[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürstenwalze der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung, die für Kehrmaschinen, insbesondere Straßenkehrmaschinen, bestimmt ist.
[0002] Es sind Bürstenwalzen dieser Art bekannt (SE
-A-7905644-6), die ein drehbar gelagertes zentrales Rohr aufweisen, das mit einer Anzahl
aufgeschweißter Ringflansche versehen ist. Die Ringflansche sind an ihren Rändern
mit randoffenen Aussparungen versehen, in denen axiale Halteelemente eingeschweißt
sind, die einander gegenüberliegende offene Schlitze zur Aufnahme von mit Borstenbüscheln
versehenen Borstenschienen aufweisen.
[0003] Die Bürstenwalzen sind beim bestimmungsgemäßen Gebrauch erheblichen Kräften und Schwingungsbeanspruchungen
ausgesetzt. Diese werden auf die Schweißverbindungen übertragen, so daß dort die Gefahr
von Ermüdungsrissen besteht. Eine Reparatur oder ein Austausch der geschweißten Teile
ist recht schwierig und zeitaufwendig. Abgesehen davon erfordern die Schweißverbindungen
bereits bei der Herstellung der Bürstenwalzen einen erheblichen Zeitaufwand.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bürstenwalze der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, die möglichst ohne geschweißte Verbindungsstellen hergestellt werden
kann, so daß die Verschleißteile zu Wartungs- und Reparaturzwecken leicht ausgetauscht
werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichenteil des Patentanspruchs angegebenen
Merkmale vorgeschlagen.
[0006] Zur Befestigung der Borstenschienen an dem zentralen zylindrischen Tragrohr sind
gemäß der Erfindung eine der Zahl der Borstenschienen entsprechende Anzahl Profilleisten
aus Leichtmetall vorgesehen. Die Profilleisten sind in axialer Ausrichtung an der
Mantelfläche des Tragrohrs mit Hilfe von Keilen festgeklemmt, die gegen einander zugewandte
Keilflächen benachbarter Profilleisten anliegen und mittels in Gewindebohrungen des
Tragrohrs eingreifender Schrauben am Tragrohr festlegbar sind. Dadurch ergibt sich
eine starre und stabile Ringverbindung zwischen den Profilleisten untereinander sowie
mit dem Tragrohr.
[0007] Die Profilleisten weisen außerdem radial nach außen überstehende Außenteile auf,
die mit nach den beiden Seiten hin offenen axialen Nuten versehen sind, in denen aus
Kunststoff bestehende Halteschienen angeordnet sind. Die Halteschienen, die jeweils
paarweise einander gegenüberliegend angeordnet sind, weisen axial verlaufende Vertiefungen
zur lösbaren Aufnahme der Borstenschienen im Bereich ihrer Seitenränder auf. Die radial
nach außen weisenden Seiten der Borstenschienen und die Profilleisten mit ihren Halteschienen
bilden somit eine geschlossene Außenfläche, die verhindert, daß Schmutz, Schnee oder
Wasser in den Raum zwischen Borstenschienen und Tragrohr gelangen kann, wie dies bei
den bekannten Bürstenwalzen der Fall ist. Mit den erfindungsgemäßen Vorkehrungen wird
somit verhindert, daß es zu Schmutz- oder Eisansammlungen in den genannten Zwischenräumen
kommen kann, die zu einer unerwünschten Unwucht beim Drehen der Bürstenwalze führen
können.
[0008] Das Zentralrohr und die Profilleisten lassen sich mit einer ausreichenden Maßgenauigkeit
herstellen, so daß die Profilleisten mit Hilfe der Keile mit guter Genauigkeit am
Tragrohr plaziert und ausgerichtet werden können. Die mit den Halteschienen bestückten
Profilleisten werden dabei ohne Schweißverbindung so am Tragrohr ausgerichtet, daß
die einander paarweise gegenüberliegenden Axial-Vertiefungen in den Halteschienen
eine formschlüssige Aufnahme mit guter Maßgenauigkeit für die jeweiligen Borstenschienen
bilden. Die Profilleisten erstrecken sich über die gesamte Länge des Tragrohrs und
bilden damit im angeklemmten Zustand eine stabile Haltevorrichtung für die Borstenschienen
über deren gesamte Länge. Die Borstenschienen unterliegen somit keiner Biegebeanspruchung
und können daher mit bedeutend kleinerer Wandstärke hergestellt werden, als dies bei
den bekannten Bürstenwalzen der Fall war. Da die Halteschienen aus Kunststoff bestehen,
ist ein gewisses Spiel der Borstenschienen in den Vertiefungen der Halteschienen erlaubt,
ohne daß dadurch die Gefahr eines Verschleißes entsteht.
[0009] Da weder die Halteschienen noch die Borstenschienen punktuelle Unterstützungen aufweisen,
sondern über ihre gesamte Länge flächig innerhalb der Profilschienen gelagert sind,
werden die Borstenschienen beim Gebrauch nicht verbogen, so daß sie immer gerade bleiben
und erforderlichenfalls aus dem Bereich der Halteschienen herausgezogen und in diese
wieder eingeschoben werden können.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig.1 eine Stirnseitenansicht einer Bürstenwalze;
Fig.2 einen Längsschnitt durch die Bürstenwalze nach Fig.l;
Fig.3 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Bürstenwalze nach Fig.I.
[0011] Die Bürstenwalze enthält ein zentrales Tragrohr 10, das in bekannter Weise drehbar
gelagert werden kann.
[0012] An der Mantelfläche des Tragrohrs 10 sind eine Anzahl Profilleisten 11 aus Leichtmetall
in axialer Ausrichtung angeordnet, die in Umfangsrichtung jeweils gleiche Abstände
voneinander aufweisen. Die Länge der Profilleisten 11 entspricht im wesentlichen der
Länge des Tragrohrs 10.
[0013] Da die Profilleisten 11 aus Leichtmetall bestehen, können sie einfach und kostengünstig
mit dem in Fig.3 gezeigten Profil hergestellt werden. Die zu ihrer senkrechten Mittelebene
spiegelsymmetrischen Profilleisten 11 weisen im Bereich ihres Fußendes zwei Beine
12, 13 auf, die gegen das Tragrohr anliegen.Die beiden einander gegenüberliegenden
Außenflächen 14, 15 schließen einen zum Fußende hin divergierenden Winkel miteinander
ein, so daß sie nach außen hin Keilflächen bilden.
[0014] Das dem Fußende gegenüberliegende Außenteil der Profilleisten ist an seinen beiden
Seiten mit im Querschnitt napfförmigen Nuten 16, 17 versehen. In diesen Nuten sind
Halteschienen 18, 19 aus Kunststoff eingebettet, die ihrerseits an ihrer Außenseite
axial verlaufende randoffene Vertiefungen 20, 21 zur Aufnahme eines Seitenrandes 22,
23 einer Borstenschiene 25 mit rechteckigem Querschnitt aufweist. Die Borstenschienen
sind mit einer größeren Anzahl von hintereinander angeordneten Borstenbüscheln 26
bestückt.
[0015] Die Profilleisten 11 sind mit einer Anzahl von Keilen 27 lösbar am Tragrohr 10 festgeklemmt.
Die Keile sind dabei mit Hilfe von zwischen den Profilleisten hindurch in Gewindebohrungen
29 des Tragrohrs 10 eingreifenden Schrauben 28 festgezogen. Die auf diese Weise mit
Hilfe der Keile gegen das Tragrohr und gegeneinander geklemmten Profilleisten bilden
einen starren und stabilen Ring um das Rohr, wie aus Fig.l zu ersehen ist.
[0016] Die Verwendung der Profilleisten 11 aus Leichtmetall . führt zwar dazu, daß die Masse
der Bürstenwalze größer ist als bei den vorbekannten Walzen. Dies wirkt sich in der
Praxis jedoch insofern vorteilhaft aus, als aufgrund des hierdurch bedingten größeren
Trägheitsmoments die Drehgeschwindigkeit der Bürstenwalze im Betrieb unabhängig von
einem veränderlichen Kehrwiderstand besser konstant gehalten werden kann.
[0017] Sollte eine Borstenschiene oder eine Profilleiste bei einem Stoß der Bürstenwalze
gegen ein Hindernis, beispielsweise einen Stein, beschädigt werden, können die betreffenden
Keilschrauben 28 relativ einfach gelöst und die beschädigten Teile ausgetauscht werden.
Bürstenwalze für Kehrmaschinen mit einem zylindrischen Tragrohr und mehreren sich
axial über den Tragrohrmantel erstreckenden, in Umfangsrichtung einen Abstand voneinander
aufweisenden und mit hintereinander angeordneten Borstenbüscheln versehenen Borstenschienen,
welche Borstenschienen einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen und
mit ihren Seitenrändern in axial verlaufenden Haltevorrichtungen lösbar befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Profilleisten (11) mit symmetrischem Querschnitt
in Umfangsrichtung einen Abstand voneinander aufweisend in axialer Ausrichtung an
der Mantelfläche des Tragrohrs (10) befestigbar sind, daß die im Bereich des Fußendes
(12,13) einander gegenüberliegenden Außenflächen der Profilleisten (11) unter Bildung
von Keilflächen (14,15) einen zum Fußende (12,13) hin divergierenden Winkel miteinander
einschließen, daß die Profilleisten (11) durch Keile (27) unter Herstellung einer
starren Ringverbindung am Tragrohr (10) festklemmbar sind, wobei die Keile (.27) gegen
die einander zugewandten Keilflächen (14,15) benachbarter Profilleisten (11) anliegen
und mittels in Gewindebohrungen (29) des Tragrohrs (10) eingreifender Schrauben (28)
am Tragrohr (10) festlegbar sind, und daß die den Fußenden (12,13) radial .gegenüberliegenden
Außenteile der Profilleisten (11) nach den beiden Seiten hin offene Nuten aufweisen,
in denen aus Kunststoff bestehende Halteschienen (18,19) mit axial verlaufenden Vertiefungen
(20,21) zur Aufnahme der Seitenränder(22,23) der Borstenschienen (25) eingebettet
sind.