(19)
(11) EP 0 120 107 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.10.1984  Patentblatt  1984/40

(21) Anmeldenummer: 83102975.6

(22) Anmeldetag:  25.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 5/00, B31B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL

(71) Anmelder: Herzberger Papierfabrik Ludwig Osthushenrich GmbH & Co. KG
D-3420 Herzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henne, Heinrich
    D-3420 Herzberg/Harz (DE)
  • Sammet, Rolf-Hermann
    D-3420 Herzberg/Harz (DE)
  • van der Windt, Johann C. H.
    B-Schoten (BE)

(74) Vertreter: Gramm, Werner, Prof. Dipl.-Ing. et al
GRAMM, LINS & PARTNER, Theodor-Heuss-Strasse 2
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steige für Obst und Gemüse, Zuschnitt und Verfahren zu ihrer Herstellung


    (57) Bei einer Steige für Obst und Gemüse, bestehend aus einem Boden (1), vier Seitenwänden (2) und vier in den Ecken befestigten, die Höhe der Seitenwände (2) überragenden Kantsützen (3), läßt sich eine einfache automatische Fertigung erzielen, wobei die Herstellung einer stabilen Steige mit gut bedruckbaren Seitenwänden (2) erreicht wird, wenn Boden (1) und Seitenwände (2) aus Pappe aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt sind, wenn die Seitenwände (2) doppellagig ausgebildet sind und wenn ein Lappen (7) der doppelwandigen Seitenwand (2) mit der zur Steigeninnenseite zeigende Fläche (8) der Kantstütze (3) verklebt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steige für Obst und Gemüse, bestehend aus einem Boden, vier Seitenwänden und vier in den Ecken befestigten, die Höhe der Seitenwände überragenden Kantstützen. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Zuschnitt sowie ein Verfahren zu Herstellung dieser Steige.

    [0002] Insbesondere zum Transport und zum Verkauf von Tomaten, Äpfeln o. dgl. werden Steigen verwendet, die aus Holz hergestellt sind. Bei diesen sogenannten"Holland-Steigen" sind Dreikanthölzer in die Ecken eingesetzt und mit den Brettern der Seitenwände vernagelt. Die Kanthölzer dienen zum Aufeinanderstapeln der gefüllten Steigen und zur Verbindung der Seitenbretter untereinander. An den Kanthölzern ist auch der Boden befestigt.

    [0003] Die bekannten Holzsteigen weisen gegenüber vergleichbaren Steigen aus-Pappe den Vorteil einer höheren Stabilität auf. Der Nachteil der Holzsteigen besteht jedoch darin, daß sie sich nicht einfach bedrucken lassen und daß bei dem verwendeten Rohholz das Aussehen des Druckes zu wünschen übrig läßt. Es ist daher nicht möglich, bestimmte Markenware, die im allgemeinen nicht am Produkt selbst gekennzeichnet werden kann, durch die Holzsteige zu kennzeichnen, so daß dieses Marktsegment weitgehend ohne die Verwendung von Marken abgewickelt wird.

    [0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Steige der eingangs erwähnten Art zu erstellen, die eine mit den bisherigen Holzsteigen vergleichbare Stabilität aufweist, in gleicher Weise stapelbar ist und dabei besser bedruckbar ist, wobei die Steige einfach maschinell herstellbar sein soll.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Boden und Seitenwände aus Pappe aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt sind, daß die Seitenwände doppellagig ausgebildet sind und daß ein Lappen der doppelwandigen Seitenwände mit der zur Steigeninnenseite zeigenden Fläche der Kantstütze verklebt ist.

    [0006] Die erfindungsgemäße Steige verbindet in vorteilhafter Weise den Pappzuschnitt.mit den separaten Kantstützen, die vorzugsweise aus Holz gebildet sein können und vorzugsweise dreieckig sind. Durch die Einbringung der Kantstützen in die Steige entspricht die Stapelfähigkeit der erfindungsgemäßen Steige der Stapelfähigkeit der bekannten Holzsteige. Erfindungsgemäß sind die Kantstützen nicht nur mit den Seitenwänden verbunden, sondern allseitig mit einer Pappschicht verklebt. Hierzu ist von der doppelwandigen Seitenwand der Steige ein Lappen nach innen abgebogen und mit der zur Steigeninnenseite zeigenden Fläche der Kantstütze verklebt. Bei einer Vierkantstütze wäre die Verklebung mit zwei Flächen erforderlich, wobei allerdings auch von beiden benachbarten Seitenwänden je ein Lappen abgebogen sein könnte. Durch den erfindungsgemäßen, doppellagigen Aufbau der Seitenwände wird in Zusammenwirken mit den Kantstützen die erforderliche Stabilität der Steige erreicht.

    [0007] Die erfindungsgemäße Steige läßt sich aus einem einteiligen Zuschnitt vollautomatisch herstellen, wobei die Kantstützen dem Zuschnitt beim Aufrichten zugeführt und unter endgültiger Aufstellung der Steige verklebt wird.

    [0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Lappen aus dem Material der Innenlage einer Seitenwand herausgeschnitten und gebogen und ein Ansatz an der Außenlage der an der betreffenden Ecke benachbarten Seitenwand um die Ecke herumgebogen und liegt von innen an der Außenlage der anderen Seitenwand an. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, daß trotz des Abbiegens des Lappens aus der Innenlage der Seitenwand auch in Höhe der Kantstütze zwei Papplagenvorhanden sind, wobei die durch das Abbiegen des Lappens fehlende Innenlage durch die herumgebogene Außenlage der benachbarten Seitenwand ersetzt wird. Hierdurch wird nicht nur eine hohe Stabilität und eine besonders gute Verbindung der benachbarten Seitenwände erzielt, sondern auch eine optisch ansprechende Ausgestaltung der Ecke, weil die Ecke außen keinen Spalt aufweist, sondern durch den umgebogenen Ansatz ohne Stoßkante ausgebildet ist.

    [0009] Es ist unvermeidlich, daß die für Obst und Gemüse vorgesehenen Steigen Feuchtigkeit und ggf. sogar direktem Wassereinfluß ausgesetzt sind, z. B. durch Außenlagerung im Regen o. ä. Es ist selbstverständlich möglich, die verwendete Pappe so zu imprägnieren, daß sie gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen längere Zeit widerstandsfähig bleibt. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn die Konstruktion der Steige die Gefährdung durch Feuchtigkeitseinflüsse herabsetzt. Deshalb ist vorzugsweise der Boden unterhalb der Kantstützen freigeschnitten. Dies hat den Vorteil, daß die Kantstütze , insbesondere wenn sie aus Holz ist, nicht durch evt. angefeuchtete Pappe ständig im Feuchtigkeitskontakt steht und aufquillt. Weiterhin stört eine evt. feuchtgewordene Pappe nicht die Stapelung der Steigen, da bei der Stapelung nunmehr die Kantstützen direkt ohne Zwischenlagen aufeinanderstehen. Ferner wirkt der in Kontur des Kantholzes freigeschnittene Boden zugleich als Zentriereinrichtung, da die Kanthölzer am Rand des Bodenausschnitts anliegen und somit gegen ein Verrücken mit einer gewissen Gegenkraft gesichert sind.

    [0010] Es ist vorteilhaft, wenn dreieckige Kanthölzer eingesetzt sind und vom Boden eine Lasche vor die nach innen zeigende Fläche des Kantholzes gebogen ist: Die Lasche ist aus dem Material des Freischnitts im Boden gebildet. Das Hochbiegen hat den Vorteil, daß sich auf dem Boden keine Schnittkante befindet. Da für die Steigen beschichtete Pappe verwendet werden kann, ist die am Boden befindliche Kante des Freischnitts in dieser Ausführungsform als mit der beschichteten Oberfläche versehenen Falzkante ausgebildet. Vorzugsweise weist der auf der Innenseite der Kantstütze verklebte Lappen im Bodenbereich eine Ausnehmung auf, so daß der Lappen mit der hochgebogenen Lasche fluchten kann. Zweckmäßigerweise werden Lasche undLappen praktisch aneinanderstoßen und eine quasi durchgehende Fläche bilden. Die hochgebogene Lasche kann nämlich auch rechteckig ausgebildet sein, wenn die Seitenwände im Bereich der Kantstützen zum Boden hin eine Aussparung aufweisen und mit Abstand vom Boden enden. Die Lasche kann dann zusätzlich aus dem Material der Aussparung gebildet sein. Diese Ausführungsform hat den weiteren Vorteil, daß im Bereich der Ecken keine Schnittkanten im Bodenbereich anliegen. Die Schnittkanten könnten durch die Kapillarwirkung der Pappe Feuchtigkeit von einem feuchten Untergrund hochziehen und würden die Verklebung der Kantstütze mit der Pappe gefährden. Diese zumindest für bestimmte Klebe(existierende Gefährdung wird durch die Aussparung der Seitenwände vermieden.

    [0011] Häufig besteht das Bedürfnis, die Ware durch eine Folie abzudekken. Die Folie muß hierzu öffnungen für den Durchtritt der Kantstütze aufweisen. Zur einfachen Befestigung der Folie an der erfindungsgemäßen Steige weisen die Seitenwände vorteilhafterweise etwas unterhalb ihrer Oberkante an den Ecken eine etwa dreieckige, mit der Spitze nach unten zeigende Ausnehmung auf. Dadurch entsteht eine Kerbenkante, über die die jeweilige öffnung zwischen der Folie für die Kantstützen gespannt werden kann. Die Rückstellkraft der Folie zieht dann den öffnungsrand in die Kerbe hinein, so daß eine stabile Befestigung der Folie ohne zusätzliche Hilfsmittel erreicht ist.

    [0012] Die eingangs erwähnte Aufgabe wird weiterhin durch einen Zuschnitt für die beschriebene Steige gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist,
    daß an alle vier Seiten eines Bodens Außenlagen von Seitenwänden gleicher Höhe angelenkt sind,
    daß an die Außenlagen Innenlagen angelenkt sind und daß die Innenlagen zweier gegenüberliegender Seitenwänden an ihren Endkanten über Falzlinien mit Klebelaschen zur Anlage an eine Innenwand einer Kantstütze verbunden sind.

    [0013] Vorzugsweise ist dabei der Boden in den Ecken mit Ausnehmungen der Größe des Querschnitts der Kantstütze versehen. Mit dem erfindungsgemäßen Zuschnitt lassen sich die erwähnten Vorteile der Steige erzielen.

    [0014] Die eingangs erwähnte Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zur Herstellung einer Steige für Obst und Gemüse aus einem vorerwähnten Zuschnitt gelöst, das folgende Verfahrensschritte aufweist:

    - Auftragen von Leim auf je einen Teil jeweils zwei gegenüberliegenden Seitenwände

    - Umklappen der Außenlagen auf die Innenlagen der Seitenwände

    - teilweises Aufrichten der Seitenwände bis zu einem schrägen Winkel unter Einschlagen der Klebelaschen

    - Einsetzen der Kantstützen

    - endgültiges Aufrichten und Verkleben der Seitenwände.



    [0015] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß es vollautomatisch ausführbar ist, was unten näher erläutert wird.

    [0016] Bei der Herstellung der Steige ist es vorteilhaft, wenn jeweils zwei fertiggestellte Steigen mit den Kantstützen aufeinanderzeigen um eine Kantstützenbreite verschoben ineinandergeschoben werden. Auf diese Weise läßt sich eine möglichst raumsparende Stapelung der Leersteigen erzielen. Zur Durchführung dieser Verschachtelung ist Voraussetzung, daß die Kantstützen außen von zwei Papplagen umgeben sind. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die Kantstützen abgestuft ausgebildet werden, damit die Verschachtelung ineinander möglich ist.

    [0017] Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

    [0018] Es zeigen:

    Figur 1 - eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Steige

    Figur 2 - eine Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform für die Ecken einer Steige

    Figur 3 - einen flachen einteiligen Zuschnitt für die Steige gemäß Figur 1

    Figur 4 - ` den Zuschnitt aus Figur 3 nach Verkleben der Lagen der doppelwandigen Seitenwände miteinander

    Figur 5 - eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs zur Herstellung der erfindungsgemäßen Steige.



    [0019] Die Figur 1 zeigt eine Steige, deren Boden 1 und Seitenwände 2 aus Pappe gebildet sind. In die Ecken der Seitenwände sind Dreikanthölzer 3 eingesetzt, deren Höhe über die Höhe der gleichhohen Seitewände 2 hinausragt. Die Seitenwände 2 weisen im Bereich der Kanthölzer 3 zum Boden hin eine Ausnehmung 4 auf, die Hochziehen der Feuchtigkeit in den Bereich 5, in dem die Seitenwände 2 mit den Kanthölzern 3 verklebt sind, verhindert. Etwas unterhalb der Oberkante der Seitenwände 2 weisen diese an den Eckkanten Ausnehmungen auf, die eine dreieckförmige, mit der Spitze nach unten gerichtete Kerbe 6 bilden. Diese Kerbe kann, muß aber nicht in dem Kantholz 3 fortgesetzt sein. Die Seitenwände 2 sind so konstruiert, daß von ihnen ein Lappen 7 abgebogen ist, der mit der zur Steigeninnenseite zeigenden Fläche 8 des Kantholzes 3 verklebt ist. Dieser Lappen 7 reicht nicht bis zum Boden 1 der Steige, sondern endet um ein gewisses Stück über dem Boden. Er wird zum Boden hin ergänzt durch eine vom Boden 1 hochgebogene Lasche 9, die ebenfalls mit der Fläche 8 des Kantholzes 3 verklebt ist. Die Seitenwände2 sind doppellagig ausgeführt, wobei die von außen nach innen geklappte Innenlage sich auf dem Boden 1 der Steige abstützen-kann. Selbstverständlich ist die Innenlage an ihrem freien Ende so ausgebildet, daß sie die Ausnehmungen 4 der Seitenwand 2 mitbildet.

    [0020] Figur 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform einer Ecke, die aus den zweilagigen Seitenwänden 2 gebildet ist. Die Seitenwände 2 bestehen aus einer Außenlage 10 und einer Innenlage 11. Zur Bildung des mit dem Kantholz 3 verklebten Lappens 7 ist die Innenlage 11 einer Seitenwand 2 am zur Ecke zeigenden Ende von der zügehörigen Außenlage 10 entlang der beide Lagen 10,11 verbindenden Falzlinie 12 abgetrennt und zum Lappen 7 unter einem Winkel von 45° abgebogen, wenn das Kantholz 3 den Querschnitt eines gleichschenkligen Dreiecks aufweist. Die an dieser Seitenwand in Höhe des Kantholzes 3 fehlende zweite Lage wird durch einen über eine Falzlinie 13 an die Außenlage 10 der an der Ecke benachbarten Seitenwand 2 anschließenden Ansatz 14 gebildet. Der Ansatz 14 ist einerseits mit der Außenlage 10 der benachbarten Seitenwand 2, andererseits mit einer nach außen zeigenden Fläche des Kantholzes 3 verklebt. Durch diese Ausbildung der Ecke wird nicht nur eine sichere Verklebung des Kantholzes erreicht sondern auch eine hohe Stabilität durch die Verzahnung und Verklebung der an der Ecke benachbarten Seitenwände 2 untereinander. Außerdem ist an der Ecke die Falzlinie 13 sichtbar, die der Steige einen sehr sauberen Eindruck verleiht und den durch die Ausgestaltung der Seitenwände 2 entstandenen Bedruckungsmöglichkeiten der Steige sehr förderlich ist. Die erfindungsgemäße Steige erlaubt jede Art von Bedruckung und somit erstmalig für die hier in Frage kommenden Obst-und Gemüsesorten die Anwendung einer Markenphilosophie im Vertrieb der Produkte.

    [0021] Figur 3 verdeutlicht die Herstellungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Steige aus einem einteiligen Zuschnitt. An den im wesentlichen rechteckigen Boden 1 sind über Falzlinien 15 die Außenlagen 11 und an diese über weitere parallele Falzlinien 16 die Innenlagen 10 der Seitenwände 2 angelenkt. In den Ecken weist das Boden-teil 1 im Winkel von 45° zur Falzlinie 15 verlaufende Falzlinien 17 auf, über die die Laschen 9 mit dem Bodenteil 1 verbunden sind. Die Laschen 9 sind im wesentlichen rechteckig ausgebildet und ergeben sich aus dem restlichen Material des Bodens sowie aus dem Material der Ausnehmungen 4 in den Außenlagen 11 der Seitenwände 2. Die stirnseitigen Außenlagen 11 weisen am Rand eine halbe Ausstanzung 6' zur Bildung der kerbförmigen Ausnehmungen 6 auf. Die halbe Ausnehmung 6' fluchtet mit den Ausnehmungen 6 in der Falzlinie 13 zwischen den längsseitigen Außenlagen 11 und den daran angelenkten Ansätzen 14. Die Innenlagen 10 weisen an ihren Oberseiten Abstufungen auf, die zur Bildung der Ausnehmungen 4 mit den entsprechenden Ausnehmungen 4 an der Falzlinie 15 der Außenlage fluchten.

    [0022] Figur 4 verdeutlicht den Zuschnitt nach dem Umklappen der Innenlagen 10 um 180° um die Falzlinie 16, wodurch die doppellagige Seitenwand 2 gebildet ist.

    [0023] Das Verfahren zur Aufrichtung des Zuschnitts gemäß der Figuren 3 und 4 soll im folgenden anhand der Figur 5 erläutert werden. Aus einem Magazin 18 für die in Figur 3 dargestellten flachen Zuschnitte werden diese vereinzelt und unter Leimköpfen 19 hindurchgeführt, wodurch mindestens eine Lage der Längsseiten 2 mit Leim versehen wird. In einer anschließenden Falzstation 20 wird die Innenlage 10 auf die Außenlage 11 umgelegt und verklebt mit dieser. Nach Änderung der Bewegungsrichtung der Zuschnitte um 90° werden diese unter Leimköpfe 21 und einer weiteren Umlegestation 22 hindurchgeführt, wodurch die stirnseitige doppellagigen Seitenwände gebildet werden. Am Ausgang dieser Station liegt der Zuschnitt vor, wie er in Figur 4 dargestellt ist. In einer Teilaufrichtestation 23 werden die Seitenwände schräg aufgestellt, und zwar unter einem Winkel von ca. 40 - 60° zum Boden 1. Dabei werden die Lappen 7, die Ansätze 14 und die Klebelaschen 9 entsprechend ihrer späteren Stellung umgebogen. Danach gerät der Zuschnitt in dieser Stellung unter eine Einlegestation 24, in der die Dreikanthölzer-3 in die Zwischenräume zwischen Lappen 7, Klebelasche 17 sowie den Seitenwänden 2 eingesteckt werden. Die Dreikanthölzer 3 können hierzu bereits beleimt sein, so daß beim weiteren, endgültigen Aufrichten der Steige die Verleimung vollständig erfolgt.

    [0024] Die Zuführung der Dreikanthölzer 3 geschieht von beiden Längsseiten, wobei jeweils aus einem Magazin 25 Vierkanthölzer entnommen und durch eine Säge 26 geteilt werden, so daß zwei Dreikanthölzer 3 entstehen, die in Zuführkanälen 27 dem Zuschnitt zugeführt werden. In einer Ausgabestation 28 werden jeweils zwei fertige Steigen um 90° gegeneinander gekippt, so daß die nach oben herausstehenden Enden der Dreikanthölzer 3 aufeinander zeigen. Automatisch werden die Steigen gegeneinander in Längsrichtung um eine Kantholzbreite verschoben und dann ineinandergesteckt, so daß die nach oben über die jeweilige Steige hinausragenden Dreikanthölzer zwischen die Längsseitenwände 2 der anderen Steige greifen. Als eine derartige Einheit werden die Steigen paarweise gestapelt und ausgeliefert.


    Ansprüche

    1. Steige für Obst und Gemüse, bestehend aus einem Boden (1), vier Seitenwänden (2) und vier in den Ecken befestigten, die Höhe der Seitenwände (2) überragenden Kantstützen (3), dadurch gekennzeichnet , d a B Boden (1) und Seitenteile (2) aus Pappe aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt sind, daß die Seitenwände (2) doppellagig ausgebildet sind und daß ein Lappen (7) der doppelwandigen Seitenwand (2) mit der zur Steigeninnenseite zeigenden Fläche (8) der Kantstütze (3) verklebt ist.
     
    2. Steige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lappen (7) aus dem Material der Innenlage (10) einer Seitenwand (2) herausgeschnitten und gebogen ist und daß ein Ansatz (14) an der Außenlage (11) der an der betreffenden Ecke benachbarten Seitenwand (2) um die Ecke herumgebogen ist und von innen an der Außenlage (11) der anderen Seitenwand anliegt.
     
    3. Steige nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (1) unterhalb der Kantstützen (3) freigeschnitten ist.
     
    4. Steige nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dreieckige Kantstützen (3) eingesetzt sind und daß vom Boden (1) eine Lasche (9) vor die nach innen liegende Fläche (8) der Kantstütze (3) gebogen ist.
     
    5. Steige nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (9) und der Lappen (7) miteinander fluchten.
     
    6. Steige nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2) im Bereich der Kantstützen (3) zum Boden (1) hin eine Aussparung (4) aufweisen und mit Abstand vom Boden (1) enden.
     
    7. Steige nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2) etwas unterhalb ihrer Oberkante an den Ecken eine etwa dreieckige, mit der Spitze nach unten zeigende Ausnehmung (6) aufweisen.
     
    8. Steige nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantstützen durch Kanthölzer (3) gebildet sind.
     
    9. Zuschnitt für eine Steige nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an alle vier Seiten eines Bodens (1) Außenlagen (11) von Seitenwänden (2) gleicher Höhe angelenkt sind,
    daß an die Außenlagen (11) Innenlagen (10) angelenkt sind und
    daß die Innenlagen (10) zweier gegenüberliegender Seitenwände (2) an ihren Endkanten über Falzlinien mit Klebelaschen (7) zur Anlage an einer Innenwand (8) der Kantstütze (3) verbunden sind.
     
    10. Zuschnitt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (1) in den Ecken Ausnehmungen der Größe des Querschnitts der Kantstützen (3) aufweist.
     
    11. Zuschnitt nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenlagen (11) zweier gegenüberliegender Seitenwände, die zu den Seitenwänden (2) mit Klebelaschen (7) an den Außenlagen (11) benachbart sind, über Falzlinien (13) mit Ansätzen (14) verbunden sind, deren Länge kleiner ist als die Länge der Klebelaschen (7) der Außenlagen (11).
     
    12. Zuschnitt nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in Ecken des Bodens (1) über eine Falzlinie (17) die Ausnehmungen bildende Lappen (9) angelenkt sind.
     
    13. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2) in den Ecken Aussparungen (4) aufweisen.
     
    14. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die im Eckbereich der aufgerichteten Steige zu liegen kommenden Kanten und Falzlinien der Seitenwände (2) eine keilförmige Ausnehmung (6,6') aufweisen.
     
    15. Zuschnitt nach einem derAnsprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebelaschen (7) an den Innenlagen (10) im aufgerichteten Zustand der Steige am unteren Ende eine Ausnehmung (7') aufweisen.
     
    16. Zuschnitt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Ausnehmung (7') der Länge der Lappen (9) entspricht.
     
    17. Verfahren zurHerstellung einer Steige für Obst und Gemüse aus einem Zuschnitt nach einem der Ansprüche 9 bis 16, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

    - Auftragen von Leim auf je einen Teil je zweier gegenüberliegender Seitenwände (2)

    - Umklappen der Innenlagen (10) auf die Außenlagen (11) der Seitenwände (2)

    - teilweises Aufrichten der Seitenwände (2) bis zu einem schrägen Winkel unter Einschlagen der Klebelaschen (7,9,14)

    - Einsetzen der Kantstützen (3)

    - endgültiges Aufrichten und Verkleben der Seitenwände (2)


     
    18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß je-. weils zwei fertiggestellte Steigen mit den Kantstützen (3) aufeinanderzeigend um eine Kantstützenbreite verschoben ineinander geschoben werden.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht