(19)
(11) EP 0 119 605 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1984  Patentblatt  1984/39

(21) Anmeldenummer: 84102882.2

(22) Anmeldetag:  16.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 15/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 19.03.1983 DE 3309975

(71) Anmelder: Ramisch Kleinewefers GmbH
D-47803 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Mitter, Mathias
    D-4815 Schloss Holte (DE)

(74) Vertreter: Goddar, Heinz J., Dr. et al
FORRESTER & BOEHMERT Franz-Joseph-Strasse 38
80801 München
80801 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Als Schlitzrakel ausgebildete Auftragsvorrichtung


    (57) Bei einer Schlitzrakel, die vorzugsweise ein geschlossenes Schlitzrakelsystem bildet, ist an der Unterseite des rohrartigen Schlitzrakelkörpers mindestens ein Band, ggf. zwei Bänder oder Streifen angeordnet, die aus einem Material bestehen mit guter Gleiteigenschaft und die gleichzeitig eine gute Abdichtungseigenschaft haben zur Schablone, vorzugsweise einem rotierenden Siebzylinder. Diese begrenzten Streifen bestehen somit aus dichtendem, leicht gleitendem Material, vorzugsweise Kunststoff, Sintermaterial od. dgl. Sie können zum Auftragsbereich hin verstärkt oder auch abfallend ausgebildet sein. Mit diesem Band oder Streifen ist die Arbeitshöhe der Schlitzrakel beeinflussbar. Ggf. können die Bänder oder Streifen auch einstellbar sein.
    Von Innen wird der Schlitzrakelkörper durch Gegendruckkörper gestützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine als Schlitzrakel ausgebildete Auftragsvorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Derartige Auftragsvorrichtungen sind an sich bekannt, beispielsweise durch die DE-AS 23 62 912. Bei dieser Vorrichtung ist ein sogenannter Rakelfuß vorhanden, der eine Auflage trägt, die gleichzeitig die Formgebung des Rakelfußes gibt zur Anpassung an die Innenmantelfläche der Siebzylinderschablone.

    [0003] Diese Auflage auf dem Fuß der Schlitzrakel ist ein massives Teil und läßt sich nur durch Auswechslung des ganzen Fußes und Erneuerung durch einen anderen Rakelfuß verändern.

    [0004] Der Nachteil der Ausbildung einer Schlitzrakel nach der genannten Auslegeschrift besteht darin, daß der gesamte Rakelfuß labil ist und die aus Kunststoff bestehende Auflage die gesamten Reibungskräfte aufnimmt und sie an ein relativ labiles Gebilde weitergibt. Dabei kann sich die Auflage von der Unterfläche des Rakelfußes lösen und wird zu einem Störfaktor.

    [0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schlitzrakel zu schaffen, mit der diese Übelstände beseitigt sind und bei der die Rakel im Gegensatz zur vorbekannten Vorrichtung als Unterstützung der Schablone dient und gleichzeitig ein Dichtelement hat, das die Reibungskräfte zwischen der Schlitzrakel und der Schablone verringert, wobei auch gleichzeitig die Möglichkeit gegeben ist, durch Auswechseluno unterschiedliche Verhältnisse im Auftragsbereich zu erzielen.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

    [0007] Durch die Anordnung eines Bandes oder Streifens im Bereich des Auftragsschlitzes ist es möglich, diesen so breit zu wählen, daß er eine genügende Unterstützung der Innenmantelfläche der Schablone gibt, die vorzugsweise als Siebzylinder ausgebildet ist. Man kann die Vorrichtung auch auf ebene Schablonen aufsetzen mit entsprechender Anpassung des Bandes oder Streifens, auf Siebdruckschablonenbänder, die beispielsweise über Walzen laufen und bemustert oder unbemustert sein können. Die Vorrichtung ist aber im wesentlichen für endlos umlaufende Siebzylinder, die ebenfalls bemuster oder unbemustert sein können, gedacht.

    [0008] Mit der Vorrichtung ist der Auftrag flüssiger, pastöser oder verschäumter Medien möglich, wobei insbesondere bei Auftrag von Schaum das Band oder der Streifen relativ breit gewählt werden muß, um zu verhindern, daß zwischen dem Streifen und dem Band der Schaum hindurchkriecht und sich auf die Innenmantelfläche der Schablone aufsetzt und diese verschmutzt, was bei Weiterlauf der Schablone zu ungenauen Druckergebnissen führen würde.

    [0009] Vorzugsweise ist an das Drucken oder Färben von textilem bzw. Fasern enthaltendem Material gedacht, es können aber auch flachebene Materialien behandelt oder beschichtet werden, nicht nur bedruckt oder gefärbt.

    [0010] Es ist aber auch möglich, mit dem Schaum Musterungen zu erzielen, ohne daß Farbstoff in ihm enthalten ist. Auch der Auftrag von beliebigen Chemikalien ist möglich.

    [0011] Durch die Anordnung eines oder zweier Bänder oder Streifen, die dem Auftragsschlitz zugeordnet sind, ist die Möglichkeit gegeben, ein Material zu verwenden, das gute Gleiteigenschaften hat und gleichzeitig gute Dichteigenschaften. Dieser begrenzte Streifen, der mittig einen Schlitz aufweisen kann, sollte aus dichtendem, leicht gleitendem Material bestehen, vorzugsweise Kunststoff oder auch Sintermaterial, aber vorzugsweise Teflon.

    [0012] Dadurch daß ein einfacher Streifen von unten auf die Schlitzrakel aufgesetzt wird, ist es möglich, diesen auch leicht wieder zu entfernen und ihn durch einen neuen Streifen zu ersetzen, ohne daß Schwierigkeiten entstehen. So können die Streifen unterschiedliche Dicken, unterschiedliche Breiten, unterschiedliche Schlitzbreiten usw. aufweisen; sie können aber auch unterschiedlich in der Formgestaltung sein, beispielsweise zur Mitte hin abfallen zu den Abnahmen, d.h. also zu der Abnahme des Auftragsmediums vom Schlitzbereich.

    [0013] Ein weiterer, sehr wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, daß der Schlitzrakelkörper rohrartig ausgebildet ist und auf der Unterseite des Rohres das Band oder die Bänder bzw. den Streifen aufgesetzt sind. Dabei soll nach Möglichkeit ein dünnwandiges Rohr genommen werden, das gegenüber dem Band oder den Bändern bzw. dem Streifen mit einem Gegendruckkörper versehen ist.

    [0014] Dieser Gegendruckkörper stützt den Schlitzrakelkörper bzw. das Rakelgehäuse rückseitig ab. Nimmt man sehr dickwandige Rohre als Schlitzrakelkörper, so ist das Auflagegewicht der Schlitzrakel im Auftragsbereich relativ groß. Dies wird nicht immer gewünscht. Vorzuziehen ist somit ein dünnwandiger Schlitzrakelkörper, dem, wie bereits erwähnt, rückseitig Gegendruckkörper zugeordnet sind. Diese Gegendruckkörper passen sich flächig schlitzartig an die Innenmantelfläche des Schlitzrakelkörpers an, stützen diesen gegebenenfalls sogar bis etwa zur Mitte, bezogen auf die Höhe des gesamten Schlitzrakelkörpers, ab. Gleichzeitig aber bilden die Gegendruckkörper zum Auftragsbereich hin Gleit- oder Rutschflächen, so daß sich nirgends Altscheum stauen kann. Diese Gegendruckkörper können am Medienzuführungsrohr befestigt sein, das sich wiederum auf diesen Gegendruckkörpern abstützt. Ob nun ein oder zwei Gegendruckkörper Verwendung finden, ist gleichgültig. Vorteilhaft ist die Teilung, um die Montage zu erleichtern. Durch diese Ausbildung wird das relativ dünnwandige Material des Schlitzrakelkörpers zwischen den von unten auf ihn aufgesetzten Band oder Streifen und dem Gegendruckkörper eingeklemmt, wobei eine sichere Auflage des Bandes oder des Streifens gewährleistet ist, verbunden mit der Durchbiegungsfreiheit bzw. einer geringstmöglichen Durchbiegung der gesamten Schlitzrakel auch auf großen Breiten.

    [0015] Somit wird als sehr vorteilhaft angesehen, den Auflagebereich der Schlitzrakel innenseitig zu unterstützen, und zwar mit einem formangepaßten, über die Breite des Bandes oder des Streifens hinausgehenden Gegendruckkörper.

    [0016] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schlitzrakel in Seitenansicht im Schnitt,

    Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer derartigen Schlitzrakel, ebenfalls in Seitenansicht im Schnitt,

    Fig. 3 das Ausführungsbeispiel der Fig. 1, angeordnet innerhalb einer Schablone, die geschnitten dargestellt ist,

    Fig. 4 die Unteransicht eines Bandes oder Streifens,

    Fig. 5-9 unterschiedliche Querschnittsformen von Bändern oder Streifen,

    Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel mit einer Verstellbarkeit der Bänder oder Streifen in etwas vergrößerter Darstellung.



    [0017] In Fig. 1 ist eine Schlitzrakel 1 dargestellt, die innerhalb eines Siebzylinders 2 liegt, der bemustert oder unbemustert sein kann. Statt eines Siebzylinders kann eine ebene Schablone, ein Schablonenband od.dgl. Verwendung finden.

    [0018] Die Schlitzrakel 1 weist einen Schlitzrakelkörper 13 auf, der seinerseits aus einem geschlossenen, vorzugsweise runden Rohr besteht, das aus möglichst dünnwandigen Material hergestellt ist. Im Inneren des Schlitzrakelkörpers 13 ist zur Unterstützung des Auflagebereiches ein Gegendruckkörper 10 angeordnet, der sich flächig-formangepaßt der Rundung des Rakelkörpers 13, also des Rakelgehäuses anpaßt. Der Gegendruckkörper 10 bildet, vorzugsweise mittig, den oberen Teil des Auftragsschlitzes 11 bzw. des Auftragsquerschnittes. Der rohrartige Schlitzrakelkörper 13 hat ebenfalls einen Durchtrittsschlitz 31 oder mehrere in Reihe oder Reihen angeordnete Durchtrittsquerschnitte.

    [0019] Im Inneren der Schlitzrakel 1 ist ein Zuführungsrohr 12 für das zuzuführende Medium, vorzugsweise für die Zuführung verschäumter Flotte, angeordnet. Es können aber auch flüssige oder pastöse Flotten zugeführt werden.

    [0020] Das Zuführungsrohr 12 gibt das Auftragsmedium in Pfeilrichtung A ab durch eine Anzahl von Austrittsöffnungen 112, die entgegengesetzt zur Auftragsebene hin gerichtet sind, vorzugsweise nach oben, und zwar zum oberen Zenitbereich der Innenmantelfläche des rohrartigen Schlitzrakelkörpers 13.

    [0021] Somit verteilt sich der Schaum im Inneren des Schlitzrakelkörpers 13 in den Pfeilrichtungen B nach rechts und links in Richtung auf die flächig-formangepaßten, der Rundung des Rakelgehäuses im Auflagebereich folgenden Gegendruckkörper 10, die zum Auftragsschlitz 11 hin konvergierende, im stumpfen Winkel zueinander stehende Gleit- und Rutschflächen 111 bilden. Diese Gleit- und Rutschflächen 111 münden im oberen Teil des Auftragsschlitzes 11.

    [0022] Unterhalb des Zuführungsrohres 12 sind Halterungen 212 angeordnet, in denen die Gegendruckkörper 10 durch parallel zueinanderstehende, flächig aufeinanderliegende Haltestege 100 gelagert sind. Diese Halterungen 212 weisen eine U-förmige Nute 312 auf und oberhalb der Haltestege 100 kann ein elastisches Lager 14 in der U-förmigen Nute 312 vorgesehen sein. Dieses elastische Lager 14 kann entweder ein Druckluftlager oder auch einfach ein gummielastisches Lager sein.

    [0023] Die Stege 100 sind im oberen Bereich, bezogen auf die Auftragsebene, miteinander verbunden und liegen flächig aufeinander und laufen außerhalb der Halterungen 212, von denen sich auch eine einzige über die Gesamtlänge ziehen kann, aber auch Einzelabschnitte vorgesehen werden können, im Winkel auseinander und stützen sich nach rechts und links auf den Gegendruckkörpern im Bereich der Rutschflächen 111 ab. Somit bilden die Haltestege 100 Stützfüße oder Stützleisten. Sie weisen in diesem Bereich Durchtrittsquerschnitte 110 auf, und zwar vorzugsweise in Reihen angeordnete Durchtrittsquerschnitte. Diese führen in den Innenraum des oberen Teiles des Auftragsschlitzes 11.

    [0024] Der obere Teil des Auftragsschlitzes 11, der im Gegendruckkörper 10 liegt, setzt sich in dem Austrittsquerschnitt 31 des rohrartigen Schlitzrakelkörpers 13 fort und dieser Bereich wird von unten durch mindestens ein diesen von unten begrenzendes Band oder Streifen 3 abgedeckt. Dieser Streifen ist vorzugsweise aufgeklebt bzw. von unten auf den Schlitzrakelkörper 13 aufgesetzt. Der Streifen 3 besteht aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften und gleichzeitig mit guten Dichteigenschaften, vorzugsweise Teflon bzw. aus einem Sintermaterial. Statt eines einzigen Streifens 3, der mittig den Schlitz 30 trägt, können auch zwei parallel zueinanderstehende Streifen vorgesehen sein. Vorteilhafter ist es, mit einem einzigen Streifen 30 zu arbeiten, um zu gewährleisten, daß der Schlitz 30 absolut exakt verläuft.

    [0025] Die Gesamtvorrichtung kann als Auftragselement direkt auf die Ware oder Schablone aufgesetzt werden. Vorzugsweise wird sie aber im Inneren eines Siebzylinders 2 auf dem unteren Trum eines Schablonenbandes oder auf einer ebenen Schablone verwendet.

    [0026] Der Streifen 3 soll von unten auf den rohrartigen Schlitzrakelkörper 13 aufgesetzt werden und eine relativ breite Fläche abdecken, vorzugsweise 1/6 des Schlitzrakelumfanges, um, insbesondere wenn mit Schaum gedruckt oder gefärbt werden soll, den mit Tensiden versehenen Schaum nicht die Möglichkeit zu geben, zwischen Schablone 2 und Band oder Streifen 3 sich hindurchzuwinden und hier in dem Spalt durchzugleiten, da sonst die Schablone 2 an ihrer Innenmantelfläche beschmutzt würde und ein unsauberer Druck erfolgte.

    [0027] Mit der Anordnung des Bandes oder des Streifens 3 wurde somit ein einfaches Dichtelement geschaffen mit mittig angeordnetem Schlitz 30 oder auch ein geteiltes Dichtelement.

    [0028] Wenn das Band oder der Streifen vorzugsweise mindestens 1/6 des Umfanges des Schlitzrakelkörpers 3 bedeckt, so muß mindestens dieser Teil im Gegendruckkörper 10 erfaßt werden, der sich flächig-formangepaßt der Rundung der Innenmantelfläche des Rakelgehäuses anpaßt. Vorteilhafter ist es, wenn der oder die Gegendruckkörper 10 erheblich breiter greifen, etwa bis zur halben Höhe des Schlitzrakelkörpers 13 bzw. kurz unter der halben Höhe liegend. Damit ist gewährleistet, daß der Schlitzrakelkörper 13 eine einwandfreie untere Auflagefläche hat, so daß das relativ elastische Material des Schlitzrakelkörpers 13, der ein dünnwandiges Stahlrohr sein kann, sich der Formgebung der Gegendruckkörper 10 anpassen wird.

    [0029] Es besteht die Möglichkeit, zwei symmetrisch im Verhältnis zueinander ausgebildete Gegendruckkörper 10 miteinander durch Einschieben in die U-förmige Halterung 212 zu verbinden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen einzigen derart geformten, vorzugsweise aus leichtem Material, wie Kunststoff, bestehenden Gegendruckkörper im Inneren des Schlitzrakelkörpers 13 vorzusehen.

    [0030] Wichtig ist ferner, daß nirgendwo im Inneren der Schlitzrakel, also im Inneren des Schlitzrakelkörpers, Flüssigkeitsansammlungen zugelassen werden. Dies spielte insbesondere bei Schaumauftrag eine erhebliche Rolle, da Schaum altern kann und sich verflüssigen kann. Die gesamte Ausbildung der Schlitzrakel erfolgt derart, daß nirgendwo Flüssigkeitsansammlungen stehen bleiben können und daß überall Schrägen vorgesehen sind, wo immer irgendwelche Abnahmen des Mediums vorhanden sind. So gleitet das Medium, vorzugsweise der Schaum, über die äußere, vorzugsweise obere Rundung des Zuführungsrohres 12, gelangt dann anschließend auf die zum Auftragsschlitz 11 geneigten Gleit-und Rutschflächen 111 des oder der Gegendruckkörper 10 und von hier wiederum in den mittig unter dem Zuführungsrohr 12 liegenden Auftragsschlitz 11, der seinerseits wieder im unteren Bereich aufeinanderzulaufende Schrägflächen 211 aufweist, die zum Austrittsquerschnitt 31 des Rakelgehäuses 13 und zum Schlitz 30 des Streifens 3 führen.

    [0031] In Fig. 2 ist ein ähnliches Ausführungsbeispiel gezeigt wie in Fig. 1, gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Merkmale. Der Unterschied zu Fig. 1 liegt in der Veränderung der Ausbildung des Bandes oder des Streifens 3. Dieses Band oder der Streifen 3 ist im Bereich des Schlitzes 30 abfallend ausgebildet und weist somit an den äußeren Enden eine stärkere Materialdicke auf als im Bereich des Schlitzes 30.

    [0032] Bei sämtlichen Systemen ist es wichtig, daß es sich bei der erfindungsgemäßen Schlitzrakel um ein geschlossenes System handelt, und zwar bestehend aus einem geschlossenen, möglichst etwas flexiblen Rohr als Schlitzrakelkörper 13, das sich der Formgebung der Gegendruckkörper 10 anpaßt, endseitig geschlossen ist, so daß Druck im Inneren desselben aufgebaut werden kann. Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen sind ein oder zwei Gegendruckkörper 10 vorgesehen, die das Widerlager bilden für das Band oder die Streifen 3 und die sich der Formgebung der Innenmantelfläche des Schlitzrakelkörpers 13 anpassen bzw. umgekehrt.

    [0033] In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gezeigt, wie sie in einen Siebzylinder 2 mit seinen Endringen 20 eingebaut ist, wobei die aus der Schablone 2 herausgeführten Zuführungsrohre 12 höheneinstellbar geführt sind. Die Unterstützung der Schablone sollte dabei elastisch gestaltet sein. Die elastisch arbeitende Höheneinstellung 4 ist in der Fig. 3 nur angedeutet. Unterhalb des Siebzylinders 2 liegt die Ware 5, die in an sich bekannter Weise auf einer förderbandartig, endlos umlaufenden Druckdecke 6 aufliegt und dadurch durch die Maschine getragen wird. Mit 7 ist der Gegendruckbalken einer Siebdruckstation angedeutet. Mit dieser Vorrichtung kann gefärbt, gedruckt, beschichtet oder auch die Ware behandelt werden.

    [0034] In Fig. 4 ist das Band oder der Streifen 3 in der Unteransicht dargestellt mit Schlitz 30. Es können auch zwei nebeneinander angeordnete Bänder oder Streifen 3 vorgesehen werden, die auf Lücke im Verhältnis zueinander stehen und einen Spalt zwischen sich lassen, um den Schlitz 30 zu bilden.

    [0035] In Fig. 5 ist eine solche Version gezeigt.

    [0036] Fig. 6 zeigt die Möglichkeit, den Mittenbereich des Streifens oder des Bandes 3 zu verstärken.

    [0037] Fig. 7 zeigt die Möglichkeit, den Mittenbereich schmal zu halten und die Seitenbereiche des Bandes oder Streifens 3 zu verstärken.

    [0038] In Fig. 8 ist die Möglichkeit gezeigt, den Streifen oder das Band mit einem beliebigen, vorzugsweise elastischen Material 31 zu unterfüttern. Es handelt sich bei diesem Material ebenfalls um Streifen. Je nachdem, wie und wo man den Andruck verstärken will, kann die Unterfütterung erfolgen. In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines unterfütterten Streifens gezeigt.

    [0039] In Fig. 10 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem zwei Bänder 3 oder Streifen Verwendung finden, die schwenkbar gelagert sind, und zwar in ihrem Außenbereich. Die strichpunktierte Stellung ist etwas übertrieben gezeigt, es soll lediglich dargestellt werden, daß die Schwenkung möglich ist, und zwar die Schwenkung zum Schlitzbereich 30. Diese dar gestellte Stellung der Streifen ist mit 3' in der Zeichnung bezeichnet. Über ein Hebelgestänge 8 und 80 läßt sich eine Verschwendung der Bänder oder Streifen 3 bewirken durch eine Verstellvorrichtung 9, die als hin- und hersteuerbare Druckzylinder gezeichnet sind. Hier können Schrauben eingesetzt werden oder andere Mittel, um eine Feineinstellung zu erzielen, wenn kein erheblicher Druck auf die aus meist elastischem Material bestehenden Bänder oder Streifen 3 ausgeübt werden soll. Dies ist nur ein mögliches Ausführungsbeispiel, um die Verstellbarkeit und Einstellbarkeit der Bänder oder Streifen darzustellen.

    [0040] Der Gedanke der Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So sind Variationen denkbar und möglich. Das Zuführungsrohr kann an einen Schaumgenerator angeschlossen werden, der dynamisch oder statisch ist. Der Austrittsquerschnitt des rohrartigen Schlitzrakel-körpers 13 kann ein Schlitz sein oder können Reihenanordnungen von Durchtrittsquerschnitten sein und, wie bereits erwähnt, kann das Band oder die Bänder unterschiedlich ausgebildet sein bzw. beweglich gelagert sein, so daß mit dem Band die Arbeitshöhe der Schlitzrakel beeinflußbar ist.

    [0041] Der Begriff "Schlitzrakel" bezieht sich auf eine Auftragsvorrichtung, vorzugsweise mit einem allseitig geschlossenen Rakelgehäuse, innerhalb welchem flüssige, verschäumte Flotte oder pastöse Medien unter atmosphärischem Druck oder einem höheren als atmosphärischem Druck stehen. Schlitzrakeln weisen einen spaltförmigen, gegen die Warenbahn bzw. die Schablone gerichteten Austrittsbereich auf zum Auftrag des Mediums auf ebene Waren oder Warenbahnen mit Siebdruckmaschinen od.dgl., wobei das Rakelgehäuse mit Zuführungsrohren od.dgl. für das Medium versehen ist. Die Schlitzrakel ist außerhalb der Schablone in Rakelhaltern einstellbar gelagert.

    [0042] Die offenbarten Merkmale einzeln und in Kombination werden, soweit sie gegenüber dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich angesehen.


    Ansprüche

    1. Als Schlitzrakel ausgebildete Auftragsvorrichtung, deren Anlagefläche an die Schablone mit einer Auflage versehen ist, wobei die Form der Auflage der Aufsatzfläche in oder auf der Schablone angepaßt ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Anlagebereich der Auftragsvorrichtung durch mindestens ein den Auftragsschlitz (30) begrenzendes Band oder Streifen (3) abgedeckt ist.
     
    2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band oder die Bänder bzw. Streifen (3) aus dichtendem, leicht gleitendem Material bestehen.
     
    3. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band oder die Bänder bzw. Streifen (3) aus Kunststoff bestehen.
     
    4. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Band oder die Bänder bzw. Streifen (3) mit streifenartigem Unterfütterungsmaterial (31) auf die Unterseite der Schlitzrakel aufgesetzt sind.
     
    5. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Band oder die Bänder bzw. Streifen (3) auf der Unterseite eines allseitig geschlossenen Schlitzrakelgehäuses aufgesetzt sind.
     
    6. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder oder Streifen (3) schwenkbar an der Schlitzrakel befestigt sind zur Beeinflussung der Arbeitshöhe der Schlitzrakel (1).
     
    7. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrartige Schlitzrakelkörper (13) gegenüber dem Band oder den Bändern bzw. Streifen (3) auf der Innenseite flächig formangepaßte Gegendruckkörper (10) aufweist.
     
    8. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckkörper (10) über ein elastisches Lager (14) im Inneren der Schlitzrakel, vorzugsweise am Zuführungsrohr (12) gelagert sind.
     
    9. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckkörper (10) aufeinanderzulaufende Rutschen (111) bilden, die im oberen Teil des Auftragsschlitzes (11) münden.
     
    10. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckkörper (10) im unteren Bereich über dem Rakelaustrittsschlittz (30,31) liegend einen Schlitz (11) aufweist.
     
    11. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Lager (14) als einstellbares Druckluftlager ausgebildet ist.
     




    Zeichnung