(19)
(11) EP 0 121 595 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.1984  Patentblatt  1984/42

(21) Anmeldenummer: 83110158.9

(22) Anmeldetag:  12.10.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B43L 13/04, B43L 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR IT SE

(30) Priorität: 09.04.1983 DE 3312853

(71) Anmelder: Albert Nestler GmbH
D-7630 Lahr (DE)

(72) Erfinder:
  • Heups, Gert, Dipl.-Designer
    D-7635 Schwanau 4 (DE)

(74) Vertreter: Durm, Klaus, Dr.-Ing. 
Patentanwälte Dr.-Ing. Klaus Durm Dipl.-Ing. Frank Durm Felix-Mottl-Strasse 1a
76185 Karlsruhe
76185 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Halte- und Führungsvorrichtung für Beschriftungs- und Zeichengeräte an Laufwagenzeichenmaschinen


    (57) Bei der Erfindung handelt es sich um eine Halte- und Führungsvorrichtung 3 für Beschriftungs- und Zeichengeräte 4 in Verbindung mit einer Laufwagenzeichenmaschine 2. Parallel zur vertikalen Laufschiene 7 der Laufwagenzeichenmaschine 2 ist eine Zusatzlaufschiene 17 angeordnet, die einen verschiebbaren Laufwagen 18 trägt, an welchem unterhalb der Zusatzlaufschiene 17 ein flacher Gerätehalter 19 mit einem schwenkbaren Einsteckkopf 26 angeordnet ist, der unter der Laufschiene 7 hindurchgreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Halte- und Führungsvorrichtung für Beschriftungs- und Zeichengeräte an Laufwagenzeichenmaschinen mit vertikaler Laufschiene, an der seitlich ein Zeichenstäbe tragender Winkelverstellkopf verschiebbar vorgesehen ist.

    [0002] In jüngster Zeit sind elektronisch gesteuerte Beschriftungsgeräte für technische Zeichnungen bekannt geworden, mit deren Hilfe die Beschriftungen, die Maßzahlen sowie eine grosse Anzahl von Symbolen auf den Zeichnungsblättern schnell und sauber angebracht werden können. Derartige Beschriftungsgeräte arbeiten mit einem elektrisch bewegten Tuscheschreiber,dessen elektronisch gesteuerten Bewegungen durch Drücken von Tasten eines Tastenfeldes ausgelöst werden.

    [0003] Zur Beschriftung einer Zeichnung wird bisher das Beschriftungsgerät anstelle des horizontalen Teichenstabes, welcher vorher aus seiner Befestigung entfernt wurde, an den Winkelverstellkopf der Laufwagenzeichenmaschine, mit

    [0004] deren Hilfe die Zeichnung erstellt worden war, angesetzt, damit es an jede beliebige Stelle der Zeichnung gebracht werden kann. Als bekanntes Halte- und Führungsgerät für Beschriftungs- und Zeichengeräte dient somit bisher eine handelsübliche Laufwagenzeichenmaschine. Nachteilig ist hierbei nicht nur der Umstand, daß der Zeichenstab gegen das Beschriftungsgerät immer wieder ausgetauscht werden muß, sondern auch die Tatsache, daß das Beschriftungsgerät nur bei waagrechter Stellung des Zeichenbrettes benutzt werden kann, weil das für den Winkelverstellkopf und die beiden Zeichenstäbe vorgesehene Gegengewicht in der vertikalen Laufschiene der Laufwagenzeichenmaschine das wesentlich höhere Gewicht des angesetzten Beschriftungsgerätes nicht ausgleicht.

    [0005] Die Aufgabe der Neuerung besteht in der Konzeption einer Halte- und Führungsvorrichtung für Beschriftungs- und Zeichengeräte, welche es gestattet, ein Beschriftungs-und Zeichengerät nicht nur völlig unabhängig, sondern auch in jeder Schwenkstellung des Zeichenbrettes bdnutzen zu können.

    [0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird von der bekannten Halte- und Führungsvorrichtung in Gestalt einer Laufwagenzeichenmaschine ausgegangen und gelöst wird die Aufgabe durch eine an der vertikalen Laufschiene parallel und auf deren dem Winkelverstellkopf gegenüberliegenden Seite lösbar zu befestigende Zusatzlaufschiene mit einem Laufwagen, an welchem unterhalb der Zusatzlaufschiene ein flach ausgebildeter Gerätehalter mit einem Einsteckkopf angeordnet ist, der unter der Laufschiene in Richtung zum Winkelverstellkopf hindurchgreift. Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann auf dem Zeichenbrett wahlweise mit den Zeichenstäben der Laufwagenzeichenmaschine gezeichnet oder mit dem am Gerätehalter befestigten Beschriftungs-

    [0007] gerät beschriftet werden.

    [0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Neuerung ist der Einsteckkopf am Gerätehalter mittels eines Schwenkgelenkes befestigt, an dem ein Feststeller angreift. Dies erlaubt die Anordnung von Beschriftungen unter jedem beliebigen Winkel.

    [0009] Zweckmässig ist am Laufwagen eine durch einen Bremshebel zu betätigende und an der Zusatzlaufschiene angreifende Feststellbremse angeordnet. Mit dieser Feststellbremse wird das Beschriftungs- und Zeichengerät.während seines Arbeitens sicher in seiner vorgesehenen Stellung gehalten.

    [0010] Am Laufwagen kann eine lösbare Befestigungseinrichtung für den Gerätehalter vorgesehen sein.

    [0011] Nach einem weiteren, sehr wichtigen Merkmal der Neuerung sitzt in der Zusatzlaufschiene ein verschiebbares Ausgleichsgewicht für den Gerätehalter. Damit ist es möglich, mit dem Beschriftungsgerät in jeder beliebigen .Schwenkstellung des Zeichenbrettes zu arbeiten, in welcher es bei genauem Gewichtsausgleich überall von selbst stehen bleibt.

    [0012] Um ein unbeabsichtigtes Lösen des Beschriftungsgerätes aus dem Einsteckkopf zu verhindern, ist zweckmässig am Einsteckkopf eine Arretierfeder befestigt. 1

    [0013] Zur Erleichterung des Ansetzen und Abnehmen der Halte-und Führungsvorrichtung kann die Zusatzlaufschiene an ihrem Kopfende und an ihrem Fußende lösbare Befestigungseinrichtungen tragen. Dies ermöglich die Verwendung der Vorrichtung zusammen mit mehreren Laufwagenzeichenmaschinen.

    [0014] Die Neuerung wird nachstehen an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt die Halte- und Führungseinrichtung mit der zugehörigen Laufwagenzeichenmaschine in einer Draufsicht, in etwas vereinfachter Darstellung.

    [0015] Ein rechteckiges Zeichenbrett 1 trägt eine handelsübliche" Laufwagenzeichenmaschine 2, an welcher eine Halte- und Führungsvorrichtung 3 für ein Beschriftungs- und Zeichengerät 4 befestigt ist.

    [0016] Die Laufwagenzeichenmaschine 2 ist mit Hilfe von zwei Befestigungen 5 am Zeichenbrett 1 angeschraubt. Die Laufwagenzeichenmaschine 2 besteht aus einer horizontalen Laufschiene 6, einer vertikalen Laufschiene 7, einem* Wagen 8, einem Winkelverstellkopf 9 sowie zwei rechtwinkelig zueinander stehenden Zeichenstäben 10. Das obere Ende der vertikalen Laufschiene 7 trägt einen Wagen 11, der mit Rollen in Führungen der horizontalen Laufschiene 6 läuft. Am unteren Ende der vertikalen Laufschiene 7 sitzen zwei gummibewehrte Räder 12, die sich auf dem unteren Rand des Zeichenbrettes 1 bewegen. Der Wagen 8 fährt mittels Laufrollen entlang der vertikalen Laufschiene 7 und ist mit Hilfe eines über je eine im oberen und unterem Ende der vertikalen Laufschiene 7 sitzenden Rolle 13 geschlungenen Bandes 14 mit einem Gegengewicht 15 verbunden. Am Wagen 8 ist der Winkelverstellkopf 9 mittels eines Scharnieres mit zur vertikalen Laufschiene 7 parallelen Schwenkachse 16 angelenkt.

    [0017] Die Halte- und Führungsvorrichtung 3 besteht im wesentlichen aus einer Zusatzlaufschiene 17, einem Laufwagen 18 sowie einem Gerätehalter 19.

    [0018] Die Zusatzlaufschiene 17 ist parallel und in geringen Abstand neben der vertikalen Laufschiene 7 der Laufwagenzeichenmaschine 2 angeordnet. Diese Zusatzlaufschiene 17 sitzt auf derjenigen Seite der Laufschiene 7, welche dem Winkelverstellkopf 9 gegenüber liegt. Die Zusatzlaufschiene 17 ist mit leicht von Hand lösbaren, an ihrem Kopfende 20 und ihrem Fußende 21 angeordneten Befestigungseinrichtungen 22 (z.B. mit Schrauben) mit dem oberen bzw. dem unteren Ende der vertikalen. Laufschiene 7 der Laufwagenzeichenmaschine 2 verbunden.

    [0019] Der Laufwagen 18 der Halte- und Führungsvorrichtung 3 fährt mittels vier Laufrollen (nicht dargestellt) in zwei parallelen Führungen an der Unterseite der Zusatzlaufschiene 17. Dieser Laufwagen 18 ist über ein Seil 23 mit einem Ausgleichsgewicht 24 verbunden, das im Innern der als Hohlprofil ausgebildeten Zusatzlaufschiene 17 auf Rollen auf- und abläuft. Das Seil 23 ist straff über zwei Umlenkrollen 25 gespannt, die im Kopfende 20 und im Fußende 21 der Zusatzlaufschiene 17 vorgesehen sind. Das Gewicht des Ausgleichsgewichtes 24 entspricht der Summe der Gewichte des Laufwagens 18, des Gerätehalters 19 und des Beschriftungs- und Zeichengerätes 4.

    [0020] Der Gerätehalter 19 ist flach ausgebildet und besteht aus einem niederen Metallband, er greift unter der vertikalen Laufschiene 7 der Laufwagenzeichenmaschine 2 hindurch in Richtung zu deren Winkelverstellkopf 9. Der Gerätehalter 19 steht rechtwinkelig zur Zusatzlaufschiene 17 und ist unterhalb dieser am Laufwagen 18 horizontal verschiebbar sowie lösbar befestigt. Wird der Winkelverstellkopf 9 der Laufwagenzeichenmaschine 2 um die Schwenkachse 16 hochgeschwenkt, dann kann der Gerätehalter 19 mit dem Be- schriftungs- und Zeichengerät 4 unter dem Wagen 8 vorbeigeschoben werden.

    [0021] Der Gerätehalter 19 trägt einen ebenfalls aus einem flachen Metallband bestehenden Einsteckkopf 26, welcher mittels eines Schwenkgelenkes 27 in der Ebene des Zeichenbrettes 1 verschwenkt werden kann. Am Schwenkgelenk 27 greift ein Feststeller 28 an, der den Einsteckkopf 26 festzustellen gestattet. Dieser Einsteckkopf 26 trägt an seiner Unterseite eine endständige Schwalbenschwanznut (nicht dargestellt), in welche das Beschriftungs-und Zeichengerät 4 mit einem entsprechenden Schwalbenschwanz eingesteckt wird. Eine von Hand betätigbare Arretierfeder 29 verhindert ein unbeabsichtigtes Lösen des mit Hilfe des Schwenkgelenkes 27 gegenüber der Horizontalen verschwenkbaren Beschriftungs- und Zeichengerätes.

    [0022] Der Gerätehalter 19 ist am Laufwagen 18 mittels einer lösbaren Befestigungseinrichtung 30 befestigt. Diese besteht im wesentlichen aus einem Abschnitt eines U-Profiles, welches mit seinem Rücken am Laufwagen 18 angeschraubt ist und dessen nach unten weisende U-Schenkel Nuten tragen, in welchen der Gerätehalter 19 verschiebbar ist. Zur Betätigung der Befestigungseinrichtung 30 dient eine parallel zur Zusatzlaufschiene 17 liegende Schraube 31, an deren Kopf ein kleiner Hebel sitzt und die beim Anziehen die beiden U-Schenkel gegeneinander zieht und gegen die Kanten des Gerätehalters 19 preßt.

    [0023] Am Laufwagen 18 ist eine Feststellbremse 32 angeordnet, welche an der einen Führung der Zusatzlaufschiene 17 angreift und die mit einem Bremshebel 33 angezogen und gelöst werden kann. Während des Arbeitens mit dem Beschriftungs- und Zeichengerät 4 verhindert diese Feststellbremse 32 eine unbeabsichtigte Verschiebung des Gerätes 4 in horizontaler Richtung, während dessen Vertikale Verschiebung durch Anziehen der Bremse der vertikalen Laufschiene 7 der Laufwagenzeichenmaschine 2 verhindert werden kann.

    Zusammenstellung der verwendeten Bezugsziffern



    [0024] 

    1 Zeichenbrett

    2 Laufwagenzeichenmaschine

    3 Halte- und Führungsvorrichtung

    4 Beschriftungs- und Zeichengerät

    5 Befestigung

    6 horizontale Laufschiene

    7 vertikale Laufschiene

    8 Wagen

    9 Winkelverstellkopf

    10 Zeichenstäbe

    11 Wagen

    12 Räder

    13 Rolle

    14 Band

    15 Gegengewicht

    16 Schwenkachse

    17 Zusatzlaufschiene

    18 Laufwagen

    19 Gerätehalter

    20 Kopfende

    21 Fußende

    22 Befestigungseinrichtungen

    23 Seil

    24 Ausgleichsgewicht

    25 Umlenkrolle

    26 Einsteckkopf

    27 Schwenkgelenk

    28 Feststeller

    29 Arretierfeder

    30 Befestigungseinrichtung

    31 Schraube

    32 Feststellbremse

    33 Bremshebel




    Ansprüche

    1. Halte- und Führungsvorrichtung für Beschriftungs- und Zeichengeräte an Laufwagenzeichenmaschinen mit vertikaler Laufschiene, an der seitlich ein Zeichenstäbe tragender Winkelverstellkopf verschiebbar vorgesehen ist, gekennzeichnet durch eine an der Laufschiene (7) parallel und auf deren dem Winkelverstellkopf (9) gegenüberliegenden Seite lösbar zu befestigende Zusatzlaufschiene (17) mit einem Laufwagen (18), an welchem unterhalb der Zusatzlaufschiene (17) ein flach ausgebildeter Gerätehalter (17) mit einem Einsteckkopf (26) angeordnet ist, der unter der Laufschiene (7) in Richtung zum Winkelverstellkopf (9) hindurchgreift.
     
    2. Halte- und Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Einsteckkopf (26) am Gerätehalter (19) mittels eines Schwenkgelenkes (27) befestigt ist, an dem ein Feststeller (28) angreift.
     
    3. Halte- und Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß am Laufwagen (18) eine durch einen Bremshebel (33) zu betätigende und an der Zusatzlaufschiene (17) angreifende Feststellbremse (32) angeordnet ist.
     
    4. Halte- und Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß am Laufwagen (18) eine lösbare Befestigungseinrichtung (30) für den Gerätehalter (19) vorgesehen ist.
     
    5. Halte- und Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß in der Zusatzlaufschiene (17) ein verschiebbares Ausgleichsgewicht (24) für den Gerätehalter (19) sitzt.
     
    6. Halte- und Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß am Einsteckkopf (26) eine Arretierfeder (29) befestigt ist.
     
    7. Halte- und Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch gekennzeichnet , daß die Zusatzlaufschiene (17) an ihrem Kopfende (20) und an ihrem Fußende (21) lösbare Befestigungseinrichtungen (22) trägt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht