[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verbindungs- und Durckverteilungselement für zwei
in der gleichen Ebene nacheinander zu betonierende Bauteile, die voneinander durch
eine Fuge zu trennen sind, mit einer Hülse und einem in die Oeffnung der Hülse verschiebbar
einsteckbaren Dorn, wobei die Hülse zum Befestigen an einer Stirnschalung und zum
Einlassen in den zuerst zu betonierenden Bauteil und der in das Hülsenloch eingesetzte
Dorn zum Einlassen in den später zu betonierenden Bauteil bestimmt sind.
[0002] Solche Verbindungs- und Druckverteilungselemente werden zur Verbindung von Bauteilen
des Hoch- oder Tiefbaus, wie Dachplatten, Bodenplatten, Decken, Wände, Stützen, Stützmauern,
Autobahnen, verwendet, welche Bauteile in einer genau gleichen Ebene zu fixieren sind.
Die durch ein solches Element verbundenen Bauteile sind dem Einfluss unterschiedlicher
Temperaturen ausgesetzt, so dass sie in Richtung der Fuge ausdehnen und zusammenziehen.
[0003] Ein aus einem Dorn und einer Hülse bestehendes Element dieser Art ist in der europäischen
Patentanmeldung 00 32 105 beschrieben. Die Hülse ist mit einer Verstärkung und einer
Befestigungsplatte versehen. Der in die Hülse passende Dorn ist ebenfalls mit einer
Verstärkung versehen. Die Verstärkungen, die aussen kegelstumpfförmig oder zylindrisch
ausgebildet sind, bestehen aus einem Epoxydharz. Die Befestigungsplatte weist vier
Löcher auf, durch welche man die Befestigungsplatte beim Einbau an eine Stirnschalung
des zuerst zu betonierenden Bauteiles befestigt. Der Dorn ist in der Oeffnung der
Hülse verschiebbar eingesetzt. Der Schwerpunkt der zwischen Dorn und Hülse auftretenden
Schwerkräfte wird genau auf die Fuge zwischen den zuerst zu betonierenden und dem
nachträglich zu betonierenden Bauteil verlegt.
[0004] Durch die Verstärkungen wird eine grössere Oberfläche erreicht als diejenige der
durch die Verstärkungen überdeckten Abschnitte des Dornes bzw. der Hülse. Die Verstärkungen
verteilen dank ihrer grösseren Oberflächen die auftretenden Kräfte über eine grössere
Fläche im Beton. Die auf diese Weise erzielte grössere Fläche vermag aber immer noch
nicht die erheblichen Schwerkräfte vollständig aufzunehmen, so dass insbesondere die
Dorne, die die Kräfte übertragen, aus Edelstahl hergestellt werden müssen. Auch die
Anzahl der Elemente kann nicht auf ein solches Mass herabgesetzt werden, welches aus
ökonomischen Gründen wünschenswert wäre.
[0005] In der US-PS 2,194,718 ist ein Verbindungs- und Lastübertragungselement für durch
eine Fuge getrennte Betonabschnitte einer Bahn beschrieben. Das Verbindungs- und Belastungsübertragungselement
besteht aus zwei Dübelstücken, deren jedes in einem der Bauteile eingelassen wird.
In die beiden Dübelstücke ist eine axial verlaufende Stange eingesetzt. Anstelle von
zwei gleichen Dübelstücken und einer axial drinnen verlegten Stange kann die Stange
mit einem der Dübelstücke einstückig sein. Die beiden Dübelstücke sind an der der
Fuge zugekehrten Seite mit einem Stirnflansch und einem mit ihr einstückigen und zu
ihr im rechten Winkel verlaufenden Tragflansch versehen.
[0006] Bei dieser Lösung ist es nachteilig, dass auf dem Dübelstück nur ein Stirnflansch
mit dem zu ihm rechtwinklig verlaufenden Tragflansch vorgesehen ist. Die axial verlaufende
Stange weist dann keine Verstärkung auf. Dadurch wird die Oberfläche des Elementes
nicht in genügendem Masse vergrössert, um die auftretenden Kräfte vollständig aufnehmen
zu können.
[0007] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungs-
und Druckverteilungselement zu schaffen, das so ausgerüstet ist, dass es eine viel
grössere Oberfläche aufweist als die bekannten Elemente. Durch die bessere Verteilung
der Kräfte soll auch die Anzahl solcher Elemente gegenüber dem Stand der Technik verkleinert
werden. Auch die Herstellungskosten eines solchen Elementes sollen wesentlich niedriger
sein als diejenigen der bekannten Elemente.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei dem Verbindungs- und Durckverteilungselement
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch die Merkmale der Kennzeichnung des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Mit Vorteil ist jeder Bügel spiralförmig ausgebildet, wobei der äussere Endteil der
Spirale ein Rechteck bildet und der innere Endteil der Spirale auf der Hülse bzw.
dem Dorn aufgeschweisst ist.
[0010] Eine weitere Ausführungsform kann darin bestehen, dass jeder Bügel in Form eines
Rechteckes in Armen einer stirnartigen Haltevorrichtung mit Nabe eingesetzt ist, welche
Haltevorrichtung auf der Hülse bzw. dem Dorn fest aufgepresst ist.
[0011] Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher
erläutert.
[0012] Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemässen Verbindungs- und Druckverteilungselementes
mit einer Hülse und einem Dorn, welche beide mit jeweils zwei spiralförmig ausgebildeten
Bügeln versehen sind,
Fig. 2 eine Ansicht teilweise im Schnitt der an einer Stirnschalung befestigten und
im zuerst betonierten Bauteil eingelassenen Hülse,
Fig. 3 eine Ansicht der im zuerst betonierten Bauteil eingelassenen Hülse, von welchem
Bauteil die Stirnschalung abgerissen wurde, und des in die Hülse eingeführten und
im nachträglich betonierten Bauteil eingelassenen Dornes,
Fig. 4 eine Ansicht einer Ausführungsform des Elementes mit einer stirnartigen Haltevorrichtung,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 einen Querschnitt des Dornes nach der Fig. 1,
Fig. 7 eine schematische Darstellung im Schnitt eines Kurvenabschnittes einer Autobahn
mit den eingelassenen Elementen, und
Fig. 8 eine schematische Ansicht im Schnitt eines geradlinig verlaufenden Autobahnabschnittes
und einer Stützmauer mit den eingelassenen Elementen.
[0013] Das in den Figuren dargestellte Element dient zur Verbindung von zwei in der gleichen
Ebene nacheinander zu betonierenden Bauteilen 10, 11, die voneinander durch eine Fuge
19 zu trennen sind, wie es insbesondere bei Autobahnen oder Flugplatzbahnen der Fall
ist. Die in den Bauteilen eingelassenen Elemente ermöglichen das zwangslose Ausdehnen
und Zusammenziehen der Bauteile, die unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt sind.
Desweiteren dient das Element zur Verteilung der auftretenden Kräfte über eine grössere
Fläche im Beton.
[0014] Das Verbindungs- und Druckverteilungselement besteht aus einer Hülse 1 und einem
in die Oeffnung 9 der Hülse 1 verschiebbar einsteckbaren Dorn 2. Die Hülse 1 ist zum
Befestigen an einer Stirnschalung 18 für den zuerst zu betonierenden Bauteil 10 und
zum Einlassen in diesen zuerst zu betonierenden Bauteil 10 bestimmt. Der in das Hülsenloch
9 eingesteckte Dorn 2 ist zum Einlassen in den später zu betonierenden Bauteil 11
bestimmt. Durch die unbehinderte Schiebebewegung des Dornes 2 in der Hülsenöffnung
9 können sich die beiden Betonbauteile 10, 11 nach dem Betonieren zwangslos ausdehnen
und zusammenziehen.
[0015] Sowohl um die Hülse 1 als auch um den Dorn 2 herum und im Abstand von denselben sind
jeweils mindestens zwei in sich geschlossene Bügel 3, 3' aus Armierungsstäben angeordnet.
In der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ist jeder Bügel 3 spiralförmig ausgebildet.
Der äussere Endteil 3b der Spirale bildet ein Rechteck und der innere Endteil 3a der
Spirale ist auf der Hülse 1 bzw. dem Dorn 2 aufgeschweisst. Der spiralförmige Bügel
3 besteht z. B. aus Armierungsstahl eines Durchmessers von 6 bis 12 mm und kann an
einem Automat schnell in eine Spirale nach der Fig. 1 gewickelt werden. Der äussere
Endteil 3b der Spirale wird auf dem überlappenden Mittelteil der Spirale aufgeschweisst.
Damit entsteht ein in sich geschlossener Bügel eines rechteckigen Gebildes, der mit
Abstand von der Hülse 1 bzw. dem Dorn 2 ortsfest angeordnet ist. Auf dem Automaten
kann der Bügel rasch und präzise auf ein gewünschtes Mass hergestellt werden. Pro
Stunde können ca. 500 Stück solcher spiralförmiger Bügel hergestellt werden.
[0016] Die rechteckige Form des Bügels 3 dient dazu, dass der Bügel 3 auf den Boden (z.
B. Magerbetonschicht 20) auf einer seiner Längsseiten oder auf einer seiner kürzeren
Seiten hochkant gelegt werden kann. Dadurch wird der Abstand der Hülse 1 bzw. des
Dorns 2 vom Boden nach Wunsch geändert. Um eine noch präzisere Einstellung der Höhe
der Hülse 1 vom Boden zu erzielen, werden jeweils mindestens zwei kreisförmige Distanzhalter
15 aus Kunststoff auf den äusseren Endteil 3b der Spirale des Bügels 3 der Hülse 1
aufgesetzt. Die Distanzhalter sind in verschiedenen Durchmessern auf dem Markt erhältlich.
[0017] Bei einer anderen Ausführunsform nach den Fig. 4 und 5 wird jeder Bügel 3', der die
Form eines Rechtekkes hat, in Armen 4a einer sternartigen Haltevorrichtung 4 mit Nabe
4b aus Kunststoff eingesetzt. Der Armierungsbügel 3' nach dieser Ausführungsform unterscheidet
sich von dem Armierungsbügel 3 nach der Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 3 dadurch,
dass er nicht spiralförmig ausgebildet ist. Er weist die Form eines Rechteckes auf,
wobei sich seine Endteile teilweise überlappen. In diesem Ueberlappungsbereich sind
die Endteile miteinander verschweisst. Die Arme 4a und die Nabe 4b der Haltevorrichtung
4 sind gelocht, um durch die Löcher 6, 7 das Eindringen der Betonmasse zu ermöglichen
und somit eine bessere Haftverbindung zu erzielen.
[0018] Der Bügel 3' in Form des Rechteckes ist in Aussparungen 14 der Arme 4a eingesetzt.
Die Haltevorrichtung 4 ist auf der Hülse 1 bzw. dem Dorn 2 fest aufgesetzt. Die Arme
4a der Haltevorrichtung 4 sind in ihren Endteilen mit jeweils einem Nagelloch 8 versehen,
um das Aufnageln der auf der Hülse 1 aufgesetzten Haltevorrichtung 4 an der Stirnschalung
18 zu ermöglichen. Diese Ausführungsform wird bei kleineren Abmessungen des Elementes
verwendet.
[0019] Auch hier können auf den Bügel 3' der Hülse 1 Distanzhalter 15 aufgesetzt werden,
um die Höhe der Hülse 1 von dem Boden bzw. der Schalung nach Wunsch festlegen zu können.
[0020] Die Hülse 1 ist auf ihrem der Stirnschalung 18 zu verlegenden Ende aufgeschlitzt,
wodurch mehrere Laschen 5 entstehen. Die Laschen 5 sind mit Nagellöchern 8 versehen,
um das Aufnageln der Laschen 5 auf der Stirnschalung 18 für den zuerst zu betonierenden
Bauteil 10 zu ermöglichen. Der Dorn 2 der durch die auftretenden Kräfte am höchsten
belastet ist, ist bei den bekannten Elementen aus Edelstahl hergestellt; dies auch
aus dem Grunde, um Korrosionswirkung zu vermeiden. Es wird nun vorgeschlagen, den
Dorn 2 aus einem Kern 12 aus Baustahl herzustellen, auf welchem ein Mantelrohr 13
aus Edelstahl aufgepresst ist. Durch diese Massnahme wird eine beträchtliche Kostenersparung
erzielt. Der Durchmesser des Dornes kann von 16 bis 40 mm variieren. Der Durchmesser
des Dornes 2 muss dem Durchmesser der Oeffnung 9 der Hülse 1 passend entsprechen.
[0021] Um das Eindringen des Betonbreis während der Betonierung des ersten Bauteiles 10
in die Hülse 1 zu vermeiden, ist die Hülse an dem der Stirnschalung 18 anliegenden
Ende mit einem Kunststoffdeckel 16 versehen. Auf dem anderen Ende der Hülse 1 ist
eine Kunststoffkappe 17 aufgesetzt.
[0022] Nach dem Aushärten des ersten Betonbauteiles 10 wird die Stirnschalung abgerissen
und der Kunststoffdeckel 16 aus der Hülse 1 herausgenommen. Dann wird in die Oeffnung
9 der Hülse 1 der Dorn 2 eingeführt, wobei der Abstand des Bügels 3, 3' von dem Bügel
der Hülse 1 den gewünschten Abstand einnimmt und die Fuge 19 wird mit Isolationsmaterial
ausgefüllt. Nach dem Aushärten des zweiten Betonbauteiles 11 ist die Verbindung hergestellt.
[0023] Das oben beschriebene Verbindungs- und Druckverteilungselement wird komplett in einer
Fabrik hergestellt. Auf der Baustelle wird es nur in Höhe eingestellt und zusammengelegt
werden. Die Montage ist sehr einfach. Die Bügel des Elementes liegen wie Dorne an
ihren vorgegebenen Plätzen ohne jegliche Bewegung und die Hülse behält ihre horizontale
Lage in der gewünschten Höhe bei. Die Hülse kann während der Montage der schweren
Armierung nicht mehr nach unten geraten. Durch den im Abstand von der Hülse bzw. dem
Dorn symmetrisch angeordneten Bügel wird eine bessere Verteilung des Druckes erreicht.
1. Verbindungs- und Druckverteilungselement für zwei in der gleichen Ebene nacheinander
zu betonierende Bauteile (10, 11), die voneinander durch eine Fuge (19) zu trennen
sind, mit einer Hülse (1) und einem in die Oeffnung (9) der Hülse (1) verschiebbar
einsteckbaren Dorn (2), wobei die Hülse (1) zum Befestigen an einer Stirnschalung
(18) und zum Einlassen in den zuerst zu betonierenden Bauteil (10) und der in das
Hülsenloch (9) eingesetzte Dorn (2) zum Einlassen in den später zu betonierenden Bauteil
(11) bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl um die Hülse (1) als auch
um den Dorn (2) herum und im Abstand von denselben jeweils mindestens zwei in sich
geschlossene Bügel (3, 3') aus Armierungsstäben angeordnet sind, die unmittelbar oder
mittelbar mit der Hülse (1) bzw. dem Dorn (2) fest verbunden sind.
2. Element nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bügel (3) spiralförmig
ausgebildet ist, wobei der äussere Endteil (3b) der Spirale ein Rechteck bildet und
der innere Endteil (3a) der Spirale auf der Hülse (1) bzw. dem Dorn (2) aufgeschweisst
ist.
3. Element nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bügel (3') in
Form eines Rechteckes in Armen (4a) einer sternartigen Haltevorrichtung (4) mit Nabe
(4b) eingesetzt ist, welche Haltevorrichtung auf der Hülse (1) bzw. den Dorn (2) fest
aufgepresst ist.
4. Element nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende der Hülse
(1) Laschen (5) vorgesehen sind, die senkrecht zur Längsachse (X) der Hülse (1) verlaufen
und zum Aufnageln auf die Stirnschalung (18) für den zuerst zu betonierenden Bauteil
(10) bestimmt sind.
5. Element nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (4a) und die
Nabe (4b) der Haltevorrichtung (4) gelocht sind und die Arme (4a) in ihren Endteilen
jeweils ein Nagelloch (8) aufweisen.
6. Element nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (2) aus einem
Kern (12) aus Baustahl und einem Mantelrohr (13) aus Edelstahl besteht, welches auf
den Kern (12) fest aufgepresst ist.
7. Element nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sternartige Haltevorrichtung
(4) aus Kunststoff besteht.