(19)
(11) EP 0 120 993 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.1984  Patentblatt  1984/41

(21) Anmeldenummer: 83112002.7

(22) Anmeldetag:  30.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F04C 18/332
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 11.12.1982 DE 3245892
11.08.1983 DE 3328969

(71) Anmelder: B a r m a g AG
D-42862 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Hertell, Siegfried, Dipl.-Ing.
    D-5608 Radevormwald (DE)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flügelzellenpumpe


    (57) In einer Flügelzellenpumpe mit einem innen liegenden Stator und einem dazu exzentrisch gelagerten, drehbaren Gehäuse, trägt das Gehäuse auf seinem kreiszylinderförmigen Innenmantel einseitig schwenkbar gelagerte Flügel (9) in Ausbuchtungen (8), welche Flügel (9) mit jeweils ihrem freien Ende (21) bei bestimmten niedrigen Drehzahlen durch die Kraft der Federn (10) zur Anlage an den zylinderförmigen Stator verschwenkt werden. Bei einer durch die gewählte Federkraft bestimmten hohen Drehzahl werden die Flügelenden (21) durch die Fliehkraft vom Stator abgehoben. Die Saugleistung wird vermindert. Die Flügel (9) können in Anhängigkeit von der Höhe der Federkraft und der Fliehkraft in den Ausbuchtungen (8) des Gehäuseinnenmantels zur Anlage kommen, so daß die Flügelzellenpumpe dann keine Saugleistung mehr hat.




    Beschreibung


    [0001] Die Flügelzellenpumpe nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs dient zum Pumpen von Gasen.

    [0002] Die Flügelzellenpumpe dient insbesondere als Vakuumpumpe für die zusätzliche Bremskraftverstärkung in Diesel-Motoren und insbesondere auch in Otto-Motoren mit Kraftstoffeinspritzung.

    [0003] Ganz allgemein ist die Aufgabe der Erfindung darin zu sehen, daß eine Gas- oder Luftpumpe nach dem Flügelzellenprinzip bereitgestellt wird, deren Leistung saugseitig und/oder druckseitig in Abhängigkeit von Drehzahl zunächst stark zunimmt und oberhalb einer bestimmten, vorgegebenen Drehzahl nicht mehr oder nicht mehr so stark zunimmt. Die besondere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vakuumpumpe für Kraftfahrzeuge bereitzustellen, welche nur in den unteren Drehzahlbereichen für die Erzeugung bzw. Verstärkung des Vakuums im Bremskraftverstärker eingesetzt wird. Die Flügelzellenpumpe kann ebenso eingesetzt werden als Vakuumpumpe für.die Bremskraftverstärkung in Kraftfahrzeugen mit Diese-Motor oder Otto-Motor. Hierzu ist zu bemerken, daß gerade an Otto-Motoren in den oberen Drehzahlbereichen ein für die Bremskraftverstärkung ausreichendes Vakuum abgenommen werden kann.

    [0004] Die Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1 hat den Vorteil, daß - je nach Einstellung der Vorspannkraft der Federn, mit welcher die schwenkbaren Flügel zur Anlage an den Stator ausgeschwenkt werden - die Flügel bei zunehmender Drehzahl mit geringerer Anpreßkraft an dem Stator anliegen, was bereits zu einer verminderten Leistungsaufnahme führt, und daß die Flügel bei Überschreitung einer bestimmten Drehzahl in ihrem ausgeschwenkten Zustand, in welchem sie sich in den Ausbuchtungen des Rotors befinden, verharren, da die Vorspannkraft der Feder, die bei dieser Drehzahl auf die ausgeschwenkten Flügel einwirkende Zentrifugalkraft nicht mehr überwindet. In diesem Zustand ist die Leistungsaufnahme verschwindend klein.

    [0005] Solange jedoch die Vorspannkraft der Federn die im ausgeschwenkten Zustand auf den Flügel einwirkende Zentrifugalkraft überwindet, ist die Feder in der Lage, den Schwenkflügel bis zur Anlage an den Stator zu verschwenken. Denn die auf den Flügel einwirkende Zentrifugalkraft nimmt mit größer werdendem Schwenkwinkel des Flügels ab, während die Feder so ausgewählt ist, daß ihre Federkraft mit dem SchwenkWinkel weniger abnimmt als die Zentrifugalkraft oder aber vorzugsweise vom Schwenkwinkel unabhängig ist.

    [0006] Diese Flügelzellenpumpe bietet durch Vorwahl der Federkraft interessante Betriebsmöglichkeiten. Die Federn können so vorgespannt werden, daß sämtliche Flügel im gesamten Drehzahlbereich der Flügelzellenpumpe in Anlage an den Stator gebracht werden. Es ist jedoch auch möglich, die Federn derart gleich vorzuspannen, daß sämtliche Flügel bei Erreichen einer bestimmten Pumpendrehzahl in ihren Ausbuchtungen verharren. In diesem Zustand erbringt die Flügelzellenpumpe bei überschreiten dieser Drehzahl keine Saugleistung mehr, ihre Leistungsaufnahme wird jedoch auch auf ein Minimum reduziert.

    [0007] Es ist jedoch auch möglich, die Federn der einzelnen Flügel unterschiedlich vorzuspannen, so daß die Flügel bei unterschiedlichen Drehzahlen von dem Stator abheben. Dadurch kann die Saugleistung und mit ihr die mechanische Leistungsaufnahme der Flügelzellenpumpe stufenweise in Anpassung an den Bedarf des Bremskraftverstärkers und in Abhängigkeit von der Drehzahl mit zunehmender Drehzahl herabgesetzt werden. Es ist z.B. auch möglich, bei Überschreiten einer bestimmten Drehzahl lediglich noch mit einem Flügel zu fahren, wobei die Saugleistung der Pumpe und auch die mechanische Leistungsaufnahme der Pumpe sodann auf etwa die Hälfte reduziert sind.

    [0008] Die erfindungsgemäße Pumpe kann vorzugsweise mit ihrem Gehäuse als Spannrolle für den Treibriemen verwandt werden, welcher zum Antrieb der Nockenwelle eines Otto-Motors dient. In diesem Falle ist der Mantel der Flügelzellenpumpe als Riemenleitrolle ausgebildet. Die Flügelzellenpumpe wird mit einem Flansch am Motorgehäuse befestigte welcher im Spannsinne des Transmissionsriemens schwenkbar ist.

    [0009] Die Flügelzellenpumpe kann ölgeschmiert sein. In diesem Falle. ist sie an dem ölkreislauf des Kraftfahrzeugmotors angeschlossen und besitzt einen zentralen Ölzufuhrkanal, welcher in die Lagerbereiche und die Stirnflächenbereiche zwischen Stator und Gehäuse mündet. Die Ölabfuhr geschieht in diesem Falle durch den Luftauslaßkanal.

    [0010] Im Luftauslaßkanal ist vorzugsweise ein Rückschlagventil entweder im Stator oder aber an anderer Stelle vorgesehen, welches den Auslaßdruck in der Pumpe auf den atmosphärischen Druck begrenzt und dadurch verhindert, daß an den Flügeln des Ausstoßbereiches leistungsverzehrende Druckdifferenzen auftreten. Im Falle der Ölschmierung wird der Saugkanal vorzugsweise mit einem Ölabscheider versehen, der verhindert, daß das Öl gegen die nur sehr geringe Saugströmung in den Bremskraftverstärker zurückkriecht. Als Ölabscheider kommen Filter, Siebe, insbesondere aber auch Rückschlagventile in Betracht.

    [0011] Vorzugsweise wird die Flügelzellenpumpe bei dieser Verwendung als Trockenläufer ausgebildet. Hierzu wird das Gehäuse auf einem ortsfesten Zapfen statt in Gleitlagern in Wälzlagern gelagert. Ferner werden die Flügel an ihren freien Enden, mit welchen sie über den Stator gleiten, entweder mit Dichtleisten oder Überzügen versehen, welche gute Trockenlaufeigenschaften haben. Vorteilhaft ist, die Flügelköpfe mit Rollen zu versehen, welche mit den Flügelköpfen eine gerade Dichtlinie bilden und den Schleifkontakt zwischen den Flügelköpfen und dem Stator verhindern oder verringern.

    [0012] Die Schwenkfedern können unterschiedlich ausgebildet sein. Verwendbar sind z.B. Drehfedern, wie sie ähnlich z.B. in Wäscheklammern verwendet werden. Diese schraubenförmig gewickelten Drehfedern werden koaxial zur Schwenkachse der Schwenkflügel angeordnet und greifen mit einem Ende in das Gehäuse ein, während sie mit dem anderen Ende den Schwenkflügel hintergreifen. Durch die Anzahl der Verwindungen derartiger Drehfedern kann ihre Vorspannung eingestellt werden.

    [0013] Als Federn kommen ferner Schraubenfedern in Betracht, welche am Gehäuse einserseits und dem Schwenkflügel andererseits als Druckfedern angreifen.

    [0014] Als Federn kommen ferner Blattfedern in Betracht, insbesondere solche Blattfedern, welche in den Schwenkflügel im Bereich von dessen Schwenkachse eingelassen sind und mit ihrem freien Ende im Gehäuse eingeklemmt sind.

    [0015] Es ist jedoch auch möglich, die Schwenkflügel selbst als einseitig eingespannte Blattfedern auszubilden.

    [0016] Es sei erwähnt, daß die Schwenkflügel im ausgeschwenkten Zustand, in Ausbuchtungen des Gehäusemantels liegen und sich dabei an den Hüllzylinder des Innenmantels des Gehäuses anschmiegen und nicht radial ins Gehäuseinnere hineinragen. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Schwenkflügel mit dem Stator im unteren Totpunkt des Gehäuses, in welchem die Schwenkflügel in ihrer Ausbuchtung liegen, eine exakte Dichtung bilden, und daß ein überströmen von Luft an dieser Stelle des unteren Totpunktes verhindert wird.

    [0017] Die Ausbuchtungen werden an ihrer Stirnseite mit kleinen radialen Druckausgleichkanälen versehen, die insbesondere im Bereich des unteren Totpunktes dem Druckausgleich zwischen den Flügelzellen und den Ausbuchtungen dienen.

    [0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

    [0019] Es zeigen:

    Fig. 1 und den Normalschnitt und den Radialschnitt

    Fig. 2 durch einen Naßläufer mit Ölschmierung;

    Fig. 3 den Radialschnitt durch einen Trockenläufer;

    Fig. 4 die Ausbildung eines Flügelkopfes.



    [0020] Die Pumpe ist ein Außenläufer. Auf dem ortsfesten Montageflansch. mit Zapfen 2 ist ein Rotor 3 drehbar gelagert. Im Innenraum des Rotors sitzt der Stator 4. Der Stator 4 ist auf dem Zapfen 2 befestigt. Der Rotor 3 besteht aus den Rotordeckeln 5, 6 und dem Rotormantel 7.

    [0021] Der Rotormantel 7 weist Ausnehmungen 8 in seinem Innenmantel auf, in welche Flügel 9 eingepaßt sind. Die Flügel 9 sind durch Federelemente 10.1 oder 10.2 oder 10.3 um ihren Schwenkpunkt 11 gegen den Stator gedrückt.

    [0022] Die Feder 10.1 ist eine "Wäscheklammerfeder", welche um jeweils das Ende des Zapfens 11 gelegt ist und mit einem Ende 12 den Flügel 9 hintergreift, während das andere Ende 13 in einen Schlitz des Rotormantels 7 gelegt ist. Das Federelement 10.2 ist eine in den Flügel eingespritzte Blattfeder, welche mit ihrem aus dem Flügel herausragenden Ende 14 in einen Schlitz des Rotormantels 7 eingreift. Das Federelement 10.3 ist eine Schraubenfeder, welche sich einerseits an dem Rotormantel 7 und andererseits in einer Ausnehmung des Flügels 9.3 abstützt.

    [0023] Der ortsfeste Zapfen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 besitzt eine ölzufuhrleitung 15, eine Ansaugleitung 16 und eine Öl-Luft-Abfuhrleitung 17. Im Stator 4 kann ein Rückschlagventil 18 in der Auslaßleitung angeordnet sein, iit Öffnung im Auslaßsinne. In der Ansaugleitung des Stators 4 oder des Zapfens 2 oder des Flansches 1 kann ein ölabscheider vorgesehen sein (nicht dargestellt).

    [0024] Die Ölzufuhrleitung 15 ist in -geeigneter Weise über radiale Stichkanäle in die Gleitlagerung 28 der Rotordeckel 5, 6 geführt. Zwischen den Rotordeckeln und dem Stator 4 sind Spalte 19 gebildet, die sich mit öl füllen und die verlustreiche und verschleißverursachende Wand-Wand-Reibung zwischen den Rotordeckeln 5, 6 und den Stirnflächen des Stators 4 vermeiden. Die Gleitlagerungen 28 können mit umlaufenden Schmiernuten versehen sein. Einzelheiten zu derartigen Gleitlagerungen sind bekannt und hier nicht weiter ausgeführt.

    [0025] Es bleibt lediglich eine radial so breite Dichtleiste in den Flügelzellen stehen, daß die Dichtung noch sichergestellt ist.

    [0026] Zur Wirkungsweise:

    Auf die Flügel 9 wirkt die Fliehkraft ein. Die Fliehkraft muß in den unteren Drehzahlbereichen von den Federn 10 überwunden werden. Dabei müssen die Federn eine horizontale, daß heißt wegunabhängige bzw. drehwinkelunabhängige Federkennlinie haben. Alternativ muß die Federkraft in Abhängigkeit von dem Schwenkwinkel der Flügel weniger stark abfallen als die auf die Flügel einwirkende Zentrifugalkraft. Hierdurch wird die Anlage der Flügel an den Stator gesichert, da die auf die Flügel einwirkende Zentrifugalkraft in dem unteren Totpunkt am größten ist und auf dem Weg zum oberen Totpunkt abnimmt. Wenn die Federkraft ausreicht, die Zentrifugalkraft im unteren Totpunkt zu überwinden, so reicht sie auch aus, die mit dem Schwenkwinkel des Flügels abnehmende Zentrifugalkraft auch noch im Bereich des oberen Totpunktes (maximale Ausschwenkung des Flügels) zu überwinden.



    [0027] Es ist möglich,Federelemente mit abgestufter Federkraft vorzusehen. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, daß die Saugleistung drehzahlabhängig abnimmt. Es kann z.B. die Abstufung der Federkräfte so vorgesehen sein, daß bei 1500 Upm, 3000 Upm, 4500 Upm jeweils ein Flügel infolge Zentrifugalkraft außer Betrieb gerät. Es ist dann nur noch ein einziger Flügel im Einsatz. Das bedeutet eine Halbierung der Saugleistung.

    [0028] Die Pumpe kann auch als Trockenläufer ausgebildet sein, wie in Fig. 3 gezeigt. In diesem Fall wird der Rotor in Kugellagern 22, 23 gelagert. In diesem Falle fällt die Ölzufuhrleitung weg. Die Flügelköpfe 21 werden für diesen Fall vorzugsweise mit Rollen 24 versehen, wie es in Fig. 4 gezeigt ist, um trockene Reibung zu vermeiden. Die Rollen schmiegen sich dem Flügelkopf 21 derart an, daß sie mit ihm eine gerade Dichtleiste bilden. Alternativ kann am Flügelkopf eine Dichtleiste mit guten Trockenlaufeigen.schaften gegenüber dem Stator verwandt werden.

    [0029] Die Flügelzellenpumpen nach Fig. 1 bis 3 sind als Spannrollen für den Zahnriemen gedacht, durch welchen von der Kurbelwelle eines Kraftfahrzeug-Motors die Nockenwelle angetrieben wird. Hierzu besitzt der Flansch ein Loch 25 für die Schwerikachse und ein Loch 26 zur Führung und Festlegung der Spannposition.

    [0030] Die Ausbuchtungen 8 weisen auf ihren Stirnseiten bzw. zumin.dest auf einer ihrer Stirnseiten Sacklochbohrungen 27 auf. Der Durchmesser dieser Sacklochbohrungen ist größer als, die Breite der Flügel. Dadurch überdeckt jede Sackloch- bo'hrung 27 den Flügel in seinem unteren Totpunkt. Die Sacklochbohrungen dienen in diesem unteren Totpunkt als Druckausgleichskanäle oder Entlüftungskanäle, indem sie ermöglichen, daß die Luft aus der Ausbuchtung entweicht, wenn ein Flügel in seine untere Totpunktlage einfährt und sich an die Innenwandung der Ausbuchtung 8 anlegt, und daß andererseits wieder Luft in die Ausbuchtung 8 einströmen kann, wenn der Flügel sich von der Innenwandung der Ausbuchtung wieder .abhebt. Es kann zweckmäßig sein, auf der Innenwandung der Ausbuchtung 8 bzw. der Rückseite der Schwenkflügel 9 achsparallele Ausnehmungen, Vertiefungen oder dgl. vorzusehen, damit der Druckausgleich über die gesamte Flügelbreite und Flügellänge erfolgen kann.

    [0031] Es bleibt lediglich eine radial so breite Dichtleiste in den Flügelzellen stehen, daß die Dichtung noch sichergestellt ist.

    [0032] Zur Wirkungsweise:

    Auf die Flügel 9 wirkt die Fliehkraft ein. Die Fliehkraft muß in den unteren Drehzahlbereichen von den Federn 10 überwunden werden. Dabei müssen die Federn eine horizontale, daß heißt wegunabhängige bzw. drehwinkelunabhängige Federkennlinie haben. Alternativ muß die Federkraft in Abhängigkeit von dem Schwenkwinkel der Flügel weniger stark abfallen als die auf die Flügel einwirkende Zentrifugalkraft. Hierdurch wird die Anlage der Flügel an den Stator gesichert, da die auf die Flügel einwirkende Zentrifugalkraft in dem unteren Totpunkt am größten ist und auf dem Weg zum oberen Totpunkt abnimmt. Wenn die Federkraft ausreicht, die Zentrifugalkraft im unte:ren Totpunkt zu überwinden, so reicht sie auch aus, die mit dem Schwenkwinkel des Flügels abnehmende Zentrifugalkraft auch noch im Bereich des oberen Totpunktes (maximale Ausschwenkung des Flügels) zu überwinden.



    [0033] Es ist möglich,Federelemente mit abgestufter Federkraft vorzusehen. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, daß die Saugleistung drehzahlabhängig abnimmt. Es kann z.B. die Abstufung der Federkräfte so vorgesehen sein, daß bei 1500 Upm, 3000 Upm, 4500 Upm jeweils ein Flügel infolge Zentrifugalkraft außer Betrieb gerät. Es ist dann nur noch ein einziger Flügel im Einsatz. Das bedeutet eine Halbierung der Saugleistung.

    [0034] Die Pumpe kann auch als Trockenläufer ausgebildet sein, wie in Fig. 3 gezeigt. In diesem Fall wird der Rotor in Kugellagern 22, 23 gelagert. In diesem Falle fällt die ölzufuhrleitung weg. Die Flügelköpfe 21 werden für diesen Fall vorzugsweise mit Rollen 24 versehen, wie es in Fig. 4 gezeigt ist, um trockene Reibung zu vermeiden. Die Rollen schmiegen sich dem Flügelkopf 21 derart an, daß sie mit ihm eine gerade Dichtleiste bilden. Alternativ kann am Flügelkopf eine Dichtleiste mit guten Trockenlaufeigenschaften gegenüber dem Stator verwandt werden.

    [0035] Die Flügelzelleripumpen nach Fig. 1 bis 3 sind als Spannrollen für den Zahnriemen gedacht, durch welchen von der Kurbelwelle eines Kraftfahrzeug-Motors die Nockenwelle angetrieben wird. Hierzu besitzt der Flansch ein Loch 25 für die Schwenkachse und ein Loch 26 zur Führung und Festlegung der Spannposition.

    [0036] Die Ausbuchtungen 8 weisen auf ihren Stirnseiten bzw. zumindest auf einer ihrer Stirnseiten Sacklochbohrungen 27 auf. Der Durchmesser dieser Sacklochbohrungen ist größer als die Breite der Flügel. Dadurch überdeckt jede Sacklochbohrung 27 den Flügel in seinem unteren Totpunkt. Die Sacklochbohrungen dienen in diesem unteren Totpunkt als Druckausglelchskanäle oder Entlüftungskanäle, indem sie ermöglichen, daß die Luft aus der Ausbuchtung entweicht, wenn ein Flügel in seine untere Totpunktlage einfährt und sich an die Innenwandung der Ausbuchtung 8 anlegt, und daß andererseits wieder Luft in die Ausbuchtung 8 einströmen kann, wenn der Flügel sich von der Innenwandung der Ausbuchtung wieder abhebt. Es kann zweckmäßig sein, auf der Innenwandung der Ausbuchtung 8 bzw. der Rückseite der Schwenkflügel 9 achsparallele Ausnehmungen, Vertiefungen oder dgl. vorzusehen, damit der Druckausgleich über die gesamte Flügelbreite und Flügellänge erfolgen kann.

    [0037] Der Gehäuseinnenraum ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel kreuzzylindrisch ausgeführt und exzentrisch zu dem kreiszylindrischen Stator gelagert. Die Erfindung ist jedoch wohl nicht an diese bevorzugte Ausführung gebunden. Vielmehr kann eine mehrfach z.B. zweifach wirkende Pumpe ein gegenüber dem Stator mehrfach ausgebuchtetes Gehäuse haben und konzentrisch zum Stator gelagert sein.

    BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG



    [0038] 

    1 Flansch

    2 Zapfen

    3 Gehäuse, Rotor

    4 Stator

    5 Gehäusedeckel , Rotordeckel

    6 Gehäusedeckel, Rotordeckel

    7 Rotormantel

    8 Ausnehmung, Ausbuchtung

    9 Flügel, Schwenkflügel

    10 Feder

    10.1 Drehfeder, Wäscheklammerfeder

    10.2 Blattfeder, Stabfeder

    10.3 Druckfeder, Schraubenfeder

    11 Zapfen, Schwenkbolzen

    12 Ende der Feder 10.1

    13 Ende der Feder 10.1

    14 Ende der Feder 10.2

    15 Ölzufuhrleitung

    16 Ansaugleitung, Saugleitung, Saugkanal

    17 Öl-Luft-Abfuhrleitung, Abluftleitung, Luftkanal

    18 Rückschlagventil

    19 Spalt

    20 Dichtung

    21 Flügelkopf , freies Ende des Flügels 9

    22 Kugellager

    23 Kugellager

    24 Rolle

    25 Loch, Schwenkachse

    26 Langloch

    27 Entlüftungskanal, Sacklochbohrung, Druckausgleichskanal

    28 Gleitlagerung

    29




    Ansprüche

    1. Flügelzellenpumpe (FZP),
    insbesondere zur Erzeugung eines Vakuums für die Bremskarftverstärkung in Kraftfahrzeugen mit Diesel- oder mit Otto-Einspritzmotoren, mit einem innen liegenden Stator (4) und einem drehbaren Gehäuse (3),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (3) auf seinem Innenmantel einseitig schwenkbar gelagerte Flügel (9) in Ausbuchtungen (8) trägt,
    welche Flügel (9) im eingeschwenkten Zustand in den Ausbuchtungen (8) außerhalb des Hüllzylinders des Innenmantels verschwinden und durch Federkraft mit ihrem freien Ende zur Anlage an den zylinderförmigen Stator (4) verschwenkt werden.
     
    2. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (3) auf einem ortsfesten Zapfen (2) drehbar gelagert ist,
    welcher in seinem Inneren einen axialen Saugkanal (16) und einen axialen Luftkanal (17) aufweist, welche Kanäle (16; 17) radial durch den Stator (4) in das Gehäuseinnere geführt sind.
     
    3. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zapfen (2) an einem Flansch (1) sitzt, durch welchen der Saugkanal (16) und/oder der Luftabfuhrkanal (17) radial nach außen geführt sind.
     
    4. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Luftabfuhrkanal (17) ein Rückschlagventil (18) aufweist.
     
    5. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Rückschlagventil (18) im Stator (4) angeordnet ist.
     
    6. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Rückschlagventil (18) im Flansch (1) angeordnet ist.
     
    7. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (3) auf dem Zapfen (2) in Gleitlagern (28) gelagert ist.
     
    8. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (3) auf dem Zapfen (2) in Wälzlagern (22, 23) gelagert ist.
     
    9. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zapfen (2) einen ölzufuhrkanal (15) enthält, welcher in die Lager- und Stirnflächenbereiche des Gehäuses (3) mündet,
    und daß ein ölabscheider in Form eines Filters, Siebes oder Rückschlagventils im Saugkanal (16) vorgesehen ist.
     
    10. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stator (4) auf dem Zapfen (2) zwischen den Lagerbereichen der Gehäusedeckel befestigt ist, und daß die Stirnflächen des Stators (4) und/oder der Gehäusedeckel (5 u.6) eine Ausdrehung derart aufweisen, daß am Außenumfang des Stators (4) eine Dichtleiste stehenbleibt.
     
    11. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Flügel (9) mit einem Ende in kalottenförmigen Ausnehmungen schwenkbar gelagert sind, welche Ausnehmungen (8) in den Ausbuchtungen mit einer in Drehrichtung und im wesentlichen in Umfangsrichtung weisenden Öffnung ausgebildet sind, so daß das freie, schwenkbare Ende der Flügel (9) in Drehrichtung weist.
     
    12. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ausprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwenkflügel (9) durch Schrauben-Druckfedern (10.3) gegen das Gehäuse (3) abgestützt werden.
     
    13. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Flügel (9) durch Drehfedern aus der Ausbuchtung des Gehäuses ausgeschwenkt werden.
     
    14. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    daß Blattfedern oder Stabfedern (10.2) in die Schwenkflügel eingelassen sind,
    welche im Bereich der Schwenkbolzen (11) aus den Flügeln (9) herausragen und an einem Ende der Ausbuchtung (8) in das Gehäuse (3) eingelassen sind.
     
    15. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das freie Ende (21) der Schwenkflügel (9) mit einer Gleitleiste versehen ist, welche gegenüber dem Statormaterial günstige Reib- und Verschleißeigenschaften besitzt.
     
    16. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
    daß am freien Ende (21) der Schwenkflügel (9) Rollen gelagert sind, welche mit der auf dem Stator (4) gleitenden Linie des Flügels eine im wesentlichen glatte Linie bilden.
     
    9. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zapfen (2) einen ölzufuhrkanal (15) enthält, welcher in die Lager- und Stirnflächenbereiche des Gehäuses (3) mündet,
    und daß ein ölabscheider in Form eines Filters, Siebes oder Rückschlagventils im Saugkanal (16) vorgesehen ist.
     
    10. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stator (4) auf dem Zapfen (2) zwischen den Lagerbereichen der Gehäusedeckel befestigt ist, und daß die Stirnflächen des Stators (4) und/oder der Gehäusedeckel (5 u.6) eine Ausdrehung derart aufweisen, daß am Außenumfang des Stators (4) eine Dichtleiste stehenbleibt.
     
    11. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Flügel (9) mit einem Ende in kalottenförmigen Ausnehmungen schwenkbar gelagert sind, welche Ausnehmungen (8) in den Ausbuchtungen mit einer in Drehrichtung und im wesentlichen in Umfangsrichtung weisenden Öffnung ausgebildet sind, so daß das freie, schwenkbare Ende der Flügel (9) in Drehrichtung weist.
     
    12. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ausprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwenkflügel (9) durch Schrauben-Druckfedern (10.3) gegen das Gehäuse (3) abgestützt werden.
     
    13. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Flügel (9) durch Drehfedern aus der Ausbuchtung des Gehäuses ausgeschwenkt werden.
     
    14. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    daß Blattfedern oder Stabfedern (10.2) in die Schwenkflügel eingelassen sind,
    welche im Bereich der Schwenkbolzen (11) aus den Flügeln (9) herausragen und an einem Ende der Ausbuchtung (8) in das Gehäuse (3) eingelassen sind.
     
    15. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das freie Ende (21) der Schwenkflügel (9) mit einer Gleitleiste versehen ist, welche gegenüber dem Statormaterial günstige Reib- und Verschleißeigenschaften besitzt.
     
    16. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
    daß am freien Ende (21) der Schwenkflügel (9) Rollen gelagert sind, welche mit der auf dem Stator (4) gleitenden Linie des Flügels eine im wesentlichen glatte Linie bilden.
     
    17. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Ausbuchtung (8) einen Entlüftungskanal (Sacklochbohrung 27) aufweist, welcher die Innenfläche der Ausnehmung (8), an welche sich der Flügel (9) anlegt, im eingeschwenkten Zustand des Flügels mit dem Pumpeninnenraum verbindet.
     
    18. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Federn (10) der Flügel (9) derart vorgespannt sind, daß die auf die Flügel (9) im ausgeschwenkten Zustand einwirkende Zentrifugalkraft bei einer Drehzahl des Rotors die Vorspannkraft überschreitet, welche unter der Maximaldrehzahl.der Flügelzellenpumpe liegt.
     
    19. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vorspannkräfte der einzelnen Federn (10) derart unterschiedlich eingestellt sind, daß bei Erreichen einer vorbestimmten Drehzahl zumindest die Vorspannkraft eines Flügels (9) durch die bei dieser Drehzahl auf den Flügel (9) im ausgeschwenkten Zustand einwirkende Zentrifugalkraft überwunden wird.
     
    20. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vorspannkräfte der Flügel (9) unterschiedlich und gestuft derart eingestellt sind, daß die Vorspannkräfte durch die auf die Flügel (9) im ausgeschwenkten Zustand einwirkenden Zentrifugalkräfte bei abgestuft übereinander liegenden Drehzahlen überschritten werden.
     
    21. Flügelzellenpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Flügelzellenpumpe als Spannrolle für den Antriebsriemen der Nockenwelle eines Otto-Motors verwandt wird.
     




    Zeichnung