[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterhaltungsspiel mit einer ein Spielprogramm erzeugenden
elektrischen Schaltungsanordnung mit durch mindestens zwei Mitspieler über der Erzeugung
von Ansteuersignalen dienende Ansteuereinheiten, von denen jede jeweils einem der
Spieler individuell zugeordnet ist, zu betätigenden Steuereinrichtungen zur Steuerung
des Ablaufs des Spielprogramms, mit Identifiziereinrichtungen, mit deren Hilfe beim
Auftreten von Ansteuersignalen die sie erzeugende Ansteuereinheit identifizierbar
ist und mit Ausgabeeinrichtungen zum Erzeugen von den einzelnen Spielern aufgrund
der Identifizierung der betätigten Ansteuereinheiten individuell zugeordneten Erfolgssignalen
in Abhängigkeit von dem Spielprogramm einerseits und der Betätigung der Ansteuereinheiten
andererseits.
[0002] Derartige Unterhaltungsspiele sind als sogenannte Videospiele bekannt, bei denen
sich speziell zwei Mitspieler beteiligen können, von denen jeder seine Ansteuereinheit
betätigt, um in den Spielverlauf einzugreifen, beispielsweise um bei einem elektronischen
Tennisspiel einen simulierten Tennisschläger zu positionieren, von dem ein "Ball"
zu einem Gegenspieler "zurückgeschlagen" werden kann, der dann durch Betätigung seiner
eigenen Ansteuereinheit wieder versucht, "den Ball zurückzuschlagen". Bei derartigen
Videospielen sind dann auch Ausgabeeinrichtungen vorgesehen, die die beiden Mitspieler
über ihren Spielerfolg informieren, beispielsweise durch Anzeigen eines Punktestandes,
wie zum Beispiel 18:5.
[0003] Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Unterhaltungsspiel der eingangs angegebenen Art dahingehend
zu verbessern bzw. zu erweitern, daß sich daran bei vergleichsweise geringem Aufwand
für die für das Unterhaltungsspiel selbst erforderlichen Einrichtungen eine Vielzahl
von Mits
pielern beteiligen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Unterhaltungsspiel der eingangs angegebenen Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß als Ansteuereinheiten den Fernsprechteilnehmern
eines Telefonnetzes zugeordnete Telefonapparate vorgesehen sind und daß die Vermittlungseinrichtungen
des Telefonnetzes Bestandteil der Steuereinrichtungen sind und mindestens eine Vermittlungsstelle
mit Speichereinrichtungen zum Speichern des Spielprogramms umfassen.
[0005] Der entscheidende Vorteil des Unterhaltungsspieles gemäß der Erfindung besteht darin,
daß durch die Nutzung der ohnehin vorhandenen Vermittlungseinrichtungen des Telefonnetzes
jeder Fernsprechteilnehmer an dem Unterhaltungsspiel teilnehmen kann, so daß es beispielsweise
möglich wird, eine Verlosung mit einer großen Anzahl von Teilnehmern durchzuführen,
die durch die von den Ausgabeeinrichtungen erzeugten Erfolgssignale praktisch verzögerungsfrei
darüber informiert werden können, ob sie bei dem Spiel gewonnen haben und was ihr
Gewinn im einzelnen ist.
[0006] Dabei kann die Ermittlung bzw. Identifizierung der einzelnen Teilnehmer, zumindest
insoweit als sie nach dem Spielplan gewonnen haben, mit Hilfe von sogenannten .Fangschaltungen
erfolgen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, diejenigen Anrufe, für die sich nach
dem Spielplan ein Gewinn ergibt, auf Telefonapparate-des Telefonnetzes durchzuschalten,
die von Personen einer Spielleitung besetzt sind, welche nunmehr die erfoderlichen
Daten des Anrufers bzw. Spielteilnehmers erfragen und diesen auch sofort über die
Art bzw. Höhe seines Gewinns informieren können.
[0007] Für den Fall, daß die Verlosung beispielsweise als Bestandteil einer Fernsehsendung
vorgesehen ist, besteht insbesondere auch die Möglichkeit, die Telefonnummer sowie
gegebenenfalls den Namen und die Art und Höhe des Gewinns auf einem Bildschirm auszugeben,
wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die entsprechenden Daten unmittelbar in die
Bilder der gerade laufenden Fernsehsendung eingeblendet werden, in deren Rahmen die
Verlosung stattfindet.
[0008] In der vorstehend beschriebenen Weise kann beispielsweise ein großes Preisausschreiben
einer Firma direkt im Verlauf einer Werbesendung abgewickelt werden, wobei die Werbewirksamkeit
eines solchen Preisausschreibens durch die sofortige Verlosung und durch die Möglichkeit,
mit den Gewinnern unmittelbar Kontakt aufzunehmen, gegenüber der bisher bei solchen
Preisausschreiben üblichen Praxis zweifellos beträchtlich erhöht wird.
[0009] Wenn das Unterhaltungsspiel dagegen eine Lotterie ist, an der sich ein Mitspieler
nur beim Entrichten eines entsprechenden Einsatzes beteiligen kann, dann besteht in
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, die Steuereinrichtungen
derart auszubilden, daß sie Einrichtungen zur Gebührenimpulserzeugung umfassen, mit
deren Hilfe der Gebührenzähler eines sich an dem Unterhaltungsspiel beteiligenden
Fernsprechteilnehmers mit einer entsprechenden Zahl von Gebührenimpulsen belastet
werden kann.
[0010] Insbesondere diese Ausgestaltung ermöglicht einen sofortigen Einzug des Spieleinsatzes
und die sofortige Ermittlung der Gewinner und des ihnen jeweils zufallenden Gewinns,
insbesondere im Rahmen einer für wohltätige Zwecke angesetzten Fernsehlotterie. Dabei
fällt es dann insbesondere ins Gewicht, daß die Teilnehmer der Lotterie nicht mehr
gezwungen sind, umständlich überweisungen zu tätigen; die Teilnehmer können sich an
der Lotterie vielmehr unmittelbar unter dem Eindruck einer entsprechenden Fernsehsendung
beteiligen, was die Einnahmen aus einer solchen Lotterie zweifellos wesentlich erhöhen
dürfte.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand einer Zeichnung
noch näher erläutert, deren einzige Figur schematisch Teile eines Fernmeldenetzes
zeigt, die erfindungsgemäß zu einem Unterhaltungsspiel ergänzt sind.
[0012] Im einzelnen zeigt die Zeichnung eine Reihe von Telefonapparaten 1 bis 6, die den
verschiedenen, sich an dem Spiel beteiligenden Fernsprechteilnehmern individuell zugeordnet
sind.
[0013] Ein von einem der Telefonapparate 1 bis 6 abgehender Ruf wird in üblicher Weise in
einer Ortsnetzendvermittlungs
- stelle 8 empfangen, an der eine Speicher- und Auswerteschaltung 10 vorgesehen ist.
Jeder der an der Schaltung 10 eintreffenden Anrufe von einem der Telefone 1 bis 6
führt dort zu einem Fortgang des Spielprogramms, welches im einfachsten Fall darin
besteht., daß mit Hilfe eines Zählers jeweils der n-te Anrufer ermittelt und als Gewinner
festgestellt wird. Beispielsweise kann jeder hundertste Anrufer als ein Gewinner ermittelt
werden.
[0014] Bei einer Lotterie, bei der jeder Teilnehmer seinen Einsatz entrichten muß, führt
die Durchschaltung eines Fernsprechteilnehmers auf die Speicher- und Auswerteschaltung
10 zunächst grundsätzlich dazu, daß ein Signal ausgelöst wird, welches dafür sorgt;
daß der dem betreffenden Teilnehmer zugeordnete Gebührenzähler (nicht dargestellt)
mit einer entsprechenden Anzahl von Gebührenimpulsen beaufschlagt wird, die jeweils
einer Gebühreneinheit entsprechen,.wobei die Zahl der Ge-. bührenimpulse bzw. der
angerechneten Gebühreneinheiten in diesem Fall dem Einsatz des betreffenden Mitspielers
entspricht, der mit der Post (bzw. einem anderen Betreiber des Telefonnetzes) später
bequem abgerechnet werden kann, wenn man nur die Anzahl der an der Schaltung 10 eingegangenen
Anrufe ermittelt.
[0015] Wenn dann entsprechend dem Spielplan der n-te Anrufer als Gewinner ermittelt ist,
dann wird der ankommende Ruf von der Schaltung 10 über die Vermittlungseinrichtungen
der Vermittlungsstelle 8 zu einem der Apparate A, B bzw. C durchgeschaltet. An diesen
Apparaten A bis C sitzen Mitarbeiter der Spielleitung, die den Anrufern dann sofort
mitteilen können, daß sie gewonnen haben, wobei es keine Schwierigkeiten bereitet,
in der Schaltung 10 Kennsignale auf die Verbindung aufzuschalten, die gleichzeitig
über die Höhe des jeweiligen Gewinns Auskunft geben. Was die Höhe des Gewinnes anbelangt,
so kann der Gewinnplan beispielsweise.so ausgestaltet sein, daß jeder hundertste Anrufer
einen bestimmten Betrag gewinnt, daß jeder Tausendste Anrufer das Zehnfache dieses
Betrages gewinnt usw.
[0016] Für den Fall, daß eine sehr große Anzahl von Anrufen zu erwarten ist - den Teilnehmern
werden ohnehin mehrere Rufnummern zur Verfügung gestellt, über die sie letztlich die
Speicher- und Auswerteschaltung 10 erreichen können, wobei das Durchschalten über
die Wähler VW, GW, GW und LW der Vermittlungsstelle 8 erfolgt -, kann es zu aufwendig
sein, die einzelnen Gewinner direkt mit einem Gesprächspartner der Spielleitung zu
verbinden.
[0017] In diesem Fall können diejenigen Fernsprechteilnehmer, die in der Schaltung 10 als
Gewinner ermittelt werden, über übliche Fangschaltungen festgestellt werden und gegebenenfalls
zeitlich verzögert informiert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die über
die Fangschaltungen ermittelten Rufnummern zusammen mit dem auf diesen Teilnehmer
entfallenden Gewinnbetrag über die Speicher- und Auswerteschaltung 10 auf einen Fernseh-Sendeanschluß
12 zu geben, der beispielsweise mit einem eine entsprechende Fernsehlotterie abstrahlenden
Fernsehsender direkt verbunden werden kann, um die Daten über die Gewinner und die
Höhe der Gewinne direkt in das laufende Fernsehbild einzublenden.
[0018] Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß die Speicher- und Auswerteschaltung
10, die zur Er- mittlun
g der Gewinner erforderlich ist, mit einem im Vergleich zur möglichen Teilnehmerzahl
denkbar geringen Aufwand realisiert werden kann und daß auch eine große Anzahl von
eingehenden Anrufen relativ gut verarbeitet werden kann, da bei allen Teilnehmern,
die nicht gewinnen, lediglich ein sehr kurzer Kontakt mit der Schaltung 10 ausreicht,
um die dort vorhandenen Zähler- bzw. Auswerteeinrichtungen weiterzuschalten und um
die Auslösung der Gebührenimpulse auf den Gebührenzähler des betreffenden Mitspielers
auszulösen. Sobald dies
ge-schehen ist und sobald erkannt ist, daß auf den betreffenden Teilnehmer aufgrund
des Spiel- bzw. des Gewinnplans kein Gewinn entfallen ist, werden nämlich mittels
Trenneinrichtungen, die ein Freischaltsignal erzeugen, die bestehenden Verbindungen
über das Fernmeldenetz. von hinten her zwangsläufig sofort unterbrochen.
[0019] Damit werden aber zumindest wesentliche Teile der Vermittlungsstelle 8 sofort wieder
frei, so daß es hier, nicht zu einer Überlastung des Fernsprechnetzes kommen muß.
Dies gilt insbesondere im Hinblick darauf, daß es dem Veranstalter in Zusammenarbeit
mit der Post (oder einem entsprechenden Dienstleistungsunternehmen) möglich ist, als
Ortsnetz-Endvermittlungsstelle 8 eine hierfür besonders geeignete, möglichst moderne
Endvermittlungsstelle auszuwählen, die den anfallenden Telefonverkehr problemlos verkraften
kann.
1. Unterhaltungsspiel mit einer ein Spielprogramm erzeugenden elektrischen Schaltungsanordnung
mit durch mindestens zwei Mitspieler über der Erzeugung von Ansteuersignalen dienende
Ansteuereinheiten, von denen jede jeweils einem der Spieler individuell zugeordnet
ist, zu betätigenden Steuereinrichtungen zur Steuerung des Ablaufs des Spielprogramms,
mit Identifiziereinrichtungen, mit deren Hilfe beim Auftreten von Ansteuersignalen
die sie erzeugende Ansteuereinheit identifizierbar ist und mit Ausgabeeinrich- tungen zum Erzeugen von den einzelnen Spielern aufgrund der Identifizierung der betätigten
Ansteuereinheiten individuell zugeordneten Erfolgssignalen in Abhängigkeit von dem
Spielprogramm einerseits und der Betätigung der Ansteuereinheiten andererseits, dadurch
gekennzeichnet , daß als Ansteuereinheiten den Fernsprechteilnehmern eines Telefonnetzes
zugeordnete Telefonapparate (1 bis 6) vorgesehen sind und daß die Vermittlungseinrichtungen
des Telefonnetzes Bestandteil der Steuereinrichtungen sind und mindestens eine Vermittlungsstelle
(8) mit Speichereinrichtungen (10) zum Speichern des Spielprogramms umfassen.
2. Unterhaltungsspiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Identifiziereinrichtungen
als Bestandteil des Telefonnetzes nach Art von Fangschaltungen ausgebildet sind.
3. Unterhaltungsspiel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtungen
Telefonapparate (A bis C) des Telefonnetzes umfassen, die von Personen einer Spielleitung
besetzt sind.
4. Unterhaltungsspiel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgabeeinrichtungen Videoeinrichtungen umfassen, durch die die Erfolgssignale
auf einen Bildschirm ausgebbar sind.
5. Unterhaltungsspiel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfolgssignale
über einen Fernsehsender auf die Bidlschirme der Fernsehgeräte von Fernsehzuschauern
ausgebbar sind.
6. Unterhaltungsspiel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtungen Einrichtungen zur Gebührenimpulserzeugung und zum Beaufschlagen
des Gebührenzählers eines sich an dem Unterhaltungsspiel beteiligenden Fernsprechteilnehmers
mit diesen Gebührenimpulsen umfassen.
7. Unterhaltungsspiel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daB
die Speichereinrichtungen zum Speichern des Spielprogramms Zähleinrichtungen und mit
den Zählerausgängen verknüpfte logische Schaltungen zur Erzeugung der Erfolgssignale
umfassen.
8. Unterhaltungsspiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Trenneinrichtungen
vorgesehen sind, mit deren Hilfe die Verbindung zu einem rufenden Teilnehmer zwangsläufig
sofort unterbrechbar ist, wenn erkannt ist, daß an diesen Teilnehmer gemäß dem gespeicherten
Spielplan kein Gewinn auszugeben ist.