(19)
(11) EP 0 121 134 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.1984  Patentblatt  1984/41

(21) Anmeldenummer: 84102400.3

(22) Anmeldetag:  06.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25H 1/00, B25B 1/24, B25B 5/02, B25H 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.03.1983 CH 1274/83

(71) Anmelder: Forrer, Hans
CH-9621 Oberhelfenschwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Forrer, Hans
    CH-9621 Oberhelfenschwil (CH)

(74) Vertreter: Frei, Alexandra Sarah et al
Frei Patentanwaltsbüro Hedwigsteig 6 Postfach 95
8029 Zürich
8029 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrzweck-Spanngerät zur Bearbeitung von Werkstücken, insbesondere von solchen aus Holz


    (57) Das Mehrzweckspanngeraet weist zwei gegeneinander verschiebbare Spannbacken (1) mit im oberen Teil angeordneten Klemmoeffnungen (2) auf. Diese Klemmoeffnungen dienen zur Aufnahme modularer Werkzeuge wie bsw. eine Handbohrmaschine (12) als Drehantrieb im einen Spannbacken (1) und eine Reitstockspitze (11) als Gegenhalt im andern Spannbacken (1'). Die modularen Werkzeuge, die bspw. auch Schraubstockbacken sein koennen, werden in die Spannbacken mittels eines Klemmsitzes befestigt. Die Spannbacken (1,1') laufen moeglichstverwindungsfrei ueber zwei Schlittenschienen (9), der Kraftschluss wird mittels einer Spindel bewirkt, die ueber einen Handgriff zu- und aufgedreht werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Mehrzweck-Spanngeraet zur Bearbeitung von Werkstuecken mit zwei aufeinander zuschiebbare Parallel-Spannbacken, einer Transportspindel zum Verschieben mindestens einer Spannbacke und Fuehrungsmittel zur verkantungsfreien Verschiebung der bewegbaren Spannbacke oder Spannbacken.

    [0002] Sponngergeir die bspw. ein Schraubstock, insbesondere Parallel-schraubstock dienen zum festen Einspannen eines Werkstuecks waehrend der Bearbeitung, von denen z.B. Feilen, Saegen oder Schneiden zu nennen sind. Komfortablere Typen von Spanngeraeten mit parallel zueinander verschiebbaren Spannbacken bieten vor allen Dingen wesentlich groessere Rachenweiten und unter Umstaenden noch Schnellspannhilfen an, mit denen die Einspannung rasch geloest aber auch rasch durchgefuehrt werden kann. Solcherart Spanngeraete dienen Einspannen, Festhalten, Zusammenpressen, also alles statische Vorgaenge, die nach dem Festzurren der Spindel ihr bewenden haben.

    [0003] Ein gutes Spanngeraet koennte aber auch die Basis bieten fuer ein komplexeres Arbeitsmittel und damit einem vielfachen oder hoeheren Zweck dienen. Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein solches Mehrzweckgeraet zu schaffen.

    [0004] Diese Aufgabe wird geloest, indem an den Spannbacken eines Spanngeraetes Mittel zur Befestigung von Werkzeugteilen vorgesehen sind.

    [0005] Eine bevorzugte Ausfuehrungsform sieht in den Spannbacken diese in Fuehrungsrichtung durchdringende Oeffnungen vor, zur Aufnahme von modularen Werkzeugteilen.

    [0006] Eine weitere bevorzugte Ausfuehrungsform sieht Mittel zum wirkungsvollen Einklemmen der modularen Werkzeugteile in der Spannbackenoeffnung vor.

    [0007] Eine weitere bevorzugte Ausfuehrungsform sieht als modulare Werkzeugteile in die Spannbacken befestigbare Schraubstockbacken vor.

    [0008] Eine weitere bevorzugte Ausfuehrungsform sieht als modulare Werkzeugteile eine in der einen Spannbacke befestigbare Reitstockspitze und in der andern Spannbacke befestigbaren Rotationsantrieb vor.

    [0009] Eine weitere bevorzugte Ausfuehrungsform sieht an mindestens einer Spannbacke eine diese in Fuehrungsrichtung durchdringende Oeffnung zur Aufnahme einer Handbohrmaschine vor.

    [0010] Anhand der nachfolgend aufgefuehrten Zeichnungen, wird die Erfindung nun eingehend erklaert. Es zeigen:

    Figur 1a/b eine Spannbacke in bevorzugter Ausfuehrungsform von der Seite und von vorne gesehen,

    Figur 2 zwei gegeneinander stehende Spannbacken von der Seite gesehen, mit eingesetzten Schraubstockbacken,

    Figur 3 zwei gegeneinander stehende Spannbacken von der Seite gesehen, mit eingesetztem Drechselwerkzeug, einer Reitstockspitze und einer Handbohrmaschine,

    Figur 4 ein Beispiel eines modularen Werkzeugteil, in diesem Falle ein Schraubstockbacken.



    [0011] Die beiden Figuren la und 1b zeigen in zwei Ansichten eine Spannbacke gemaess Erfindung. Die Spannbacke 1 zeigt in ihrer einfachsten Form eien verstrebten Rahmen mit bspw. angesetzten schraegverlaufenden Finnen, die in Fig. la von der Seite her gut sichtbar sind, einen Basisteil mit zwei Schlittenfuehrungen 5 und einer Spindeloeffnung 6. Auf die Spindeloeffnung wirkend, kann noch eine Schnellspannhilfe 7 vorgesehen sein, die im Spannbackenfenster 8 gut plnziert werden kann. Das Spannbackenfenster 8 ist eine festigkeitsbedingte Materialaussparung, die bspw. der leichteren Bauweise und der damit moeglichen Materialersparnis dient. Im oberen Teil des Spannbackenrahmens ist eine Klemmoeffnung 2 fuer die Aufnahme modularer Werkzeuge vorgesehen, welche Werkzeuge durch Verklemmen der beiden durch den Klemmschlitz 3 gebildeten Schenkel fixiert werden. Das Verklemmen kann bspw. mit einer Klemmschraube 4 einfach ausgefuehrt werden. Zwei solcher gegeneinander gerichtete Spannbacken werden moeglichst verwindungsfrei schlittenartig auf Fuehrungsschienen relativ zueinander bewegbar angeordnet; den noetigen Kraftschluss zum einspannen bildet eine mit gegenlaeufigen Gewindesteigungen ausgebildete Spindel. Die Spindel ist mit einem adaequaten Handgriff/Drehgriff ausgeruestet.

    [0012] Figur 2 nun eine Spannvorrichtung mit zwei gegeneinander gestellten Spannbacken 1, die, wie der Doppelpfeil z zeigt, relativ zueinander verschoben werden koennen. Es kann dabei nur eine Spannbacke verschiebbar sein oder aber beide gleicherweise. In die Klemmoeffnung 2 ist bei beiden Spannbacken ein Modulwerkzeug befestigt, in diesem Falle sind es zwei Schraubstockbacken 18 mit einem huelsenfoermigen Spannsitz 10', der in die Klemmoeffnung 2 eingefuehrt mit der Klemmschraube 4 festgeklemmt wird. In dieser Anordnung arbeitet die Spannvorrichtung als Parallel-Schraubstock mit relativ grosser moeglicher Rachenweite. Eine weitere Variante zur Verwendung der Spannbacken gemaess Erfindung ist nachfolgend im Zusammenhang mit Figur 3 gezeigt.

    [0013] Grundsaetzlich ist es moeglich, die oben beschriebene Spannvorrichtung in gewissen Grenzen als Drehbank mit Bett und Schlitten anzusehen, die noch mit einem Drehantrieb versehen werden muss. Figur 3 zeigt dies. Die bspw. fixgestellte Spannbacke 1 nimmt eine Handbohrmaschine 12 als Drehantrieb auf. Die Handbohrmaschine wird als modulares Werkzeug in die Klemmoeffnung 2 eingespannt; das Bohrfutter 12" ist dann wie das Futter einer Dreh-oder Drechselbank auf der ändern Seite der Klemmbacke frei drehbar. Die Gegenspannbacke 1' ist als Sclitten bewegbar und hat als modulares Werkzeug in der Klemmoeffnung 2 eine Reitstockspitze 11 mit einem Klemmsitz 11' eingeklemmt. Mit dieser Anordnung, die notabene konstruktiv eher leicht ist, laesst sich Holz drechseln, rundschleifen usw.. Fuer eine spanabhebende Metallbearbeitung muesste die noetige Festigkeit der Gesamtkonstruktion gewaehrleistet sein.

    [0014] Figur 4 zeigt eine spezielle Ausfuehrungsform der Schraubstockbacken als modulares Werkzeug. In den Backenplatten 18 sind auf der Seite an der der Spannsitz 18' angebracht ist Rastbohrungen 13,13',13" bspw. durch Ansenken eingelassen. Dies soll erlauben, dass modulare Werkzeug Schraustockbacke in definierten Stellungen zur Spannbacke zu verwenden. In diesem Beispiel sind die Rastbohrungen 13 so angeordnet, dass die Schraubstockbacke aus ihrer durch die Rastbohrung 13 gegebenen rechtwinklige Lage zur Spannbacke in beiden Richtungen um 45 grad verschwenkt werden kann. Durch einsetzen weiterer modularer Werkzeuge, lass sich die Spannvorrichtung zu einem, wie eingangs erwaehnt, komplexen Arbeitsmittel ausbauen.


    Ansprüche

    1. Mehrzweckspanngeraet zur Bearbeitung von Werkstuecken mit zwei aufeinander zuschiebbaren Parallel-Spannbacken, einer T-ansportspindel zum Verschieben mindestens einer Spannbacke und Fuehrungsmittel zur verkantungsfreien Verschiebung der bewegbaren Spannbacke oder Spannbacken, dadurch gekennzeichnet, dass an den Spannbacken (1,1') Mittel (2,3,4) vorgesehen sind zur Befestigung von Werkzeugteilen (10,11,12).
     
    2. Mehrzweckspnnngeraet nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Befestigung von Werkzeugteilen die Spannbacken (1) in Fuehrungsrichtung durchdringende Oeffnungen (2) zur Aufnahme von Werkzeugteilen (10,11,12) sind.
     
    3. Mehrzweckspanngeraet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Spannbacken in Fuehrungsrichtung durchdringenden Oeffnungen (2) Klemmoeffnungen zur Aufnahme von modularen Werkzeugteilen (10,11,12) sind.
     
    4. Mehrzweckspanngeraet nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die modularen Werkzeugteile in die Spannbacken befestigbare Schraubstockbacken (18) sind.
     
    5. Mehrzweckspanngeraet nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die modularen Werkzeugteile eine in der einen Spannbacke (1') befestigbare Reitstockspitze (11) und in der andern Spannbacke (1) befestigbaren Rotationsantrieb (12) sind.
     
    6. Mehrzweckspanngeraet nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Spannbacke (1) eine diese in Fuehrungsrichtung durchdringende Klemmoeffnung (2) zur Aufnahme einer Handbohrmaschine als Rotationsantrieb (12).
     




    Zeichnung