(19)
(11) EP 0 121 832 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.1984  Patentblatt  1984/42

(21) Anmeldenummer: 84103074.5

(22) Anmeldetag:  21.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B42C 19/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.03.1983 FI 831111

(71) Anmelder: Lyyra, Hannu Pertti Kalervo
SF-06100 Porvoo 10 (FI)

(72) Erfinder:
  • Lyyra, Hannu Pertti Kalervo
    SF-06100 Porvoo 10 (FI)

(74) Vertreter: Magenbauer, Rudolf (DE) et al
Patentanwälte Magenbauer, Reimold, Vetter & Abel Hölderlinweg 58
D-73728 Esslingen
D-73728 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beschickungsvorrichtung zum in regelmässigen Zeitabständen erfolgenden Zuführen von Büchern oder Buchrohlingen auf ein Förderband


    (57) Die Beschickungsvorrichtung besitzt ein erstes Förderband (4) und ein senkrecht dazu laufendes, zweites Förderband (2). Das zweite Förderband (2) arbeitet taktweise. Es befindet sich um wenigstens die Buchbreite unterhalb des Niveaus des ersten Förderbands (4). Am ablaufseitigen Ende des zweiten Förderbands (2) arbeitet eine Hubvorrichtung (10), die unter den gebundenen Rücken des Buchs oder Buchrohlings greift. Am Ende der Hubstrecke befindet sich zwischen einer Zufuhrwalze (12) und einer Leitvorrichtung ein Spalt, durch den das Buch (3) geführt hindurchtritt und auf die Zufuhrwalze (12) fällt. Zwischen der Zufuhrwalze (12) und dem Rand des ersten Förderbands (4) ist ein Druckluftrohr mit Düsenöffnungen angeordnet, das unter dem Buch (3) ein Luftkissen erzeugt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Beschickungsvorrichtung zum in regelmäßigen Zeitabständen erfolgenden Zuführen von Büchern oder Buchrohlingen auf ein erstes Förderband, das zu einer weiteren Bearbeitungsvorrichtung : für Bücher oder Buchrohlinge wie z. B. einer Verpackungsmaschine oder einer Dreiwege-Beschneidemaschine und einer Umschlag-Bindestraße für Buchrohlinge führt, mit einem zweiten Förderband, das sich senkrecht zu dem ersten Förderband erstreckt.

    [0002] Um gebundende, aber noch nicht beschnittene und umschlaglose Buchrohlinge einer Dreiwege-Beschneidemaschine bzw. Drei-Buchränder-Beschneidemaschine und Umschlag-Bindestraße zuzuführen, wird nach dem Stand der Technik ein Beschickungs-mechanismus verwendet, bei dem die Buchrohlinge aufeinandergeschichtet werden und der jeweils zuunterst zu liegen kommende Buchrohling mittels eines Stößels auf die Oberseite eines Förderbands gedrückt wird. Der Stapel der Buchrohlinge kann dabei nicht sehr hoch sein, da sonst die durch sein Gewicht bewirkte Reibung übermäßig ansteigen würde. Trotzdem treten Beschädigungen der Buchrohlinge auf, da die obersten Blätter unter der Wirkung von Reibungskräften zum Zerknittern neigen. Auch wenn man gebundene und mit einem Umschlag versehene Bücher aus einem Stapel heraus z. B. zu einer Verpackungsmaschine transportiert, tritt als Folge der durch das Gewicht eines Buchstapels bewirkten Reibung ein Zerkratzen der Umschläge auf.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den erwähnten Nachteilen abzuhelfen und eine Beschickungsvorrichtung bzw. einen Beschickungsmechanismus zu schaffen, der die obigen Probleme überwindet und in den beträchtliche Mengen von Büchern eingebracht werden können, ohne daß seine Funktion beeinträchtigt wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Beschickungsvorrichtung gemäß Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in nachgeordneten Ansprüchen gekennzeichnet.

    [0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung.

    [0006] Mit 4 ist ein erstes Förderband bezeichnet, das in der Richtung senkrecht zu der Zeichenebene läuft und zu einer in der Zeichnung nicht gezeigten Vorrichtung zur weiteren Bearbeitung von Büchern oder Buchrohlingen führt. Diese weitere Bearbeitungsvorrichtung kann aus einer Dreiwege-Beschneidemaschine und einer Umschlag-Bindestraße für Buchrohlinge oder einer Verpackungsmaschine für fertige Bücher bestehen.

    [0007] Die Beschickungsvorrichtung weist ein zweites Förderband 2 auf, das sich senkrecht zu dem ersten Förderband 4 erstreckt. Dieses zweite Förderband 2 ist um einen Betrag unterhalb des Niveaus des ersten Förderbands 4 angeordnet, der wenigstens einer Buchbreite entspricht. Die Bücher 3 werden mit dem gebundenen Buchrücken nach unten auf das Förderband 2 aufgegeben. Das Förderband 2 ist über seine Länge unter einem kleinen, z. B. 5° betragenden Winkel relativ zu der Horizontalebene geneigt, derart, daß das ablaufseitige Ende des Bands 2 niedriger liegt als sein zulaufseitiger Anfang. Die Bücher 3 bleiben somit in einer nach vorne geneigten Position, und sie fallennicht auf das Förderband 2 zurück. Der einzige Faktor zur Begrenzung der Menge von Büchern, die gleichzeitig in die Beschickungsvorrichtung eingebracht werden kann, ist die Länge des Förderbands 2, die den jeweiligen Anwendungsbedürfnissen entsprechend gewählt werden kann.

    [0008] Für einen absatzweisen oder taktweisen Vorschub des Bands 2 ist eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 5 vorgesehen. Diese ist geeignet, in einer hin- und hergehenden Bewegung einen angelenkten Arm 6 zu drehen, der über eine Leerlaufkupplung 7 mit einer Antriebswalze 8 oder einem Getriebe des Förderbands 2 verbunden ist. Bei Drehung in der einen Richtung nimmt der Arm 6 die Antriebswalze 8 durch die Wirkung der Kupplung 7 mit. In der anderen Richtung kann sich der Arm 6 hingegen frei drehen.

    [0009] Das Ende des Förderbands 2 ist mit einer Auftreffwand 17 versehen. Die durch das Förderband 2 transportierten Bücher 3 laufen auf diese Auftreffwand 17 auf. Am unteren Rand der Wand 17 ist ein Endschalter 14 angebracht, der die Bewegung des Zylinders 5 in Vorschubrichtung anhält, sobald das vorderste Buch auf die Wand 17 trifft. Anschließend führt der Zylinder 5 automatisch einen Rückhub aus, um einen erneuten Vorhub vorzubereiten.

    [0010] Die Auftreffwand 17 ist mit vertikalen Schlitzen versehen, durch die die Träger, Stützen o. ä. einer Hubvorrichtung 10 hindurchragen. Die Träger greifen unter den gebundenen Rücken eines Buchs oder Buchrohlings. Ein pneumatischer Zylinder 9 betätigt die Hubvorrichtung bzw. den Aufzug 10, der ein Buch oder einen Buchrohling in Richtung hin auf die Spitze einer Steigbahn bzw. Hubstrecke stößt. Hier befindet sich ein Zufuhrspalt, der zwischen einer drehbaren Zufuhrwalze 12 und einer Leitvorrichtung 11 ausgebildet ist und in dem ein Buch durch die Leitvorrichtung 11 zwangsgeführt auf die Oberseite der Zufuhrwalze 12 herabfällt. Die rotierende Zufuhrwalze 12 überführt ein Buch auf das Förderband 4. Damit das Buch unbeschädigt auf das Band 4 gleitet, ist zwischen der Zufuhrwalze 12 und dem Rand des Bands 4 eine Druckluftleitung 13 vorgesehen. Die Druckluftleitung 13 weist Düsenöffnungen auf, die nach oben oder schräg nach oben gerichtet sind, so daß sie zwischen der Oberfläche des Förderbands 4 und einem zu transportierenden Buch 3 ein Luftkissen bilden.

    [0011] Ein ersichtlicher Vorteil der Beschickungsvorrichtung ist, daß ein Buch 3 zu keiner Zeit aus einer Position heraus bewegt werden muß, in der es unter dem Gewicht eines Bücherstapels steht. Die Auftreffwand 17 ist so angeordnet, daß sie mit der Ebene des Bands 2 einen Winkel von mehr als 90° einschließt. Hierdurch öffnet sich zwischen der Auftreffwand 17 und einem angehaltenen Buch ein Spalt, der in der Hubrichtung zunehmend größer wird. Andererseits erfolgt die Bewegung der Hubvorrichtung 10 vertikal, was zur Folge hat, daß die Hubvorrichtung 10 mehr und mehr aus den Schlitzen in der Auftreffwand 17 herausragt, wenn die Hubbewegung nach oben fortschreitet.

    [0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei parallele Zufuhreinrichtungen vorhanden, die jeweils geeignet sind, bei jedem zweiten, von einer weiteren Betriebseinheit bzw. Steuereinheit abgegebenen Impuls ein Buch gleichzeitig in Vorwärtsrichtung zu bewegen. Die von einer weiteren Betriebseinheit bzw. Steuereinheit über eine Leitung 16 erhaltenen Impulse werden also mittels eines Impuls-Distributors 15 derart verteilt, daß jeder zweite Impuls die Hubbewegung des Zylinders 9, und alle anderen Impulse die Zufuhrbewegung des Zylinders 5 auslösen. Es sind also zwei parallele Operationen bzw. Läufe wirksam, um die Bücher mittels zweier Kontrollimpulse in Vorwärtsrichtung einzuspeisen bzw. zu beschicken.

    [0013] Beim Transport ungebundener Bücher, deren Bindeumschlag weiter ist als der Rest des Buchs, tendieren die Buchrohlinge dazu, am Anfang der Beschickungslinie nach vorn zu fallen. Um dies zu verhindern und eine fehlerlose Beschickung zu sichern, ist oberhalb des Transportbands 2 ein endloser Strang angebracht, der aus einer Kette 19 und drehbar daran angelenkten Klinken bzw. Klauen 21 besteht. Die Umlenkrolle 22 des Bands 2 treibt die Kette 19 mittels einer Kette oder eines Riemens 23, die ein Zwischenrad 20 dreht, so daß das untere Trum des Strangs 18 mit derselben Geschwindigkeit und in derselben Richtung läuft wie das obere Trum des Bands 2. Über die Länge des unteren Trums des Strangs 18 wird eine Drehung der Klauen 21 durch feste Leitschienen 24 verhindert, zwischen denen die Grundkörper 25 der Klauen 21 gleiten. Die Klauen 21 werden so in einer nach unten zeigenden Position gehalten, in der sie zwischen die vorwärtsbewegten Bücher oder Buchrohlinge ragen.


    Ansprüche

    1. Beschickungsvorrichtung zum in regelmäßigen Zeitabständen erfolgenden Zuführen von Büchern (3) oder Buchrohlingen auf ein erstes Förderband (4), das zu einer weiteren Bearbeitungsvorrichtung für Bücher (3) oder Buchrohlingen wie z. B. einer Verpackungsmaschine oder einer Dreiwege-Beschneidemaschine und einer Umschlag-Bindestraße für Buchrohlinge führt, mit einem zweiten Förderband (2), das sich senkrecht zu dem ersten Förderband 4 erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß sich das zweite, taktweise betriebene Förderband (2) um wenigstens die Buchbreite unterhalb des Niveaus des ersten Förderbands (4) befindet, daß das ablaufseitige Ende des zweiten Förderbands (2) mit einer vertikal versetzbaren Hubvorrichtung (10) versehen ist, die unter den gebundenen Rücken eines Buchs (3) oder Buchrohlings greift, und daß die Spitze der Steigbahn der Hubvorrichtung (10) mit einem Zufuhrspalt versehen ist, der zwischen einer drehbaren Zufuhrrolle (12) und einer Leitvorrichtung (11) ausgebildet ist, und in dem ein Buch (3) durch die Leitvorrichtung (11) zwangsgeführt auf die Oberseite der Zufuhrwalze (12) herabfällt.
     
    2. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zufuhrwalze (12) und dem Rand des ersten Förderbands (4) ein Druckluftrohr (13) angeordnet ist, dessen Düsenöffnungen nach oben oder schräg nach oben gerichtet sind, so daß sie zwischen der Oberfläche des ersten Förderbands (4) und einem durch die Zufuhrwalze (12) geförderten Buch (3) ein Luftkissen bilden.
     
    3. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei parallele Zufuhreinrichtungen, die jeweils geeignet sind, bei jedem zweiten, von einer weiteren Steuereinheit abgegebenen Puls ein Buch (3) gleichzeitig vorzubewegen.
     
    4. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze (8) des zweiten Förderbands (2) mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit (5) betätigt wird, die an dem einen Ende eines Hebelarms (6) angreift, dessen anderes Ende über eine Leerlaufkupplung (7) derart mit der Antriebswalze (8) verbunden ist, daß sich der Arm (6) in der einen Richtung frei drehen kann, während bei einer Drehung des Arms (6) in der anderen Richtung die Antriebswalze (8) mitgenommen und gedreht wird.
     
    5. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine stromab von dem ablaufseitigen Ende des zweiten Förderbands (2) errichtete Auftreffwand (17) mit der Oberflächenebene des zweiten Förderbands (2) einen Winkel von mehr als 90° einschließt.
     
    6. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenebene des zweiten Förderbands (2) geringfügig, z. B. um 50, gegen die Horizontalebene geneigt ist, derart, daß das ablaufseitige Ende des Förderbands (2) niedriger liegt als sein zulaufseitiger Anfang.
     
    7. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftreffwand (17) am ablaufseitigen Ende des zweiten Förderbands (2) mit einem Endschalter (14) versehen ist, mittels dessen der Vorschub des Förderbands (2) angehalten wird, sobald ein Buch (3) gegen die Wand (17) trifft.
     
    8. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Förderbands (2) ein endloser Strang (18, 19) befestigt ist, der derart angetrieben (22, 23, 20) wird, daß das untere Trum des Strangs (18, 19) mit derselben Geschwindigkeit und in derselben Richtung läuft wie das obere Trum des Förderbands (2), und daß der Strang (18, 19) Klauen (21) trägt, die über die Länge des unteren Strangtrums in einer nach unten zeigenden Position gehalten werden, so daß sie zwischen die vorwärts zu bewegenden Bücher (3) oder Buchrohlinge ragen.
     




    Zeichnung