[0001] Die Erfindung betrifft ein umlaufendes Schleifwerkzeug, insbesondere endloses Schleifband
für eine Bandschleifmaschine, vorzugsweise zum Schleifen von Holzprofilen.
[0002] Holzprofile, z.B. Möbelleisten und andere profilierte Möbelteile, werden mit Schleifmaschinen
geschliffen. Die Schleifmaschinen weisen umlaufende Schleifwerkzeuge auf oder sind
als Schwingschleifmaschinen ausgebildet. Schleifmaschinen mit umlaufenden Schleifwerkzeugen
arbeiten entweder mit rotierenden Schleifscheiben oder mit umlaufenden Endlosschleifbändern.
[0003] Zum Schleifen von Holzprofilen vorgesehene rotierende Schleifscheiben bestehen aus
einem Scheibenkörper, in dessen Umfangsfläche die Kontur des zu schleifenden Profils
eingeformt ist. Auf die derart profilierte Umfangsfläche ist ein Schleifmittel, z.B.
Schleifleinen, aufgebracht. Die Standzeit des Schleifmittels ist abhängig vom Schleifscheibenumfang.
Je größer der Scheibenumfang ist, desto höhere Standzeiten können erreicht werden.
Einem Scheibenumfang und damit der Standzeit sind jedoch Grenzen gesetzt, da bei üblicher
Motordrehzahl und größerem Schleifscheibendurchmesser die Schnittgeschwindigkeit zu
hoch wird. Kleinere Schleifscheibendurchmesser, wie sie auch beim Schleifen von verhältnismäßig
kleinen Radien der Holzprofile notwendig sind, ergeben dagegen zu kurze Standzeiten.
Das Schleifen mit Schleifscheiben hat auch den Nachteil, daß durch die verhältnismäßig
kleine Anlagefläche der Schleifscheibe am zu schleifenden Holzprofil eine zufriedenstellende
Schleifqualität nicht erreicht wird.
[0004] Demgegenüber ist bei Bandschleifmaschinen, die mit einem endlos umlaufenden Schleifband
arbeiten, eine höhere Standzeit des Schleifbandes gegeben. Die Schleifqualität ist
gegenüber Schleifscheiben besser und die zu schleifenden Holzprofile können mit verhältnismäßig
hoher Vorschubgeschwindigkeit durch die Bandschleifmaschinen laufen. Normalerweise
sind Bandschleifmaschinen deshalb mit durchlaufendem Werkstücktransport ausgerüstet.
Bandschleifmaschinen zum Schleifen von profilierten geraden Werkstücken weisen einen
auswechselbaren, mit der Kontur des zu schleifenden Profils versehenen Andrückschuh
auf, der zwischen zwei Umlenkrollen für das Schleifband auf etwa gleicher Höhe angeordnet
ist. Beim Vorbeiführen des zu schleifenden Profils drückt dieses das umlaufende Schleifband
in den profilierten Andrückschuh. Um den Schleifandruck zu begrenzen, kann der profilierte
Andrückschuh auch mechanisch abgefedert sein. Das endlose Schleifband besteht aus
mit Schleifmaterial beschichteten flexiblem Gewebe und ist aus Herstellungsgründen
und da es auch noch in der Schleifmaschine gespannt und geführt werden muß, verhältnismäßig
steif.
[0005] Um auf einer Bandschleifmaschine auch geschweifte Werkstücke schleifen zu können,
wird statt des Andrückschuhs eine auswechselbare Umlenkrolle als Andrückrolle ausgebildet
und am Umfang mit der Kontur des zu schleifenden Profils versehen. Das zu schleifende
Werkstück muß, ebenso wie es beim Andrückschuh der Fall ist, das gespannte und dadurch
recht steife Schleifband in die Kontur der-Umlenk- und Andrückrolle eindrücken, was
nur bei Profilformen mit großen Radien und geringer Profiltiefe möglich ist.
[0006] Eine Bandschleifmaschine kann Profilkonturen, die in sich sowohl konvex als auch
konkav sind deshalb nicht in einem Arbeitsgang schleifen. Durch Führungsprobleme und
die Festigkeit der üblichen Schleifbänder können bei komplizierteren Profilformen
von einer Schleifmaschine nur Teile bzw. Abschnitte der Profilkontur geschliffen werden.
Es ist daher üblich, sehr lange Schleifmaschinen mit mehreren hintereinander angeordneten
Schleifaggregaten, die aufwendig bis 135° schwenkbar sind, einzusetzen, um in einem
Durchgang die gesamte Profilkontur schleifen zu können. Die Mehrfachschleifmaschinen
verursachen hohe Investitionskosten und bedingen hohe Rüstzeiten.
[0007] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß der profilierte Andrückschuh seine eingearbeitete
Profilkontur durch den Ab
- rieb an der Rückseite des umlaufenden Schleifbandes sehr schnell verliert und deshalb
öfter erneuert bzw. ausgewechselt werden muß. Andrückschuhe, die nicht in aufwendiger
Weise mechanisch abgefedert sind, verursachen auch ein Brennen des Schleifbandes.
[0008] Da das profilierte zu schleifende Werkstück das umlaufende Schleifband in den Andrückschuh
drücken muß, können innenliegende Profilkonturen vom 'Schleifband nur schlecht erreicht
werden, während äußere Rundungen der Profilkontur in verstärktem Maße verschliffen
werden. Dies wirkt sich besonders nachteilig bei mit dünnen Furnieren ummantelten
Profilen aus. Durch das ständige Verformen des Schleifbandes beim Eindrücken in die
Profilkontur des Andrückschuhs wird das Schleifband auch äußerst stark strapaziert,
was zum Ausbrechen des Schleifkorns führen kann, woduch die Standzeit wieder vermindert
wird.
[0009] Im Gegensatz zu mit Andrückschuhen arbeitenden Bandschleifmaschinen, bei denen durch
den verhältnismäßig langen Andrück-. schuh auch eine große Anlagefläche auf dem zu
schleifenden Profil gegeben ist, mit dem Vorteil, daß die erreichbare Schleifqualität
verbessert wird, bietet eine Bandschl(5ifscheibe mit einer profilierten Umlenk- und
Andrückrolle eine wesentlich kleinere Anlagefläche, die etwa der bei einer Schleifscheibe
gegebenen Anlagefläche entspricht. Die profilierten Umlenkrollen werden deshalb möglichst
groß im Durchmesser gehalten, da bei kleineren Durchmessern der dreidimensionalen
Verformung des über die Umlenkrolle laufenden Schleifbandes Grenzen gesetzt sind.
Somit ist dem Einsatz aller Bandschleifmaschinen sowohl mit profilierter Umlenkrolle
als auch mit profiliertem Andrückschuh gemeinsam, daß kleinere Radien nicht mehr schleifbar
sind. Nur größere einfache Radien eines Holzprofiles können geschliffen werden.
[0010] Außerdem haben Bandschleifmaschinen den Nachteil, daß das Schleifband bei einseitigen
Profilkonturen nicht mehr ausreichend genau geführt werden kann.
[0011] Das Schleifen von Holzprofilen mit rotierenden Schleifscheiben hat somit gegenüber
den Bandschleifmaschinen zwar den Vorteil, daß enge Radien auch relativ profiltreu
geschliffen werden können. Demgegenüber ist die Standzeit der Schleifscheiben kürzer
als die Standzeit der Bandschleifmaschinen und auch die mit Schleifscheiben erreichbare
Schleifqualität ist, jedenfalls gegenüber mit profilierten Adrückschuhen arbeitenden
Bandschleifmaschinen, schlechter.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein umlaufendes Schleifwerkzeug, insbesondere
für eine Bandschleifmaschine, zu schaffen, welches, bei Vermeidung der bekannten Schleifwerkzeugen
gemeinsamen Nachteile die Vorteile einer profilierten Schleifscheibe und eines umlaufenden
Schleifbandes in sich vereint.
[0013] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß an der Arbeitsseite
eines umlaufenden Trägerelements für Schleifmittel eine aus elastischem Werkstoff
bestehende Lage angeordnet ist, deren Dicke ein mehrfaches der Dicke des Trägerelements
ist, und daß die Lage an ihrer dem Trägerelement abgekehrten Oberfläche eine dem zu
schleifenden Profil entsprechende Kontur aufweist und mit dem Schleifmittel beschichtbar
ist.
[0014] In die verhältnismäßig dicke Lage aus elastischem Werkstoff kann auch eine komplizierte
Kontur des zu schleifenden Profils ohne weiteres eingearbeitet werden. Demzufolge
können auch Profile mit engen Radien geschliffen werden. Gegenüber der Schleifscheibe,
mit welcher ebenfalls enge Radien schleifbar sind, hat das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug
jedoch den Vorteil, daß, ebenso wie bei herkömmlichen Bandschleifmaschinen mit Schleifband,
hohe Standzeiten und verbesserte Schleifqualität erreichbar sind.
[0015] Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug kann auf vorhandenen Bandschleifmaschinen ohne
weiteres eingesetzt werden. Ein profilierter Andruckschuh kann entfallen. Es ist lediglich
ein gerades Andrückelement, z.B. eine einfach Eisenplatte notwendig, um das profilierte,
bandförmige, endlos umlaufende Schleifwerkzeug in Anlage mit dem zu schleifenden Werkstück
zu halten. Für das Schleifen von geraden Werkstücken, z.B. Profilleisten, kann das
Andrückelement auch beliebig lang sein, so daß die damit gegebene größere Anlagefläche
hohe Schleifqualitäten ermöglicht.
[0016] Auf die profilierte Lage ist Schleifmittel, z.B. Schleifleinen , fest aufgeklebt,
so daß komplizierte Profile in einem Arbeitsgang mit höchster Profiltreue, hoher Standzeit
und hoher Schleifqualität geschliffen werden können. Der Einsatz von mehreren, jeweils
einen Teil eines Profils schleifenden Bandschleifern mit den dadurch bedingten hohen
Rüstzeiten entfällt.
[0017] Die elastisch federnden Eigenschaften des Werkstoffs für die konturierte Lage hat
außerdem noch den Vorteil, daß mit verhältnismäßig hohem Schleifandruck gearbeitet
werden kann, ohne daß das auf der Lage befindliche aufgeklebte Schleifmittel brennt.
[0018] Das gemäß der Neuerung ausgebildete Schleifwerkzeug vereint somit die Vorteile einer
rotierenden Schleifscheibe mit den Vorteilen üblicher Schleifbänder in sich, ohne
daß gleichzeitig deren Nachteile in Kauf zu nehmen sind.
[0019] Nach einer Weiterbildung zeichnet sich das Schleifwerkzeug dadurch aus, daß die Lage
in über die Länge des Trägerelements im wesentlichen gleichmäßig verteilt angeordnete,
voneinander getrennte Abschnitte unterteilt ist.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß; z.B. beim Schleifen von geschweiften Profilen,
auch eine scharfe Umlenkung über Umlenkrollen mit geringeren Durchmessern möglich
ist, ohne daß die relativ dicke Lage höheren Beanspruchungen, z.B. durch Reck- oder
Dehnungen, bei der Umlenkung ausgesetzt ist, weil sich die Trennfugen zwischen den
einzelnen Abschnitten während der Umlenkung radial zur Umlenkachse ausrichten können.
[0021] Als Trägerelement für die Lager kann ein weicher dünner, nicht dehnbarer, endloser
Flachriemen, der auf die Umlenk- und Antriebsrollen einer herkömmlichen Bandschleifmaschine
spannbar ist, verwendet werden. Die Umlenkrollen können somit glatte Mantelflächen
aufweisen. Die Riemenbreite ist beliebig entsprechend der zu schleifenden Profilbreite
wählbar. Die rückseitige Antriebsfläche des Flachriemens kann mit einer abriebfesten
und gleitfreundlichen Beschichtung, z.B. Leinen, versehen sein, damit nur ein geringer
Reibungswiderstand an der den profilierten Andrückschuh einer herkömmlichen Bandschleifmaschine
ersetzenden Andrückplatte gegeben ist.
[0022] Der Flachriemen kann aus jedem geeigneten Werkstoff gefertigt sein, wie z.B. aus
Gummi, Kunststoff, Textilmaterial, Leder oder dergleichen.
[0023] Selbstverständlich ist es auch möglich, ein Kettenband, Gliederband oder dergleichen
zu verwenden. So können z.B. die einzelnen Abschnitte der Lage auch durch einzelne
Glieder gelenkig miteinander verbunden sein.
[0024] Jeder Abschnitt kann durch parallele Einschnitte in die Lage ausgeformt sein. Vorzugsweise
ist jeder Abschnitt ein aus Gummi bestehender Stollen. Gummi kann problemlos mit unterschiedlichen
Elastizitäten hergestellt werden, so daß erfindungsgemäße Schleifwerkzeuge hinsichtlich
ihres Einsatzzweckes auch mit unterschiedlichen, den jeweils gewünschten Schleifarbeiten
angepaßten Elastizitäten bereitstellbar sind.
[0025] Einzelne Stollen lassen sich auf einfachste Weise mit den Flachriemen verbinden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder Stollen mit der Arbeitsfläche des
Flachriemens verklebt. Die Arbeitsfläche des Flachriemens kann eine Gummierung aufweisen,
die vor dem Aufkleben der einzelnen Stollen angeschliffen wird, um eine bessere Verklebung
zu erreichen.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung zeichnet sich das Schleifwerkzeug dadurch aus, daß jeder
Stollen einen mit dem Flachriemen verbindbaren Fußbereich und einen darüber angeordneten
Kopfblock aufweist, in welchen die Konturform durch Materialabnahme einarbeitbar ist.
Dazu wird z.B. ein fertig bearbeitetes Holzprofil mit einem Stück Schleifleinen, z.B.
der Körnung 100, beklebt. Der mit zunächst unprofilierten Stollen ausgerüstete Flachriemen
wird angetrieben und von der Bandschleifmaschine langsam so lange dem mit Schleifleinen
beklebten Profil zugestellt, bis sich die gewünschte Kontur des Profils in die Stollen
des Schleifwerkzeugs eingeschliffen hat. Die derart profilierten Stollen können dann
mit Schleifleinen ausgeklebt werden, womit das Schleifwerkzeug einsatzbereit ist,
um auch komplizierteste Profile in einem Arbeitsgang formtreu und mit höchster Schleifqualität
zu schleifen.
[0027] Die Unterteilung jedes Stollens in einen mit den Flachriemen verbindbaren Fußbereich
und einen die Kontur des zu schleifenden Profils aufweisenden Kopfblock ist eine erfindungswesentliche
Maßnahme; denn daraus ergibt sich der Vorteil, daß sich Verformungen des Stollens
durch Reck- und Dehnungsbeanspruchungen im Umlenkbereich des umlaufenden Schleifbandes
im wesentlichen allein auf den Fußbereich beschränken. Der Kopfblock wird nicht verformt,
so daß insbesondere beim Bearbeiten von geschweiften Holzprofilen, bei denen direkt
im Umlenkbereich geschliffen wird, auch die Konturform im Kopfblock nicht mit verformt
werden kann, so daß Schleifarbeiten mit höchster Profiltreue möglich sind.
[0028] Dieser erfindungswesentliche Gedanke, welcher ermöglicht, daß Verformungen eines
Stollens sich alleine auf den mit dem Flachriemen verbundenen Fußbereich erstrecken,
wird noch dadurch weitergebildet, daß, bezogen auf eine durch die Lagendicke vorgegebene
Gesamthöhe des Stollens, die Höhe des Fußbereichs geringer als die Höhe des Kopfblockes
ist. Eine solche Ausbildung erlaubt es, verhältnismäßig tiefe Konturen in den Kopfblock
einzuformen. Die Begrenzung einer Stollenverformung auf den Fußbereich kann dann z.B.
dadurch erreicht werden, daß der Fußbereich aus weicherem und damit elastischerem
Gummi ausgebildet wird, während der Kopfblock aus verhältnismäßig hartem, schwer verformbarem
Gummi besteht. Bauteile mit Bereichen unterschiedlicher Elastizität zu fertigen, ist
ohne weiteres möglich.
[0029] An jedem Stollen einen Bereich auszubilden, der allein die auftretenden Verformungen
abfängt, ist auch durch eine besondere Formgebung des Fußbereichs möglich. So kann
der Fußbereich des Stollens beispielsweise durch quer zu seiner umlaufenden Arbeitsbewegung
verlaufende Stollenausnehmungen gegenüber dem Kopfblock abgesetzt sein. Durch solche
Ausnehmungen wird der Materialquerschnitt im Fußbereich jedes Stollens vermindet,
demzufolge sich solche Bereiche dünner Materialstärke im Fußbereich leichter verformen
können als dickere Materialbereiche des die Kontur aufweisenden Kopfblocks.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist in jede Seitenflanke eines Stollens eine
als eingeformte
Nut ausgebildete Ausnehmung eingebracht, deren dem Fußbereich zugekehrte Flanke abgeschrägt
ist und bis zur äußeren unteren Kante des Fußbereichs verläuft. Neben der leichten
Verformbarkeit des Fußbereichs hat die besondere Formgebung unter anderem noch den
Vorteil, daß die Verklebung dauerhafter ist, da die eigentliche Klebefuge aufgrund
des höheren Reckvermögens des durch die Abschrägung dünner verlaufenden Fußbereichs
weniger beansprucht wird.
[0031] Weiterhin zeichnet sich das Schleifwerkzeug noch dadurch aus, daß die mit dem Flachriemen
verbindbare Anlagefläche des Fußbereichs des Stollens eine Ausnehmung aufweist. Auch
diese Ausnehmung trägt dazu-bei, daß sich durch die Umlenkung verursachte Verformungen
des Stollens allein auf den Fußbereich beschränken. Bei einer besonders vorteilhaftern
Ausführung ist vorgesehen, daß die Ausnehmung kreisbogenförmige Querschnittsform aufweist,
wobei der Radius des Kreisbogens etwa gleich dem Radius einer dem Trägerband im Arbeitsbereich
zugeordneten Umlenk- und Andrückrolle ist. Dadurch kann auch mit Umlenkrollen, bzw.
Andrückrollen, die verhältnismäßig kleine Durchmesser aufweisen, gearbeitet werden.
Selbstverständlich können die Ausnehmungen auch andere Formgebung aufweisen. So ist
es z.B. auch möglich, eine keilförmige Form vorzusehen.
[0032] Die durch die besondere Formgebung des Fußbereichs gegebene weiche Elastizität hat
auch noch den Vorteil, daß ein Brennen des Schleifmittels während des Schleifens verhindert
wird.
[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs eines umlaufenden Schleifwerkzeugs
mit einer Ausführungsform der Stollen,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht auf eine Umlenk-und Andrückrolle im Arbeitsbereich
einer Bandschleifmaschine mit einem umlaufenden Flachriemen, der einfache klotzförmige
Stollen aufweist,
Fig. 3 eine Ansicht einer Bandschleifmaschine gemäß Fig. 2, mit einem Schleifwerkzeug,
das erfindungsgemäß ausgebildete Stollen aufweist,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht auf den Arbeitsbereich einer Bandschleifmaschine
mit erfindungsgemäßem Schleifwerkzeug zum Schleifen gerader Profilleisten,
Fig. 5 - 7 verschiedene Ausführungsformen einzelner Stollen im Schnitt,
Fig. 8 eine Seitenansicht einer Ausführung des Schleifwerkzeugs als mit erfindungsgemäß
ausgebildeten Stollen versehenes Gliederband und
Fig. 9 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Schleifwerkzeugs als Kettenband.
[0034] In Fig. 1 ist ein Teilbereich eines Schleifwerkzeuges perspektivisch dargestellt.
Das Schleifwerkzeug besteht aus einem weichen, dünnen, jedoch nicht dehnbaren Flachriemen
1, der, in beliebiger Länge, endlos geschlossen ist. Die der Antriebsfläche 2 des
Flachriemens gegenüberliegende Oberseite ist mit einer Gummierung 3 beschichtet. Auf
die Gummierung sind, fortlaufend nebeneinandergesetzt, Stollen 4 aus Gummi geklebt,
die so ausgeformt sind, daß sie einen klotzförmigen Kopfblock 5 aufweisen und einen
Fußbereich 6. Der Fußbereich 6 'ist durch in jede Seitenflanke jedes Stollens eingeformte
Nuten 7 und 8 gegenüber dem Kopfblock abgesetzt. Die den Fußbereichen zugekehrten
Flanken 9 und 10 jeder Nut sind, wie dargestellt, abgeschrägt und bis zur äußeren
unteren Kante des Fußbereichs geführt. Die mit dem Flachriemen 1 verbindbare Anlagefläche
des Stollens weist eine Ausnehmung 11 auf, die hier kreisbogenförmige Querschnitsform
hat.
[0035] Durch diese besondere Formgebung des Fußbereichs ist die mit dem Flachriemen verklebbare
Anlagefläche des Stollens verhältnismäßig klein, so daß durch Umlenkung des Flachriemens
im Bereich einer Umlenk- und Andrückrolle entstehende Reckverformungen allein auf
den Fußbereich beschränkt bleiben.
[0036] In die obere Arbeitsseite jedes Kopfblockes 5 eines Stollens 4 kann eine zu schleifende
Kontur eingeschliffen oder eingeschnitten werden, wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Die fertige Kontur wird mit Schleifmittel, hier z.B. einem Schleifleinen 22, beklebt,
womit das Schleifwerkzeug nach Aufspannen auf die Umlenk- und Antriebsrollen einer
Bandschleifmaschine einsatzbereit ist.
[0037] In Fig. 2 ist ein Umlenk- und Andrückbereich einer Bandschleifmaschine schematisch
dargestellt. Der Flachriemen 1 läuft über die Umlenk- und Andrückrolle 12. Der Flachriemen
ist hier mit Stollen besetzt, welche nicht die in Fig. 1 dargestellte besondere Formgebung
aufweisen. Demzufolge wird sich eine in den Kopfblock 5 eines Stollens 4 eingeformte
Kontur sehr stark verformen, so daß ein zu schleifendes Werkstück 1.3, welches in
Pfeilrichtung nach links durchgeschoben wird, nicht mit der geforderten Profiltreue
zu schleifen ist. Außerdem kann sich die Klebeverbindung im Anlagebereich zwischen
Flachriemen 1 und Stollen 4 durch die Dehnungsbeanspruchung lösen, wie es durch den
Pfeil 14 angedeutet ist.
[0038] Fig. 3 zeigt den gleichen, in Fig. 2 dargestellten, Arbeitsbereich einer Bandschleifmaschine.
Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Im Gegensatz zum in Fig.
2 dargestellten Schleifwerkzeug, weisen die Stollen die erfindungsgemäße Formgebung
im Fußbereich auf, so daß sich durch die Umlenkung des mit Stollen 4 besetzten Flachriemens
1 an der Umlenk- und Andrückrolle 12 Reck- und Dehnverformungen der Stollen allein
auf deren hier schraffiert gekennzeichnete Fußbereiche beschränken. Dadurch kann das
Werkstück 13 mit höchster Profiltreue und hoher Schleifqualität geschliffen werden.
[0039] In Fig. 4 ist eine Bandschleifmaschine schematisch in der Seitenansicht gezeigt.
Die Bandschleifmaschine besteht aus zwei Umlenkrollen 15 und 16, sowie einer oberen
Umlenk- und Antriebsrolle 17. Das, wie vorbeschrieben, mit Stollen besetzte Trägerband
wird in Dreiecksform um die Rollen 15, 16 und 17 geführt und von den Rollen gespannt
gehalten. Mit 18 ist ein als einfache Platte ausgebildetes Andrückelement bezeichnet,
welches den Andruck einer zu schleifenden geraden Profilleiste 19 abfängt.
[0040] In Fig. 5 ist eine Ausführungsform eines Stollens im Querschnitt dargestellt, bei
dem der Kopfblock 5 aus hartem, verhältnismäßig unelastischem Gummi besteht, dagegen
der Fußbereich 6 aus damit verbundenem Weichgummi. Bei einer solchen Ausführung eines
Stollens aus Bereiche unterschiedlicher Elastizität aufweisendem Werkstoff kann auf
eine besondere Formgebung des Fußbereichs verzichtet werden.
[0041] Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit für die Formgebung eines Fußbereiches.
Die Ausnehmung zur Anpassung an enge Radien einer Umlenk- und Andrückrolle ist hier
als relativ breite rechteckige Nut ausgebildet. In Fig. 7 ist eine gleichartige Ausnehmung
nicht als Kreisbogen, sondern als flache Spitzkerbe ausgebildet.
[0042] Fig. 8 zeigt einen Teil eines Schleifwerkzeugs, bei dem der endlos umlaufende Flachriemen
durch gelenkig miteinander verbundene Glieder 20 ersetzt ist. Auf jedes Glied ist
ein Stollen 4 gesetzt.
[0043] In Fig. 9 ist ein Teil eines umlaufenden Schleifwerkzeugs schematisch in der Seitenansicht
dargestellt, bei dem das Trägerelement vollständig dadurch ersetzt ist, daß die einzelnen
Stollen 4 durch verbindende Gelenkkettenglieder 21 miteinander verbunden sind.
1. Umlaufendes Schleifwerkzeug, insbesondere endloses Schleifband für eine Bandschleifmaschine,
vorzugsweise zum Schleifen von Holzprofilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Arbeitsseite eines umlaufenden-Trägerelements für Schleifmittel eine aus
elastischem Werkstoff bestehende Lage angeordnet ist, deren Dicke ein mehrfaches der
Dicke des Trägerelements ist, und daß die Lage an ihrer dem Trägerelement abgekehrten
Oberfläche eine dem zu schleifenden Profil entsprechende Kontur aufweist und mit Schleifmittel
beschichtbar ist.
2. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage in über die
Länge des Trägerelements im wesentlichen gleichmäßig verteilt angeordnete, voneinander
getrennte Abschnitte unterteilt ist.
3. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement
ein weicher, dünner, nicht dehnbarer endloser Flachriemen (1) ist.
4. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Abschnitt ein aus Gummi bestehender Stollen (4) ist.
5. Schleifwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stollen (4)
mit der Arbeitsfläche des Flachriemens (1) verklebt ist.
6. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Stollen (4) einen mit dem Flachriemen (1) verbindbaren Fußbereich (6) und einen darüber
angeordneten Kopfblock (5) aufweist, in welchen die Konturform durch Materialabnahme
einarbeitbar ist.
7. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß, bezogen auf eine durch die Lagendicke vorgegebene Gesamthöhe des Stollens (4),
die Höhe des Fußbereichs (6) geringer als die Höhe des Kopfblockes (5) ist.
8. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fußbereich (6) des Stollens (4) durch quer zu seiner umlaufenden Arbeitsbewegung verlaufende
Stollenausnehmungen gegenüber dem Kopfblock (5) abgesetzt ist.
9. Schleifwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausnehmung eine
in die Seitenflanken des Stollens (4) eingeformte Nut (8,9) ist, deren dem Fußbereich
(6) zugekehrte Flanke (9, 10) abgeschrägt ist und bis zur äußeren unteren Kante des
Fußbereichs verläuft.
10. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Flachriemen (1) verbindbare Anlagefläche des Fußbereichs (6) des Stollens
(4) eine Ausnehmung (11) aufweist.
11. Schleifwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (11)'kreisbogenförmige
Querschnittsformen aufweist, wobei der Radius des Kreisbogens etwa gleich dem Radius
einer dem Flachriemen (1) im Arbeitsbereich zugeordneten Umlenk- und Andruckrolle
(12) ist.