[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von Dampf für eine
Kabine für Dampfbäder gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Die Temperatur von Dampfbädern liegt im Bereich von 40 und 55
o C. Damit sich bei diesen Temperaturen eine Sättigung einstellt, muss der Wassergehalt
zwischen 0,05 und 0,09 kg Dampf und Wasser je kg trockene Luft liegen. Bei vielen
bekannten Dampfbädern wird mittels Verdampfern aus Wasser heisser Wasserdampf erzeugt,
und dieser gesättigte Wasserdampf wird in die Kabine eingeblasen. Dort findet eine
Kondensation statt und aus dem Dampf bildet sich in der Luft Nebel. Die Regelung erfolgt
mittels Temperaturmessung in der Kabine. So ist es auch verständlich, dass beim Aufwärmen
der Kabinenluft und insbesondere der Kabinenwände zuerst eine starke Nebelbildung
auftritt und auch relativ viel Kondenswasser an den Wänden der Kabine abtropft. Bei
längerem Betrieb verschwindet der Nebel und zwar lässt sich dies nur dadurch erklären,
dass die freiwerdende Kondensationswärme eine zusätzliche Erwärmung der Kabinenluft
bewirkt und die eingestellte obere Grenztemperatur erreicht wird, ohne dass der für
diese Temperatur notwendige Wassergehalt für gesättigte Luft erhalten werden kann.
Dies zeigt sich auch deutlich aus dem i,x - Diagramm für feuchte Luft nach Mollier:
Wenn beispielsweise bei einer Temperatur von 40° C ein Wassergehalt von 0,05 an der
Grenzkurve liegt, so ist leicht zu verstehen, dass bei konstanter Enthalpie von 40
kcal/kg bei steigender Temperatur sofort das Gebiet mit ungesättigtem Gemisch erreicht
wird, so dass zur Erreichung eines Nebels zusätzliches Wasser bei gleicher Temperatur
hineinzuführen ist, siehe auch Fig. 4.
[0003] Dies widerspricht den bis heute bekannten und im Handel erhältlichen Anlagen, wo
zusätzlicher Wasserdampf in die Kabine hineingeblasen wird, der im Raum kondensiert
und damit die Luft erwärmt. Dies führt auch sofort zur Bildung von Nebel, der sich
aber an den kühleren Orten niederschlägt, so dass schliesslich lediglich eine höhere
Temperatur registriert wird, wodurch die Dampferzeugung unterbrochen wird.
[0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der
Nebel in die Kabine hineingeblasen wird und die Temperatur im Raum kontrolliert werden
kann, so dass über längere Zeit der Nebel im Raum verbleibt.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen
Patentanspruchs 1 erreicht.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufriss einer Dampfkabine mit vorgebautem Schrank für die Dampferzeugung,
Fig. 2 eine Schnittansicht gemäss der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des Schrankes für die Dampferzeugung von links in Fig. 1 bei entfernter
Seitenwand betrachtet, und
Fig. 4 ein Diagramm für feuchte Luft nach Mollier.
[0007] Die Kabine 10 gemäss Fig. 1 und 2 besteht aus drei Teilen 11, 12, 13, die bei horizontalen
Trennungsebenen 14, 15 wasserdicht verbunden sind. Der unterste Teil 11 weist einen
einstückig mit Sitzbank 16 und Seitenwänden 17a, 17b verbundenen Boden 18 auf. Durch
diese Unterteilung wird erreicht, dass sich alle Berührungsgebiete eines nackten Körpers
mit den Wandungen hygienisch sauber reinigen lassen und keine Ritzen und Spalten oder
Verbindungsstellen aufweisen, die als Brutstellen von Bakterien oder Sporen wirken
können. Im Grundriss gemäss Fig. 2 zeigt die Sitzbank 16 die Form eines Eckbankes.
Unter Weglassung der rechten Seitenwand 19 könnte eine gegengleich gefertigte Kabine
mit dieser Kabine verbunden werden, so dass ein doppelt so grosser Raum zur Verfügung
stehen würde.
[0008] Die Türe 20 ist in üblicher Weise an der in Fig. 2 unten gezeichneten Vorderwand
21 angeflanscht und wie in dieser Bauart von Nasszellen üblich, mit einer Schwelle
22 und einer nicht dargestellten Dampfdichtung versehen. Das Gewände 23 und der Sturz
24 sind, wie insbesondere in Fig. 2 dargestellt, mit nach aussen vorstehenden Flanschen
25a, 25b versehen. Dadurch wird erreicht, dass die entweichende mit Wasser gesättigte
Luft am oberen Bogenflansch 25a und am öffnungsseitigen Seitenflansch 25b vorüberstreicht
und infolge der Abkühlung an diesen Flächen auskondensiert. Das Kondensat rinnt durch
die Bogenform des Bogenflansches 25a nach beiden Seiten hin nach unten und kann nicht
tropfen. Am Boden kann dieses Kondenswasser gesammelt und mit dem Ablauf 26 zusammengeführt
werden.
[0009] Durch diese Flansche 25a, 25b wird neben der Türe eine Nische 27 gebildet, in die
der Schrank für Dampferzeugung und Luftzirkulation eingebaut werden kann. Der Schrank
30 gemäss Fig. 3 weist in seinem unteren Teil einen drucklosen Wasserverdampfer 31
bekannter Bauart auf. Im mittleren Teil findet sich ein Ansaug- und Mischrohr 32 mit
eingebautem Ventilator 33, Dampfzuführungsrohr 34 und einem Lufterhitzer 35. Im oberen
Teil ist ein Abluftrohr 41 mit einem Filter 36 an der Ansaugseite 42. Im Bereich des
Lüftungsausganges 37 befindet sich der Anschluss 43 eines Umluftrohres 38 mit eingebauter
einstellbarer Drosselklappe 39. Das Umluftrohr 38 mündet in Stromrichtung stromaufwärts
des Ventilators 33 in das Ansaug- und Mischrohr 32.
[0010] In für Luftansaug- 44 und Abgabeöffnung 45 üblicher Weise sind die Oeffnungendurch
Jalousien verdeckt.
[0011] Die Wirkungsweise wird nachstehend anhand des Diagrammes in Fig. 4 erläutert. In
diesem Diagramm zeigt die Abszisse den Wassergehalt x kg Wasser pro kg trockene Luft,
die Ordinate die Enthalpie von (1+x) kg feuchter Luft. Die Ordinatenachse enthält
vom Eispunkt E beginnend Enthalpien der trockenen Luft, dabei bedeutet die Linie i
= o trockene Luft und Wasser bei 0°, und ist nach rechts unten geneigt dargestellt,
damit verläuft die 0 C-Isotherme der mit Dampf gesättigten Luft waagerecht. Die Geraden
für i = konstant liegen zu i = 0° parallel. Die Sättigungslinie S trennt die im oberen
Teil befindliche Partie für ungesättigte Dampf-Gas-Gemische vor der im unteren Teil
befindlichen Partie für gesättigte Dampf-Gas-Gemische.
[0012] Für den Schrank 30 gemäss Fig. 3 und die Kabine 10 gemäss Fig. 1 und 2 werden folgende
Ausgangsdaten festgelegt: Die Luft in der Kabine habe eine Temperatur von 42°C mit
einem Wassergehalt x = 0,045. Die Umgebungsluft habe eine Temperatur von 22°C und
einen Wassergehalt x = 0,006. Die Drosselklappe 39 sei derart eingestellt, dass das
halbe Volumen Luft, das durch den Ventilator 33 eingeblasen wird, durch das Umluftrohr
38 und der gleiche Anteil Frischluft aus der Umgebung herrühre.
[0013] Im Diagramm findet sich für die Luft aus der-Umgebung der Punkt PL bei 22° und x
= 0,006. Die Luft aus der Kabine findet sich im Punkt PU bei 42° und x = 0,045. Da
es sich um gleiche Volumina handelt, liegt der Mischpunkt PM in der Mitte der Verbindungslinie
PL-PU. Dieses Dampf-Gas-Gemisch von 32° und x = 0,0255 wird als ungesättigtes Gemisch
vom Ventilator 33 gefördert. Es findet somit am Ventilator keine Wasserabscheidung
durch Kondensation statt: Aus dem Dampfzuführungsrohr 34 wird Nassdampf ohne Druck
zugeführt und vermischt sich mit dem Gemisch. Infolge der Enthalpie i
w = 633 kcal/kg des Dampfes bei
95° gemäss dem Wert aus der Gleichung

verschiebt sich der Punkt PM auf der Geraden G nach rechts. Bei einem Wassergehalt
x = 0,031 wird die Sättigungslinie S erreicht je nach Leistung des Verdampfers 31
wird somit ein Nebel mit höherer Temperatur als 32°C in die Kabine geblasen. Wenn
die gewünschte Temperatur von 42°C nicht erreicht wird, kann das erhaltene Dampf-Gas-Gemisch
durch den.Lufterhitzer 35 zusätzlich erwärmt werden. Damit wird, wie gefordert, eine
dauernde gleichmässige Luftfeuchtigkeit mit einem Wassergehalt von etwa 0,06 kg Dampf
und Wasser pro kg trockene Luft erhalten. Durch eine Temperaturregelung mit einem
Raumthermostaten kann dieser Zustand lang Zeit beibehalten werden.
[0014] Vorteilhaft wirkt sich auch aus, dass das zugeführte Gas-Dampf-Gemisch einen Anteil
Frischluft enthält, so dass in der Kabine 10 eine ausreichende Lüftung gewährleistet
ist.
1. Vorrichtung zum Erzeugen von Dampf für eine Kabine für Dampfbäder, gekennzeichnet
durch einen Mischraum (32) mit einer Eingangsöffnung (44) für Frischluft und einem
Anschlussrohr (38) für Umluft sowie mit einem Zufuhrrohr (34) für Dampf und einer
Abgabeöffnung (46) in der Kabine zum Einbringen eines gesättigten Gas-Dampf-Gemisches.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischraum als
Ansaug- und Mischrohr (32) ausgebildet ist, und dass zwischen der Eingangsöffnung
(44) und dem Zufuhrrohr (34) ein Ventilator (33)_angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor der
Abgabeöffnung (46) ein Lufterhitzer (35) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
im Ansaug- und Mischrohr (32) zwischen der Eingangsöffnung (44) und dem Ventilator
(33) ein Umluftrohr (38) angeschlossen ist, um einem Teil Luft aus der Kabine einen
Teil Frischluft zuzumischen.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschlussrohr
(38) eine einstellbare Drosselklappe (39) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Bildung von Nassdampf ein druckloser Verdampfer (31) vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
als Dampf ein Niederdruck Sattdampf mit etwa 0,5 bar verwendet ist.