[0001] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung nach dem Obergegriff des Anspruchs
1 anzugeben. Bei den Gleichtakt-Spannungen und Elektrodenstörgleichspannungen handelt
es sich in der Regel um Spannungen, die von einer Polarisation der Meßelektrode herrühren'.
Diese Spannungen sind für die Stärke des Stroms des das Durchflußmeßgerät durchfließenden
Mediums nicht charakteristisch und müssen daher bei der Auswertung der von den Meßelektroden
abgegebenen Meßspannung.eliminiert werden.
[0002] Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben.
[0003] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist in einfacher Weise mit Standard-Operationsverstärkern
aufzubauen und führt zuverlässig zur Eliminierung von Gleichtakt-Spannungen und Störgleichspannungen,
die von den Meßelektroden geliefert werden.
[0004] Die Wirkungsweise und weitere Vorteile der Schaltung, auch in Zusammenhang mit den
Unteransprüchen, werden in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert.
[0005] Fig. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[0006] Fig. 2 zeigt verschiedene, für die Schaltungsanordnung nach Fig. charakteristische
Zeitdiagramme.
[0007] In einem dielektrisch ausgekleideten Meßrohr 13 eines induktiven Durchflußmeßgeräts
stehen zwei Meßelektroden 11, 12 in elektrischem Kontakt mit einer das Meßrohr 13
durchströmenden Flüssigkeit 10.
[0008] Beidseitig des Rohrs sind zwei hintereinander geschaltete Magnetspulen 14 angeordnet,
die in wechselnder Richtung über einen Stromumschalter 27 mit einem Strom I gespeist
werden. Das Meßrohr 13 besteht aus Metall und ist an eine Erdleitung 40 angeschlossen.
[0009] Bei einer gleichbleibenden Fließgeschwindigkeit der das Meßrohr13 durchströmenden
Flüssigkeit 10 werden von den Elektroden 11 und 12 durchflußproportionale Spannungen
U
11 und U
12 mit dem Magnetfeld wechselnder Polarität abgegeben, die von Spannungen gleichbleibender
Polarität,,herrührend von einer Polarisation der Elektroden.11, 12 und daher Polarisationsspannungen,
U
p1 und U
p2 genannt, überlagert sind (siehe die beiden oberen Diagramme in Fig. 2).
[0010] Die Elektroden 11, 12 sind an die nicht invertierenden Eingänge von Operationsverstärkern
15, 16 angeschlossen, deren Ausgang über einen Widerstand 18 bzw. 19 mit ihrem invertierenden
Eingang verbunden ist. Die Operationsverstärker 15, 16 arbeiten also über die Widerstände
18, 19 gegengekoppelt. Die invertierenden Eingänge der Operationsverstärker 15, 16'sind
durch eine Reihenschaltung eines Widerstands 17 und eines Kondensators 24 miteinander
verbunden. Die Zeitkonstanteτ dieser R-C Kombination aus dem Widerstand 17 und dem
Kondensator 24 ist groß gegenüber der Periodendauer der Meßfrequenz. Die Ausgänge
der beiden Operationsverstärker 15, 16
-sind während Zeiträumen t
1, t
2 (siehe Fig. 2), in denen der Fluß des Magnetfelds zwischen den Elektroden 11, 12
bei unterschiedlicher Richtung des Magnetfelds konstant ist, über die entsprechend
gesteuerten Schalter 20, 21 mit einem Spannungsspeicher 23 verbunden. Der Spannungsspeicher
23 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Kondensator. Aufeinanderfolgend
ihm zugeführte Spannungen subtrahiert dieser Kondensator. Das Subtraktionsergebnis
ist von den Spannungen Up
1 und Up
2 befreit und wird während Zeiträumen, in dnen die Schalter 20, 21 an Leerpolen liegen,
über Schalter 25, 26 einer Auswerteschaltung zugeführt.
[0011] Die Gegenkopplungswiderstände 18 und 19 haben bevorzugt gleiche Werte R
1 und R'
1.
[0012] Der Widerstand 17 in der Reihenschaltung 17, 24 hat bevorzugt einen Wert R
2, der klein gegenüber den Werten R
1, R'
1 der Gegenkopplungswiderstände 18, 19 ist.
[0013] Der Spannungsspeicher 23 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel - wie schon ausgeführt
- ein Kondensator. Dieser Kondensator ist mittels Dreipol-Schaltern 20, 21 gegensinnig
an die Ausgänge der Operationsverstärker 15, 16 über die Pole a - c und an die Leerpole
b und mittels der als Überbrückungsschalter ausgebildeten Schalter 25, 26 an die Auswerteschaltung
schaltbar. Die Kapazität C des Kondensators 23 ist bevorzugt derart hoch, daß er Störwechselspannungen
höherer Frequenz als der durch den Stromumschalter 27 festgelegten Schaltfrequenz
des Magnetfelds im wesentlichen zu Null integriert. Die Schalter 20, 21, 25, 26 werden
von einem mit der Schaltfrequenz des Magnetfelds gesteuerten Schalterbetätigungsglied
22 gesteuert. \
[0014] Die Schaltungsanordnung nach Fig. 1 ist in folgender Weise ausgelegt: Die Verstärkung
der Polarisationsspannung Up
1 und Up
2 in den Operationsverstärkern 15, 16 ist gleich 1. Die durchflußproportionalen Spannungen
U
11 und U
12 werden jeweils um den Faktor v =

+ und v'=

+ 1 verstärkt.Der Kondensator 24 ist-so dimensioniert, daß sein Blindwiderstand für
die Meßfrequenz klein gegenüber R
2 ist. Die Verstärkung der zwischen den nicht invertierenden Eingängen der Operationsverstärker
15, 16 liegenden Elektroden-Gleichspannung plus Gleichtaktspannung beträgt dann ebenfalls
1. Dies erklärt sich wie folgt: Da die Ausgangsspannungsanteile der Operationsverstärker
15, 16, die von Gleichtaktspannungen an ihren beiden Eingängen herrühren, gleich sind,
fällt keine Spannung über den Widerstand 17 und den Kondensator 24 ab. Die Reihenschaltung
aus dem Widerstand 17 und dem Kondensator 24 entspricht insoweit einem Widerstandswert
unendlich bei Betrachtung der Gleichtaktspannungen. Es ergibt sich daher eine 100-
- prozentige Rückführung mit der Verstärkung 1 für die Operationsverstärker 15, 16.
[0015] Wählt man R
1 = R'
1 (bzw. R'
1) groß gegenüber R
2, so erhält man eine Gleichtaktunterdrückung, die der Differenz-Wechselspannungsverstärkung
entspricht.
[0016] Die Gleichtaktunterdrückung ist dabei definiert als Verhältnis der Differenzverstärkung
zur Gleichtaktverstärkung.
[0017] Der Kondensator 24 entkoppelt die beiden Operationsverstärker 15, 16 gleichspannungsmäßig.
Die Schaltung mit den Operationsverstärkern 15, 16 arbeitet also als Wech- selspannungs-Differenzverstärker
mit symmetrischem Ausgang.
[0018] Die Eliminierung der.Polarisationsspannungen U
p1 und Up
2 ist anhand Fig. 2 verständlich: Während der Zeiträume t
1 befinden sich die Schalter 20, 21 in der Schalterstellung a. Zum Beginn der Zeiträume
t
1 ist das Magnetfeld eingeschaltet und zeitlich konstand. Die Spannungen U
11 und U
12 sowie U
p1 und U
p2 gelangen von den Elektroden 11, 12 über die Operationsverstärker 15 und 16 und die
Schalter 20, 21 auf den Kondensator 23. Während dieser Zeiträume t
1 wirken folgende Spannungen (gegenüber Masse) auf den Kondensator 23:
von der Elektrode 11: v . U11 + Up1 (auf tPol des Kondensators)
von der Elektrode 12:-v · U12 + Up2 (auf-Pol des Kondensators)
[0019] Der nächste Schritt im zeitlichen Ablauf ist die Umpolung des die Spulen 14 durchsetzenden
Stroms mittels des Stromumschalters 27. Die Umpolung des Stroms bewirkt eine Umpolung
des Magnetfeldes und damit einen Wechsel der Polarität der Spannungen U
11 und U
12. Dies geschieht noch vor den folgenden Zeiträumen t
2, also zwischen den Zeiträumen t
1 und t
2, während sich die Schalter 20, 21 in der Schalterstellung b befinden. Der Kondensator
23 ist also dann abgetrennt. Zum Beginn der Zeiträume t
2 werden die Schalter 20 und 21 in die Schalterstellung c gebracht. Während der Zeiträume
t
2 gelangen die von den jetzt umgepolten Operationsverstärkern 15, 16 gelieferten Spannungen
zusätzlich auf den Kondensator 23, so daß sich folgende Ladungen auf den beiden,Belegungen
des Kondensators 23 nach zwei aufeinanderfolgenden Zeiträumen t
1 und t
2 sammeln (die Ladungen sind spannungsproportional):

[0020] Da U11 = U
12, ergibt die vorzeichenrichtige Subtraktion

[0021] Als Mittelwert aus zwei aufeinanderfolgenden Zeiträumen t
1 und t
2 erhält man für das auszuwertende durchflußproportionale Meßsignal am Kondensator
23 die Spannung 2.V.U
11. Dies ist eine gesiebte und von Störungen befreite Gleichspannung. Die Weiterverarbeitung
dieser Gleichspannung erfolgt in den Pausen zwischen den Zeiträumen t
1 und t
2 nach Schließen der Schalter 25, 26.
[0022] Der Kondensator 23 arbeitet mit zwei - nicht dargestellten - in Reihe geschalteten
Widerständen als Integrator bzw. Speicher für höherfrequente Störspannungen.
1. Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von Gleichtaktspannungen und Elektrodenstörgleichspannungen,
die von Meßelektroden eines mit einem Magnetfeld periodisch wechselnder Richtung arbeitenden,induktiven
Durchflußmeßgeräts zusätzlich zu Meßwertspannungen wechselnder Polarität abgegeben
werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede Meßelektrode (11, 12) an einem nicht invertierten
Eingang eines Operationsverstärkers (15, 16) angeschlossen ist, dessen Ausgang mit
seinem anderen invertierenden Eingang über einen Widerstand (18, 19) gegengekoppelt
ist, daß die invertierenden Eingänge jeweils zweier Operationsverstärker (15, 16)
durch eine Reihenschaltung'(17, 24) eines Widerstands (17) und eines Kondensators (24) miteinander verbunden
sind, daß die Gegenkopplungswiderstände (18, 19) gleicher Werte(R1 = R'1) haben, daß der Widerstand (17) in der Reihenschaltung (17, 24) einen Wert (R2) hat, der klein gegenüber den Werten (R1, R'1) der Gegenkopplungswiderstände (18, 19) ist, daß die Ausgänge dieser beiden Operationsverstärker
(15, 16) während Zeiträumen (t1, t2), in denen der Fluß des Magnetfelds zwischen den Elektroden (11, 12) bei unterschiedlicher
Richtung des Magnetfeds konstant ist, mit einem Spannungsspeicher (23) verbunden werden,
daß in diesem Spannungsspeicher (23) aufeinanderfolgend gespeicherte Spannungen voneinander
subtrahiert und die Subtraktionsergebnisse zu Meßwertsignalen weiterverarbeitet werden.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsspeicher
(23) ein Kondensator ist, dessen Belegungen mittels Dreipol-Schaltern (20, 21) gegensinnig
an die Ausgänge der Operationsverstärker (15, 16) und an Leerpole (b) und mittels
Überbrückungsschaltern (25, 26) an eine Auswerteschaltung schaltbar sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität
(C).des Kondensators (23) derart hoch ist, daß er Störwechselspannungen höherer Frequenz
als der Schaltfrequenz des Magnetfelds im wesentlichen zu Null integriert.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter (20,
21, 25, 26) von einem mit der Schaltfrequenz des Magnetfelds gesteuerten Schalterbetätigungsglied
(22) gesteuert sind.