[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltehülse für eine Deckenrandschalung, welche in den
oberen Bereich einer Wand einbetonierbar oder einsenkbar ist, auf der eine Decke aufbetoniert
werden soll, wobei diese Haltehülse zum Aufnehmen eines Ankers od. dgl. zum Abstützen
einer Schaltafel und/oder einer diese haltende Schiene od.dgl. Träger für die Stirnseite
der Decke dient.
[0002] Derartige Haltehülsen zum Verankern von Deckenrandschalungen sind bereits bekannt.
Die DE-OS 29 12 122, DE-Gm 81 33 870 und DE-Gm 82 13 932 zeigen beispielsweise einbetonierbare
Haltehülsen, die hinter einer Einführöffnung eine Erweiterung haben, in der ein T-förmiger
Anker durch Drehung fixiert werden kann.
[0003] Ferner ist aus der DE-OS 30 08 473 bereits eine Haltehülse bekannt, die zusammen
mit einem ihre lichte Weite durchsetzenden Stift und einer von diesem Stift an einem
Glied gehaltenen Kette oder Öse einbetoniert werden kann. An der Kette kann wiederum
eine äußere Schiene od. dgl. Träger beispielsweise mit einem Keil gehalten werden,
wobei dann die Kette die erforderlichen Zugkräfte über den erwähnten Stift auf die
Haltehülse übertragen kann.
[0004] All diese vorbekannten Haltehülsen haben eine aufwendige Form und vor allem benötigt
der mit ihnen zusammenwirkende Anker eine ganz spezielle Ausgestaltung insbesondere
an seinem mit der Haltehülse zusammenwirkenden Verankerungsende.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltehülse der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die die Verwendung bereits vorhandener Ankerstangen erlau bt, so
daß die Fertigung eines speziellen Ankers, sei es ein T-förmiger Anker, sei es eine
Kette oder ein sonstiges Spezialteil, entfällt und die Lagerhaltung vereinfacht ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Haltehülse ein Innengewinde aufweist,
welches zu dem Außengewinde handelsüblicher Schalungszuganker paßt.
[0007] Dadurch ist es möglich, einen bereits in aller Regel auf Lager befindlichen Schalungszuganker
beliebiger Länge zu verwenden, um die Deckenrandschalung an der erfindungsgemäßen
Haltehülse zu verankern. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß kein Keil od. dgl.
für die Befestigung der Schiene oder eines Trägers benötigt wird, sondern daß eine
ebenfalls vorhandene Mutter des Schalungszugankers als Gegenverankerung benutzt werden
kann. Zum Fixieren einer Deckenrandschalung wird also als spezielles Teil nur noch
die erfindungsgemäße Haltehülse benötigt, während alle übrigen Teile bei Baufirmen,
die mit Schalungen arbeiten, schon vorhanden sind und von diesen Schalungen übernommen
werden können.
[0008] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Haltehülse aus Kunststoff besteht. Sie ist
so mit ihrem Innengewinde einfach herstellbar und kann dennoch genügend hohe Zugkräfte
aufnehmen, um die relativ geringen Betonierdrücke einer Deckenstirnschalung aufzufangen.
[0009] Zweckmäßig ist es, wenn an dem der Deckenstirnschalung zugewandten Rand der Haltehülse
wenigstens zwei Laschen od. dgl. mit Nagel- oder Schraubenlöchern versehen sind. Die
Fertigung aus Kunststoff erlaubt dabei die Anbringung dieser Löcher erst durch das
Einschlagen der Nägel oder das Eindrehen der Schrauben. Wird die Deckenstirnschalung
entfernt, bleibt die Hülse im Beton und die Nägel reißen einfach aus der Schalung
heraus. Vor dem Betonieren ist jedoch die Haltehülse zunächst an der Schalung sicher
befestigt, ohne durch den einzugießenden Beton aus ihrer Lage verschoben werden zu
können.
[0010] Um genügend hohen Widerstand gegen die von dem Anker aufgebrachten Zugkräfte mit
der erfindungsgemäßen Haltehülse übertragen zu können, kann insbesondere an ihrem
ihrem Rand entgegengesetzten inneren Ende Vorsprünge, z. B. ebenfalls zwei einander
gegenüberliegende Laschen, einen umlaufenden Bund oder eine gewellte Außenseite haben.
Die Fertigung aus Kunststoff erlaubt dabei beliebige Formen und Größen, so daß eine
Anpassung an die zu erwartenden Kräfte auf einfache Weise möglich ist. Dabei können
zwischen dem Hülsenkörper und diesen Vorsprüngen Verstärkungsrippen angeordnet sein,
was wiederum durch die Fertigung aus Kunststoff besonders einfach realisiert werden
kann.
[0011] Der Hülse kann ein Verschluß zugehören, der nach dem Ausschalen und Entfernen der
Ankerstange auf die Hülsenöffnung gedrückt und/oder in die Haltehülse geschraubt werden
kann. Dadurch ergibt sich ein glatter Abschluß der Wand, der dann später z. B. mittels
Putz od. dgl. gut abgedeckt werden kann.
[0012] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnahmen ergibt sich eine einfach und preiswert herstellbare Haltehülse, die mit
schon vorhandenen Schalungszugankern zusammen bereits eine Deckenrandschalung halten
kann, so daß die Lagerhaltung vereinfacht ist. Aufwendige Spezial-Anker werden vermieden.
[0013] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Haltehülse sowie
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Wand und eine darauf aufbetonierte Decke mit Deckenstirnschalung,
welche mit einem Schalungszuganker und der erfindungsgemäßen Haltehülse fixiert ist.
[0014] Zum Befestigen einer Deckenrandschalung 1, welche in der Regel aus einer Schaltafel
2 und einer diese abstützenden Schiene 3 od. dgl. Träger besteht, dient eine in eine
bereits erstellte Wand 4 eingelassene Haltehülse 5, ein damit zusammenwirkender Anker
6 und ein die Schiene 3 übergreifendes Befestigungselement 7. Auf diese Weise kann
eine Schaltafel 2 im oberen Randbereich einer Wand 4 so befestigt werden, daß auf
diese Wand 4 eine Decke 8 aufbetoniert werden kann.
[0015] Die Haltehülse 5 hat ein Innengewinde 9, welches zu dem Außengewinde 10 eines handelsüblichen
Schalungszugankers paßt, der somit als Ankerstange 6 mit dieser Haltehülse 5 zusammenwirken
kann. Ferner paßt dann zu der gesamten Anordnung auch als Befestigungselement 7 eine
handelsübliche, bei den meisten derartigen Schalungen bereits vorhandene Mutter. Dabei
kann die Ankerstange 6 einfach in die Haltehülse 5 eingeschraubt werden, wonach die
Schaltafel 2 angelegt und mit einer über den Anker 6 geschobenen Schiene 3 sowie der
Mutter 7 fixiert werden kann. Dabei kann der Anker 6 sogar beliebig weit vorstehen,
obwohl selbstverständlich in der Regel ein kurzer Schalungszuganker ausreichen wird.
Ein Spezialanker wird nicht benötigt.
[0016] Die Haltehülse 5 besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff, so daß sie zusammen mit
ihrem Gewinde in einem Arbeitsgang gefertigt werden kann. Aufgrund der Gewindegröße
ist sie dennoch in der Lage, die Zugkräfte aufzunehmen, die aus den relativ geringen
Betonierdrücken einer Deckenstirnschalung 1 resultieren.
[0017] An dem der Deckenstirnschalung 1 zugewandten Rand 11 der Haltehülse 5 erkennt man
zwei Laschen 12 mit.Nagellöchern 13, womit die Haltehülse 5 an der Innenseite der
Schalung der Wand 4 vor deren Betonieren befestigt werden kann, um in die Wand 4 einbetoniert
zu werden.
[0018] An dem dem Rand 11 entgegengesetzten Ende 14 sind Vorsprünge, im Ausführungsbeispiel
wiederum zwei Laschen
15 an der Haltehülse 5 vorgesehen, um deren Widerstand gegen die Zugkräfte der Ankerstange
b zu erhöhen. Dabei erkennt man zwischen dem Hülsenkörper selbst und diesen Laschen
15 Verstärkungsrippen 16. All diese Formgebungen sind deshalb auf einfache Weise und
preiswert herstellbar, weil die gesamte Haltehülse 5 einstückig aus Kunststoff gefertigt
werden kann. Auch könnte die Außenseite der Hülse 5 umlaufende, im Querschnitt wellenförmige
Profilierungen haben.
[0019] Nach Abschluß der Betonierarbeiten für die Decke 8 und nach dem Ausschalen kann in
die vordere Hülsenöffnung ein nicht näher dargestellter Verschluß eingedrückt oder
auch eingeschraubt werden, um einen glatten Abschluß der Wand 4 auch im Bereich dieser
Haltehülse 5 zu erzielen.
[0020] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Haltehülse für eine Deckenrandschalung, welche in den oberen Rand einer Wand einbetonierbar
oder einsenkbar ist, auf der eine Decke aufbetoniert werden soll, wobei diese Haltehülse
zum Aufnehmen eines Ankers od. dgl. zum Abstützen einer Schaltafel und/oder einer
diese haltenden Schiene od.dgl. Träger für die Stirnseite der Decke dient, dadurch
gekennzeichnet , daß die Haltehülse (5) ein Innengewinde (9) aufweist, welches zu
dem Außengewinde (10) handelsüblicher Schalungszuganker (6) paßt.
2.. Haltehülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht.
3. Haltehülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Deckenstirnschalung
(1) zugewandten Rand (11) der Haltehülse (5) wenigstens eine, vorzugsweise zwei Laschen
(12) od. dgl. mit Nagel- oder Schraubenlöchern (13) vorgesehen sind.
4. Haltehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie insbesondere
an ihrem dem Rand (11) entgegengesetzten Ende (14) Vorsprünge z. B. zwei einander
gegenüberliegende Laschen (15), einen umlaufenden Bund od. dgl. hat.
5. Haltehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der das
Innengewinde aufweisende Hülsenkörper an seiner betonseitigen Außenfläche umlaufende
Vertiefungen bzw. Erhebungen vorzugsweise mit wellenförmigem Querschnitt aufweist.
6. Haltehülse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hülsenkörper
und den an ihrem Ende (14) vorgesehenen Vorsprüngen (15) Verstärkungsrippen (16) angeordnet
sind.
7. Haltehülse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen Verschluß aufweist, der nach dem Entfernen der Ankerstange (6) in die Hülsenöffnung
eindrückbar und/oder einschraubbar ist.