Auslösefeder
10 nach rückwärts. Die kulissenartige Ausnehmung 18 im Schieber 11 gestattet die Relativbewegung
zwischen der lagerbockfesten Schwenkachse 6 und dem Schieber 11. Sobald die am Sohlenhalter
7 vorgesehene Steuernocke 17 den Schieber 11 soweit zurückgedrückt hat, daß die die
beiden Flächenabschnitte 16a,16b der Steuerfläche 16 des Schiebers 11 trennende Kante
überschritten ist, bewirkt das von der Steuernocke 17 auf den Schieber 11 ausgeübte
Moment ein Verschwenken des Federgehäuses 8 nach unten. Über den Schieber 11 wird
nun durch die sich wieder etwas entspannende Auslösefeder 10 ein den Sohlenhalter
7 in Öffnungsrichtung beaufschlagende Moment ausgeübt, wobei die Steuernocke 17 entlang
des Flächenabschnittes 16b gleitet, bis schließlich die Offenstellung gemäß Fig.3
erreicht ist. Die Kippbewegung des Federgehäuses 8 relativ zur Schwenkachse 6 des
Sohlenhalters 7 wird durch die beiden Schlitze 21 im Federgehäuse 8 ermöglicht. In
der in Fig.3 dargestellten Offenstellung befindet sich der Fersenhalter 1 in seiner
einsteigbereiten Lage.
[0022] Bei einem Schließen des Fersenhalters 1 durch Einsetzen eines Skischuhes in den Sohlenhalter
7 wirkt die Steuernocke 17 des Sohlenhalters 7 auf den Flächenabschnitt 16a der Steuerfläche
16 des Schiebers 11. Durch die oben beschriebene bogenförmige Krümmung des Flächenabschnittes
16a wird der Schieber 11 geringfügig gegen die Kraft der Auslösefeder 10 rückwärts
geschoben, wodurch eine leicht ansteigende Einstiegskraft erreicht wird. Sobald der
Steuernocken 17 über die die beiden Flächenabschnitte 16a,16b trennende Kante gelangt
ist, kippt das Federgehäuse 8 um die Halbbolzen 9 verschwenkend in seine Ausgangsstellung,
wobei auch der Schieber 11 unter der Wirkung der Auslösefeder 10 in seine Ausgangslage
gelangt und sich der Fersenhalter 1 wiederum in der in Fig.1 dargestellten Abfahrtsstellung
befindet.
[0023] Zum willkürlichen Öffnen des Fersenhalters 1 wird das gleichzeitig die Betätigungsklappe
darstellende Federgehäuse 8, beispielsweise von Hand aus, mittels eines Skischuhes
oder mittels eines Skis, in Richtung zur Skioberseite hin um die Halbbolzen 9 verschwenkt.
Die die kulissenartige Ausnehmung 18 im Schieber 11 durchsetzende lagerbockfeste Schwenkachse
6 erfaßt hiebei entlang der Kulissenbahn 20 gleitend den Schieber 11 und verschiebt
diesen gegen die Kraft der Auslösefeder 10 nach rückwärts. Die Relativbewegung zwischen
der lagerbockfesten Schwenkachse 6und dem Federgehäuse 8 wird wiederum durch die Schlitze
21 im Federgehäuse 8 gewährleistet. Nach einer bestimmten Schwenkbewegung des Federgehäuses
8 kann der Sohlenhalter 7 unterstützt durch die ihn beaufschlagende Öffnungsfeder
22 am Schieber 11 vorbei in die Offenstellung veschwenken. Nach dem Loslassen des
Federgehäuses 8 ist wieder die in Fig.3 dargestellte Offenstellung erreicht, in der
sich der Fersenhalter 1 in seiner einsteigbereiten Lage befindet.
[0024] Die Neigung der Kulissenbahn 20 des Schiebers 11 relativ zur Mittellängsachse des
Federgehäuses 8 ist auf die bei einem vorgegebenen Schwenkwinkel des Federgehäuses
8 erforderliche Schieberbewegung in der Längsrichtung des Federgehäuses 8 abgestimmt
und ist auch von der Lage der Halbbolzen 9 relativ zum Abstützbereich des Steuernockens
17 am Flächenabschnitt 16a der Steuerfläche 16 des Schiebers 11 abhängig. Diese Anordnung
liegt jedoch im Ermessen des Konstrukteurs, so daß darauf nicht näher eingegangen
wird.
[0025] Es ist auch möglich, den Sohlenhalter 7 mit geringerem Kraftaufwand als er bei einem
alleinigen Niederschwenken des Sohlenhalters 7 erforderlich ist, zu schließen. Zu
diesem Zweck wird ausgehend von der in Fig.3 dargestellten Lage das Federgehäuse 8
soweit nach unten verschwenkt, bis der Sohlenhalter 7 am Schieber 11 vorbei in seine
geschlossene Lage geschwenkt werden kann. In diesem Fall, kommt der lange Hebelarm
des Federgehäuses 8 zur Wirkung.
[0026] Zur Abdeckung des Lagerbockes 5 in Richtung zum Skiende ist ein in sich federnd ausgebildeter,
in den Zeichnungsfiguren gesondert nicht bezeichneter Abdeckteil vorgesehen.
[0027] Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. Es
sind weitere Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen.
So ist es möglich, den den Steuernocken des Sohlenhalters in der Abfahrtsstellung
beaufschlagenden Flächenabschnitt der Steuerkurve des Schiebers oberhalb einer die
Schwenkachse des Sohlenhalters mit den Halbbolzen verbindenden Gerade zu setzen, wobei
in diesem Fall bei einer Auslösung eine größere Schwenkbewegung des Federgehäuses
erfolgt. Die für ein willkürliches Öffnen vorgesehene Kulissenbahn des Schiebers kann
auch gekrümmt ausgebildet sein. So ist es insbesondere denkbar, den Mittelpunkt dieser
Krümmung auf eine Gerade zu setzen, die normal zur Verbindungslinie der beiden möglichen
Endlagen der Schwenkachse des Sohlenhalters entlang der Kulissenbahn verläuft. Es
ist weiters auch möglich, den die Krümmung des einen Flächenabschnittes der Steuerfläche
des Schiebers bestimmenden Punkt oberhalb der Schwenkachse des Sohlenhalters anzuordnen.
Auch kann der obere Endbereich dieses Flächenabschnittes in Richtung zum Sohlenhalter
gekrümmt sein, so daß dadurch gleichzeitig ein Anschlag für die Hochschwenkbewegung
des Sohlenhalters geschaffen wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich
die Schwenkachse des Sohlenhalters unterhalb der Mittellängsachse des Federgehäuses.
Diese Achse könnte sich jedoch auch auf der Mittellängsachse oder oberhalb dieser
befinden.
[0028] Des weiteren ist es möglich, den Lagerbock an einer an der Führungsplatte zu befestigenden
Hochachse in der horizontalen Ebene ausschwenkbar zu lagern und gleichzeitig am vorderen
Endbereich der Führungsplatte eine Steuerkurve vorzusehen, welche mit einer am Sohlenhalter
angeordneten Gegenrast zusammenwirkt, so daß eine sogenannte Diagonalauslösung bzw.
Diagonalsteuerung gegeben ist. Da die hiezu erforderlichen Maßnahmen für sich bekannt
sind, wurde in der Beschreibung und in den Zeichnungsfiguren nicht darauf eingegangen.
I. Sicherheitsskibindung, insbesondere Fersenhalter, mit einem an einem Lagerbock
um eine quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Skioberseite verlaufende Schwenkachse
schwenkbaren, durch ein mit einer Steuerfläche zusammenwirkendes Rastorgan in der
Abfahrsstellung gehaltenen Sohlenhalter, welcher unter der Wirkung eines federbelasteten
Schiebers steht, der in einem am Lagerbock um eine weitere parallel zur erstgenannten
Achse verlaufenden Achse schwenkbar gelagerten Federgehäuse gegen die Kraft der Auslösefeder
verschiebbar geführt ist, welches Federgehäuse gleichzeitig als Betätigungsklappe
zum willkürlichen Öffnen des Sohlenhalters vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerfläche (16) am Schieber (11) und das Rastorgan am Sohlenhalter (7) als
eine Steuernocke (17) ausgebildet ist, daß die Schwenkachse (6) des Sohlenhalters
(7) gegenüber der Achse (9) des Federgehäuses (8) zum Skiende hin versetzt ist, so
daß der Schieber (11) in der Abfahrtsstellung die Steuernocke (17) des Sohlenhalters
(7) im Bereich zwischen den beiden Achsen (7,9) auch von oben her beaufschlagt, und
daß für die Schwenkachse (6) des Sohlenhalters (7) im Schieber (11) eine kulissenartige
Ausnehmung (18) vorgesehen ist.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche
(16) des Schiebers (11) aus zwei Flächenabschnitten (16a,16b) besteht, von welchen
der untere - in der Abfahrtsstellung der Bindung - die Steuernocke (17) des Sohlenhalters
(7) beaufschlagt und in dieser Stellung zur Gänze unterhalb einer die Achse (9) des
Federgehäuses (8) schneidenden und parallel zur Mittellängsachse des Federgehäuses
(8) verlaufenden Ebne liegt.
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Flächenabschnitt (16b) der Steuerfläche (16) des Schiebers (11) kreisbogenförmig gekrümmt
ist, wobei der Mittelpunkt dieser Krümmung, bezogen auf die Mittellängsachse des Federgehäuses
(8), der Schwenkachse (6) des Sohlenhalters (7) gegenüber sowohl in Richtung zur Skioberseite
als auch in Richtung zum Skiende versetzt ist.
4. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Steuernocke (17) des Sohlenhalters (7) in der Abfahrtsstellung haltende
Flächenabschnitt (16a) der Steuerkurve (16) des Schiebers (11) als eine ebene Fläche
ausgestaltet ist, die unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 30° zur Mittellängsachse
des Federgehäuses (8) verläuft.
5. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der
Schwenkachse (6) des Sohlenhalters (7) durchsetzte kulissenartige Ausnehmung (18)
des Schiebers (11), in Seitenansicht betrachtet, etwa dreieck-förmig gestaltet ist
und zwei Kulissenbahnen (19,20) für die Schwenkachse (6) des Sohlenhalters (7) bildet,
wobei die eine Kulissenbahn (19) parallel zur Mittellängsachse des Federgehäuses (8)
verläuft und die zweite Kulissebahn (20) die Ausnehmung (18) an ihrem dem Sohlenhalter
(7) abgewandten Endbereich begrenzt und in Richtung zum Sohlenhalter (7) hin geneigt
verläuft.
6. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse
(6) des Sohlenhalters (7) zwei in den Seitenwänden des Federgehäuses (8) konzentrisch
zur Achse (9) desselben verlaufende Schlitze (21) durchsetzt.
7. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (9) des Federgehäuses (8) von zwei Halbbolzen gebildet ist, welche jeweils
eine Seitenwand des Lagerbockes (5) mit der ihr zugeordneten Seitenwand des Federgehäuses
(8) verbinden.