[0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh mit Zentralverschluß entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Bei einem bekannten Skischuh mit Zentralverschluß (DE-PS 22 13 720) sind die beiden
mit dem drehbaren zentralen Verschlußglied verbundenen Spannglieder als Seilschlingen
ausgebildet, die seitlich über die schwenkbare Zunge des Skischuhes vorstehen. Beim
Schließen des Skischuhes drückt der Benutzer mit der einen Hand die Zunge mittels
des Verschlußgliedes auf die Kunststoffschale, führt mit der anderen Hand die Enden
der beiden Seilschlingen in die beiden an der Kunststoffschale angebrachten hakenartigen
Elemente und spannt dann die beiden Seilschlingen durch Drehen des Verschlußgliedes.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Skischuh der im Oberbegriff des
Anspruches 1 vorausgesetzten Art dahin zu verbessern, daß die Handhabung des Zentralverschlusses
noch weiter vereinfacht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Indem die beiden Spannglieder durch die Zunge abgedeckt und geführt sind, entfällt
für den Benutzer die oben geschilderte Notwendigkeit, beim Schließen des Skischuhes
die Spannglieder mit der einen Hand in die an der Schale des Skischuhes angebrachten
hakenartigen Elemente einführen zu müssen. Bei der erfindungsgemäßen Lösung gelangen
die beiden Spannglieder vielmehr selbsttätig in Eingriff mit diesen Elementen, wenn
der Benutzer die Zunge mittels des Verschlußgliedes auf die Schale drückt und dann
das drehbare Verschlußglied im Sinne einer Schließbewegung betätigt. Ebenso erübrigt
sich bei der erfindungsgemäßen Ausführung ein Hantieren an den Spanngliedern beim
öffnen des Skischuhes; durch einfaches Drehen des Verschlußgliedes (im Sinne einer
öffnungsbewegung) und anschließendes Hochschwenken der Zunge wird der Eingriff der
Spannglieder mit den an der Schale angebrachten hakenartigen Elementen aufgehoben.
Die Handhabung des Zentralverschlusses wird auf diese Weise für den Benutzer sowohl
beim Schließen als auch beim öffnen wesentlich erleichtert.
[0006] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in dem guten Schutz der
abgedeckten Spannglieder gegen Vereisung. Da die Führungen der Spannglieder durch
die Zunge nach außen praktisch vollständig abgedeckt sind, ist verhindert, daß sich
Schnee oder Eis im Bereich der Spannglieder und der mit den Spanngliedern in Eingriff
stehenden, an der Skischuhschale angebrachten hakenartigen Elemente ansetzt und die
Betätigung des Zentralverschlusses beim Öffnen oder Schließen behindert.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang
mit der Erläuterung einiger Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0008] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Skischuhes;
Fig.2 eine schematische Teilansicht der Zunge von unten;
Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig.2;
Fig.4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig.2;
Fig.5 einen Schnitt (ähnlich Fig.4) durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
in der Schließlage;
Fig.6 einen Schnitt durch die Teile gemäß Fig.5 während des öffnens des Verschlusses;
Fig.7 eine schematische Aufsicht (ähnlich Fig.2) auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig.8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII der Fig.7;
Fig.9 eine schematische Persektivansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles des
erfindungsgemäßen Skischuhes.
[0009] Der in Fig.1 schematisch dargestellte Skischuh enthält einen durch eine Kunststoffschale
1 gebildeten Außenschuh, in dem sich ein (nicht dargestellter) Innenschuh aus Schaumstoff
befindet. Die Schale 1 ist im vorderen und oberen Bereich mit einer öffnung 2 versehen,
die das Einführen des Innenschuhes in die Schale 1 sowie das Anziehen und Ausziehen
des Skischuhes erleichtert.
[0010] Die Öffnung 2 der Schale 1 wird durch eine aus Kunststoff bestehende Zunge 3 abgedeckt,
die um ein nur schematisch angedeutetes Gelenk 4 schwenkbar ist.
[0011] Die Zunge 3 trägt einen im einzelnen nicht veranschaulichten Zentralverschluß 5 mit
einem drehbaren Verschlußglied 6.
[0012] Wie sich aus Fig.2 ergibt, gehören zu dem Zentralverschluß 5 zwei Spannglieder 7,
8, die als Seilsehlingen ausgebildet und in nicht näher dargestellter Weise mit dem
drehbaren Verschlußglied 6 verbunden sind. Die Verbindung kann beispielsweise über
ein Maltesergetriebe erfolgen, so daß durch Drehen des Verschlußgliedes 6 die wirksame
Länge der Spannglieder 7, 8 geändert wird.
[0013] Die Zunge 3 ist in der Höhe des Verschlußgliedes 6 mit zwei seitlichen Fortsätzen
3a, 3b versehen, die zur Abdeckung der beiden Spannglieder 7, 8 dienen.
[0014] An ihrer Unterseite ist die Zunge 3 im Bereich der seitlichen Fortsätze 3a, 3b mit
Ausnehmungen 9, 10 versehen, die zur Aufnahme der Spannglieder 7, 8 sowie zur Führung
von Schiebern 11, 12 dienen. Diese Schieber 11, 12 sind mit den Enden der als Seilschlingen
ausgebildeten Spannglieder 7, 8 verbunden. Sie greifen ferner in der aus Fig.3 ersichtlichen
Weise mit einem seitlichen Rand (z.B. 11a) in nutartige seitliche Erweiterungen (z.B.
9a) der Ausnehmungen 9 bzw. 10 ein. Die Schieber 11, 12 sind auf diese Weise in den
Ausnehmungen 9 und 10 gleitbeweglich geführt und zugleich gegen ein Herausfallen aus
diesen Ausnehmungen gesichert.
[0015] Auf ihrer dem Zentralverschluß 5 zugewandten Innenseite sind die Schieber 11, 12
mit einer halbkreisförmigen Ausnehmung 11b bzw. 12b versehen, die in Eingriff mit
hakenartigen Elementen 13, 14 kommt, die fest mit der Schale 1 des Skischuhes verbunden
sind.
[0016] Wie Fig.4 zeigt, ist das Element 13 (gleiches gilt für das Element 14) in seinem
unteren Bereich als Niet ausgebildet und mit einem aus Stahl bestehenden Zugband 15
unter Zwischenfügung einer Platte 16 verbunden. Das Zugband 15 überträgt die auf das
Element 13 vom Spannglied 7 ausgeübten Kräfte auf ein im Bereich des Fersenteiles
des Skischuhes vorgesehenes Widerlager. Die Platte 16 deckt eine in der Kunststoffschale
1 des Skischuhes vorgesehene Ausnehmung 17 ab, durch die das Element 13 nach außen
geführt ist.
[0017] Wie Fig.4 erkennen läßt, verjüngt sich das zum Angriff des Spanngliedes 7 bestimmte
Element 13 auf der mit dem Schieber 11 in Eingriff kommenden Fläche 13a nach innen
hin. Der Schieber 11 ist im Bereich der Ausnehmung 11b mit einer komplementär geformten
Abschrägung versehen. Auf diese Weise sind der Schieber 11 und das Element 13 gegen
ein versehentliches Lösen gesichert, wenn durch das Spannglied 7 ein Zug in Richtung
des Pfeiles 18 auf das mit der Kunststoffschale 1 verbundene Element 13 ausgeübt wird.
[0018] Bei dem in den Fig.5 und 6 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel ist das Element
13' gleichfalls als Niet ausgebildet und unter Zwischenfügung der Platte 16 mit dem
Zugband 15 verbunden. Das Element 13' trägt hierbei eine Klappe 19, die um eine Achse
20 begrenzt schwenkbar ist und durch eine (nicht dargestellte) Feder in der Lage gemäß
Fig.5 gehalten wird. Die dem Schieber 11 zugewandte Fläche 19a der Klappe 19 ist in
der anhand von Fig.4 bereits erläuterten Weise abgeschrägt, ebenso wie die hiermit
in Eingriff stehende Fläche des Schiebers 11.
[0019] Wenn im geschlossenen Zustand des Zentralverschlusses das Spannglied 7 über den Schieber
11 einen Zug in Richtung des Pfeiles 18 auf die Klappe 19 ausübt, so wird diese Zugkraft
über die Achse 20 auf das Element 13' und von diesem auf das Zugband 15 übertragen,
da die Wirkungslinie der Zugkraft (Pfeil 18) tiefer als die Schwenkachse 20 liegt.
Die Klappe 19 wird somit einwandfrei in der Schließlage gehalten.
[0020] Wird jedoch der Zentralverschluß geöffnet, das Spannglied 7 hierdurch entlastet und
die Zunge 3 mit dem von ihr getragenen Spannglied 7 nach vorn geschwenkt (vgl. Fig.6),
so wirkt auf die Klappe 19 eine Kraftkomponente, die die Klappe um die Achse 20 gegen
die Kraft der (nicht dargestellten) Feder im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird
der Schieber 11 von der Klappe 19 auch dann freigegeben, wenn er sich aus irgendeinem
Grunde in der Führungsausnehmung 9 verklemmt haben sollte.
[0021] Bei dem in den Fig.7 und 8 veranschaulichten weiteren Ausführungsbeispiel ist das
als Seilschlinge ausgebildete Spannglied 7 (gleiches gilt selbstverständlich auch
für das Spannglied 8) unmittelbar in nutartigen seitlichen Erweiterungen 9'a der Ausnehmung
9' geführt. Im Bereich des äußeren Endes des Spanngliedes 7 ist eine rohrförmige,
halbrunde Verstärkung 21 über dem das Spannglied 7 bildenden Zugseil angeordnet. Sie
gewährleistet, daß das Spannglied 7 erst kurz vor seinem äußeren Ende die zur Gleitführung
dienende seitliche Erweiterung 9'a der Ausnehmung 9' verläßt. Das mit der Kunststoffschale
1 verbundene Element 13, mit dem das Spannglied 7 über die rohrförmige Verstärkung
21 in Eingriff kommt, ist in Fig.7 gestrichelt angedeutet.
[0022] Um beim Schließen der Zunge ein glattes Eingreifen der an der Kunststoffschale 1
angebrachten Elemente 13 und 14 in die Ausnehmungen 9 (bzw. 9', 10) der Zuge zu gewährleisten,
ist die lichte Weite a (Fig.2, 7) dieser Ausnehmungen deutlich größer als die Breite
b der Elemente 13, 14 gewählt.
[0023] Im geöffneten Zustand des Zentralverschlusses ist zwischen dem freien Ende des Spanngliedes
und dem zugehörigen Element (z.B. 13) ein lichter Abstand c, vgl. Fig.7, vorhanden.
Wird der Zentralverschluß durch Drehen des Verschlußgliedes 6 gespannt, so nähert
sich das freie Ende des Spanngliedes 7 dem Element 13 (unter Verkleinerung des Abstandes
c bis auf Null), bis schließlich Spannglied 7 (bzw. Schieber 11 oder Verstärkung 21)
unter Zugspannung fest am Element 13 anliegt.
[0024] Wie die Zeichnung erkennen läßt, sind die Spannglieder 7, 8, die zur Führung der
Spannglieder dienenden Teile sowie die mit der Kunststoffschale 1 verbundenen Elemente
13, 14, an denen die Spannglieder 7, 8 angreifen, zuverlässig gegen Vereisung geschützt,
da sie an der Unterseite der Zunge angeordnet und vollständig abgedeckt sind.
[0025] Bei dem in Fig.9 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel ist die Zunge 3' an ihrem
unteren Ende fest mit der den Außenschuh bildenden Kunststoffschale 1 verbunden. Die
(in Fig.9 nicht sichtbaren) Spannglieder 7, 8 des Zentralverschlusses 5 wirken hierbei
in gleicher Weise mit hakenartigen Elementen 13, 14 zusammen, die fest mit der Schale
1 des Skischuhes verbunden sind.
[0026] Der Einstieg in den Skischuh erfolgt hierbei mittels eines nach hinten um eine Achse
23 wegschwenkbaren Schalenteiles 22 (eines sog. Spoilers), wobei im angezogenen Zustand
der Zusammenhalt der Schale 1, des Schalenteiles 22 und der Zunge 3' durch einen Verschluß
24 bewirkt wird.
1. Skischuh mit Zentralverschluß, enthaltend
a) einen durch eine Kunststoffschale gebildeten Außenschuh mit einer die Öffnung der
Schale im vorderen und oberen Bereich abdeckenden Zunge,
b) ein von der Zunge getragenes drehbares Verschlußglied,
c) zwei mit dem Verschlußglied verbundene Spannglieder, deren wirksame Länge durch
Drehen des Verschlußgliedes veränderbar ist,
d) zwei an der Schale zu beiden Seiten der Öffnung angebrachte Elemente zum Angriff
der beiden Spannglieder,
dadurch gekennzeichnet, daß
e) die beiden Spannglieder (7, 8) durch die Zunge (3) abgedeckt und zumindest in ihrem
äußeren Bereich geführt sind.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (3) in Höhe des
Verschlußgliedes (6) zwei zur Abdeckung der beiden Spannglieder (7, 8) bestimmte seitliche
Fortsätze (3a, 3b) aufweist.
3. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (3) an ihrer Unterseite
zwei zur Aufnahme der Spannglieder (7, 8) dienende Ausnehmungen (9, 10) aufweist.
4. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannglieder (7,
8) durch Zugseil-Seilschlingen gebildet werden.
5. Skischuh nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Enden
der Spannglieder (7, 8) mit zwei Schiebern (11, 12) verbunden sind, die in den beiden
Ausnehmungen (9, 10) der Zunge (3) gleitbeweglich geführt und durch Eingriff der Schieber
in nutartige seitliche Erweiterungen (z.B. 9a) dieser Ausnehmungen gegen ein Herausfallen
aus den Ausnehmungen gesichert sind.
6. Skischuh nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder
(7, 8) unmittelbar in nutartigen seitlichen Erweiterungen (z.B. 9'a) der beiden Ausnehmungen
(z.B. 9') gleitbeweglich geführt und hierdurch in den Ausnehmungen gehalten sind.
7. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die an der Schale (1)
angebrachten, zum Angriff der beiden Spannglieder (7, 8) bestimmten Elemente (13,
14) zumindest im Bereich der mit den Spanngliedern in Eingriff kommenden Fläche (z.B.
13a) nach innen hin verjüngen.
8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Angriff der Spannglieder
(7, 8) bestimmten Elemente (13, 14) starr mit der Schale (1) verbunden sind.
9. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Angriff der Spannglieder
(7, 8) bestimmten Elemente (Klappe 19) gelenkig derart mit der Schale (1) verbunden
sind, daß bei angezogenem Spannglied (7) die vom Spannglied ausgeübte Zugkraft auf
die Schale übertragen wird, während bei freigegebenem Spannglied durch Schwenkbewegung
des Elementes die Verbindung mit dem Spannglied aufgehoben wird.
10. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (3) an ihrem unteren
Ende schwenkbar am Außenschuh angelenkt ist.
11. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (3') an ihrem
unteren Ende fest mit dem Außenschuh verbunden ist.