[0001] Die Erfindung betrifft einen Trainingsabzug nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1.
[0002] Ein Trainingsabzug für wettkampfmässige Schnellfeuerwaffen, der wie die normale Abzugseinrichtung
in das Griffstück einsetzbar ist, wurde durch die DE-PS 1 453 941 bekannt. Dieser
Abzug weist einen gezahnten Hahn auf, der nach dem Spannen für die Abgabe von fünf
markierten Schüssen eingerichtet ist.
[0003] Dieser Trainingsabzug hat den Nachteil, dass nach nur fünf Abzugsbewegungen wieder
eine Spannbewegung erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass nicht
die gleiche Abzugscharakteristik, wie beispielsweise der Vorzugsweg, das Vorzugsgewicht,
die Druckpunktlage, das Abzugsgewicht und der Triggerstop, einstellbar ist wie bei
der normalen Abzugseinrichtung.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Trainingsabzug der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, der ohne Lade-oder Spannvorgänge eine unbegrenzte Anzahl Abzugsbewegungen
ermöglicht, und bei dem die Abzugscharakteristik wie bei der normalen Abzugseinrichtung
einstellbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Trainingsabzug mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Trainingsabzug in Druckpunktstellung, und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Trainingsabzug in Ausgangsstellung.
[0007] Die Fig. 1 zeigt einen Trainingsabzug in der Druckpunktstellung. Eine um einen Bolzen
8 schwenkbar in einem Gehäuse 1 angeordnete Auslöseklinke 20 wird durch eine Abzugsklinke
12 in der gespannten Stellung gehalten. Die Abzugsklinke 12 ist mit einem Stift 11
schwenkbar mit einem Abzugshebel 3 verbunden, der um einen Bolzen 4 schwenkbar ist,
und an dem ein Abzugsgriff 2 befestigt ist. Der Abzugsgriff 2 wird zur'Schussauslösung'in
der Richtung X bewegt. Auf dem Vorzugsweg, d.h. vom Beginn der Abzugsbewegung bis
zu dem hier dargestellten Druckpunkt, werden eine in einer Hülse 25 befindliche und
durch eine Stellschraube einstellbare Druckfeder 10 durch die Schwenkbewegung des
Abzughebels 3, eine mit dem Gehäuse 1 verbundene Zugfeder 7 durch die Schwenkbewegung
der Abzugsklinke 12 und eine Druckfeder 15 durch die Schwenkbewegung der Auslö
- seklinke 20 gespannt. Zur Ueberwindung des Abzugsgewichtes muss zusätzlich eine mit
einem Druckpunktstift 19 auf der Auslöseklinke 20 aufliegende Druckfeder 18 gespannt
werden. Das Vorzugsgewicht wird demnach durch die Druckfedern 10 und 15 und die Zugfeder
7 bestimmt, während das Abzugsgewicht zusätzlich noch durch die Druckfeder 18 erhöht
wird.
[0008] Der Abzugsweg wird durch die Stellschraube 6 und die Stellschraube 5 (Triggerstop)
begrenzt, die beide in ihrer Einschraubtiefe veränderbar sind, so dass der Abzugsweg
einstellbar ist. Der Vorzugsweg ist durch die Stellschrauben 6 und 21 einstellbar,
auf denen in der Ausgangsstellung (Figur 2) der Abzugshebel 3 und die Auslöseklinke
20 aufliegen. Durch das Drehen einer Druckpunktstellschraube 16 kann auch die Druckpunktlage
eingestellt werden. In die Druckpunktstellschraube 16 ist für die Feineinstellung
des Abzugsgewichts eine Stellschraube 17 eingeschraubt, mit der die Vorspannkraft
der Druckfeder 18 verstellbar ist.
[0009] In der Druckpunktstellung ist die Ueberdeckung zwischen der Fläche 24 des Auslösenockens
22 und der Rastfläche 23 des Abzugsnockens 13 nur noch sehr gering, so dass bei einer
weiteren Bewegung des Abzugsgriffes 2 in der Auslöserichtung X bei gleichzeitiger
Ueberwindung des Abzugsgewichtes diese minimale Ueberdeckung beseitigt wird. Nun schnellt
die von der Abzugsklinke 12 entkoppelte Auslöseklinke 20 durch die Rückstellkraft
der gespannten Druckfeder 15 auf den Anschlag der Stellschraube 21 zurück, wodurch
die Schussauslösung simuliert wird.
[0010] In der Druckpunktstellung, d.h. bei minimaler Ueberdeckung der Fläche 24 und der
Rastfläche 23 ist der Winkelet α zwischen dem Stift 11, der Rastkante des Auslösenockens
22 und dem Bolzen 8 der Auslöseklinke 20 etwa 90°. In dieser Stellung liegt die Fläche
24 in der Ebene der Rastfläche 23, welche durch die Achse des Bolzens 8 und die Kante
des Auslösenockens 22 verläuft.Das eingezeichnete Dreieck 27 veranschaulicht diesen
geometrischen Sachverhalt.
[0011] Nach der Schussmarkierung und dem Loslassen des Abzugsgriffes 2 gleitet die Abzugsklinke
12 durch die Rückstellkraft der Druckfeder 10 nach rechts zurück, so dass diese mit
der Auslöseklinke 20 wieder in Eingriff steht und die in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung
vorliegt. Die Abzugsklinke 12 liegt mit dem freien Ende während der Abzugsbewegung
und der Rückstellbewegung auf einer vorzugsweise als Rolle ausgebildeten Auflage 14
auf.
1. Trainingsabzug zum Ueben von Schiessrhythmen ohne Munition, mit einem Abzugsgehäuse
(1), einer rastbaren und schwenkbaren Auslöseklinke (20), einer rastbaren und schwenkbaren
Abzugsklinke (12) sowie einem schwenkbaren Abzugshebel (3) mit einem Abzugsgriff (2),
dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen der Geraden durch die Rastkante
der Auslöseklinke (20) und den Drehpunkt (8) der Auslöseklinke (20), und der Geraden
durch den Drehpunkt (11) der Abzugsklinke (12) und die Rastkante der Auslöseklinke
(20), unmittelbar vor der Schussauslösung etwa 90° beträgt.
2. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorzugsweg mit
Stellschrauben (6, 21) einstellbar ist.
3. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorzugsgewicht
mit einer Stellschraube (9) einstellbar ist.
4. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckpunktlage
mit einer Stellschraube (16) einstellbar ist.
5. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abzugsgewicht
mit einer Stellschraube (17) einstellbar ist.
6. Trainingsabzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abzugsgewicht
die Summe der Federkräfte einer Zugfeder (7) und dreier Druckfedern (10, 15, 18) ist.
7. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsklinke (12)
am freien Ende auf einer als Rolle ausgebildeten Auflage (14) aufliegt.
8. Trainingsabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rastende Fläche
(24) der Abzugsklinke (12) in der Ebene der Rastfläche (23) der Auslöseklinke (20),
welche durch die Achse des Drehpunktes (8) der Auslöseklinke (20) und die Rastkante
der Auslöseklinke (20) verläuft.