[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenfaltensack nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
3.
[0002] Bei einem aus der DE-OS 30 46 036 bekannten Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltensackes
mit tragendem Außensack und einem Innensack aus thermoplastischer Kunststoffolie,
dessen bodenseitiges Ende durch eine Querschweißnaht geschlossen ist, wird von einem
mehrlagigen, den Außensack bildenden Schlauchabschnitt mit gestaffelter Verschlußkappe
ausgegangen, der den in Seitenfalten gelegten, den Innensack bildenden Schlauchfolienabschnitt
einfaßt. Zur Bildung des Bodens wird die gestaffelte Verschlußklappe des den Außensack
bildenden Schlauchabschnitts weggeklappt und die Bodennaht des Innensackes wird durch
einen Infrarot-Strahler gebildet, mit dem die bodenseitigen Schnittkanten des Folienschlauchabschnitts
bis zu ihrem Verschweißen bestrahlt werden. Anschließend wird der Boden dadurch geschlossen,
daß das untere Ende des den Außensack bildenden Schlauchabschnitts mit der gestaffelten
Verschlußklappe um einen Bodenfalz, der den Innensack oberhalb der Querschneißnaht
miterfaßt, umgelegt und mit der angrenzenden Sackwandung verklebt wird. Abgesehen
davon, daß das Herstellungsverfahren kompliziert ist und keine einfache kontinuierliche
Herstellung der Säcke erlaubt, verhindert die von der Bodennaht des Außensacks miterfaßte
Querschweißnaht des Innensacks eine gute Bodenausbildung, wobei zusätzlich in der
die Bodennaht des Innensacks bildenden Querschweißnaht dadurch Undichtigkeiten auftreten
können, daß im Bereich der Seitenfalten vier Lagen und in dem mittleren Bereich nur
zwei Lagen miteinander verschweißt werden. Schließlich können auch in dem Bereich
der mit den Außenlagen verschweißten Seitenfalte des Innensackes unerwünschte Spannungsspitzen
auftreten.
[0003] Ein Seitenfaltensack nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren
zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3 ist aus der US-PS
39 29 275 bekannt. Bei diesem bekannten Seitenfaltensack vermag sich beim Befüllen
der Innensack an den sich im Außensack ausbildenden Blockboden gut und spannungsfrei
anzuschmiegen, weil der Bodenbereich des Innensackes nicht mit dem Boden des Außensackes
verbunden ist und sich daher ohne Zwängungen bewegen und ausbreiten kann. Der bekannte
Seitenfaltensack mit von dem Boden des Außensackes gelöster Querschweißnaht des Innensackes
läßt sich jedoch nur herstellen, wenn vor der Bildung des Bodens des Außensackes das
mit der Bodenschweißnaht versehene Ende des Innensackes aus dem Bodenbereich des Außensackes
entfernt wird, was nach dem in der US-PS 39 29 275 beschriebenen Verfahren durch Umfalten
des Bodenbereichs des Innensackes oder durch Zurückziehen des Bodenbereichs beispielsweise
durch mechanische Finger, einen Blasluftstrahl oder Sauger geschehen kann. Das bekannte
Verfahren ist durch die Notwendigkeit, die Bodenschweißnaht des Innensackes aus dem
Bodenbereich des Außensackes durch zusätzliche Arbeitsschritte entfernen zu müssen,
kompliziert und aufwendig, so daß es bei verringerter Leistungsfähigkeit zu einer
Verteuerung der Säcke führt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Seitenfaltensack nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs zu schaffen, der sich in einfacher Weise herstellen läßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei einer Befüllung kann sich der Boden des Innensackes des erfindungsgemäßen Seitenfaltensackes
spannungsfrei ausbilden, da die Trennschnitte oder die beim Befüllen zerstörten Perforationslinien
in den kritischen Bereichen der Seitenfalten des Außensackes ein spannungsfreies Anlegen
der Seitenbereiche des Bodens des Innensackes gewährleisten.
[0007] Zusätzlich kann der Innensack zwischen den Trennschnitten oder leicht zerstörbaren
Perforationslinien mit einer Perforationslinie versehen sein, die sich zerreißen läßt,
wenn der Innensack zum Zwecke seiner Entleerung aus dem Außensack herausgenommen wird,
wie es bei einem Flachsack, bei dem allerdings nicht die Probleme einer spannungsfreien
Bodenausbildung bestehen, an sich aus der DE-OS 24 61 828 bekannt ist.
[0008] Der erfindungsgemäße Seitenfaltensack läßt sich in besonders einfacher Weise herstellen,
da es nicht erforderlich ist, besondere Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß
die Bodenschweißnaht des Innensackes mit in die Bodenausbildung des Außensackes einbezogen
wird.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Unteransprüchen angegeben worden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorgänge während der Bildung einer Schlauchbahn
aus der die Außensäcke bildenden Materialbahn unter Einlegen der die Innensäcke bildenden
Innenschlauchbahn und des Abtrennens der der Sackherstellung dienenden Schlauchabschnitte
von der Schlauchbahn,
Fig. 2 bis 4 Querschnitte durch flachliegende Säcke mit eingelegten Innensäcken,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die die Innensäcke bildende Innenschlauchbahn mit Querschweißnähten,
querverlaufenden Perforationslinien und Trennschnitten und
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Trennstation einer Schlauchziehmaschine.
[0011] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird eine Innenschlauchbahn 1 auf die noch offene,
den Außensack bildende Materialbahn 2 so aufgebracht, daß sich die Kanten 6 der mit
eingeschlagenen Randbereichen versehenen Innenschlauchbahn 1 mit den späteren äußeren
Faltkanten der Materialbahn 2 decken. Die äußeren Randbereiche der Innenschlauchbahn
1 können bereits beim Auflegen auf die Bahn 2 um 180° auf die Ober- oder Unterseite
des Folienschlauches 1 umgefaltet sein, wie es aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist.
Die Innenschlauchbahn 1 kann jedoch auch flachgelegt und nur mit Bodenschweißnähten
3 versehen in die Schlauchbildeeinrichtung mit eingeführt und dort zusammen mit der
den Außensack bildenden Materialbahn umgefaltet werden. In diesem Fall ergibt sich
die aus Fig. 2 ersichtliche Anordnung.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, werden die eingefalteten Seitenbereiche der Innenschlauchbahn
1 mit Einschnitten 5 versehen. Diese seitlichen Einschnitte 5 können in der noch flachliegenden
Innenschlauchbahn 1 symmetrisch zur späteren Umfaltkante 6 angebracht werden.
[0013] Werden die Sackabschnitte nicht durch Messerschnitte, wie es beispielsweise für genähte
Säcke der Fall ist, sondern durch Abreißen abgetrennt, werden parallel zu den Einschnitten
in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise Perforationslinien 7 vorgesehen.
[0014] Um den Innensack zum Zwecke des Entleerens aus dem Außensack herausnehmen zu können,
können die Einschnitte 5 in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise durch eine Perforationslinie
10 miteinander verbunden werden. Bei der Entnahme des Innensackes wird sodann die
Perforationslinie durchgerissen.
[0015] Werden Seitenfaltensäcke mit geklebtem Boden hergestellt, erfolgt das Abtrennen der
Abschnitte durch Abreißen. Beim üblichen Abtrennvorgang durchläuft die Bahn in der
aus Fig. 8 ersichtlichen Weise zwei Walzenpaare 8 und 9, von denen das Walzenpaar
9 mit größerer Umfangsgeschwindigkeit umläuft als es der Umfangsgeschwindigkeit des
Walzenpaares 8 und der Bahngeschwindigkeit entspricht. Wird die obere Walze des Walzenpaares
9 auf die darunter befindliche Walze abgesenkt, erfährt die Bahn an dieser Stelle
eine ruckartige Beschleunigung, die zum Durchreißen der Perforationslinien führt.
Weist nun ein Schlauchabschnitt im geringen Abstand voneinander zwei Perforationslinien,
nämlich zwischen den Einschnitten 5 befindliche Linien 10 und Perforationslinien 7,
auf, so werden beide Linien erfaßt und die gewünschte Art der Trennung ist nicht möglich.
Es muß daher derart vorgegangen werden, daß die Beschleunigung des vorauseilenden
Schlauchabschnitts bereits erfolgt, wenn das Bahnstück in Höhe der Einschnitte 5 sich
gerade noch vor der Berührungslinie der Walzen befindet. Bei umgekehrter Bahnrichtung
gilt dies entsprechend. In diesem Fall muß die Perforationslinie 10 bereits die Berührungslinie
des Walzenpaares 9 passiert haben, wenn der Abriß erfolgt. Um bei dieser Verfahrensweise
ein störungsfreies Arbeiten sicherzustellen, kann es zweckmäßig sein, den Abstand
zwischen den Einschnitten 5 bzw. der Perforationslinie 10 einerseits und der Perforationslinie
7 andererseits zu vergrößern. Wird die vorgenommene Abstandsvergrößerung durch eine
entsprechende Abschnittsverlängerung in einer Z-Falte kompensiert, so kann der Folieninnenschlauch
beim Befüllen wieder so weit nach unten rutschen, daß die Querschweißnaht 3 unmittelbar
über der Bodenverschlußnaht oder der Umfaltkante a-a liegt.
[0016] Anstelle eines Flachschlauchs als Folieninnenlage, bei dem die Seitenbereiche auf
die beiden Seitenflächen umgefaltet sind, kann selbstverständlich auch ein Folienseitenfaltenschlauch
eingesetzt werden, wie er in Fig. 6 dargestellt ist. Bei einem derartigen Innenschlauch
wird die Bodenschweißnaht jedoch nach Einlegen der Seitenfalten im Seitenfaltenbereich
durch vier Lagen hindurchgeführt, so daß der Ausführungsform, bei der die seitlichen
Umfaltungen nach Bilden der Bodenschweißnaht erfolgen, der Vorzug zu geben ist.
1. Seitenfaltensack mit einem tragenden Außensack, vorzugsweise aus ein- oder mehrlagigem
Papier, dessen Boden durch eine die Seitenfalten erfassende Bodennaht geschlossen
ist, und mit einem Innensack aus thermoplastischer Kunststoffolie, dessen bodenseitiges
Ende durch eine Querschweißnaht geschlossen ist, die in dem flachliegenden Außensack
oberhalb der Bodennaht oder ggf. oberhalb der oberhalb der Bodennaht befindlichen
Umfaltlinie liegt, wobei der Innensack, dessen Umfang mindestens dem Umfang des Außensackes
entspricht, nach dem Bilden der Querschweißnaht durch Falten mindestens eines Randbereichs
auf sich selbst auf eine Breite gefaltet ist, die dem Abstand gegenüberliegender äußerer
Faltungen der Seitenfalten des Außensacks entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innensack (1) mit seinem die Querschweißnaht (3) überragenden Teil mit der Bodennaht
des Außensackes verbunden und zwischen der Bodennaht bzw. der oberhalb von dieser
befindlichen Umfaltlinie und der Querschweißnaht im Bereich seiner seitlichen Falten
mit querverlaufenden Trennschnitten (5) oder leicht zerstörbaren Perforationslinien
versehen ist.
2. Seitenfaltensack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innensack (1)
zwischen den Trennschnitten (5) oder leicht zerstörbaren Perforationslinien mit einer
die Trennschnitte oder Perforationslinien verbindenden Perforationslinie (10) versehen
ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltensackes nach Anspruch 1 oder 2, bei
dem auf die den Außensack bildende, gegebenenfalls mehrlagige Materialbahn eine die
späteren Innensäcke bildende Innenschlauchbahn aus thermoplastischem Kunststoff mit
die späteren Böden schließenden Querschweißnähten aufgelegt, die Materialbahn durch
Einschlagen ihrer seitlichen Randbereiche zu einer Schlauchbahn geformt und die seitlichen
Randbereiche in ihrem Überlappungsbereich durch eine Längsnaht miteinander verbunden
werden und die Schlauchbahn oder vorher die Materialbahn mit Seitenfalten versehen
wird, wobei in einer von deren äußeren Falten die äußeren Kanten der Innenschlauchbahn
liegen, die durch vorheriges oder gleichzeitiges Umschlagen mindestens eines Randbereichs
auf eine Breite gefaltet wird, die dem Abstand gegenüberliegender äußerer Faltungen
der Seitenfalten der Schlauchbahn entspricht, und bei dem von dem Schlauch Abschnitte
abgetrennt und mit Bodennähten versehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschlauchbahn
zwischen jeder Querschweißnaht und der späteren Bodenfalzlinie oder Bodennaht der
Schlauchbahn im Bereich der Seitenfalten oder seitlichen Umfaltungen mit querverlaufenden
Trennschnitten oder leicht zerstörbaren Perforationslinien versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschnitte oder leicht
zerstörbaren Perforationslinien durch eine Perforationslinie miteinander verbunden
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Perforationslinie
(7) auf der der späteren Bodenfalzlinie (a - a) oder Bodennaht der Schlauchbahn gegenüberliegenden
Seite angebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationstrennung
der einzelnen Schlauchabschnitte durch Abriß dann vorgenommen wird, wenn sich die
durch Perforationslinien miteinander verbundenen Einschnitte außerhalb der Strecke
zwischen den Berührungslinien der Trennwalzenpaare einer Schlauchziehmaschine befinden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
den Einschnitten bzw. der diese verbindenden Perforationslinie und der Perforationstrennlinie
in einem Ausmaß vergrößert wird, der in etwa der Länge einer Z-Falte entspricht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschlauchbahn
vor dem Bilden der Bodenschweißnähte mit Seitenfalten versehen wird.