(19)
(11) EP 0 123 011 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1984  Patentblatt  1984/44

(21) Anmeldenummer: 84100099.5

(22) Anmeldetag:  07.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04G 17/00, E01D 21/02, E04B 1/41
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.03.1983 DE 3310290

(71) Anmelder: Maier, Josef
D-7611 Steinach (DE)

(72) Erfinder:
  • Maier, Josef
    D-7611 Steinach (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Hans, Dipl.-Ing. et al
Dreikönigstrasse 13
79102 Freiburg
79102 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haltehülse für Deckenrandschalung


    (57) Eine Haltehülse (5) für eine Deckenrandschalung (1), welche in den oberen Bereich einer Wand (4) einbetonierbar oder einsenkbar ist, auf die eine Decke (8) aufzubetonieren ist, dient zum Aufnehmen und Halten eines Ankers (6), der seinerseits eine Schaltafel (2) und eine diese haltende und aussteifende Schiene (3) od. dgl. Träger befestigt. Die Haltehülse (5) hat ein Innengewinde (9), welches zu dem Außengewinde (10) handelsüblicher Schalungszuganker (6) paßt. Dadurch können auch als Befestigungselemente (7) an der Außenseite der Schiene (3) die für solche Schalungszuganker vorgesehenen Muttern verwendet werden. Ein besonderer Spezial-Anker wird vermieden. Dabei ist eine Fertigung der Haltehülse (5) aus Kunststoff besonders einfach und zweckmäßig, weil auf diese Weise auch die Verankerungsvorsprünge (15) in einem Stück angebracht werden können (Figur 3).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Haltehülse für eine Deckenrandschalung, welche in den oberen Bereich einer Wand einbetonierbar oder einsenkbar ist, auf der eine Decke aufbetoniert werden soll, wobei diese Haltehülse zum Aufnehmen eines Ankers od. dgl. zum Abstützen einer Schaltafel und/oder einer diese haltende Schiene od.dgl. Träger für die Stirnseite der Decke dient.

    [0002] Derartige Haltehülsen zum Verankern von Deckenrandschalungen sind bereits bekannt. Die DE-OS 29 12 122, DE-Gm 81 33 870 und DE-Gm 82 13 932 zeigen beispielsweise einbetonierbare Haltehülsen, die hinter einer Einführöffnung eine Erweiterung haben, in der ein T-förmiger Anker durch Drehung fixiert werden kann.

    [0003] Ferner ist aus der DE-OS 30 08 473 bereits eine Haltehülse bekannt, die zusammen mit einem ihre lichte Weite durchsetzenden Stift und einer von diesem Stift an einem Glied gehaltenen Kette oder Öse einbetoniert werden kann. An der Kette kann wiederum eine äußere Schiene od. dgl. Träger beispielsweise mit einem Keil gehalten werden, wobei dann die Kette die erforderlichen Zugkräfte über den erwähnten Stift auf die Haltehülse übertragen kann.

    [0004] All diese vorbekannten Haltehülsen haben eine aufwendige Form und vor allem benötigt der mit ihnen zusammenwirkende Anker eine ganz spezielle Ausgestaltung insbesondere an seinem mit der Haltehülse zusammenwirkenden Verankerungsende.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltehülse der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die die Verwendung bereits vorhandener Ankerstangen erlau bt, so daß die Fertigung eines speziellen Ankers, sei es ein T-förmiger Anker, sei es eine Kette oder ein sonstiges Spezialteil, entfällt und die Lagerhaltung vereinfacht ist.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Haltehülse ein Innengewinde aufweist, welches zu dem Außengewinde handelsüblicher Schalungszuganker paßt.

    [0007] Dadurch ist es möglich, einen bereits in aller Regel auf Lager befindlichen Schalungszuganker beliebiger Länge zu verwenden, um die Deckenrandschalung an der erfindungsgemäßen Haltehülse zu verankern. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß kein Keil od. dgl. für die Befestigung der Schiene oder eines Trägers benötigt wird, sondern daß eine ebenfalls vorhandene Mutter des Schalungszugankers als Gegenverankerung benutzt werden kann. Zum Fixieren einer Deckenrandschalung wird also als spezielles Teil nur noch die erfindungsgemäße Haltehülse benötigt, während alle übrigen Teile bei Baufirmen, die mit Schalungen arbeiten, schon vorhanden sind und von diesen Schalungen übernommen werden können.

    [0008] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Haltehülse aus Kunststoff besteht. Sie ist so mit ihrem Innengewinde einfach herstellbar und kann dennoch genügend hohe Zugkräfte aufnehmen, um die relativ geringen Betonierdrücke einer Deckenstirnschalung aufzufangen.

    [0009] Zweckmäßig ist es, wenn an dem der Deckenstirnschalung zugewandten Rand der Haltehülse wenigstens zwei Laschen od. dgl. mit Nagel- oder Schraubenlöchern versehen sind. Die Fertigung aus Kunststoff erlaubt dabei die Anbringung dieser Löcher erst durch das Einschlagen der Nägel oder das Eindrehen der Schrauben. Wird die Deckenstirnschalung entfernt, bleibt die Hülse im Beton und die Nägel reißen einfach aus der Schalung heraus. Vor dem Betonieren ist jedoch die Haltehülse zunächst an der Schalung sicher befestigt, ohne durch den einzugießenden Beton aus ihrer Lage verschoben werden zu können.

    [0010] Um genügend hohen Widerstand gegen die von dem Anker aufgebrachten Zugkräfte mit der erfindungsgemäßen Haltehülse übertragen zu können, kann insbesondere an ihrem ihrem Rand entgegengesetzten inneren Ende Vorsprünge, z. B. ebenfalls zwei einander gegenüberliegende Laschen, einen umlaufenden Bund oder eine gewellte Außenseite haben. Die Fertigung aus Kunststoff erlaubt dabei beliebige Formen und Größen, so daß eine Anpassung an die zu erwartenden Kräfte auf einfache Weise möglich ist. Dabei können zwischen dem Hülsenkörper und diesen Vorsprüngen Verstärkungsrippen angeordnet sein, was wiederum durch die Fertigung aus Kunststoff besonders einfach realisiert werden kann.

    [0011] Der Hülse kann ein Verschluß zugehören, der nach dem Ausschalen und Entfernen der Ankerstange auf die Hülsenöffnung gedrückt und/oder in die Haltehülse geschraubt werden kann. Dadurch ergibt sich ein glatter Abschluß der Wand, der dann später z. B. mittels Putz od. dgl. gut abgedeckt werden kann.

    [0012] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich eine einfach und preiswert herstellbare Haltehülse, die mit schon vorhandenen Schalungszugankern zusammen bereits eine Deckenrandschalung halten kann, so daß die Lagerhaltung vereinfacht ist. Aufwendige Spezial-Anker werden vermieden.

    [0013] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht und

    Fig. 2 eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Haltehülse sowie

    Fig. 3 einen Schnitt durch eine Wand und eine darauf aufbetonierte Decke mit Deckenstirnschalung, welche mit einem Schalungszuganker und der erfindungsgemäßen Haltehülse fixiert ist.



    [0014] Zum Befestigen einer Deckenrandschalung 1, welche in der Regel aus einer Schaltafel 2 und einer diese abstützenden Schiene 3 od. dgl. Träger besteht, dient eine in eine bereits erstellte Wand 4 eingelassene Haltehülse 5, ein damit zusammenwirkender Anker 6 und ein die Schiene 3 übergreifendes Befestigungselement 7. Auf diese Weise kann eine Schaltafel 2 im oberen Randbereich einer Wand 4 so befestigt werden, daß auf diese Wand 4 eine Decke 8 aufbetoniert werden kann.

    [0015] Die Haltehülse 5 hat ein Innengewinde 9, welches zu dem Außengewinde 10 eines handelsüblichen Schalungszugankers paßt, der somit als Ankerstange 6 mit dieser Haltehülse 5 zusammenwirken kann. Ferner paßt dann zu der gesamten Anordnung auch als Befestigungselement 7 eine handelsübliche, bei den meisten derartigen Schalungen bereits vorhandene Mutter. Dabei kann die Ankerstange 6 einfach in die Haltehülse 5 eingeschraubt werden, wonach die Schaltafel 2 angelegt und mit einer über den Anker 6 geschobenen Schiene 3 sowie der Mutter 7 fixiert werden kann. Dabei kann der Anker 6 sogar beliebig weit vorstehen, obwohl selbstverständlich in der Regel ein kurzer Schalungszuganker ausreichen wird. Ein Spezialanker wird nicht benötigt.

    [0016] Die Haltehülse 5 besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff, so daß sie zusammen mit ihrem Gewinde in einem Arbeitsgang gefertigt werden kann. Aufgrund der Gewindegröße ist sie dennoch in der Lage, die Zugkräfte aufzunehmen, die aus den relativ geringen Betonierdrücken einer Deckenstirnschalung 1 resultieren.

    [0017] An dem der Deckenstirnschalung 1 zugewandten Rand 11 der Haltehülse 5 erkennt man zwei Laschen 12 mit.Nagellöchern 13, womit die Haltehülse 5 an der Innenseite der Schalung der Wand 4 vor deren Betonieren befestigt werden kann, um in die Wand 4 einbetoniert zu werden.

    [0018] An dem dem Rand 11 entgegengesetzten Ende 14 sind Vorsprünge, im Ausführungsbeispiel wiederum zwei Laschen 15 an der Haltehülse 5 vorgesehen, um deren Widerstand gegen die Zugkräfte der Ankerstange b zu erhöhen. Dabei erkennt man zwischen dem Hülsenkörper selbst und diesen Laschen 15 Verstärkungsrippen 16. All diese Formgebungen sind deshalb auf einfache Weise und preiswert herstellbar, weil die gesamte Haltehülse 5 einstückig aus Kunststoff gefertigt werden kann. Auch könnte die Außenseite der Hülse 5 umlaufende, im Querschnitt wellenförmige Profilierungen haben.

    [0019] Nach Abschluß der Betonierarbeiten für die Decke 8 und nach dem Ausschalen kann in die vordere Hülsenöffnung ein nicht näher dargestellter Verschluß eingedrückt oder auch eingeschraubt werden, um einen glatten Abschluß der Wand 4 auch im Bereich dieser Haltehülse 5 zu erzielen.

    [0020] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.


    Ansprüche

    1. Haltehülse für eine Deckenrandschalung, welche in den oberen Rand einer Wand einbetonierbar oder einsenkbar ist, auf der eine Decke aufbetoniert werden soll, wobei diese Haltehülse zum Aufnehmen eines Ankers od. dgl. zum Abstützen einer Schaltafel und/oder einer diese haltenden Schiene od.dgl. Träger für die Stirnseite der Decke dient, dadurch gekennzeichnet , daß die Haltehülse (5) ein Innengewinde (9) aufweist, welches zu dem Außengewinde (10) handelsüblicher Schalungszuganker (6) paßt.
     
    2.. Haltehülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht.
     
    3. Haltehülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Deckenstirnschalung (1) zugewandten Rand (11) der Haltehülse (5) wenigstens eine, vorzugsweise zwei Laschen (12) od. dgl. mit Nagel- oder Schraubenlöchern (13) vorgesehen sind.
     
    4. Haltehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie insbesondere an ihrem dem Rand (11) entgegengesetzten Ende (14) Vorsprünge z. B. zwei einander gegenüberliegende Laschen (15), einen umlaufenden Bund od. dgl. hat.
     
    5. Haltehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der das Innengewinde aufweisende Hülsenkörper an seiner betonseitigen Außenfläche umlaufende Vertiefungen bzw. Erhebungen vorzugsweise mit wellenförmigem Querschnitt aufweist.
     
    6. Haltehülse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hülsenkörper und den an ihrem Ende (14) vorgesehenen Vorsprüngen (15) Verstärkungsrippen (16) angeordnet sind.
     
    7. Haltehülse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Verschluß aufweist, der nach dem Entfernen der Ankerstange (6) in die Hülsenöffnung eindrückbar und/oder einschraubbar ist.
     




    Zeichnung