[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs
1, sie bezieht sich ferner auf eine Elektrode für Lichtbogenöfen gemäß dem Gattungsbegriff
des Patentanspruchs 2.
[0002] Ein Verfahren dieser Art sowie eine Elektrode zur Ausführung dieses Verfahrens sind
durch die DE-PS 976 617 bekannt geworden. Bei der bekannten Metallmantelelektrode
ist der Elektrodenkern mit einem Außengewinde versehen und kann mittels einer als
Schraubvorrichtung ausgebildeten oberen Vorschubeinrichtung durch eine mit einem Innengewinde
versehene untere Halteeinrichtung geschraubt und damit abgesenkt werden. Die obere
Vorschubeinrichtung wird danach auf dem Außengewinde des Elektrodenkerns wieder in
die Ausgangslage zurückgeschraubt.
[0003] Elektroden dieser Art haben sich in der Praxis nicht bewährt, da sie in dem rauhen
Betrieb eines Stahlwerks zu störanfällig sind.
[0004] Auch das durch die US-PS 2 662 104 bekannt gewordene Prinzip zum Absenken eines Elektrodenkerns
gewährleistet keine ausreichende Zuverlässigkeit, wenn der Elektrodenkern nicht rechteckig
sondern rund ausgebildet ist und die Vorschubeinrichtung nicht in einem geschützten
Raum untergebracht werden kann. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist ein Elektrodenkern
mit Rechteckquerschnitt zwischen Rollen eingespannt, von denen wenigstens eine zum
Absenken des Elektrodenkerns mittels eines Motors gedreht werden kann. Insbesondere
entstehen Schwierigkeiten, wenn ein solches Prinzip auf einen üblichen Dreiphasenlichtbogenofen
übertragen werden sollte, weil hier zwischen den Elektroden zu wenig Platz besteht,
um die Vorschubmechanismen für die drei Elektroden unterzubringen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Absenken des Elektrodenkerns einer
Elektrode für Lichtbogenöfen innerhalb eines Elektrodenmantels verfügbar zu machen,
das sich bei einem einfachen Aufbau der Elektrode durch eine hohe Zuverlässigkeit
auszeichnet. Ferner soll eine Elektrode der eingangs genannten Art geschaffen werden,
die'bei hoher Zuverlässigkeit und geringem Platzbedarf ein schrittweises Absenken
des Elektrodenkerns innerhalb des Elektrodenmantels erlaubt. Ein gesonderter Antrieb
für diese sich wiederholende Senkbewegung soll entfallen können.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet,
die erfindungsgemäße Elektrode durch die Merkmale des Anspruchs 2. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Elektrode sind den übrigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Elektrodenkern schrittweise abgesenkt
und bei der Absenkbewegung jeweils ein der oberen Vorschubeinrichtung zugeordneter
Energiespeicher aufgeladen, mit dem dann die obere Spannvorrichtung dieser Vorschubeinrichtung
wieder um das Absenkmaß angehoben wird. Für die Vorschubbewegung ist somit kein besonderer
Antrieb erforderlich. Es ist lediglich erforderlich, den Elektrodenkern durch eine
obere und durch eine untere steuerbare Spannvorrichtung zu halten, wobei als Energiespeicher
vorzugsweise ein Federpaket oder Axialwellrohrkompensatoren dienen, auf denen sich
die obere Spannvorrichtung abstützt. Hierdurch erhält man für die Elektrode einen
äußerst einfachen und platzsparenden Aufbau. Das Absenkmaß wird zweckmäßigerweise
so eingestellt, daß es dem Verbrauch des Elektrodenkerns von Abstich zu Abstich des
Ofens entspricht.
[0008] Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele anhand von 8 Figuren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Elektrode für Lichtbogenöfen
gemäß der Schnittlinie I-I von Fig. 2 in einer schematischen Darstellung,
Fig. 2 den Querschnitt II-II von Fig. 1,
die Fig. 3 und 4 Teilschnittdarstellungen von zwei Ausführungsformen für die obere
Vorschubeinrichtunq,
Fig. 5 in einer Teilschnittansicht die Ausbildung einer radial feststehenden Spannbacke
der unteren Spannvorrichtung,
Fig. 6 bis 8 jeweils in Teilschnittansichten verschiedene Ausbildungen von sektorförmigen,
radial verschiebbaren Spannbacken der unteren Spannvorrichtung,
Fig. 9 in einer Seitenansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Elektrode.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Elektrode 1 für Dichtbogenöfen enthält einen
an einem Elektrodentragarm 2 befestigten Elektrodenmantel 3 sowie einen in diesem
axial verschiebbaren Elektrodenkern 4 aus verzehrbarem Material, der im Betriebszustand
der Elektrode mit seiner Spitze 5 unten aus dem Elektrodenmantel 3 herausragt und
an dem oben weitere Stücke des Elektrodenkerns durch Nippel 6 annippelbar sind. Derartige
Elektroden gelangen insbesondere zum Einsatz in Lichtbogenöfen, in denen Schrott und
Eisenschwamm zu Stahl oder Stahlvormaterial eingeschmolzen wird. Da der Elektrodenkern
nur mit seiner Spitze aus dem Elektrodenmantel herausragt und über eine wesentliche
Länge gegenüber der Ofenatmosphäre oder einstürzende Schrotteile beim Einbrennen eines
Kraters in das Einsatzmaterial geschützt ist, ist die Lebensdauer gegenüber ungeschützten
Elektroden wesentlich erhöht und die Gefahr von Elektrodenbrüchen wesentlich vermindert.
[0010] Der Elektrodenmantel 3 ist wie üblich als flüssigkeitsgekühlter Mantel ausgebildet
und weist zu diesem Zweck ein inneres Metallrohr 7 und ein äußeres Metallrohr 8 auf.
Im Zwischenraum 9 zwischen diesen beiden Metallrohren wird die Kühlflüssigkeit, vorzugsweise
Kühlwasser, geführt. Zum Schutz des äußeren Metallrohres 8 ist auf diesem eine Schicht
10 aus Feuerfestmasse aufgebracht, deren Halt durch Stifte 11 verbessert wird.
[0011] Der Elektrodenkern 4 wird durch eine sich am Elektrodentragarm 2 abstützende obere
Vorschubeinrichtung 12 sowie durch eine innerhalb des Elektrodenmantels 3 angeordnete
und von diesem getragene untere steuerbare Spannvorrichtung 13 gehalten. Die untere
Spannvorrichtung 13 befindet sich vorzugsweise im unteren Endbereich des Elektrodenmantels
3.
[0012] Die obere Vorschubeinrichtung 12 ist als Schubmechanismus ausgebildet, der eine den
Elektrodenkern umfassende steuerbare Spannvorrichtung 14 enthält, welche innerhalb
einer Führungshülse 15 koaxial zur Elektrodenachse verschiebbar ist. Diesem Schubmechanismus
ist ein Energiespeicher zugeordnet, der bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 eine
Anzahl von um den Elektrodenkern 4 angeordneten Druckfedern 16 umfaßt, die durch das
Gewicht der oberen steuerbaren Spannvorrichtung nur unwesentlich, bei zusätzlicher
Einwirkung des Gewichts des Elektrodenkerns jedoch um einen wesentlichen Betrag zusammengedrückt
werden. Zur Begrenzung des Hubs 17 der Absenkbewegung ist ein Anschlag 18 vorgesehen.
Die obere steuerbare Spannvorrichtung 14 enthält ebenso wie die untere steuerbare
Spannvorrichtung 13, die in Fig. 2 im Querschnitt dar
ge-stellt ist, zwei kreisringsektorförmige radial feststehende Spannbacken 19 und eine
kreisringsektorförmige radial verschiebbare Spannbacke 20. Die Spannbacken sind, wie
Fig. 2 für die untere Spannvorrichtung erkennen läßt, bei der die radial feststehenden
Spannbacken mit 21 und die radial verschiebbare Spannbacke mit 22 bezeichnet sind,
um den Umfang des Elektrodenkerns 4 verteilt angeordnet. Die beiden radial feststehenden
Spannbacken, die bei der unteren Spannvorrichtung 13 als integriertes Teil des Metallrohres
7 des Elektrodenmantels ausgebildet sind, sind mit einem gegenseitigen Winkelabstand
von etwa 90° gegenüber der radial verschiebbaren Spannbacke 22 angeordnet (siehe Fig.
2).
[0013] Die radial verschiebbaren Spannbacken 20 und 22 der oberen und der unteren steuerbaren
Spannvorrichtung sind bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 als Keile
ausgebildet, die beim Absenken durch eine keilförmige Führungsfläche 23 bzw. 24 der
oberen bzw. unteren Spannvorrichtung 14 bzw. 13 gegen den Elektrodenkern 4 gedrückt
werden und diesen wiederum in radialer Richtung gegen die radial feststehenden Spannbacken
19 bzw. 21 drücken und festspannen. Bei einer Aufwärtsbewegung der Keile wird der
Anpressdruck durch die aufgrund der Kegelflächen-23 und 24 radial verschiebbaren Spannbacken
20 und 22 wieder gelöst, d.h. die Spannwirkung aufgehoben. Die Auf- und Abwärtsbewegung
der steuerbaren Spannbacken 20 und 22 zum Lösen und Festspannen des Elektrodenkerns
erfolgt durch Betätigungseinrichtungen 25, von denen nur die der oberen steuerbaren
Spannbacke 20 zugeordnete Betätigungseinrichtung dargestellt ist. Die Betätigungseinrichtung
für die untere Spannbacke 22 ist in der Nähe des Elektrodentragarms 2 innerhalb des
Elektrodenmantels 3 untergebracht und die Spannbacke 22 durch eine Betätigungsstange
26 mit dieser Betätigungseinrichtung verbunden. Die Querschnittsansicht gemäß Fig.
2 läßt noch erkennen, in welcher Form die keilförmig ausgebildete Spannbacke 22 axial
geführt werden kann. Zu diesem Zweck sind innerhalb des Metallrohrs 7 zwei axiale
Vorsprünge 27 vorgesehen.
[0014] Im Hinblick auf den Betätigungsmechanismus für die untere steuerbare Spannvorrichtung
13 ist es zweckmäßig, wenn die Einleitung des Elektrodenstroms in den Elektrodenkern
möglichst weit unten erfolgt, um eine Aufheizung des Elektrodenkerns innerhalb des
Elektrodenmantels durch den Elektrodenstrom weitgehend zu vermeiden. Deshalb wird
im vorliegenden Fall der Elektrodenstrom über die Metallrohre 7 und 8 und die untere
Spannvorrichtung 13 zugeführt, während die obere Spannvorrichtung 14 gegenüber der
Stromzuführung elektrisch isoliert ist. Die Stromzuführung kann in ähnlicher Weise
erfolgen, wie es in der DE-PS 976 617 beschrieben ist.
[0015] Das Absenken bzw. Nachsetzen des Elektrodenkerns erfolgt bei der in Fig. 1 dargestellten
Elektrode in der folgenden Weise.
[0016] Der in Fig. 1 dargestellte Zustand ist der betriebsbereite Zustand der Elektrode,
bei dem der Elektrodenkern 4 durch Niederdrücken der steuerbaren Spannbacke 20 und
der steuerbaren Spannbacke 22 sowohl durch die obere Spannvorrichtung 14 als auch
durch die untere Spannvorrichtung 13 eingespannt und festgehalten wird. Das Gewicht
des Elektrodenkerns 4 wird hierbei durch die untere Spannvorrichtung 13 und damit
durch den Elektrodenmantel 3 aufgenommen.
[0017] Der Verbrauch des Elektrodenkerns aus verzehrbarem Material erfordert ein Absenken
bzw. Nachsetzen des Elektrodenkerns um 100 bis 300 mm pro Schmelzzyklus. Dieses Absenken
erfolgt im vorliegenden Fall dadurch, daß von den beiden festgezogenen Spannvorrichtungen
14 und 13 die untere Spannvorrichtung 13 gelöst wird, so daß das Gewicht des Elektrodenkerns
4 nunmehr über die obere Spannvorrichtung 14 von den Druckfedern 16 aufgenommen werden
muß. Die Druckfedern 16 werden durch diese Belastung zusammengedrückt, bis die Abwärtsbewegung
der oberen Spannvorrichtung 14 durch den Anschlag 18 begrenzt wird. Die obere Spannvorrichtung
14 und mit ihr der Elektrodenkern 4 führen hierbei eine dem Hub 17 entsprechende Abwärtsbewegung
aus. Dieser Hub soll dem Verbrauch des Elektrodenkerns pro Schmelzzyklus angepaßt
sein. Gegebenenfalls kann die Höhe des Anschlags 18 einstellbar ausgebildet sein,
so daß sich je nach Bedarf verschiedene Absenkmaße realisieren lassen.
[0018] Nach dem Absenken der oberen Spannvorrichtung 14 bis zur Anlage an den Anschlag 18
wird die untere Spannvorrichtung 13 durch Absenken der Betätigungsstange 26 wieder
angezogen, so daß der Elektrodenkern durch diese Spannvorrichtung gehalten wird. Sodann
wird durch Anheben der keilförmigen Spannbacke 20 die obere Spannvorrichtung 14 gelöst.
Damit lastet auf den Druckfedern 16 nur noch das Gewicht der Spannvorrichtung 14 und
diese wird durch die Federkraft um das Maß des Hubs 17 in die in Fig. 1 dargestellte
Position angehoben. Schließlich wird durch Absenken der steuerbaren Spannbacke 20
mittels der Betätigungseinrichtung 25 die obere Spannvorrichtung 14 wieder angezogen,
so daß der Elektrodenkern 4 durch die untere Spannvorrichtung 13 festgehalten und
durch die obere Spannvorrichtung 14 geführt wird. Bei Bedarf werden weitere Stücke
des Elektrodenkerns 4 von oben angenippelt.
[0019] Fig. 3 stellt in einer Schnittansicht einen Teil einer weiteren Ausführungsform der
oberen Vorschubeinrichtung 12 dar. Hier sind anstelle der Federn 16 mit Kühlflüssigkeit
gefüllte Axialwellrohrkompensatoren 31 vorgesehen, die ebenfalls verteilt um den Elektrodenkern
angeordnet sind. Anstelle der Führungshülse 15 ist jedem Axialwellrohrkompensator
31 eine Führungsbüchse 32 zugeordnet, die einen Führungsflansch 33 einer der oberen
Spannvorrichtung 14 entsprechenden Spannvorrichtung 34 führt. Diese nicht näher dargestellte
Spannvorrichtung enthält einen Kühlflüssigkeitsraum 35, der über einen schmalen Ringspalt
36 mit dem Kühlflüssigkeitsraum des-Axialwellrohrkompensators 31 in Verbindung steht.
Als Anschlag zur Begrenzung des Hubs dient im vorliegenden Fall ein Absatz 37.
[0020] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann durch einen entsprechenden Kühlflüssigkeitsdruck
sowohl eine Aufwärtsbewegung als auch eine gezielte Abwärtsbewegung der oberen Spannvorrichtung
34 durchgeführt werden. Die nach oben gerichtete Kraft ergibt sich aus der Anzahl
der Axialwellrohrkompensatoren multipliziert mit dem mittleren Querschnitt dieser
Kompensatoren und multipliziert mit dem Kühlflüssigkeitsdruck. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform stehen die Flüssigkeitsräume der Axialwellrohrkompensatoren mit den
Flüssigkeitsräumen des Elektrodenmantels 3 in Verbindung.
[0021] Bei einer Abwärtsbewegung der oberen Spannvorrichtung 34 nach dem Lösen der unteren
Spannvorrichtung wird die Kühlflüssigkeit aus den Axialwellrohrkompensatoren in den
Kühlflüssigkeitsraum 35 der oberen Spannvorrichtung verdrängt. Der schmale Ringspalt
36 sorgt für eine gedämpfte Abwärtsbewegung.der oberen Spannvorrichtung 34 und somit
des Elektrodenkerns.
[0022] Nachdem der Elektrodenkern um das durch den Anschlag 37 begrenzte Maß abgesenkt ist,
wird die untere Spannvorrichtung betätigt und die obere Spannvorrichtung gelöst. Der
Kühlwasserdruck bewirkt, daß die Axialwellrohrkompensatoren 31 die obere Spannvorrichtung
wieder bis in die in Fig. 3 dargestellte Position anheben. Da der Hubvorgang vom Kühlwasserdruck
abhängig ist, ist es zweckmäßig, nicht nur die Abwärtsbewegung sondern auch die Aufwärtsbewegung
durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Anschlag zu begrenzen. Im übrigen
eignet sich diese Ausführungsform bei separatem Kreislauf für die Kühlflüssigkeit
dazu,durch Ändern des Flüssigkeitsdrucks die Größe des Hubs einzustellen.
[0023] Fig. 4 zeigt eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der oberen Vorschubeinrichtung der erfindungsgemäßen Elektrode. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten im wesentlichen dadurch, daß anstelle
der Führung durch eine Hülse 15 mehrere längs des Umfangs der Elektrode verteilte
Führungszapfen 41 vorgesehen sind, die jeweils von einer Druckfeder 16 umgeben sind.
[0024] Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung die Ausbildung einer kreisringsektorförmigen
radial feststehenden Spannbacke 21 entsprechend dem Schnitt V-V von Fig. 2 im Spannzustand
der unteren Spannvorrichtung 13.
[0025] Fig. 6 stellt ebenfalls in vergrößertem Maßstab den Bereich der radial verschiebbaren
Spannbacke 22 entsnrechend dem Schnitt I-I von Fig. 2 dar. Die konische Fläche 24
ist an der Seite, an der die keilförmige Spannbacke 22 angedrückt wird, mit einer
Schicht 61 versehen, die im Sinne einer Herabsetzung des elektrischen Ubergangswiderstandes
ausgewählt ist.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist die untere steuerbare Spannbacke 22 selbst
keilförmig ausgebildet und stellt durch Auf- und Abwärtsbewegung den gelösten oder
den Spannzustand her. Bei der Ausbildung nach Fig. 7 ist eine gesonderte rückfedernde
Spannbacke 71 vorgesehen, die durch einen Keil 72 gegen den Elektrodenkern gedrückt
und von diesem wieder gelöst werden kann. Der Keil stützt sich an der Kegelfläche
eines äußeren Metallrohres 73 ab, das dem Metallrohr 8 von Fig. 1 entspricht.
[0027] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 wird zum Betätigen der unteren Spannvorrichtung
ein Exzenter 81 benutzt, der über eine Betätigungsstange 82 mit einem steuerbaren
Drehantrieb verbunden ist. Durch Drehen der Betätigungsstange 82 und damit des Exzenters
81 läßt sich die radial verschiebbare Spannbacke 83 gegen den Elektrodenkern drücken
oder von diesem wieder lösen. Die in den Fig. 6 bis 8 für die untere Spannvorrichtung
13 dargestellte Art des Festspannens des Elektrodenkerns kann selbstverständlich in
gleicher Weise bei der oberen Spannvorrichtung 14 angewandt werden.
[0028] Fig. 9 stellt in einer Seitenansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Elektrode dar. Der Elektrodenmantel 3' ist in diesem Fall nicht durch eine Feuerfestmasse
geschützt. Der oberen Vorschubeinrichtung 12' ist als Energiespeicher ein Stahlwellrohr
91 zugeordnet, das den Elektrodenkern 4 umschließt. Neben Stahl sind auch andere Materialien
geeignet, die eine ausreichende Elastizität und Hitzebeständigkeit aufweisen. Die
obere Vorschubeinrichtung 12' ist außerdem bei dieser Ausführungsform durch eine hutförmige
Abdeckung 92 verschlossen, die den oberen Abschnitt des Elektrodenkerns umschließt
und damit verhindert, daß sich auf der Oberfläche des Elektrodenkerns 4 Staub oder
Materialteilchen ablagern können, die zu Störungen im Bereich der Vorschubeinrichtungen
12' bzw. 13' Anlaß geben könnten. Mit 93 ist der Wasserzu- und-rücklauf bezeichnet.
1. Verfahren zum Absenken des Elektrodenkerns einer Elektrode für Lichtbogenöfen,
die einen an einem Elektrodentragarm befestigten Elektrodenmantel und einen im Elektrodenmantel
axial verschiebbaren Elektrodenkern aus verzehrbarem Material enthält, der im Betriebszustand
der Elektrode mit seiner Spitze unten aus dem Elektrodenmantel herausragt und durch
eine sich am Elektrodenmantel oder am Elektrodentragarm abstützende obere Vorschubeinrichtung,
sowie eine innerhalb des Elektrodenmantels angeordnete und von diesem getragene untere
Halteeinrichtung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet , daß eine als untere Halteeinrichtung
ausgebildete untere Spannvorrichtung gelöst, eine den Elektrodenkern einspannende
obere Spannvorrichtung'durch das Gewicht des Elektrodenkerns mit diesem um ein begrenztes
Maß abgesenkt und hierbei ein Energiespeicher geladen wird, danach durch die untere
Spannvorrichtung der Elektrodenkern wieder festgespannt und dann die obere Spannvorrichtung
gelöst wird, die vom Gewicht des Elektrodenkerns entlastete obere Spannvorrichtung
durch die im Energiespeicher gespeicherte Energie angehoben und der Elektrodenkern
durch die obere Spannvorrichtung wieder festgespannt wird.
2. Elektrode (1) für Lichtbogenöfen, mit einem an einem Elektrodenarm (2) befestigten
Elektrodenmantel (3) und mit einem im Elektrodenmantel axial verschiebbaren Elektrodenkern
(4) aus verzehrbarem Material, der im Betriebszustand der Elektrode mit seiner Spitze
(5) unten aus dem Elektrodenmantel herausragt, ferner mit einer sich am Elektrodenmantel
oder Elektrodentragarm abstützenden, oberen Vorschubeinrichtung (12, 12'), durch die
der Elektrodenkern gehalten und innerhalb des Elektrodenmantels verschoben werden
kann, sowie mit einer innerhalb des Elektrodenmantels angeordneten und von diesem
getragenen unteren Halteeinrichtung für den Elektrodenkern, dadurch gekennzeichnet
, daß die obere Vorschubeinrichtung (12, 12') als Schubantrieb ausgebildet ist, der
eine obere steuerbare Spannvorrichtung (14) 'für den Elektrodenkern (4) trägt, und
daß die untere Halteeinrichtung als eine untere steuerbare Spannvorrichtung (13) ausgebildet
ist.
3. Elektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
(12, 12') als einfach wirkender Schubantrieb ausgebildet ist, der bei angezogener
oberer Spannvorrichtung (14)'und gelöster unterer Spannvorrichtung (13) durch das
Gewicht des Elektrodenkerns (4) in eine untere Endposition verschiebbar und bei gelöster
oberer Spannvorrichtung (14) durch Federkraft oder durch ein Druckmedium in eine obere
Endposition verschiebbar ist.
4. Elektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb so ausgebildet
ist, daß die Verstellbewegung in die untere Endposition gedämpft ist.
5. Elektrode nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb
einen Energiespeicher aufweist, der durch die Verschiebung in die untere Endposition
aufladbar ist und die Energie für die Verschiebebewegung in die obere Endposition
liefert.
6. Elektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb als Energiespeicher
eine Vielzahl von um den Elektrodenkern (4) angeordneten Federelementen (16) enthält.
7. Elektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb als Energiespeicher
ein den Elektrodenkern (4) umschließendes Stahlwellrohr (91) enthält.
8. Elektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb als durch
ein Druckmittel betätigbarer Schubantrieb ausgebildet und diesem ein Speicher für.das
Druckmittel zugeordnet ist, dessen Volumen bei überschreiten eines vorgegebenen Drucks
entgegen einer Federkraft ausdehnbar ist.
9. Elektrode nach-Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher
eine Vielzahl von den Elektrodenkern (4) umgebenden, elastischen Einzelbälgen (31)
enthält.
10. Elektrode nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren
Spannvorrichtungen jeweils wenigstens eine ringsektorförmige, durch eine Betätigungseinrichtung
(25) radial verschiebbare Spannbacke (20, 22, 71, 83) enthalten.
11. Elektrode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung
(25) für die radial verschiebbare Spannbacke (22, 71, 83) der unteren steuerbaren
Spannvorrichtung (13) eine innerhalb des Elektrodenmantels (3) nach unten geführte
Betä- .tigungsstange (26, 82) enthält, durch die mittels eines an der Spannbacke angreifenden
Keil- oder Exzentermechanismus die Spannbacke gegen den Elektrodenkern verschiebbar
und anpressbar und von diesem lösbar ist.
12. Elektrode nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange
(26) am unteren Ende einen Keil (72) trägt, der als Spreizkörper durch Axialverschiebung
der Betätigungsstange zwischen die radial verschiebbare Spannbacke (71) und eine im
Elektrodenmantel vorgesehene Gegenfläche und wieder zurück verschiebbar ist.
13. Elektrode nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange
(82) im Bereich der radial verschiebbaren Spannbacke einen zylindrischen Exzenterabschnitt
(81) aufweist, der durch eine Drehbewegung der Betätigungsstange zwischen die radial
verschiebbare Spannbacke (83) und eine im Elektrodenmantel vorgesehene Gegenfläche
einspreizbar ist.
14. Elektrode nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenmantel
(3) elektrisch leitend ausgebildet und an die Stromversorgung der Elektrode (1) angeschlossen
ist und daß die Stromeinleitung in den Elektrodenkern (4) über die untere steuerbare
Spannvorrichtung (13) erfolgt.
15. Elektrode nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Vorschubeinrichtung (12') eine den oberen Teil des Elektrodenkerns (4) umschließende
hutförmige Abdeckung (92) aufweist.