[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablesevorrichtung für den Zählerstand eines Rollenzählwerks
mit drehbaren Ziffernrollen mit Ziffernteilung.
[0002] Bei Rollenzählwerken ist es manchmal erforderlich, den Zählerstand auch in Form elektrischer
Signale zur Verfügung zu haben, um beispielsweise eine Fernablesung des Zählerstandes
vorzunehmen oder den Zählerstand in einer Auswerteschaltung weiter zu verarbeiten.
Dabei wäre es zunächst naheliegend, den Ziffernrollen elektrische Kontakte zuzuordnen,
so daß man den Zählerstand direkt in ein elektrisches Signal umsetzen könnte. Derartige
Kontakte erfordern jedoch eine nicht zu vernachlässigende, über die Ziffernrollen
aufzubringende Betätigungskraft. Da die Antriebskraft für die Ziffernrollen oft sehr
gering ist, wirkt sich die Betätigungskraft der Kontakte störend aus.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Zählerstand eines Rollenzählwerks ohne mechanische
Kopplung mit den Ziffernrollen in elektrische Signale umzusetzen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Ziffernrolle einen elektrisch
leitenden Bereich mit der Breite maximal einer Ziffernteilung aufweist, daß parallel
zu jeder Ziffernrolle eine feststehende, isolierende Sensorscheibe angeordnet ist,
daß die Sensorscheibe eine der Ziffernzahl entsprechende Anzahl von Kondensatoren
aufweist, die entsprechend der Ziffernteilung angeordnet sind und daß jeder Kondensator
durch zwei voneinander isolierte Metallbeläge der Sensorscheibe gebildet ist, von
denen ein Metallbelag mit einem Impulsgeber und der andere mit einer Auswerteschaltung
verbunden ist.
[0005] Bei dieser Anordnung wird der Zählerstand des Rollenzählwerks völlig kräftefrei abgefragt.
Außerdem ist eine raumsparende Unterbringung der Sensorscheiben zwischen den Ziffernrollen
möglich, so daß das Rollenzählwerk allenfalls unwesentlich vergrößert werden muß.
[0006] Der elektrisch leitende Bereich läßt sich günstig anordnen, wenn jede Ziffernrolle
einen seitlich abstehenden ersten Noppen mit einer metallischen Beschichtung als elektrisch
leitenden Bereich aufweist.
[0007] Um einen Gewichtsausgleich für den ersten Noppen zu erzielen, kann jede Ziffernrolle
einen dem ersten Noppen radial gegenüberliegenden zweiten Noppen gleichen Gewichts,
jedoch ohne metallische Beschichtung aufweisen.
[0008] Wenn die Metallbeläge mit ihren Anschlüssen auf die Sensorplatte aufgedruckt sind,
so kann diese kostengünstig hergestellt und besonders flach ausgeführt werden.
[0009] Zweckmäßigerweise weist jeder Kondensator dieselbe Form wie der elektrisch leitende
Bereich der Ziffernrolle auf. Damit erhält man eine gute kapazitive Kopplung zwischen
Kondensator und elektrisch leitendem Bereich.
[0010] Jeweils ein Metallbelag jedes Kondensators wird zweckmäßigerweise mit einer gemeinsamen
Anschlußleitung verbunden.
[0011] Bei einem Rollenzählwerk mit mehreren Ziffernrollen kann je ein Anschluß aller den
gleichen Ziffern zugeordneter Kondensatoren mit einer gemeinsamen Sammelleitung verbunden
sein. Damit ist eine Reduzierung der Anzahl abzufragender Leitungen möglich, wobei
jedoch eine eindeutige Identifizierbarkeit jeder Zahl erhalten bleibt.
[0012] Bei einem Zählwerk, das zehn oder weniger Ziffernrollen aufweist, werden zweckmässigerweise
alle Sammelleitungen über einen Multiplexer sequentiell mit Impulsen beschickt, wobei
je Ziffernrolle eine an die gemeinsame Anschlußleitung angeschlossene Auswerteeinheit
vorgesehen ist. Dabei kommt man mit der geringsten Anzahl an Auswerteeinheiten aus.
[0013] Bei einem Zählwerk, das zehn oder mehr Ziffernrollen aufweist, werden zweckmäßigerweise
alle gemeinsamen Anschlußleitungen über einen Multiplexer sequentiell mit Impulsen
beschickt, wobei an jede Sammelleitung eine Auswerteeinheit angeschlossen ist. Damit
ist auch bei Zählwerken mit mehr als zehn Ziffernrollen je Ziffer nur eine Auswerteeinheit,
d.h. insgesamt zehn Auswerteeinheiten erforderlich.
[0014] Vorteilhafterweise wird der Multiplexer von einem Mikroprozessor gesteuert und erfolgt
die Auswertung der Ausgangsimpulse der Kondensatoren ebenfalls über einen Mikroprozessor.
Damit kann der Mikroprozessor sowohl die Steuerung der Ablesevorrichtung als auch
die Weiterverarbeitung des gewonnenen Zählerstandes, z.B. in einer Rechenoperation
übernehmen.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 4
näher erläutert.
[0016] Fig. 1 zeigt zwei Ziffernrollen 1 und 1', auf die jeweils Ziffern von 0 bis 9 aufgedruckt
sind. Diese Ziffernrollen sind Teil eines nicht näher dargestellten Rollenzählwerks,
das beliebig aufgebaut und angetrieben werden kann. An der Hohlseite jeder Ziffernrolle
1, 1', sind zwei Noppen 1a und 1b angespritzt. Die beiden Noppen 1a und 1b liegen
sich radial gegenüber und haben desselbe Gewicht, so daß sie keine Rückstellkraft
auf die Ziffernrolle 1 bzw. 1' ausüben. Eine der Noppen 1a ist an ihrer Stirnseite
1c metallisiert. Jeder Ziffernrolle 1, 1' ist eine Sensorplatte 2 zugeordnet, die
in einem geringen Abstand zu den Noppen 1a, 1b liegt. Durch die Sensorplatte 2 ist
die Welle 1b der Ziffernrollen 1, 1' hindurchgeführt. Der Aufbau einer Sensorscheibe
2 ist in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Die Sensorscheibe 2 besteht aus einem dünnen
Isoliermaterial, beispielsweise einer;Folie oder einem Keramiksubstrat. Auf das Isoliermaterial
sind Kondensatoren 3 aufgebracht. Diese bestehen jeweils aus zwei voneinander isolierten
metallischen Beschichtungen 3a, 3b, die zusammen eine Kreisform ergeben, die durch
eine Isolierstrecke in zwei Hälften geteilt ist. Der Kreisdurchmesser entspricht dabei
dem Durchmesser der metallisierten Fläche 1c.
[0017] Auf der Sensorscheibe 2 sind insgesamt zehn Kondensatoren 3 angeordnet und zwar auf
demselben Radius um die Achse 1d wie der Noppen 1c. Die Anordnung der Kondensatoren
3 entspricht dabei der Verteilung der zehn Ziffern auf der Ziffernrolle 1, so daß
bei jeder Ziffernanzeige ein Kondensator 3 von der metallischen Beschichtung 1c der
Noppe 1a überdeckt wird. Die Beläge 3b sämtlicher Kondensatoren 3 werden über eine
ringförmige Leiterbahn 3c miteinander verbunden und an einem mit G bezeichneten Anschluß
aus der Sensorplatte herausgeführt. Jeder Belag 3a ist über eine Leiterbahn mit einem
gesonderten Anschluß der Sensorplatte verbunden. Diese Anschlüsse sind entsprechend
ihrer Ziffernzuordnung mit 0 bis 9 bezeichnet. Wird nun beispielsweise an die Beläge
3b über den Anschluß G ein Impuls oder eine Impulsfolge angelegt, so wird diese über
die Kondensatoren 3 auch an die Anschlüsse 0 bis 9 geführt. Die Kapazität der Kondensatoren
3 ist im unbeeinflußten Zustand verhältnismäßig klein. Wenn jedoch die metallisierte
Fläche 1c über einem Kondensator 3 liegt, so wird dessen Kapazität deutlich erhöht.
Die am Anschluß G anliegenden Impulse werden daher über denjenigen Kondensator 3,
über dem gerade die metallisierte Fläche 1c steht, deutlich stärker übertragen als
über die restlichen Kondensatoren 3. Mit einer nachgeschalteten Auswerteschaltung,
in der beispielsweise die Ausgangsimpulse einer Grenzwertstufe zugeführt werden, kann
daher die Stellung jeder Ziffernrolle 1, 1' erfaßt werden. Der Zählerstand der einzelnen
Ziffernrollen 1, 1' kann daher mit der dargestellten Anordnung völlig berührungs-und
kräftefrei abgegriffen werden. Damit kann die Ablesevorrichtung auch dann eingesetzt
werden, wenn das Rollenzählwerk mit sehr kleinen Momenten angetrieben wird. Verfälschungen
der Anzeige durch Rückwirkungen zwischen Ablesevorrichtung und Ziffernrollen sind
nicht möglich. Zwischen die Ziffernrollen müssen lediglich die dünnen Sensorplatten
eingebaut werden, was praktisch ohne Vergrößerung der Baulänge möglich ist.
[0018] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Ablesevorrichtung für ein Rollenzählwerk
mit mehreren Ziffernrollen. Dabei sind der Übersichtlichkeit wegen nur die entsprechenden
Sensorscheiben 2 bis 2
n dargestellt. Die den gleichen Ziffern zugeordneten Ausgänge der Sensorscheiben sind
jeweils über Sammelleitungen 9 miteinander verbunden. Jede Sammelleitung 9 führt zu
einer Auswerteschaltung 4, die in Figur 3 als gemeinsamer Block dargestellt sind.
Diese Auswerteschaltungen 4 sind im Ausführungsbeispiel lediglich Eingabestufen für
einen Mikroprozessor 7, der die eigentliche Auswertung durchführt.
[0019] Die Anschlüsse G der Sensorscheiben 2 bis 2
n sind mit je einem Ausgang eines Mültiplexers 5 verbunden. Dem Eingang des Multiplexers
5 werden über einen vom Mikroprozessor 7 gesteuerten Impulsgeber 6 Impulse zugeführt,
die zu einer vom Mikroprozessor 7 angewählten Sensorscheibe 2 weitergeleitet werden.
Dazu ist der Mikroprozessor 7 über Steuerleitungen mit dem Multiplexer 5 verbunden.
[0020] Gesteuert durch den Mikroprozessor 7 werden also nacheinander die einzelnen Sensorscheiben
2, d.h. die Zählerstände der einzelnen Ziffernrollen 1 abgefragt. Der Mikroprozessor
7 kann diese serielle Information, die gegenüber einer Parallelabfrage weniger Anschlußleitungen
erfordert, in eine Parallelinformation umsetzen und an ein anderes Gerät übermitteln
oder weiter verarbeiten.
[0021] Die Anordnung nach Figur 3 ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Rollenzählwerk
bei zehn Ziffern je Ziffernrolle zehn oder mehr Ziffernrollen aufweist. Unabhängig
von der Anzahl der Ziffernrollen sind nämlich stets nur so viele Auswerteschaltungen
4 bzw. Eingabeeinheiten erforderlich, wie jede Ziffernrolle 1 Ziffern aufweist. Im
allgemeinen müssen also unabhängig von der Anzahl der Ziffernrollen 10 Auswerteschaltuhgen
bzw. Eingabeeinheiten vorgesehen werden. Außerdem benötigt man für jede Ziffernrolle
einen Multiplexerausgang.
[0022] Bis zu 10 Ziffernrollen bei 10 Ziffern je Ziffernrolle kann man die Zahl der Auswerteschaltungen
4 reduzieren, wenn man die Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 aufbaut.
Auch hierbei sind die denselben Zählerständen entsprechenden Ausgänge der Sensorscheiben
2 miteinander verbunden. Die Impulse werden hier jedoch nicht den Anschlüssen G der
Sensorscheiben zugeführt, sondern den einzelnen Sammelleitungen 9. Dazu ist ebenfalls
ein von einem Mikroprozessor 7 gesteuerter Impulsgeber 6 vorgesehen, dessen Impulse
über einen Multiplexer 5 nacheinander auf die Sammelleitungen 9 geschaltet werden.
Der Multiplexer 5 wird ebenfalls vom Mikroprozessor 7 gesteuert. Die Anschlüsse G
der einzelnen Sensorscheiben 2 bis 2
n sind in diesem Fall mit je einer Auswerteschaltung 4 bis 4
n verbunden, wobei die Auswerteschaltungen wieder als Eingabeeinheiten für den Mikroprozessor
7 ausgeführt sind.
[0023] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden also nacheinander Abfrageimpulse auf die einzelnen
Sammelleitungen gegeben und über die Auswerteschaltungen 4 wird geprüft, ob eine der
Ziffernrollen gerade den abgefragten Zählerstand aufweist. Der Mikroprozessor erhält
also wieder eine serielle Information über die Zählerstände aller Ziffernrollen, die
in eine parallele Information umgesetzt bzw. weiterverarbeitet werden kann. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 ist die Anzahl der benötigten Auswerteschaltungen 4 gleich der Anzahl
von Ziffernrollen, während für jede Ziffer ein Multiplexerausgang benötigt wird.
1. Ablesevorrichtung für den Zählerstand eines Rollenzählwerkes mit drehbaren Ziffernrollen
mit Ziffernteilung, dadurch gekennzeichnet , daß jede Ziffernrolle (1) einen elektrisch
leitenden Bereich (1c) mit der Breite maximal einer Ziffernteilung aufweist, daß parallel
zu jeder Ziffernrolle (1) eine feststehende, isolierende Sensorscheibe (2) angeordnet
ist, daß die Sensorscheibe (2) eine der Ziffernzahl entsprechende Anzahl von Kondensatoren
(3) aufweist, die entsprechend der Ziffernteilung angeordnet sind und daß jeder Kondensator
(3) durch zwei voneinander isolierte Metallbeläge (3a, 3b) der Sensorscheibe (2) gebildet
ist, von denen ein Metallbelag (3a) mit einem Impulsgeber (6) und der andere (3b)
mit einer Auswerteschaltung (4) verbunden ist.
2. Ablesevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß jede Ziffernrolle
(1) einen seitlich abstehenden ersten Noppen (1a) mit einer metallischen Beschichtung
(1c) als elektrisch leitenden Bereich aufweist.
3. Ablesevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß jede Ziffernrolle
einen dem ersten Noppen (1a) radial gegenüberliegenden zweiten Noppen (1b) gleichen
Gewichts, jedoch ohne metallische Beschichtung aufweist.
4. Ablesevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß
die Metallbeläge (3a, 3b) mit ihren Anschlüssen (3c, 3d) auf die Sensorplatte (2)
aufgedrückt sind.
5. Ablesevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
jeder Kondensator (3) dieselbe Form wie der elektrisch leitende Bereich (1c) der Ziffernrolle
(1) hat.
6. Ablesevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
jeweils ein Metallbelag (3b) jedes Kondensators (3) mit einer gemeinsamen Anschlußleitung
(3c) verbunden ist.
7. Ablesevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, für ein Rollenzählwerk mit
mehreren Ziffernrollen, dadurch gekennzeichnet , daß je ein Anschluß (3d) aller den
gleichen Ziffern zugeordneter Kondensatoren (3) mit einer gemeinsamen Sammelleitung
(9) verbunden ist.
8. Ablesevorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7 für ein Zählwerk, das zehn oder weniger
Ziffernrollen aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß alle Sammelleitungen (9) über
einen Multiplexer (5) sequentiell mit Impulsen beschickt werden und daß je Ziffernrolle
(1) eine an die gemeinsame Anschlußleitung (3c) angeschlossene Auswerteeinheit (4)
vorgesehen ist.
9. Ablesevorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7 für ein Zählwerk, das zehn oder mehr
Ziffernrollen aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß alle gemeinsamen Anschlußleitungen
(3c) über einen Multiplexer (5) sequentiell mit Impulsen beschickt werden und daß
an jede Sammelleitung (9) eine Auswerteeinheit (4) angeschlossen ist.
10. Ablesevorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Multiplexer
(5) von einem Mikroprozessor (7) gesteuert wird und daß die Auswertung der Ausgangssignale
der Kondensatoren (3) ebenfalls über einen Mikroprozessor erfolgt.