[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Regelung der Spannung in einem
länglichen Element gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1.
[0002] Bei Maschinen, denen ein längliches Material, wie eine Papierbahn, eine Folienbahn
oder ein Band mit konstanter Zugkraft im Material zuführbar ist, wird vielfach eine
sogenannte Tänzerwalze oder Tänzerrolle, die unter einer Kraft steht, zwischen zwei
feste Walzen oder Rollen angeordnet. Bei konstanter Kraft auf diese Tänzerwalze hat
das Material eine praktisch gleichbleibende Spannung. Bei den heute üblichen, sehr
dünnen Folien, wie Aluminiumfolien mit einer Stärke von rund 10/um muss diese Spannung
sehr genau eingehalten werden.
[0003] Eine einfache, aber wenig leistungsfähige Regelvorrichtung ist in der DE-A 24 13
807 dargelegt. Ein Bremsschuh ist an einem Schwenkhebel befestigt, um direkt die Vorratsrolle
zu bremsen. Die Bremskraft wird zu Beginn mittels Federn fest eingestellt. Daher hat
die Bahn oder das Band nur anfänglich die erforderliche Spannung.
[0004] Wenn das Material mit hoher Geschwindigkeit transportiert wird, bedeutet dies für
die Vorratsrolle eine hohe Drehzahl, die bei abnehmendem Durchmesser ansteigt. Auch
kleine Unterschiede zwischen Material-Einzugsgeschwindigkeit der Verpackungsmaschine
und der Drehzahl der Vorratsrolle müssen rasch und ohne Stösse und Schwingungserscheinungen
ausgeglichen werden, sollen Risse und/oder Schlingenbildungen vermieden werden.
[0005] In der DE-A 29 48 662 wird vorgeschlagen, die Vorratsrolle mittels eines Motors anzutreiben
und die Drehzahl des Motors durch einen durch eine Spannwalze betätigten Spannungsregler
zu regeln.
[0006] Obwohl dies eine gangbare Lösung ist, ergibt sich ein sehr grosser Aufwand und damit
hohe Bau- und Betriebskosten. Zudem lässt sich dies nur bei neu gebauten Maschinen
einbauen und bei älteren Modellen nicht oder auch wieder mit entsprechendem Aufwand.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung eine Lösung zu finden, um die Spannung
in einer Materialbahn oder in einem Band konstant zu halten, wobei die Kosten und
der Aufwand gering sein sollen.
[0008] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen
Patentanspruches 1 ermöglicht.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Bahnführung für eine Verpackungsfolie mit
einer Anordnung nach der Erfindung mit einer ersten Ausführungsform einer Dämpfungseinrichtung
für die Tänzerwalze;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform für die Dämpfungseinrichtung der Fig. 1; und
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform für die Dämpfungseinrichtung der Fig. 1.
[0010] Die Materialbahn M, z.B. eine Verpackungsfolie, wird ab einer drehbar gelagerten
Vorratsrolle 1 abgezogen. Die Vorratsrolle 1 ist mit einem Dorn 2 beidseitig abgestützt,
so dass der Dorn 2 mit der Vorratsrolle 1 rotiert. Wenigstens auf einer Seite trägt
der Dorn 2 eine Bremstrommel 3, bzw. eine Bremsscheibe. An einem gestellfest gelagerten
zweiarmigen Bremshebel 4 ist eine auf die Bremstrommel 3 einwirkende Bremsbacke 5
befestigt. Das freie Hebelende 4a des genannten Bremshebels 4 ist mit der Kolbenstange
11 eines PneumatikZylinders 10 gelenkig verbunden. Durch Zuführen eines Fluides unter
Druck kann somit eine Bremskraft auf die Bremstrommel ausgeübt werden.
[0011] Auf dem Weg der Materialbahn M sind zwei gestellfeste Führungswalzen 20, 21 mit dazwischenliegender
an einem einarmigen Spannwalzenhebel 22 drehbar gelagerter Tänzerwalze 23, angeordnet.
Die Materialbahn M umschlingt alle drei Walzen 20, 21, 23. Am Spannwalzenhebel 22
greifen eine Kolbenstange 31 eines Spannzylinders 30 und eine Verbindungsstange 32
an. Dem Spannzylinder 30 wird über eine Parallelschaltung einer Drossel 33 zur Einstellung
der Dämpfung und eines Rückschlagventils 34 ein Druckfluid von einem Druckeinstellventil
35 zugeführt. Mit dem Druckeinstellventil 35 kann die Spannkraft, mit der die Tänzerwalze
23 gegen die Materialbahn M gepresst wird, eingestellt werden.
[0012] Die Kolbenstange 31 mit dem Spannzylinder 30, die Drossel 33, das Rückschlagventil
34 und das Druckeinstellventil 35 bilden zusammen die Druckeinstellvorrichtung 38.
Die in Fig. 1 mit einer strichpunktiert gezeichneten Linie eingerahmt ist.
[0013] Wenn der Spannzylinder 30 zweiseitig wirkend ausgebildet ist, kann dem zweiten Zylinderhohlraum
36 mit einem ersten Schaltventil 37 Druckfluid zugeführt werden, um dadurch die Tänzerwalze
23 beim Einführen der Materialbahn zu entlasten.
[0014] Der Verstellteil eines Regelventils 40 ist mit der Verbindungsstange 32 verbunden.
Damit bewirkt jede Bewegung der Tänzerwalze 23 eine Verstellung des Regelventils 40.
Der bewirkte Fluidfluss wird dem Bremszylinder 10 zugeführt, wodurch der Kolben 12
über die Kolbenstange 11 den Bremsbacken 4 mehr oder weniger stark gegen die Bremstrommel
3 drückt, um das Bremsmoment und damit die Drehzahl der Vorratsrolle 1 zu regeln.
[0015] In die Zuleitung 44 zum Bremszylinder 10 kann ein Umschaltventil 41 vorgesehen sein,
das separat über ein zweites Druckeinstellventil 42 gespeist wird. Durch Betätigung
dieses Druckeinstellventils 42 kann bei plötzlichem Maschinenhalt eine Vollbremsung
der Vorratsrolle 1 bewirkt werden.
[0016] Durch einen zweiseitig wirkenden Zylinder als Bremszylinder 10 kann mittels eines
zweiten Schaltventils 43 der Bremsbacken 5 abgehoben werden, damit die Vorratsrolle
1 ausgewechselt werden kann.
[0017] Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform für eine Druckeinstellvorrichtung 38. Auch
hier ist wieder der gestellfest gelagerte Spannrollenhebel 22 dargestellt. Anstelle
der Dämpfungseinrichtung 33, 34 in der pneumatischen Zuleitung ist jedoch ein hydraulischer
Dämpfer 50 vorhanden.
[0018] Eine weitere Variante für die Dämpfungseinrichtung ist in Fig. 3 dargestellt. Hierbei
ist eine hydraulische Dämpfungseinrichtung in der Zuleitung angeordnet. Einem pneumatischen
Druckeinstellventil 60 ist ein Gefäss 61 zur pneumatischen Druckumsetzung nachgeschaltet.
Am hydraulischen Ausgang schliesst eine Parallelschaltung von einem Rückschlagventil
62 und einer Drossel 63 an bevor die Hydraulikflüssigkeit dem Spannkraftzylinder 64
daraus zugeleitet wird.
[0019] Alle Drosseln und Ventile können durch Fluidleitungen mit einer nicht dargestellten
Steuereinheit verbunden sein, wie dies durch eingezeichnete Leitungen dargestellt
ist. Die Steuerung könnte aber ebensogut elektrisch oder elektromagnetisch sein.
1. Anordnung an einer Verpackungsmaschine zur Regelung der Spannung in einem ab Rolle
abgegebenen Einschlagmaterial, bei der die der drehbaren Lagerung der Rolle dienende
Haspelwelle mit einer Bremsvorrichtung versehen ist, die von einem durch die jeweilige
Spannung im Element in der Lage veränderbaren Fühler betätigt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Fühler als Tänzerwalze (23) ausgebildet ist, dass Fluidmittel (38) vorhanden
sind, um eine Spannkraft auf die Tänzerwalze (23) wirken zu lassen, und dass ferner
Fluidmittel (22, 23, 40, 10) vorhanden sind, um die durch eine Aenderung in der Spannkraft
bewirkte Bewegung der Tänzerwalze auf die Bremsvorrichtung (3, 5) zu übertragen.
2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Bewirkung
der Spannkraft auf die Tänzerwalze (23) ein pneumatischer Antrieb (30) und ein pneumatisches
Druckeinstellventil (35) zum Einstellen des Druckes des dem genannten Antrieb zugeführten
Fluids umfassen.
3. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tänzerwalze über
ein Gestänge (22, 32) mit dem Einstellteil eines Regelventils (40) verbunden ist,
und dass die Ausgangsseite des Druckluftsteuerventils (40) mit einem Bremszylinder
(10) zur Betätigung der Bremsvorrichtung verbunden ist.
4. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb des Spannwalzenhebels
(22) ein Zylinder (30) mit zweiseitig mit Druck beaufschlagbarem Kolben vorhanden
ist, dem das Fluid zur Erzeugung der Spannkraft in der einen Kolbenseite und das Fluid
zur Erzeugung einer Rückstellkraft der anderen Kolbenseite zuführbar ist.
5. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb des Bremshebels
(4) ein Zylinder (10) mit zweiseitig mit Druck beaufschlagbare Kolben vorhanden ist,
dem das Fluid zur Erzeugung der Bremskraft einerseits und das Fluid zur Erzeugung
einer Kraft zum Abheben andererseits zuführbar ist.
6. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckeinstellventil
(35) und dem Spannzylinder (30) eine wenigstens einseitig dämpfend wirkende Drossel
(33) vorhanden ist.
7. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer pneumatischen
Regelung der Spannkraft eine wenigstens einseitig wirkende hydraulische Dämpfungseinrichtung
(50) zur direkten Wirkung auf den Spannwalzenhebel (22) vorhanden ist.
8. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei pneumatischer
Steuerung einem die Spannkraft der Tänzerwalze (23) einstellenden einseitig hydraulisch
betätigten Kolben (64) das hydraulische Fluid aus einem pneumatisch-hydraulischen
Druckumsetzer (61) und über eine wenigstens einseitig wirkende Drossel (63) zuführbar
ist.