[0001] Die Neuerung bezieht sich auf ein Räumgerät zum Auseinanderschieben von ineinander-
oder aufeinandergeschobenen Schienenfahrzeugen mittels hydraulischer Kraft.
[0002] Durch das DE-GM 18 57 540 ist eine Vorrichtung zum Entrümpeln bei Eisenbahnbetriebsunfällen
bekannt, mit der ineinander- oder aufeinandergeschobene Schienenfahrzeuge auseinandergezogen
werden können.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung enthält zur Erzeugung der Ziehbewegung eine hydraulische
Hohlkolbenpresse, durch deren Hohlkolben ein Zugmittel hindurchgeführt ist. Zum Festhalten
des Gehäuses der Hohlkolbenpresse wird ein an die Fahrschienen anschließbarer Seilzug
benutzt.
[0004] Eine derartige Vorrichtung läßt sich jedoch nicht mit Erfolg einsetzen, wenn der
Verankerungswiderstand der Fahrschienen erheblich kleiner als die zum Auseinanderziehen
der Schienenfahrzeuge erforderliche Zugkraft ist.
[0005] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Räumgerät zum Auseinanderschieben von
ineinander-oder aufeinandergeschobenen Schienenfahrzeugen zu schaffen, das auch bei
sehr geringem Verankerungswiderstand der Fahrschienen mit Erfolg eingesetzt werden
kann und außerdem das Aufgleisen von entgleisten Schienenfahrzeugen ermöglicht.
[0006] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Spreizer, der aus zwei schwenkbaren
Spreizarmen, einem Scharnierbolzen, zwei verschiebbar angeordneten Führungstraversen
mit je zwei gelenkig angeschlossenen Heberhalterungen, zwei Hebern und zwei Verschiebezylindern
zusammengesetzt ist.
[0007] Jeder Spreizarm weist vorteilhaft mindestens eine kuppelbare Aufgleisbrücke, einen
Scharnierschenkel und eine Greifklaue auf.
[0008] Als Heber sind vorzugsweise Teleskopheber einsetzbar.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Neuerung kann der Spreizer mit drei höhenverstellbaren
Stützelementen ausgeführt sein.
[0010] Zweckmäßigerweise ist jedes Stützelement mit einer um eine senkrechte Achse schwenkbaren
Stützrolle versehen.
[0011] Mindestens einer Stützrolle ist eine Deichsel zugeordnet.
[0012] Der besondere Vorteil der Neuerung liegt außer der einfachen, universellen Verwendung
insbesondere weiterhin darin, daß der Spreizer auch zur Rettung von in Schienenfahrzeugen
eingeklemmten oder eingeschlossenen Personen einsetzbar ist.
[0013] Die Neuerung wird anhand einer Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt ist, näher beschrieben.
[0014] Es zeigt
Fig. 1 ein Räumgerät zum Auseinanderschieben von ineinander- oder aufeinandergeschobenen
Schienenfahrzeugen mit einem Spreizer, einem Pumpenaggregat, einem Steuerpult, vier
Verteilerventilen und vierzehn Verbindungsschläuchen im Grundriß,
Fig. 2 eine Ansicht des Spreizers in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 eine Teilansicht eines entgleisten Schienenfahrzeuges mit einem Schnitt durch
den Bahnkörper und mit Anordnung der beim Aufgleisen eingesetzten Einzelteile des
Spreizers.
[0015] Ein Spreizer 1 hat zwei schwenkbare Spreizarme 2, 3, die durch einen Scharnierbolzen.4
miteinander verbunden sind.
[0016] Jeder Spreizarm 2, 3 weist eine kuppelbare Aufgleisbrücke 5, 6, einen Scharnierschenkel
7, 8 und eine Greifklaue 9, 10 auf. Zum Befestigen der Scharnierschenkel 7, 8 und
der Greifklauen 9, 10 sind insgesamt acht Schrauben 11 bis 18 angeordnet.
[0017] Auf jeder Aufgleisbrücke 5, 6 ist eine Führungstraverse 19, 20 verschiebbar angeordnet.
Beide Führungstraversen 19, 20 sind an je einen Verschiebezylinder 21 , 22 angekuppelt.
[0018] Alle an den Führungstraversen 19, 20 vorhandenen Führungsflächen, die mit den Flanschen
23 bis 26 der Aufgleisbrücken 5, 6 in Berührung kommen, sind mit Kunststoff beschichtet,
wodurch ein niedriger Reibungskoeffizient erzielt wird.
[0019] Jede Führungstraverse 19, 20 wird gebildet aus einem oberen Führungsteil 27, 18,
einem unteren Führungsteil 29, 30 und sechs Schrauben 31 bis 36, 37 bis 42.
[0020] Jedes obere Führungsteil 27, 28 ist über ein Gelenk 43, 44 und eine Heberhalterung
45, 46 an einen Heber 47 angeschlossen. Dementsprechend ist auch jedes untere Führungsteil
29, 30 über ein Gelenk 48, 49 und eine Heberhalterung 50, 51 an einen Heber 52 angeschlossen.
[0021] Die Spreizbewegung der Spreizarme 2, 3 zum Auseinanderschieben der Schienenfahrzuuge
wird erzeugt durch die Heber 47, 52 und die Verschiebezylinder 21, 22.
[0022] Der von den Spreizarmen 2, 3 bestrichene Spreizwinkel 53 ist abhängig von dem Hub
der Heber 47, 52 und dem Abstand 54 der Führungstraversen 19 20 von dem Scharnierbolzen
4.
[0023] Zum Abstützen des Spreizers 1 sind drei höhenverstellbare Stützelemente 53, 56, 57
angeordnet. Hierbei ist das erste Stützelement 55 an dem unteren Führungsteil 29,
das zweite 56 an dem unteren Führungsteil 30 und das dritte 57 an dem Scharnierschenkel
7 befestigt.
[0024] Jedes Stützelement 55, 56, 57 ist mit einer um eine senkrechte Achse 58, 59, 60 schwenkbaren
Stützrolle 51, 52, 53 ausgeführt. Der Stützrolle 63 ist eine Deichsel 64 zugeordnet.
[0025] Die Heber 47, 52 und die Verschiebezylinder 21, 22 werden von einem Steuerpult 65
gesteuert, das über zwei Verbindungsschläuche 66, 67 mit einem Pumpenaggregat 68 verbunden
ist.
[0026] Das Steuerpult 65 ist über zwölf Verbindungsschläuche 69 bis 80 und vier Verteilerventile
81 bis 84 an den Heber 47, 52 und die Verschiebezylinder 21, 22 angeschlossen.
[0027] Beim Aufgleisen eines entgleisten Schienenfahrzeuges 85 (Fig. 4) sind nur einige
Einzelteile des Spreizers 1 eingesetzt. Zum Einsatz kommen hier z. B. die Aufgleisbrücke
5, das obere Führungsteil 27, der Heber 47 und der Verschiebezylinder 21.
[0028] Der Heber 47, der mit seinem Fuß 86 auf dem oberen Führungsteil 27 steht, hebt zunächst
eine Fahrzeughälfte 87 über das Niveau der beiden Fahrschienen 88, 89. Danach wird
mit dem Verschiebezylinder 21 die hochgehobene Fahrzeughälfte 87 nach links geschoben,
bis die beiden Räder 90, 91 des Radsatzes 92 über den Fahrschienen 88, 89 stehen.
Anschließend senkt der Heber 47 die Fahrzeughälfte 87 ab, wodurch die Räder 90, 91
des Radsatzes 92 auf den Fahrschienen 88, 89 zur Auflage kommen.
1. Räumgerät zum Auseinanderschieben von ineinander-oder aufeinander geschobenen Schienenfahrzeugen
mittels hydraulischer Kraft, gekennzeichnet durch, einen Spreizer (1), der aus zwei
schwenkbaren Spreizarmen (2, 3), einem Scharnierbolzen (4), zwei verschiebbar angeordneten
Führungstraversen (19, 20) mit je zwei gelenkig angeschlossenen Heberhalterungen (45,
46, 50, 51), zwei Hebern (47, 51) und zwei Verschiebezylindern (21, 22) zusammengesetzt
ist.
2. Spreizer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spreizarm (2, 3) mindestens
eine kuppelbare Aufgleisbrücke (5, 6), einen Scharnierschenkel (7, 8) und eine Greifklaue
(9, 10) aufweist.
3. Spreizer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heber (47, 52) Teleskopzylinder
sind.
4. Spreizer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mit drei höhenverstellbaren
Stützelementen (55,56,57) ausgeführt ist.
5. Spreizer nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Stützelement
(55, 56, 57) mit einer um eine senkrechte Achse (58, 59, 60) schwenkbaren Stützrolle
(61, 62, 63) versehen ist.
6. Spreizer nach den Ansprüchen 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer Stützrolle (61, 62, 63) eine Deichsel (64) zugeordnet ist.