[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen metallischen Trägerkörper für Beschichtungen
von katalytisch wirkenden Stoffen zur Reinigung von Abgasen, insbesondere für Verbrennungskraftmaschinen.
Diese metallischen Katalysator-Trägerkörper bestehen aus einer .Trägermatrix mit spiralig
aufgewickelten, sehr dünnwandigen, glatten und/ oder gewellten Blechbändern, die in
einem kreiszylindrischen oder auch ovalzylindrischen Mantelrohr fügetechnisch durch
Schweißen, Löten oder Kleben miteinander verbunden sind.
[0002] In der deutschen Offenlegungsschrift 29 24 592.9 sind zahlreiche Lötverfahren zur
Herstellung solcher Katalysator-Trägerkörper angedeutet und in Fig. 7 der entsprechenden
Beschreibung ist auch ein Katalysator-Trägerkörper dargestellt, der eine besonders
feste Lötverbindung zwischen seiner äußeren Lage und dem Mantelrohr bildet. Diese
Katalysator-Trägerkörper werden beim Betrieb von .Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere
Kraftfahrzeug-, motoren, erheblichen und wechselnden thermischen und mechanischen
Beanspruchungen ausgesetzt. Die dünnwandigen Bleche der Trägermatrix werden bei hoher
Motorleistung in kürzester Zeit durch die katalytische Umsetzung des Abgases von ca.
500 C Betriebstemperatur örtlich über mehr oder minder große Bereiche auf Temperaturen
über 900° C erhitzt, während das sie umgebende dickwandige Mantelrohr seine durch
äußere Luftkühlung relativ niedrige Betriebstemperatur von ca. 300° C noch längere
Zeit beibehält und somit die Trägermatrix an einer spannungsfreien thermischen Ausdehnung
ihres Volumens hindert. Die hierdurch bei hoher Temperatur entstehenden plastischen
Druckverformungen der Trägermatrixzellen bewirken in der Abkühlungsphase durch trägheitsbedingte
Temperaturgradienten zwischen Matrix und Mantelrohr hohe Zugbelastungen auf die Zellenwände
und ihre Verbindungsstellen, die infolge der plastischen Wechselverformungen schon
nach kurzer Betriebszeit reißen und in den Zonen hoher Wechselbeanspruchung zur Ablösung
von ganzen Teilstücken des Trägermatrixkörpers führen können.
[0003] In Erprobungsversuchen mit Hochleistungs-Katalysatoren wurde eindeutig ermittelt,
daß in Bezug auf die Stabilität und eine funktionsgerechte Lebensdauer von metallischen
Katalysator-Trägerkörpern nicht nur die durch Gasdruck, Pulsation und Schwingungen
erzeugten axialen und radialen Kräfte beachtet werden müssen, sondern die durch eine
Dehnungsbehinderung bei der Erwärmung und Abkühlung der Trägermatrix hervorgerufenen
radialen Wechselbelastungen von weitaus größerer Bedeutung sind.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Katalysator-Trägerkörper für die Abgase
von Verbrennungskrafmaschinen aus glatten und/oder gewellten Blechbändern spiralig
aufgewickelt und in einem Mantelrohr fügetechnisch befestigt, der die oben erwähnten
Nachteile vermeidet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Katalysatorkörper nach dem ersten Anspruch vorgeschlagen.
Durch die vorgeschlagene Längsaufteilung des Matrixkörpers mittels radialer oder sehnenförmiger
Schlitze in mehrere Sektoren oder Zonen über den Querschnitt wird die spiralig aufgewickelte,
steife Matrixstruktur in ihrem Ringverband der gegeneinander gestützen Matrixzellen
unterbrochen. Theoretisch wird die thermische Dehnung des Matriskörpers als quasi
Vollflächenkörper gegen das kältere Mantelrohr verhindert. Die einzelnen Sektoren
der Trägermatrix sind mittels fügetechnischer Verbindung im stabilen Verband mit dem
Mantelrohr befestigt und haben bei thermischer Belastung ungehinderte Dehnungsmöglichkeiten
in Richtung der durch die Schlitze geschaffenen Freiräume, wodurch plastische Wechselverformungen
der Matrixzellen mit den Folgen von Zerstörung und Ablösung der Trägermatrix vermieden
werden. Die Schlitze können beispielsweise nach dem Fügen des Katalysator-Trägerkörpers
durch Schweissen, Löten, Kleben oder sonstige Fügeverfahren mittels thermischer, chemischer,
mechanischer oder sonstiger Trenn- und Abtragungsverfahren, wie z.B. Laserstrahl-Brennen,
chemisches Senken, Funkene-rosion,. Vibrationssägen, Räumen usw., in die Trägermatrix
eingebracht werden. Das Mantelrohr bleibt dabei unbeschädigt. Da das Zentrum der Trägermatrix
unter Umständen aus dichter gewickelten Blechschichten besteht, kann es vorteilhaft
sein, die Schlitze nicht durch diesen Kern hindurchzuführen, sondern nur bis in seine
Nähe oder dicht an ihm vorbei. Dies beeinträchtigt die vorteilhaften Wirkungen der
Schlitze nicht. Auch brauchen die Schlitze bei der Herstellung nicht die für die Dehnung
nötige Breite zu haben, da die Trägermatrix sich bei der ersten Aufheizung ausdehnt
und plastisch verformt, so daß die Schlitze dann bei der Abkühlung die exakt nötige
Breite erhalten. In diesem Falle wirkt sich vorteilhaft aus, daß bei Betriebstemperatur
die Schlitze praktisch geschlossen sind und dem Gas keinen unerwünschten Weg freilassen.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Schlitze die
Gesamtlänge des Katalysator-Trägerkörpers überdecken. Der Katalysator-Trägerkörper
besteht dann aus verschiedenen am Mantelrohr befestigten Segmenten, welche sich ungehindert
in den durch die Schlitze gebildeten Freiraum ausdehnen können. Da bei Betriebstemperatur,
wie oben gesagt, die Schlitze praktisch geschlossen, zumindest aber nicht größer als
die übrigen Öffnungen sind, bringen die Schlitze im Betrieb keine Nachteile mit sich.
Sie verhindern jedoch beim Abkühlen Spannungen und plastische Verformungen der einzelnen
Segmente, da diese sich nunmehr einzeln in Richtung auf das Mantelrohr zusammenziehen
können.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird gemäß dem Anspruch 3 vorgeschlagen,
daß die Schlitze in Längsrichtung achsparallel angeordnet sind. Solche achsparallelen
Schlitze lassen sich nachträglich am leichtesten bei einem fertig gewickelten Katalysator-Trägerkörper
anbringen.
[0008] In spezieller Ausgestaltung der Erfindung wird im Anspruch 4 vorgeschlagen, daß die
Schlitze an der Vorder- und Rückseite des Katalysator-Trägerkörpers gegeneinander
versetzt und über ein Teilstück seiner Gesamtlänge angeordnet sind. Sofern sich die
Schlitze in der Mitte des Körpers überschneiden, bleiben bei dieser Anordnung die
oben genannten Vorteile erhalten. Darüberhinaus öffnet sich auch bei kaltem Katalysator-Trägerkörper
kein durchgehender Spalt, durch den Gase entweichen könnten.
[0009] Im Anspruch 5 wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, den Katalysator-Trägerkörper
aus zwei oder mehr mit-Abstand voneinander im Mantelrohr angeordneten mit Schlitzen
versehenen Scheiben herzustellen. Die Aufteilung der Katalysator-Gesamtlänge in mehrere
schmale Teilstücke mit dazwischenliegenden Freiräumen führt zu einem weiteren Vorteil.
Berechnungen und Versuche haben gezeigt, daß bei den üblichen Abmessungen und den
Gasgeschwindigkeiten in den parallelen Kanälen der bisherigen Abgaskatalysatoren die
Strömung nach etwa 20 - 30 mm in den laminaren Zustand übergeht, der für die in einem
Katalysator ablaufenden chemischen Vorgänge wegen der mangelnden Oberflächenkontaktierung
des Abgases weniger günstig ist als eine turbulente Strömung. Durch die Aufteilung
in mehrere in Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Katalysator-Teilkörper
wird jedes Katalysator-Teilstück nur im turbulenten Zustand angeströmt, wodurch die
katalytische Wirksamkeit erheblich verbessert wird. Beim Austritt des Abgases aus
dem vorhergehenden Katalysator-Teilstück in den Zwischenfreiraum zum nächsten Teilstück
entsteht eine sehr gute Durchmischung des Abgases, die in Bezug auf die Wärmeverteilung,
das Anspringverhalten und die Umsatzrate ebenfalls zur Verbesserung des katalytischen
Wirkungsgrades beiträgt.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind mit ihren wesentlichen Merkmalen in der Zeichnung
dargestellt.
[0011]
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen kreiszylindrischen, gewickelten
Katalysatorkörper mit drei gleichmäßig über den Querschnitt verteilten radialen Schlitzen.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Katalysatorkörper
mit sehnenförmigen Schlitzen.
Fig. 4 .zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsge- . mäßen Katalysatorkörper,bei
dem die Schlitze tangential an dem dichteren Kern des Katalysatorkörpers vorbeilaufen
und in seiner Nähe enden.
[0012] In Fig. 1 ist der Katalysator-Trägerkörper 1 mit teilweise aufgerissenem Mantelrohr
2 dargestellt. Die spiralig übereinander gewickelten gewellten 3 und glatten 4 Blechbänder
sind von drei radial verlaufenden Schlitzen 5 unterbrochen. Dadurch entstehen drei
Querschnitts-Sektoren 6, 7 und 8, welche fügetechnisch fest mit dem Mantelrohr 2 verbunden
sind und sich in Richtung des durch die Schlitze 5 gebildeten Freiraumes ausdehnen
können. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch Fig. 1.
[0013] In Fig. 3 ist ebenfalls schematisch ein Querschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. In Fig. 3 wird der Katalysator-Trägerkörper durch drei
sehnenförmige Schlitze 11, 12, 13 in sechs Querschnitts-Segmente unterteilt, welche
jeweils am Mantelrohr 2 fügetechnisch befestigt sind. Diese Schlitze gehen nicht durch
den ganzen Katalysator-Trägerkörper hindurch sondern nur bis zurMitte oder ein kleines
Stück darüberhinaus. Von der anderen Seite sind ebenfalls Schlitze 14, 15, 16 in dem
Katalysator-Trägerkörper, welche gegenüber den Schlitzen 11, 12, 13versetzt sind.
Dies ist in Fig. 3 durch Strichelung angedeutet.
[0014] In Fig. 4 ist eine Möglichkeit der Anordnung der Schlitze dargestellt, welche ein
Durchschneiden des dichter gewickelten Zentrums 20 des Katalysator-Trägerkörpers vermeidet.
Die Schlitze 21 führen dabei tangential an das dichter gewickelte Zentrum 20 heran
und enden in seiner Nähe. Auch wenn die entstehenden Segmente bei diesem Ausführungsbeispiel
nicht vollständig voneinander getrennt sind, verformt sich die Matrix beim ersten
Betrieb doch so, daß die oben genannten Vorteile im wesentlichen auch bei dieser Anordnung
der Schlitze vorhanden sind.
1. Katalysator-Trägerkörper (1) für Verbrennungskraftmaschinen aus glatten (4) und/oder
gewellten (3) und spiralig aufgewickelten Blechbändern, die in einem Mantelrohr (2)
fügetechnisch befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrix des Katalysator-Trägerkörpers .in Längsrichtung durch etwa radial oder
in Richtung von Sehnen verlaufende Längsschlitze (5)in mehrere Querschnitts-Sektoren
(6, 7, 8) geteilt ist.
2. Katalysator-Trägerkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schlitze (5) die Gesamtlänge des Katalysator-Trägerkörpers überdecken.
3. Katalysator-Trägerkörpber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schlitze..(5) in Längsrichtung achsparallel angeordnet sind.
4. Katalysator-Trägerkörper nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schlitze an der Vorder- und Rückseite des Katalysator-Trägerkörpers gegeneinander
versetzt und über ein Teilstück seiner Gesamtlänge angeordnet sind.
5. Katalysator-Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Katalysator-Trägerkörper aus zwei oder mehr mit Abstand voneinander im Mantelrohr
angeordneten Scheiben besteht.