[0001] Die Erfindung betrifft eine Hohlkegelzerstäubungsdüse, bei der der Sprühkegel der
zerstäubten Flüssigkeit einstellbar ist.
[0002] Bei den bekannten Düsenkonstruktionen wird der für die Ausbildung des Sprühkegels
erforderliche Drall der zu zerstäubenden Flüssigkeit durch Einbauten im Düsenghäuse
oder durch exzentrisches Einleiten der Flüssigkeit in das Düsengehäuse erzeugt. Der
für den Drall maßgebende Drehimpuls der Flüssigkeit hängt wiederrum von deren Strömungsgeschwindigkeit
ab.
[0003] Ändert sich während des Betriebs die Strömungsgeschwindigkeit, so ändert sich infolge
der festen Geometrie der Einbauten bzw. der exzentrischen Einleitung und der nachfolgenden
Kammer im Düsengehäuse auch der Sprühwinkel der Düse. Ist hingegen die Strömungsgeschwindigkeit
konstant, so kann der Sprühwinkel nur durch Austausch der drallerzeugenden Einbauten
verändert werden.
[0004] Hohlkegelzerstäubungsdüsen werden z.B. bei der Herstellung von Farbstoffen zum Zerstäuben
von Farbstoffsuspensionen in Zerstäubungstrocknern eingesetzt. Dabei muß ein bestimmter
Sprühwinkel der zerstäubten Suspension in einem kleinen Bereich konstant gehalten
werden. Bei zu kleinem Winkel wird der Wärmeinhalt der Trockenluft nicht optimal ausgenutzt,
so daß neben einem verminderten Wirkungsgrad der Anlage unvollständig getrocknete
Produktteilchen die Folge sind. Ein zu großer Sprühwinkel verursacht Produktanbackungen
an der Trocknerwand, die aus Sicherheits-und Qualitätsgründen beseitigt werden müssen.
Hierzu wird der Trocknungsprozeß immer wieder unterbrochen.
[0005] Werden hochdisperse Textil-Farbstoffzubereitungen getrocknet, ist es erforderlich,
die Trocknungsbedingungen wie z.B. die Eingangs- und Ausgangstemperaturen der Trockenluft
bei einzelnen Chargen neu festzulegen. Einerseits soll ein optimaler Produktfluß erhalten
werden, andererseits ist ein Qualitätsabfall z.B. durch zu hohe Temperaturbelastung
während der Trocknung zu verhindern. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, den
Mengenstrom zur Düse zu variieren.
[0006] Bei sich ändernden Betriebsparametern, wie Änderung des Durchsatzes und damit der
Strömungsgeschwindigkeit in der Düse beim Anfahren des Trockenprozesses, Änderung
der Viskosität und/oder des Feststoffgehaltes der Flüssigkeit, die den Sprühwinkel
beeinflussen, muß der Trocknungsprozeß unter Umständen mehrmals unterbrochen werden,
um durch Austausch von Düsenteilen den Sprühwinkel zu optimieren.
[0007] Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Hohlkegelzerstäubungsdüse zu entwickeln,
bei der der Sprühwinkel ohne Austausch der Einbauten bzw. ohne Änderung der mit einer
exzentrischen Eintrittsöffnung versehenen Düsenkammer während des Zerstäubungsbetriebs
einstellbar ist.
[0008] Gelöst wurde die Aufgabe durch eine Hohlkegelzerstäubungsdüse mit den in den Patentansprüchen
gekennzeichneten Merkmalen.
[0009] Die erfindungsgemäße Hohlkegelzerstäubungsdüse ist anhand von in der Zeichnung schematisch
dargestellter Ausführungsbeispiele nachfolgend näher erläutert.
[0010] Es zeigen
Figur 1 eine Hohlkegelzerstäubungsdüse mit einer exzentrisch und einer koaxial angeordneten
Eintrittsbohrung im Längsschnitt
Figur 2 dieselbe Düse im Querschnitt gemäß der Schnittlinie I-I in Figur 1
Figuren 3 bis 5 schematisch verschiedene Anordnungen der in das Innere des Düsengehäuses
führenden Eintrittsbohrungen.
[0011] Das Prinzip der Konstruktion vorliegender Hohlkegelzerstäubungsdüse, nachfolgend
Düse genannt, beruht auf der Masßnahme, die zu zerstäubende Flüssigkeit in zwei oder
mehreren Teilströmen in das Düsengehäuse einzuleiten, wovon mindestens einem Teilstrom
ein den Sprühwinkel der Düse aufbauender Drall erteilt wird und der bzw. die weiteren
Teilströme ohne Drall zugeführt werden. In einer Mischkammer der Düse werden die Teilströme
überlagert, so daß sich für den aus der Düsenöffnung austretenden Gesamtstrom der
Flüssigkeit ein den Winkel des Sprühkegels bestimmender Drall mit einem entsprechend
der Größe der Teilströme resultierenden Drehimpuls ergibt. Mit Hilfe betätigbarer
Ventile können die der Düse zuführenden Teilströme und somit der Sprühwinkel eingestellt
werden.
[0012] Hierzu ist das Düsengehäuse 1 nach der in Figur 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
mit einer exzentrisch in einen Drallraum 2 mündenden Eintrittsbohrung 3 und mit einer
in einem Einsatz 4 koaxial zur Düsenachse 5 angeordneten Eintrittsbohrung 6 versehen,
die über eine oder mehrere Zulaufbohrungen 7 unter einem Winkel von z.B. 45° zur Düsenachse
in den Drallraum mündet. An den Drallraum schließt sich eine rotationssymmetrische
Mischkammer 8 an, in der sich die über die Eintrittsbohrungen 3 und 6 eingeleiteten
Teilströme vermischen, so daß sich der Drehimpuls des exxentrisch eingeleiteten Teilstroms
auf den gesamten zu zerstäubenden Flüssigkeitsstrom verteilt. Der Ausgang der Mischkammer
ist auf die Düsenöffnung 9 geführt.
[0013] Anstelle einer exzentrisch angeordneten Eintrittsbohrung kann auch eine zum Drallraum
radial oder parallel zur Düsenachse geführte Bohrung mit sich anschließenden Drall
erzeugenden Einbauten, wie Drallkammerplatten oder drallerzeugenden Kanälen, vorgesehen
werden. Ebenso kann die Eintrittsbohrung 6 durch eine zur Düsenachse 5 parallele (Figur
5) oder aber auch eine in die Mischkammer 8 radial (Figur 3) mündende Bohrung ersetzt
sein.
[0014] Die in der Zeichnung nicht dargestellten Zuleitungen für die Eintrittshohrungen 3
und 6 können über Feinregelventile geführt sein, so daß die den Bohrungen zugeführten
Teilströme und damit der Sprühwinkel der gesamten die Düsenöffnung 9 verlassenden
Flüssigkeitsstromes einstellbar ist, ohne daß die Düse verändert oder Einbauten ausgetauscht
werden müssen. Ferner ist dadurch eine automatische Regelung des Sprühwinkels möglich.
[0015] Eine weitere Ausführungsform der Düse nach der Erfindung sieht, wie in Figur 4 im
Schema gezeigt, vor, daß zwei Eintrittsbohrungen exzentrisch und in Strömungsrichtung
der durch sie einzuleitenden Teilströme der zu zerstäubenden Flüssigkeit zueinander
entgegengesetzt in den Drallraum und die nachgeordnete Mischkammer geführt sind. Dabei
können anstelle der exzentrischen Anordnung auch Drall erzeugende Einbauten für die
Eintrittsbohrungen vorgesehen werden.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Düse ist es nun möglich, bei variablem Gesamtvclumenstrom
durch die Düse, bei Schwankungen der Viskosität der zu zerstäubenden Flüssigkeit oder
bei Schwankungen des Feststoffgehaltes der Flüssigkeit den Sprühwinkel nachzuregeln.
Umgekehrt kann bei konstantem Volumenstrom der Sprühwinkel in weitem Bereich verändert
werden.
1. Hohlkegelzerstäubungsdüse, gekennzeichnet durch ein Düsengehäuse (1), in dem eine
rotationssymmetrische Mischkammer (8) ausgebildet ist, mindestens zwei in die Mischkammer
mündende Eintrittsbohrungen (3,6) für die zu zerstäubende Flüssigkeit, von denen mindestens
einer eine Einrichtung zur Erzeugung eines den Sprühwinkel der Düse ausbildenden Dralles
der eingeleiteten Flüssigkeit nachgeordnet ist, und eine die Mischkammer abschließende
Düsenöffnung (9).
2. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drall
erzeugende Einrichtung durch eine exzentrisch in die Mischkammer (8) mündende Eintrittsbohrung
(3) gebildet ist.
3. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrittsbohrung
Drall erzeugende Einbauten nachgeordnet sind.
4. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitere bzw. weiteren Eintrittsbohrungen (6) parallel bzw. koaxial zur Düsenachse
(5) zur Mischkammer (8) geführt sind.
5. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsbohrung
bzw. -bohrungen (6) unter einem Winkel zur Düsenachse (5) in die Mischkammer (8) münden.
6. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitere bzw. weiteren Eintrittsbohrungen im wesentlichen radial zur Düsenachse (5)
in die Mischkammer (8) geführt sind.
7. Hohlkegelzerstäubungsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Eintrittsbohrungen
exzentrisch und in Strömungsrichtung der durch sie einzuleitenden Flüssigkeit zueinander
entgegengesetzt in die Mischkammer (8) geführt sind.