[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Formvorrichtung zur Bildung eines Einflossenschlauches
gemäss dem Oberbegriff des.unabhängigen Patentanspruches 1.
[0002] In der CH - A 386.324 ist eine Faltvorrichtung beschrieben, um von einer ab Rolle
zugeführten Verpackungsmaterialbahn eine Einflossenschlauchpackung zu formen. Dazu
ist zur Bildung der seitlichen Wände des Schlauches eine Leitgabel und ein im Querschnitt
U-förmiges Faltblech vorhanden. Beide, die Leitgabel und das Faltblech sind an einem
Träger allseitig einstellbar gehaltert. Zur Bildung der Bodenfläche sind mit aufwärts
gerichteten Führungshörnern versehene Faltzungen vorhanden. Mit einer derart ausgebildeten
Faltvorrichtung können robuste Verpackungsmaterialien leicht verarbeitet werden. Folien
in der heute verwendeten Art mit Materialstärken von 1/100 mm, insbesondere unkaschierte,
thermolackierte Aluminiumfolien können zerknittert werden und können auch reissen.
[0003] Eine Verbesserung der Faltvorrichtung wird mit einer Formschulter gemäss der DE -
A 1.179.495 erreicht. Zur Herstellung einer Formschulter wird demnach ein Dorn mit
einer aussenseitig klebrigen Hülle umhüllt. Diese Fläche wird ihrerseits mit einer
biegsamen Folie umgeben, derart, dass das eine Ende der Folie korrekt zu einem Schlauch
geformt ist, während das andere Ende der Folie eine ebene Fläche darstellt. Auf diese
Weise entspricht die Form der Folie einem Band, das einerseits einläuft und dann zu
einem Schlauch geformt wird. Schliesslich wird die durch die Folie gebildete Tasche
mit einer, ohne wesentliche Schrumpfung, erstarrenden Masse ausgegossen, und nach
dem Erstarren werden Folie und Hülle entfernt. Der erhaltene Körper bildet die gewünschte
Formschulter.
[0004] Ein sehr empfindliches Verpackungsmaterial, wie die erwähnte Aluminiumfolie, stellt
jedoch höchste Anforderungen an die Verpackungsmaschinen. Solche sind : eine gleichmässige
stossfreie Fördergeschwindigkeit und sanftes Anlaufen sowie eine genaue und empfindliche
Zugkraftregelung. Dazu kommt noch eine optimale Form der Formvorrichtung zur Bildung
des Schlauches zusammen mit einer Weitertransportvorrichtung, die genau auf die Einlaufgeschwindigkeit
synchronisierbar ist.
[0005] Solche Verpackungsmaterialien werden heute beispielsweise für Schokoladeriegel verwendet.
Es ist deshalb schon aus Gründen der Hygiene unerlässlich, dass das Verpackungsmaterial
keine Risse aufweist.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung eine Formvorrichtung zu schaffen, mit der
die vorerwähnten Anforderungen erfüllt werden.
[0007] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch eine Formvorrichtung mit den Merkmalen
im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruches 1 erfüllt.
[0008] Besonders vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Patentansprüchen
definiert.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Partie einer Verpackungsmaschine im Bereich des Führungskörpers
für die Verpackungsmaterialbahn,
Fig. 2 eine Ansicht von Linie II-II in Fig. 1 auf den Führungskörper, und
Fig. 3 bis 7 fünf verschiedene Schnittansichten des Führungskörpers, je gemäss der
entsprechend bezeichneten Schnittlinie III-III bis VII-VII.
[0010] In der Verpackungsmaschine von der ein Teil in Fig. 1 in schematischer Weise dargestellt
ist, wird eine bandförmige Aluminiumfolie 1 von einer Abgaberolle 2 über Umlenkrollen
3a, 3b, 3c, 3d dem Führungskörper 4 zugeführt, wo sie nun auf einer horizontalen Fördervorrichtung
5, um zugeführten Gegenstände gefaltet wird. Flussabwärts des Führungskörpers 4 befindet
sich die Siegelstation 6, von der nur zwei paarweise angeordnete, je mit einer vertikalen
Achse 6a, 6b rotierbar angetriebene Siegelwalzen 6c, 6d dargestellt sind.
[0011] Zwischen der Abgaberolle 2 und den Umlenkrollen 3a bis 3d befindet sich ein Führungsrollenpaar
2a, mit dem der Umschlingungswinkel bei der ersten Umlenkrolle 3a konstant gehalten
wird. Die zweite Umlenkrolle 3b ist über einen zweiarmigen, an einer gestellfesten
Drehachse 7 drehbar gelagerten Hebel 8 und mit einer Feder 9 vorgespannt, um in der
Aluminiumfolie 1 einen konstanten Zug beizubehalten. Da diese Bandführung allgemein
bekannt ist, braucht an dieser Stelle nicht weiter darauf eingetreten zu werden.
[0012] Die Fördervorrichtung 5 für die Gegenstände G ist ebenfalls bekannt und kann einen
Aufbau haben, wie er in der CH - A 527.090 beschrieben ist. Demgemäss werden die Gegenstände
G auf einer horizontalen gestellfesten Bahn 50 aus Führungsschienen 51 mit einem zentralen
Längsschlitz 52 (siehe Fig. 5 und 6) durch Mitnehmer 53 in Richtung des Pfeiles A
gestossen. Die Mitnehmer 53 sind mit einer Transportkette 54, die auf einer gestellfesten
Unterlage 55 abrollt, drehbar verbunden und können in bekannter Weise, z.B. durch
eine Auflaufkurve (nicht dargestellt) entgegen der Transportrichtung abgelegt werden,
damit sie beim Weg über die Kettenumlenkwalze 56 die Aluminiumfolie 1 oder die Gegenstände
G nicht verletzen können.
[0013] Wie ebenfalls aus Fig. 6 ersichtlich ist, verjüngen sich die Führungsschienen 51
in Transportrichtung und entfallen ganz im Bereich, wo die seitlichen Partien der
Aluminiumfolie 1 um die Gegenstände G herum gefaltet werden.
[0014] Flussabwärts des Führungskörpers 4 sind wieder zwei derartige Führungsschienen 57
vorhanden, die in gleicher Weise durch einen Schlitz voneinander getrennt sind. In
diesem Schlitz wird die Flossennaht N der Verpackung geführt und kann versiegelt-werden.
Die Siegelwalzenpaare dienen, neben der Siegelung auch dem Transport des an dieser
Stelle mit den Gegenständen G gefüllten Einflossenschlauches S. Wie üblich, folgt
dieser Siegelstation 6 eine zweite Siegelstation, um die Partien des Schlauches S
zwischen sich folgenden Gegenständen zu siegeln und den Schlauch S in einzelne Packungen
zu zerschneiden.
[0015] Die Aufgabe des Führungskörpers 4 besteht darin, die Aluminiumfolie 1 von ihrem ursprünglich
eben zugeführten Zustand ohne Zugkräfte in einen Schlauch umzuformen. Der Seitenriss
dieses Führungskörpers 4 ist deutlich in Fig. 1 dargestellt und die Ansicht von unten
in Fig. 1 ist in Fig. 2 dargestellt, während die Form des Körpers in fünf Schnittansichten,
Fig. 3 bis Fig. 7, verdeutlicht wird.
[0016] Der Führungskörper 4 ist symmetrisch bezüglich einer mittelsenkrechten Ebene. Die
Schnittlinie 40 dieser mittelsenkrechten Ebene mit dem Führungskörper 4 ist in Fig.
2 strichliert eingezeichnet. Da die Aluminiumfolie 1 eben angeliefert wird und auf
einer stromaufwärtigen Partie des Führungskörpers 4 aufliegt und diesen als Schlauch
5 verlässt, wobei sich die Aluminiumfolie 1 wiederum an einer Wand anschmiegt, können
eine erste Hauptformungsfläche 41 und eine zweite Hauptformungsfläche 42 unterschieden
werden. Die Schnittlinie 40, die sich in Fig. 1 als untere Umrisslinie der ersten
Hauptformungsfläche 41 darstellt, ist wenigstens angenähert gerade bis zu einem Punkt
43, von dem an sie in eine horizontale Gerade 40a geknickt ist. Die beiden Randpartien
45a, 45b der ersten Hauptformungsfläche 41 haben einen geringeren Steigungswinkel
als die Mittelgerade 40. Damit wird die Aluminiumfolie 1 von ihrem ebenen Zustand
gemäss Fig. 3 in eine konkav gewölte Form gemäss Fig. 4 umgeformt.
[0017] Vom Punkt 43 an beginnt die zweite Hauptformungsfläche 42. Durch die Gegenstände
G wird die Aluminiumfolie in ihrer mittleren Partie gegen die horizontale Partie 40a
der Schnittlinie 40 gedrückt (Fig. 5). Wie hier deutlich dargestellt ist, sind die
Kanten bei der Durchdringung der beiden Hauptformungsflächen wulstartig mit gerundetem
Grat 46a, 46b verdickt, so dass die Aluminiumfolie 1 darüber hinweggleiten kann.
[0018] Die beiden Randpartien 45a, 45b werden kurz nach der Stelle der Schnittlinie III-III
in Fig. 1 unter die Transportebene gemäss den Führungsschienen 51 hinuntergezogen
und die gerundeten Grate 46a, 46b nähern sich einander gemäss Fig. 6. In diesem Bereich
des Führungskörpers 4 verjüngen sich die Führungsschienen 51 pfeilförmig, weil von
da an die Grate 46a, 46b mit den daran anschliessenden Partien der zweiten Hauptformungsfläche
42 die Gegenstände G in dem neu gebildeten Schlauch unterstützen. Die Randpartien
45a, 45b der ersten Hauptformungsfläche 41 und die noch verbleibenden Reste dieser
Fläche bilden einen Schlitz 47 für die Ränder der Aluminiumfolie 1, die nur noch miteinander
durch eine Siegelung zu verbinden sind.
[0019] Damit eine hochempfindliche Folie nicht reisst, braucht es neben der gleichmässigen
Transportgeschwindigkeit eine optimale Form des Führungskörpers in der Faltzone der
Folie, bei welcher die Folie in den die Gegenstände umhüllenden Schlauch S geformt
wird.
[0020] Mit dem vorgeschlagenen Führungskörper 4 wird die Folie gleichmässig geformt. Die
beiden gerundeten Grate 46a, 46b bewirken ein gleichmässiges Abwälzen der Folie gegen
die Gegenstände, so dass die Folie ausser der Gleitbewegung in Richtung der Mittellinie
keine andere Gleitbewegung ausführen muss. Damit wird bewirkt, dass nur eine Zugkraft
in Transportrichtung auf die Fole ausgeübt wird und diese nicht unter der Wirkung
verschieden gerichteter Kräfte zerreissen kann.
1. Formvorrichtung zur Bildung eines Einflossenschlauches aus einem bandförmigen Verpackungsmaterial,
insbesondere eine unkaschierte Aluminiumfolie, in einer Verpackungsmaschine für die
Verpackung von Gegenständen, insbesondere von Süsswarenstücken, die auf einer Transportvorrichtung
im Abstand voneinander stetig zugeführt werden, gekennzeichnet durch einen die Transportebene
durchdringenden Führungskörper zur spannungsfreien Umformung des Verpackungsmaterials
aus einem ersten Zustand mit wenigstens angenähert ebener Fläche in einen zweiten
Zustand mit rohrförmig gewölbter, die Gegenstände umschliessender Fläche, ferner mit
einem sich beidseits der mittelsenkrechten Längsebene und sich nach unten unter die
Transportebene erstreckenden Längsschlitz zur Führung siegelbarer Randpartien des
Verpackungsmaterials.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper
zur Führung des Verpackungsmaterials in seinem ersten Zustand eine erste Hauptformungsfläche
mit stetig zunehmender, gegen die Transportebene gewölbter, Krümmung vorhanden ist,
und dass zur Führung des Verpackungsmaterials in seinem zweiten Zustand eine zweite
Hauptformungsfläche mit einer oberen, parallel zur Transportebene verlaufenden Flächenpartie
und beidseitig dieser oberen Flächenpartie angeordnete, sich zunehmend zu einer Rohrform
schliessenden Seitenflächen vorhanden ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Durchdringungslinie
zwischen erster Hauptformungsfläche und zweiter Hauptformungsfläche ein Wulst mit
gerundeter Gratpartie gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der in Flussrichtung
sich am Anfang befindlichen Durchdringungspartie der beiden Hauptformungsflächen der
Uebergang von der ersten Hauptformungsfläche zum Wulst eine konkave Wölbung vorhanden
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens in der ersten Hauptformungsfläche kugelige Glaspartikel mit 0,2 bis 0,4
mm Durchmesser eingebettet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungskörper entlang der Mittellinie längsgeteilt ist.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, gekennzeichnet durch Zwischenstücke zum Einlegen
zwischen die beiden Teile des Führungskörpers.