[0001] Die Erfindung betrifft ein Silo entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Silo der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art sind beispielsweise
durch die DE-OS 23 52 455 und 27 24 928 bekannt. Die Gutaustragsöffnungen sind hierbei
im unteren Bereich der zentralen Konusfläche angeordnet, wobei die die Konusfläche
umgebende Ringzone des Bodens derart nach innen abfallend abgeböscht ist, daß das
Gut in etwa radialer Richtung - sich von außen nach innen bewegend - den Gutaustragsöffnungen
zufließt.
[0003] Diese bekannten Ausführungen sind mit verschiedenen Nachteilen behaftet. Bedingt
durch die radiale Fließrichtung des Gutes vom Siloumfang zur Silomitte fließen mittennahe
Zonen bevorzugt aus, während das Gut in Umfangsnähe selbst bei Abböschung des Silobodens
in Umfangsnähe nicht einwandfrei abfließt. Hiermit zusammenhängend ergibt sich vielfach
keine einwandfreie Restentleerung der bekannten Silos. Unbefriedigend ist weiterhin
die Durchmischung des Gutes bei Verwendung des Silos zu Misch- und Homogenisierzwecken.
Bei den vorstehend genannten bekannten Ausführungen sind ferner unbedingt Dosier-
oder Absperrorgane in den radial nach innen gerichteten Austragsrinnen erforderlich,
da der gesamte Siloinhalt auf das vor den Austrags- öffnungen befindliche Gut drückt
und auch durch Belüftung ein kontrolliertes Abfließen nicht gewährleistet ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Silo der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art so auszubilden, daß ein gleichmäßiges Ausfließen des Gutes aus allen
Querschnittszonen (nicht nur aus den mittennahen Zonen) gewährleistet ist. Weiterhin
soll sich das neue Silo durch eine einwandfreie Restentleerung und eine gute Mischwirkung
auszeichnen. Schließlich soll auch die Möglichkeit bestehen, gewünschtenfalls auf
Dosier-und Absperrorgane zu verzichten und trotzdem einen gleichmäßigen Gutaustrag
zu gewährleisten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Indem das Gut bei dem erfindungsgemäßen Silo nicht in radialer Richtung, sondern
etwa tangential den Gutaustragsöffnungen zufließt, wird die bisher vorhandene Begünstigung
mittennaher Zonen vermieden und ein Gleichmäßiges Ausfließen auch des im umfangsnahen
Bereich vorhandenen Gutes gewährleistet. Auf diese Weise läßt sich zugleich eine einwandfreie
Restentleerung des Silos sowie - bei Verwendung des Silos zu Misch- oder Homogenisierzwecken
- eine gute Durchmischung des Gutes unter Einbeziehung auch der umfangsnahen Gutbereiche
erzielen.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden in Verbindung
mit der Beschreibung einiger in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0008] In der Zeichnung zeigen

[0009] Von dem in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Silo für mehlförmiges Schüttgut ist
lediglich der zum Verständnis der Erfindung wesentliche untere Bereich veranschaulicht.
Das Silo besitzt einen runden Querschnitt mit einer zylindrischen Außenwand 1 und
einem Siloboden, dessen zentraler Bereich durch eine angenäherte Konusfläche 2 gebildet
wird. Die Spitze 3 dieser Konusfläche weist nach oben.
[0010] Im Bereich der Basis der Konusfläche 2 sind eine Anzahl von Austragskammern 4, 4',
4" angeordnet, die etwa radial ausgerichtet und gleichmäßig über den Umfang des Silos
verteilt sind. Jede dieser Austragskammern wird an der Oberseite durch eine obere
Abdeckung 5, am äußeren Umfang durch die Außenwand 1 des Silos und seitlich durch
zwei Seitenwände 6, 7 begrenzt.
[0011] Im oberen Bereich der einen Seitenwand 7 ist eine Gutaustragsöffnung 8 vorgesehen,
durch die das Gut aus dem Innenraum des Silos in die Kammer 4 ausgetragen wird. Die
Gutaustragsöffnung 8 erstreckt sich in radialer Richtung von der zentralen Konusfläche
2 bis zur zylindrischen Außenwand 1 des Silos (vgl. Fig.2).
[0012] Bei dem in den Fig.1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich in Umfangsrichtung
des Silos vor den Gutaustragsöffnungen 8 in Fließrichtung des Gutes geneigte Zonen
9 des Silobodens, über die das Gut in Richtung der Pfeile 10 den Gutaustragsöffnungen
8 zufließt. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.1 bis 3 erstrecken sich die in Fließrichtung
des Gutes geneigten Zonen 9 des Silobodens jeweils von der oberen Abdeckung 5 einer
Austragskammer (z.B. 4) bis zum unteren Rand der Gutaustragsöffnung 8 der in Umfangsrichtung
benachbarten Austragskammer (z.B. 4', vgl. Fig.3).
[0013] Jede Austragskammer 4, 4', 4" ist im oberen Bereich mit einem Entlüftungsanschluß
11 und im unteren Bereich mit einer Gutabzugsöffnung 12 versehen. An diese Gutabzugsöffnung
12 können sich beispielsweise nur angedeutete Verbindungsförderrinnen 13 an-
: schließen, die zu einem zentralen Auslauf (mit Zellenradschleuse oder Dosierschieber)
führen. Statt dessen sind jedoch auch andere Anschlüsse der Gutabzugsöffnungen 12
der einzelnen Austragskammern 4, 4' usw. möglich.
[0014] Die in den Seitenwänden der Kammern 4, 4', 4" vorgesehenen Gutaustragsöffnungen 8
sind durch in etwa radialer Richtung verstellbare Schieber 14 verschließbar. Die Betätigung
dieser Schieber 14 kann vom Innenraum 15 innerhalb der Konusfläche 2 erfolgen.
[0015] Weiterhin ist in der inneren Begrenzungswand der Austragskammern 4, 4', 4" eine verschließbare
öffnung 16 vorgesehen, durch die die betreffende Austragskammer von dem Innenraum
15 aus begehbar ist.
[0016] Im unteren Bereich wird die Außenwand der Austragskammer 4, 4', 4" durch eine Schrägfläche
17 gebildet, die das Abfließen des Gutes zur Gutabzugsöffnung 12 hin begünstigt.
[0017] Die vor den Gutaustragsöffnungen 8 angeordneten, in Umfangsrichtung geneigten Zonen
9 des Silobodens'sind ebenso belüftet wie die an der Oberseite der Austragskammern
4, 4', 4" vorgesehenen Abdeckungen 5. Es versteht sich, daß die Zonen 9 und die Abdeckungen
5 gewünschtenfalls einstückig ausgebildet werden können.
[0018] Bei der in Fig.4 dargestellten Variante ist jede Austragskammer (z.B. 4) mit zwei
im oberen Bereich der beiden Seitenwände 6, 7 angeordneten Gutaustragsöffnungen 8a,
8b versehen. Die in Fließrichtung des Gutes geneigten Zonen 9a, 9b erstrecken sich
jeweils von einer zwischen zwei benachbarten Austragskammern (z.B. 4, 4') liegenden
Umfangsstelle dachartig abfallend bis zum unteren Rand der einander zugewandten Gutaustragsöffnungen
(z.B. 8b, 8'a) dieser beiden Austragskammern 4, 4'. Die den Austragsöffnungen 8a,
8b zugeordneten Schieber können entweder gemeinsam oder einzeln betätigbar sein.
[0019] Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, fließt das Gut bei dem erfindungsgemäßen
Silo in tangentialer Richtung in die einzelnen Austragskammern 4, 4', 4" ein, und
zwar entweder nur von einer Seite (Fig.3) oder von beiden Seiten (Fig.4). Die Gutabzugsöffnung
12 im unteren Bereich der Austragskammern 4, 4', 4" ist durch die obere Abdeckung
5 druckentlastend überdeckt. Das Innere der einzelnen Austragskammern ist über den
Entlüftungsanschluß 11 entlüftet. Dadurch wird vermieden, daß unerwünscht große Mengen
an Auflockerungsluft mit dem Gut durch die Gutabzugsöffnung 12 in die nachgeschalteten
Einrichtungen gelangen.
[0020] Die tangentialen Zuläufe zu den einzelnen Austragskammern können vom Innenraum 15
aus leicht durch die Schieber 14 geschlossen werden, um beispielsweise Wartungsarbeiten
im Auslaufbereich durchführen zu können.
[0021] Zum Mischen oder Homogenisieren werden die Schieber 14 gleichfalls geschlossen. Die
Belüftung des Gutes erfolgt dann im Takt zonenweise. Eine Mischung erfolgt hierbei
sowohl in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung. Eine Nachmischung beim Auslaufen
des Gutes aus dem Silo ist nicht unbedingt erforderlich. Das Mehl kann der jeweils
belüfteten Zone des Silos entnommen werden.
[0022] Dank der gewählten Form des Gutaustrages ist eine praktisch restfreie Entleerung
des Silos möglich. Bei Klumpenbildung oder Verfestigung des Gutes im Auslaufbereich
kann über öffnungen vom Innenraum 15 aus gestochert werden.
[0023] Bei dem in Fig. 5 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel schließt sich an die
vor den Gutaustragsöffnungen 8 befindliche, in Fließrichtung geneigte Zone 9 des Silobodens
jeweils eine gleichfalls in Fließrichtung geneigte Zone 19 der an ihrer Oberseite
abgedeckten Austragskammer 4, 4', 4" an. Die Austragskammer erhält auf diese Weise
eine abgeknickte Form, wobei das Gut die Gutaustragsöffnungen 8 zunächst ohne jede
Umlenkung durchsetzt, da bei dem gewählten Ausführungsbeispiel die Zone 19 dieselbe
Neigung wie die Zone 9 besitzt. Zweckmäßig ist auch die in der Austragskammer befindliche
geneigte Zone 19 belüftet.
[0024] Bei dem in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die Gutaustragsöffnungen 8a, 8b im unteren Bereich der beiden Seitenwände 6,
7 von etwa radial ausgerichteten Austragskammern 4 vorgesehen, die als mit Bodenbelüftung
versehene Mischkammern ausgebildet sind, wobei die Seitenwände 6, 7 dachartig angeordnet
sind. In jeder Seitenwand 6 bzw. 7 sind mehrere in radialer Richtung nebeneinander
angeordnete Gutaustragsöffnungen 8a, 8b vorgesehen.
[0025] Die Austragskammern 4 weisen bei diesem Ausführungsbeispiel einen zur Mittellinie
21 (die in radialer Richtung verläuft) hin geneigten Boden 20a, 20b auf, der zugleich
ein Gefälle in radialer Richtung besitzt und sich an die außerhalb der Austragskammern
4 liegenden, in Umfangsrichtung geneigten Zonen 9a, 9b des Silobodens mit etwa gleicher
Neigung und ohne Stufe anschließt. Längs der Mittellinie 21 des Bodens der Austragskammer
4 verläuft eine Förderrinne 22.
[0026] Das Gut tritt bei diesem Ausführungsbeispiel gleichfalls etwa tangential, jedoch
in einander entgegengesetzten Umfangsrichtungen, durch die Gutaustragsöffnungen 8a,
8b der beiden Seitenwände 6, 7 in die Austragskammer 4 ein und erfährt hier durch
den Zusammenprall der aus entgegengesetzten Umfangsrichtungen kommenden Gutströme
sowie durch die Umlenkung aus tangentialer in radialer Richtung eine intensive Vermischung
und Homogenisierung.
1. Silo mit rundem Querschnitt für mehlförmiges Schüttgut, mit einem Siloboden, dessen
zentraler Bereich durch eine Konusfläche mit nach oben weisender Spitze gebildet wird,
ferner mit einer Anzahl von im Bereich der Basis der Konusfläche angeordneten, symmetrisch
über den Umfang verteilten Gutaustragsöffnungen, wobei die vor den Gutaustragsöffnungen
befindlichen Zonen des Silobodens in Fließrichtung des Gutes zu den Gutaustragsöffnungen
hin geneigt sind, sowie mit pneumatischen Einrichtungen zur Belüftung einzelner Zonen
des Silos,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Fließrichtung des Gutes geneigten Zonen (9, 9a, 9b) des Silobodens in Umfangsrichtung
des Silos derart vor den Gutaustragsöffnungen (8, 8a, 8b) angeordnet sind, daß das
Gut etwa tangential den Gutaustragsöffnungen zufließt.
2. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutaustragsöffnungen (8,
8a, 8b) im oberen Bereich der Seitenwände (6, 7) von etwa radial ausgerichteten, an
ihrer Oberseite abgedeckten Austragskammern (4, 4', 4") angeordnet sind.
3. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Austragskammer (4, 4', 4")
mit einer Gutaustragsöffnung (8) versehen ist und die in Fließrichtung des Gutes geneigten
Zonen (9) des Silobodens sich jeweils von der oberen Abdeckung (5) einer Austragskammer
(z.B. 4) bis zum unteren Rand der Gutaustragsöffnung (8) der in Umfangsrichtung benachbarten
Austragskammer (z.B. 4') erstrecken.
4. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Austragskammer (4, 4', 4")
mit zwei im oberen Bereich der beiden Seitenwände (6, 7) angeordneten Gutaustragsöffnungen
(8a, 8b) versehen ist und die in Fließrichtung des Gutes geneigten Zonen (9a, 9b)
des Silobodens sich jeweils von einer zwischen zwei benachbarten Austragskammern liegenden
Umfangsstelle dachartig abfallend bis zum unteren Rand der einander zugewandten Gutaustragsöffnungen
(z.B. 8b, 8'a) dieser beiden Austragskammern (z.B. 4, 4') erstrecken.
5. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragskammern (4, 4', 4")
im oberen Bereich mit einem Entlüftungsanschluß (11) und im unteren Bereich mit einer
Gutabzugsöffnung (12) versehen sind.
6. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vor den Gutaustragsöffnungen
(8, 8a, 8b) angeordneten, in Umfangsrichtung geneigten Zonen (9, 9a, 9b) des Silobodens
belüftet sind.
7. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Oberseite der Austragskammern
(4, 4', 4") vorgesehenen Abdeckungen (5) belüftet sind.
8. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutaustragsöffnungen (8,
8a, 8b) durch in etwa radialer Richtung verstellbare Schieber (14) verschließbar sind.
9. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragskammern (4, 4', 4")
durch eine in der radial inneren Begrenzungswand vorgesehene verschließbare öffnung
(16) von dem durch die zentrale Konusfläche (2) umschlossenen Raum (15) aus begehbar
sind.
10. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gutaustragsöffnungen
(8, 8a, 8b) in radialer Richtung von der zentralen Konusfläche (2) bis zur zylindrischen
Außenwand (1) des Silos erstrecken.
11. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die vor den Gutaustragsöffnungen
(8) befindlichen, in Fließrichtung geneigten Zonen (9) des Silobodens jeweils eine
gleichfalls in Fließrichtung geneigte Zone (19) einer an ihrer Oberseite abgedeckten
Austragskammer (4, 4', 4") anschließt.
12. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutaustragsöffnungen (8a,
8b) im unteren Bereich der beiden Seitenwände (6, 7) von etwa radial ausgerichteten
Austragskammern (4) vorgesehen sind, die als mit Bodenbelüftung versehene Mischkammern
ausgebildet sind, wobei das Gut etwa tangential, jedoch in einander entgegengesetzten
Umfangsrichtungen, durch die Gutaustragsöffnungen der beiden Seitenwände in die Austragskammern
eintritt.
13. Silo nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Seitenwand (6, 7)
mehrere in radialer Richtung nebeneinander angeordnete Gutaustragsöffnungen (8a, 8b)
vorgesehen sind.
14. Silo nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragskammern (4) einen
zur in radialer Richtung verlaufenden Mittellinie (21) hin geneigten Boden (20a, 20b)
aufweisen, der zugleich ein Gefälle in radialer Richtung besitzt und vorzugsweise
mit einer längs der Mittellinie (21) verlaufenden Förderrinne (22) versehen ist.