[0001] Die Erfindung betrifft ein Schiebetor, im wesentlichen bestehend aus einem geführt
verschiebbaren Torflügel mit einem unteren waagerechte Flanschen aufweisenden Längsholm
an deren Unterseiten mindestens eine drehbar gelagerte Rolle mindestens zur Abstützung
des Torflügels anliegt und an deren Oberseiten Andrückrollen angreifen.
[0002] Schiebetore der eingangs beschriebenen Art sind beispielsweise bekannt geworden durch
das GM 76 00 142. Solche freitragenden Schiebetore haben sich durchaus bewährt. Zur
sicheren Abstützung und Führung des geführt verschiebbaren Torflügels ist jedoch ein
relativ hoher Bauaufwand erforderlich, der zusätzlich eine präzise Fertigung und eine
aufwendige und präzise Montage erforderlich macht. Dies liegt daran, daß eine große
Anzahl von Andrückrollen je Rolllenstuhl vorgesehen ist, wobei diese Andrückrollen
je Röllenrtuhl in einem gemeinsamen Gehäuse mit ihren Achsen angeordnet sind und wobei
dann dieses gemeinsame Gehäuse auf der Welle für die Antriebsrolle montiert ist. Allein
diese Verbindung mit der Welle für die Antriebsrolle ist aufwendig. Außerdem muß für
exakte Parallelität zwischen den Bohrungen für die Achsen der Andrückrollen und die
Welle für die Antriebsrolle gesorgt werden um hinderliche Schwergängigkeit zu vermeiden.
Dies erzwingt eine hochpräzise Fertigung und äußerste Sorgfalt bei der Montage. Darüber
hinaus ist aber auch bei einer solchen Anordnung die Montagefolge aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Schiebetor der eingangs beschriebenen
Art vorzuschlagen, das in Konstruktion, Herstellung und Montageaufwand drastisch vereinfacht
ist und dennoch die notwendige Sicherheit und Stabilität in der Führung eines freitragenden
Torflügels gewährleistet.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe bei einem Schiebetor der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß mindestens zwei Paar Andrückrollen symmetrisch verteilt zu
drehbar gelagerten Rollen angeordnet sind, wobei jeweils ein Paar in einem gemeinsamen
Lagerblock gelagert ist, der seinerseits im Gelenkauge einer Augenschraube beweglich
mit einem stationären Teil oder mit dem Fundament verbunden ist. Durch diese Maßnahme
ist die Anzahl der Andrückrollen reduzierbar, ohne daß hierdurch Führungsstabilität
eingebüßt würde. Die Andrückrollen selbst sind beweglich gelagert, so daß die aufwendige
Montage und die präzise Fertigung für die jeweiligen Halterungen vermieden ist. Die
Andrückrollen selbst sind mit ihren Halterungen nicht mehr an der Welle für eine Antriebs-
oder Stützrolle befestigt, sondern direkt mit einem stationären Teil oder mit dem
Fundament, wodurch auch die Reihenfolge der Montage und der Gesamtmontageaufwand vereinfacht
wird. Es muß nicht eine bestimmte Montagereihenfolge eingehalten werden, sondern es
können vielmehr die Andrückrollen zu einem beliebigen Zeitpunkt eingesetzt werden.
Hierdurch werden auch eventl. später notwendige Reparaturmaßnahmen deutlich vereinfacht,
weil auch für den Austausch der Antriebsrollen nur noch sehr einfache Demontage- und
Montagemaßnahmen notwendig sind.
[0005] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß mit einem Zwischenraum
zueinander zwei drehbar gelagerte Rollen mindestens zur Abstützung vorgesehen sind,
wobei jeweils außerhalb der Zwischenräume zwischen den beiden drehbar gelagerten Rollen
und in der Nähe jeder dieser Rollen jeweils ein Paar Antriebsrollen vorgesehen ist.
Durch die Anbringung von zwei drehbar gelagerten Rollen mit denen der Torflügel abgestützt
wird, ist zunächst eine gewisse Grundabstützung erreicht. Ein Abheben von diesen drehbar
gelagerten und mindestens als Stützrollen wirkenden Rollen wird verhindert durch die
Paare der Andrückrollen. Die hier beschriebene besondere Lage dieser Paare der Andrückrollen-sorgt
gleichzeitig für eine breitestmögliche Andrückbasis, wodurch die Führungsstabilität
des Tores verbessert wird.
[0006] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß mit einem Zwischenraum
zueinander zwei drehbar gelagerte Rollen mindestens zur Abstützung vorgesehen sind,
wobei jeweils innerhalb des Zwischenraumes zwischen den beiden drehbar gelagerten
Rollen und in der Nähe jeder dieser Rollen jeweils ein Paar Andrückrollen vorgesehen
ist. Hierdurch werden die bereits im vorangegangenen Absatz beschriebenen Vorteile
erreicht, jedoch kann durch die besondere Anordnung der Paare der Andrückrollen die
Baugröße für den gesamten Führungsteil des Torflügels verringert werden, was in besonderen
Einsatzfällen von Vorteil ist.
[0007] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht noch vor, daß im Zwischenraum zwischen
den drehbar gelagerten Rollen mindestens ein weiteres Paar Andrückrollen vorgesehen
ist. Hierdurch wird eine weitere Minimierung des Bauaufwandes erreicht.
[0008] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung wiederum sieht vor, daß für jede drehbar
gelagerte Rolle zwei Paar Andrückrollen vorgesehen sind. Hierdurch wird in Fällen
besonders hoher Belastung eine besonders große Führungsstabilität erreicht.
[0009] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht noch vor, daß jede Rolle eines Paares
Andrückrollen geteilt und auf einer gemeinsamen Achse angeordnet ist, wobei diese
Achse in einem-Lagerblockteil gelagert ist, der seinerseits über eine im Gelenkauge
der Augenschraube gelagerte Achse mit einem zweiten Lagerblockteil verbunden und zu
einem Lagerblock zusammengefaßt ist. Die beschriebene Bauweise ist besonders einfach
herstellbar und erleichtert erheblich die Gesamtmonta
ge und macht den Austausch kleinerer verschlissener Einzelteile möglich.
[0010] Schließlich ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung noch vorgesehen, daß mindestens
die Lauffläche jeder Rolle aus Kunststoff oder Gummi besteht. Hierdurch wird zumindest
dann, wenn der Torflügel aus Nichteisenmetallen besteht eine für den Torflügel verschleißfreie
Betätigung erreicht.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel zeigen,
näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 Seitenansicht der Führungsgruppe mit gestrichelt angedeutetem unteren Teil
des Torflügels
Figur 2 Draufsicht nach Figur 1
Figur 3 Ansicht in Richtung des Schnittes I-I nach Figur 1
[0012] Auf einem Fundament 24 sind mit einem Zwischenraum 25 zueinander Lagerböcke 31, 32,
33 und 34 -ggfls. mit geeigneten Zwischenstücken oder Zwischenplatten zum Höhenausgleichbefestigt.
In den Lagerböcken 31 und 32 ist eine Welle 35 und in den Lagerböcken 33 und 34 ist
eine Welle 36 drehbar gelagert. Auf der Welle 35 ist drehfest eine Rolle 7 und auf
der Welle 36 ist drehfest eine Rolle 8 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist mit
der Welle 35 und der Welle 36 ein Kettenrad 39 bzw. 38 drehfest verbunden. Beide Kettenräder
sind miteinander über- die Kette 40 verbunden. Die Welle 36 weist ebenfalls eine mit
ihr drehfest verbundene Kupplung 37 auf. Die Kupplung 37 ist geeignet, die Welle 36
mit einer gewünschten Antriebseinrichtung zu verbinden.
[0013] Der Torflügel 28 liegt mit den waagerechten Flanschen 30 seines Längsholmes 29 auf
den Rollen 7 und 8 auf. Werden die genannten Rollen drehangetrieben, so wird der Torflügel
28, der auf Grund seines Gewichtes den notwendigen Reibkontakt mit den Rollen 7 und
8 herstellt, entsprechend verschoben. Es würde jedoch in dieser Anordnung einerseits
die über Reibung aufgebrachte Verschiebekraft in vielen Fällen nicht ausreichend sein
und außerdem würde der Torflügel 28, dar ja freitragend gebaut ist, in ausgefahrener
Stellung oder je nach Gewicht auch schon früher, abkippen. Die übertragbaren Reibkräfte
werden verbessert und die Abkippgefahr wird beseitigt durch Andrückrollen 3,4,5,6,5',6',
die auf der Oberseite der waagerechten Flansche 30 im Längsholm 29 des Torflügels
28 angeordnet sind und dort laufen. Die genannten Andrückrollen sollen einerseits
die waagerechten Flansche 30 an die Rollen 7 und 8 andrücken, so daß eine Steigerung
der übertragbaren Reibkräfte erreicht wird aber dennoch die Möglichkeit des Durchrutschens
aus Sicherheitsgründen erhalten bleibt, und sie sollen andererseits durch ihre besondere
Anordnung ein Abkippen des Torflügels 28 unmöglich machen. Hierbei sollen sie einfach
im Aufbau und einfach herstellbar und ebenfalls einfach montierbar und austauschbar
sein, ohne dabei jedoch an Funktionszüverlässigkeit einzubüßen.
[0014] Um die vorbeschriebenen Ziele zu erreichen, sind die Andrückvollen zu den Paaren
1,2,2' zusammengefaßt, wobei das Paar 1 und das Paar 2 außerhalb des Zwischenraumes
25 angeordnet ist, während ein weiteres Paar 2' beispielsweise in der Mitte des Zwischenraumes
25 angeordnet sein kann. Das Paar 2' der Andrückrollen ist jedoch nicht immer erforderlich.
[0015] Es ist weiterhin auch möglich zusätzlich oder alternativ zum Paar 2' innerhalb des
Zwischenraumes 25 weitere Paare 26 und 27 von Andrückrollen vorzusehen. Diese Positionen
sind angedeutet durch die mit den Bezugszeichen 26 und 27 dargestellten Pfeile in
Figur 1. Diese Paare 26 und 27 können ebenfalls entweder alternativ oder zusätzlich
zu den Paaren 1 und 2 vorgesehen sein. Diese Anordnungsmöglichkeiten erlauben es,
verschiedene Torgrößen und Torbelastungen zu berücksichtigen.
[0016] Jede Rolle 3 und 4 des Rollenpaares 1 ist in Längsrichtung geteilt und auf einer
gemeinsamen Achse, die im Lagerblockteil 9 bzw. 10 angeordnet ist, drehbar gelagert.
Gleiches gilt für die Rollen 5 und 6, deren gemeinsame Achsen in den Lagerblockteilen
12 bzw. 13 gehalten sind. Gleiches gilt ebenfalls für die Rollen 5' und 6', deren
gemeinsame Achsen in den Lagerblockteilen 12' bzw. 13' gehalten sind.
[0017] Die genannten Lagerblockteile ihrerseits weisen jeweils eine zu den Achsen der Rollen
senkrechte Achse 11 bzw. 14 bzw. 14' auf, wobei die genannten Achsen jeweils zwei
Lagerblockteile miteinander verbinden. Die genannten Achsen selbst sind hierbei in
einem Gelenkauge 15 bzw. 16 bzw. 17 jeweils einer Augenschraube 18 bzw. 19 bzw. 20
gelenkig gelagert. Hierbei ist die Augenschraube 18 mit dem freien Ende an einem stationären
Teil 21, die Augenschraube 19 mit ihrem freien Ende an einem stationären Teil 22 und
die Augenschraube 20 mit ihrem freien Ende an einem stationären Teil 23 befestigt,
beispielsweise verschraubt. Mittels der Verschraubung ist es möglich jede Augenschraube
18, 19, 20 in vertikaler Richtung zu positionieren, so daß damit die Halte- und Andrückkraft
der beschriebenen Andrückrollen eingestellt werden kann.
[0018] Die beschriebene Einstellbarkeit und die Befestigung über Augenschrauben an stationären
Teilen erlaubt den Einsatz sehr einfacher Bauelemente und macht hohe Fertigungspräzision
unnötig. Es ist nicht mehr erforderlich, daß darauf geachtet wird, daß bestimmte Achsen
zueinander exakt fluchten. Darüber hinaus sind auch Lagerstellen auf den Wellen 35
und 36 zur Halterung der Andrückrollen überflüssig.
[0019] Vorteilhafterweise sind alle bisher beschriebenen Rollen aus Kunststoff oder Gummi
oder weisen zumindest eine Ummantelung mindestens der Laufflächen aus Kunststoff oder
Gummi auf. Hierdurch wird einerseits Abrollgeräusch vermindert und es werden andererseits
die übertragbaren Reibkräfte bei geringerer Andrückkraft erhöht und eine Beschädigung
mindestens des Längsholmes 29 des Torflügels 28 durch die Rollen, insbesondere durch
die Rollen 7 und 8 verhindert, was besonders vorteilhaft dann ist, wenn der gesamte
Torflügel 28, mindestens aber der Längsholm 29 aus einem Nichteisenmetall hergestellt
ist.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0020]
1 Paar Andrückrollen
2 Paar Andrückrollen
2' Paar Andrückrollen
3 Andrückrolle
4 Andrückrolle
5 Andrückrolle
6 Andrückrolle
5' Andrückrolle
6' Andrückrolle
7 drehbar gelagerte Rolle
8 drehbar gelagerte Rolle
9 Lagerblockteil
10 Lagerblockteil
11 Achse
12 Lagerblockteil
13 Lagerblockteil \
14 Achse
12' Lagerblockteil
13' Lagerblockteil
14' Achse
15 Gelenkauge
16 Gelenkauge
17 Gelenkauge
18 Augenschraube
19 Augenschraube
20 Augenschraube
21 stationäres Teil
22 stationäres Teil
23 stationäres Teil
24 Fundament
25 Zwischenraum
26 Paar Andrückrollen (Pfeil)
27 Paar Andrückrollen (Pfeil)
28 Torflügel
29 Längsholm
30 waagerechter Flansch
31 Lagerbock
32 Lagerbock
33 Lagerbock
34 Lagerbock
35 Welle
36 Welle
37 Kupplung
38 Kettenrad
39 Kettenrad
40 Kette
1. Schiebetor im wesentlichen bestehend aus einem geführt verschiebbaren Torflügel
mit einem unteren waagerechte Flanschen aufweisenden Längsholm, an deren Unterseiten
mindestens eine drehbar gelagerte Rolle mindestens zur Abstützung des Torflügels anliegt
und an deren Oberseiten Andrückrollen angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei Paar (1,2,2') Andrückrollen (3,4,5,6,5',6') symmetrisch verteilt zu drehbar gelagerten
Rollen (7,8) angeordnet sind, wobei jeweils ein Paar (1,2,2') in einem gemeinsamen
Lagerblock (9,10,11; 12, 13, 14; 12', 13', 14') gelagert ist, der seinerseits im Gelenkauge
(15,16,17) einer Augenschraube (18,19,20) beweglich mit einem stationären Teil (21,
22, 23) oder mit dem Fundament (24) verbunden ist.
2. Schiebetor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Zwischenraum (25)
zueinander zwei drehbar gelagerte - Rollen (7,8) mindestens zur Abstützung vorgesehen
sind, wobei jeweils außerhalb des Zwischenraumes (25) zwischen den beiden drehbar
gelagerten Rollen (7,8) und in der Nähe jeder dieser Rollen (7,8) jeweils ein Paar
(1,2) Andrückrollen (3,4; 5,6) vorgesehen ist.
3. Schiebetor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Zwischenraum (25)
zueinander zwei drehbar gelagerte Rollen (7,8) mindestens zur Abstützung vorgesehen
sind, wobei jeweils innerhalb des Zwischenraumes (25) zwischen den beiden drehbar
gelagerten Rollen (7,8) und in der Nähe jeder dieser Rollen (7,8) jeweils ein Paar
Andrückrollen (26,27) vorgesehen ist.
4. Schiebetor nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum (25)
zwischen den drehbar gelagerten Rollen (7,8) mindestens ein weiteres Paar (2') Andrückrollen
(51,61) vorgesehen ist.
5. Schiebetor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß für jede drehbar gelagerte
Rolle (7,8) zwei Paar (1,26; 1,2'; 2, 27; 2, 2') Andrückrollen (3,4.5,6, 5',6') vorgesehen
sind.
6. Schiebetor nach den Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß jede Rolle (3,4,5,6,5',6')
eines Paares (1,2,2',26, 27) Andrückrollen geteilt und auf einer gemeinsamen Achse
angeordnet ist, wobei diese Achse in einem Lagerblockteil (9,10; 12,13; 12',13') gelagert
ist, der seinerseits über eine im Gelenkauge (15,16,17) der Augenschraube (18,19,20)
gelagerte Achse (11,14,14') mit einem zweiten Lagerblockteil verbunden und zu einem
Lagerblock zusammengefaßt ist.
7. Schiebetor nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1 und/oder nach mindestens einem
der Ansprüche 1 - 6 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Lauffläche jeder Rolle
aus Kunststoff oder Gummi besteht.