Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Regelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses
einer Brennkraftmaschine mit einer auf dieses Verhältnis empfindlichen Sonde, insbesondere
einer Sauerstoffsonde (Lambda-Sonde) und einer Schaltungsanordnung zur Auswertung
der Ausgangsgröße dieser Sonde. Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise aus
der DE-OS 20 10 793 bekannt, bei der die Abgase einer Brennkraftmaschine kontinuierlich
mit einer Sonde auf das Verhältnis Luft/Brennstoff analysiert werden und dieses Verhältnis
durch Regelung der Brennstoff- bzw. Luftzufuhr entsprechend dem Ergebnis der Analyse
korrigiert wird. Die Sonde zur Analyse des Abgases ist empfindlich auf den Sauerstoffgehalt
des Abgases und besitzt ihren günstigsten Wirkungsbereich bei einer Temperatur zwischen
400 und 500°C.
[0002] Derartige, auf den Sauerstoffgehalt des Abgases empfindliche Sonden (Lambda-Sonden)
einschließlich des Verlaufs der Sondenausgangsspannung in Abhängigkeit von Lambda
sind beispielsweise in der DE-OS 29 19 220 offenbart. Die Sonde besteht aus einem
Festelektrolyten, beispielsweise Zirkondioxid, der beiderseitig kontaktiert ist. Infolge
einer Sauerstoffpartialdruckdifferenz zwischen beiden Oberflächen des Festelektrolyten
ergibt sich an den Kontaktierungen eine Potentialdifferenz, die sich bei einer Luftzahl
Lambda = 1 sprungartig ändert. Dieser Spannungssprung der Lambda-Sonde bei Lamdba-Werten
λ=1 wird üblicherweise zu Steuer- und Regelzwecken ausgenutzt, da der Spannungss
prung relativ unabhängig von anderen Parametern wie beispielsweise der Temperatur ist
und über Schwellwertschalter sicher erfaßt werden kann.
[0003] Des weiteren sind Maßnahmen und Vorrichtungen bekannt, die zur Kompensation von Offset-Spannungseinflüssen
bei Operationsverstärker dienen. In dem Buch "Circuits for electronics engineers,
S. Weber, Mc Graw-Hill Inc., New York 1977" wird auf Seite 243 eine aus zwei hintereinander
geschalteten Operationsverstärkern bestehende Anordnung beschrieben, bei der sich
die Einflüsse der Offsetspannung und Offsetspannungsdriften gegenseitig kompensieren.
Diese Methode ist jedoch nur dann erfolgversprechend, wenn Exemplarstreuungen zwischen
den beiden Operationsverstärkern vernachlässigt werden.
[0004] Die oben beschriebene, dem Stand der Technik entsprechende Regeleinrichtung mit einer
Sauerstoffsonde zur Erfassung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses arbeitet solange zufriedenstellend,
solange der Knick in der Sondenausgangsspannung bei dem Wert A =1 zur Regelung benutzt
wird.
[0005] In verschiedenen Fällen kann es sich jedoch als günstig erweisen, zur Erzielung optimaler
Gas- und Verbrauchswerte das Luft-Brennstoff-Verhältnis bei fremdgezündeten Brennkraftmaschinen
auf Werte im Bereich 1,05 ≤ λ ≤ 1,4 einzuregeln. Unter Verwendung der bekannten Lambda-Sonden
ergeben sich für diesen Lambda-Wertebereich Sondenausgangsspannungen im Bereich 50
mV ≥ U ≥ 10mV. Aufgrund der in diesem Lambda-Wertebereich sehr geringen Steigung der
Sondenkennlinie ergeben sich schon durch geringe Driften der das Sondenausgangssignal
weiterverarbeitenden Regelverstärker große Fehler in der Bestimmung des Lambda-Istwertes.
Nimmt man beispielsweise den Lambda-Istwert zu A =1,20 an, so entspricht dies einer
Sondenausgangsspannung von ca. 20 mV. Vergleicht man diesen Sondenausgangsspannungswert
mit den Offsetwerten der in der Kfz-Elektronik verwendeten Standard-Operationsverstärker,
wie z.B. dem LM 2902, dem LM 224A, dem SE 535 oder dem CA 3240, so zeigt sich, daß
die Gesamtdrift als Summe der Offsetspannung und der Offsetspannungsdrift über den
Temperaturbereich von -40°C bis +85
0C zwischen 2 mV und 10 mV, also bis zu 50% des benutzten Signals beträgt. Es ist klar,
daß mit einer derartigen Anordnung nur unbefriedigende Ergebnisse hinsichtlich Abgas-
und Verbrauchswerten zu erzielen sind. Der Verwendung von hochpräzisen Meßverstärkern,
wie z.B. Chöpper-Verstärkern steht neben den hohen Kosten eine ungenügende Robustheit
im rauhen Kfz-Betrieb sowie eine Inkompatibilität hinsichtlich der Versorgungsspannungen
(häufig bipolar) entgegen.
[0006] Vorteile der Erfindung
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Regelung insbesondere des Luft-Brennstoff-Verhältnisses
einer Brennkraftmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erzielt
man dagegen mit einfachen, kostengünstigen Schaltungsmitteln eine hochpräzise Erfassung
und Auswertung der Sondenausgangsspannung und eine sehr genaue Bestimmung des Lambda-Istwertes.
Weiterhin erweist sich als vorteilhaft, daß der die Sondenausgangsspannung erfassende
Operationsverstärker als Subtrahierverstärker beschaltet ist und somit der Fehler
durch Potentialdifferenzen zwischen den Masseanschlüssen der Lambda-Sonde und der
Auswerteschaltung, die einige Millivolt betragen können, unterdrückt wird.
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung und zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich in Verbindung
mit den Unteransprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Beschreibungsteil
näher erläutert. Es zeigen Figur 1a das Ausgangssignal einer Sauerstoffsonde in Abhängigkeit
von Lambda, Figur 1b die ausschnittsweise Vergrößerung der Sondenkennlinie für Lambda-Werte
in der Umgebung von A =1,20 und die Änderung der Sondenkennlinie mit der Temperatur
T der Sauerstoffsonde als Parameter, Figur 2 einen als Subtrahierverstärker beschalteten
Operationsverstärker zur Erläuterung des Einflusses der Offsetspannung, Figur 3 ein
erstes Ausführungsbeispiel der Regeleinrichtung, Figur ein zweites Ausführungsbeispiel
der Regeleinrichtung sowie Figur 5 den für die erfindungsgemäße Einrichtung experimentiell
bestimmten Temperaturgang der Eingangsoffsetspannung mit der Eingangsspannung als
Parameter.
[0011] Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0012] In Figur 1a ist das Ausgangssignal einer Sauerstoffsonde über Lamdba aufgetragen.
Für Lambdawerte λ<1,0 weist die Ausgangsspannung hohe Werte im Bereich 1000 mV auf.
Für A =
1 tritt ein Spannungssprung in der Sondenkennlinie auf, so daß für Lambdawerte λ >1,0
die Sondenausgangsspannung Werte U
s<50 mV annimmt. Bekannte Regelanordnungen nutzen den Potentialsprung für Ä =1 zur
Regelung des Luft-Kraftstoffverhältnisses aus. Dazu wird beispielsweise ein Schwellwert
auf ca. 500 mV festgelegt und mit Hilfe einer Zweipunkt-Regelung auf den Wert λ =
1 geregelt.
[0013] Die Verhältnisse ändern sich beträchtlich, wenn in einer Magerregelung das Luft-Kraftstoff-Verhältnis
beispielsweise auf den Wert A =1,20 eingeregelt wird. Aus Figur 1b, einer Ausschnittsvergrößerung
der Figur 1a ist ersichtlich, daß zum Wert A =1,20 eine Sondenausgangsspannung von
ca. 21 mV gehört. Die Steigung der Sondenkennlinie ist hier derart gering, daß ein
Fehler in der Bestimmung der Sondenausgangsspannung von ΔU
s = 1 mV eine Ungenauigkeit in Lambda von Δλ =.01 hervorruft. Des weiteren ist aus
der Figur 1b die Temperaturabhängigkeit der Sondenkennlinie ersichtlich. Eine Änderung
der Betriebstemperatur T
S der beheizten Sonde, die unter wechselnden Lastbedingungen aufgrund der verschiedenen
Abgastemperaturen auftritt, im Bereich von T
5=400°C bis T
S=650
0C macht sich hinsichtlich des Fehlers in der Bestimmung von Lambda in der gleichen
Weise bemerkbar, wie ein Fehler in der Sondenausgangsbestimmung von 1 mV. Verzichtet
man auf eine Kompensation der temperaturbedingten Driften der Sondenkennlinie und
soll die elektronische Schaltungsanordnung zu keiner wesentlichen Erhöhung des Gesamtfehlers
führen, so ergibt sich die Forderung nach einer Kompensation der Eingangsoffsetspannung
auf Werte unter ca. 0,1 mV.
[0014] Figur 2 dient zur Verdeutlichung der im weiteren verwendeten Größen. Mit 10 ist ein
Operationsverstärker bezeichnet, dessen Pluseingang über einen Widerstand 11 mit einer
Spannung U
2 sowie über einen Widerstand 12 mit einer Kompensationsspannung U
K beaufschlagt wird. Der Minuseingang des Operationsverstärkers 10 ist über einen Widerstand
13 mit der Eingangsspannung U
1 verbunden, wobei zwischen dem Widerstand 13 und dem Minuseingang eine mit U
Off bezeichnete Spannungsquelle geschaltet ist, die symbolisch für alle Offsetspannungseinflüsse
eingezeichnet ist. Vom Verbindungspunkt dieser Spannungsquelle UOff und dem Widerstand
13 führt ein Rückkoppelwiderstand 14 zum Ausgang des Operationsverstärkers 10, an
dem die Ausgangsspannung U
A abzunehmen ist. Über einen Schalter 15 läßt sich die Verbindung der Spannungsquelle
U
2 mit dem Widerstand 11 unterbrechen, während mit einem komplementär zu betätigenden
Schalter 16 die Eigangss
pannung U
1 auch auf den Pluseingang gelegt werden kann.
[0015] Unter Verwendung der Größe V = R
14/R
13 und
V' = R
12/R
11 ergibt sich die Ausgangsspannung U
A der Schaltungsanordnung zu:

[0016] Im Idealfall, wenn die Offsetspannung sowie die Kompensationsspannung U
K identisch 0 und das Widerstandsverhältnis V = V' ist, reduziert sich diese Gleichung
auf

d.h., daß die Ausgangsspannung Werte proportional zur Eingangsspannungsdifferenz mit
dem durch das Widerstandsverhältnis V gegebenen Proportionalitätsfaktor annimmt. Läßt
man die Bedingung U
off=0 fallen, so ergibt sich der für den idealen Operationsverstärker erhaltene Wert
der Ausgangsspannung nur dann, wenn eine Kompensationsspannung U
K mit

über den Widerstand 12 am Pluseingang des Operationsverstärkers 10 unterlagert wird.
[0017] Die Bestimmung des Wertes der Kompensationsspannung U
K laßt sich durch eine geeignete Betätigung der Schalter 15 und 16 durchführen. Während
des normalen Meßbetrie- bes werden periodisch kurzzeitige Kompensationsphasen eingeschoben,
in denen der Schalter 15 beispielsweise für 1 ms geöffnet und der komplementär zu
betätigende Schalter 16 für den gleichen Zeitraum geschlossen wird. Für diesen Zeitraum
ist die Eingangsspannungsdifferenz U
2-U
1 = 0, so daß es mit einer noch zu beschreibenden Regeleinrichtung möglich ist, die
Kompensationsspannung U
K in der Weise zu verändern, daß auch die Ausgangsspannung U
A den Wert 0 annimmt. Dieser Wert der Kompensationsspannung U
K, der im Allgemeinfall, wenn auch die Voraussetzung gleicher Widerstandsverhältnisse
V, V' fallengelassen wird, den Wert

annimmt, wird in Haltegliedern auf analoge oder digitale. Art bis zur nächsten Kompensationsphase
gespeichert.
[0018] Die Augangsspannung des abgeglichenen Verstärkers ergibt sich zu

so daß nach einem Abgleich der Einfluß der Offsetspannung eliminiert ist. Der Wert
der Ausgangsspannung bei nicht exakt gleichen Widerstandsverhältnissen V, V' weicht
vom Idealwert nur sehr geringfügig ab, so daß die daraus resultierende Ungenauigkeit
im Regelfall zu vernachlässigen ist. Wird beispielsweise ein Widerstandsverhältnis
V, V' von 100 angestrebt und besitzen die verwendeten Widerstände R12, R11 eine Toleranz
von +-2%, so ergibt sich eine Abweichung vom Idealwert von weniger als 1 Promille.
[0019] Das Ausführungsbeispiel der Figur 3 dient zum einen der Darstellung des beschriebenen
Kompensationsverfahrens in digitaler Version und zum anderen der Erläuterung einer
weiteren Methode zur Unterdrückung des Einflusses der Offset-Spannungen. Da sich die
beiden Kompensationsmethoden vom schaltungstechnischen Aufwand nicht sonderlich unterscheiden,
wurde in Figur 3 ein Schalter 19 eingeführt, mit dessen Hilfe die jeweilige Kompensationsmethode
anwählbar ist. Mit 20 ist die schon in Figur 2 beschriebene Subtrahierstufe bezeichnet,
wobei die Bezugszeichen beider Figuren übereinstimmen. Die Ausgangsspannung einer
mit 21 bezeichneten Sauerstoffsonde, die im Ersatzschaltbild durch die Serienschaltung
einer Spannungsquelle U
S und eines Innenwiderstandes 22 wiedergegeben ist, wird der Subtrahierstufe 20 als
Eingangsspannungsdifferenz U
2-U
1 zugeführt. Im vorliegenden Fall ist die Sauerstoffsonde einseitig mit Masse verbunden,
so daß U
1=0 ist. Die Ausgangsspannung U
A der Subtrahierstufe wird über einen Analog-Digital-Wandler 25 angeschlossen, der
im Falle der Schaltstellung 2 des Schalters 19 ausgangsseitig mit dem Widerstand 12
verbunden ist. Andererseits erzeugt der Mikrocomputer 24 die Taktfrequenz zur Betätigung
der Schalter 15 und 16, wobei der Schalter 15 über einen Inverter 26 angesteuert wird,
so daß sich für beide Schalter ein komplementäres Schaltverhalten ergibt. Über die
durch Pfeile angedeuteten Ausgänge des Mikrocomputers 24 werden Stellglieder und andere
Einrichtungen zur Signalweiterverarbeitung beaufschlagt. Diese Ausgangsgrößen können
durch andere den Zustand der Brennkraftmaschine charakterisierende Parameter, wie
z.B. Temperatur, Leistungsabgabe oder Druck korrigiert werden. Zur Durchführung der
zweiten Kompensationsmethode wird die Verbindung zwischen dem Digital-Analog-Wandler
25 und dem Widerstand 12 mittels des Schalters 19 unterbrochen und der Widerstand
12 in Schaltstellung 1 mit Masse verbunden.
[0020] Die Anordnung funktioniert ausgehend von der Schalterstellung 2 des Schalters 19
wie folgt: Ausgehend vom normalen Regelbetrieb, für den Schalter 15 geschlossen und
Schalter 16 geöffnet ist, wird die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers 10 digitalisiert,
dem Mikrocomputer 24 zugeführt, in Abhängigkeit von anderen Betriebsparameter korrigiert,
weiterverarbeitet und den Stellgliedern zugeführt. Zur Kompensation betätigt der Mikrocomputer
die Schalter 15 und 16, so daß die Eingangsspannung des Operationsverstärkers 10 den
Wert Null annimmt. Die dann noch am Ausgang des Operationsverstärkers 10 vorhandene
Ausgangsspannung u
AD die alleine auf dem Einfluß der Offsetspannung zurückzuführen ist, wird im Mikrocomputer
24 entsprechend den hergeleiteten Zusammenhängen umgeformt und über den Digital-Analog-Wandler
25 als Kompensationsspannung U
K dem Widerstand 12 zugeführt. Nach dem Wiederöffnen von Schalter 16 und -schließen
von Schalter 15 bleibt dieser Spannungswert im Mikrocomputer 24 bis zur nächsten Kompensationsphase
gespeichert. Durch die unbegrenzte Speicherzeit einer digitalen Speicherung ist es
nicht notwendig, den Kompensationsvorgang allzu häufig bzw. periodisch zu wiederholen.
So ist es z.B. möglich, die Kompensation während solcher Zeiträume durchzuführen,
in denen eine Lambda-Regelung bzw. eine Lambda-Magerregelung nicht notwendig oder
nicht durchführbar ist, wie in der Aufheizzeit der Sonde oder bei Vollastbetrieb bzw.
Schubbetrieb der Brennkraftmaschine.
[0021] Zur Durchführung der zweiten Kompensationsmethode ist der Widerstand 12 mit einem
konstanten Potential, dem Massepotential verbunden und der Digital-Analog-Wandler
25 entfällt (Schalter 19 in Position 1). Zur Kompensation werden wie im ersten Fall
die Schalter 15 und 16 entsprechend betätigt, so daß die am Ausgang des Operationsverstärkers
10 auftretende Spannung alleine auf Offseteinflüssen zurückzuführen ist. Im Gegensatz
zur ersten Methode wird hier jedoch nicht die Eingangsoffsetspannung durch Entgegenschalten
einer Kompensationsspannung abgeglichen, sondern die Ausgangsoffsetspannung über den
Analog-Digital-Wandler 23 im Mikrocomputer 2h digital gespeichert und nach Beendigung
der Kompensations phase und erneuter Betätigung der Schalter 15 und 16 von den jeweiligen
Ausgangsspannungswerten subtrahiert. Auch in diesem Fall kann die Kompensation periodisch
wiederholt werden oder in Zeiträumen durchgeführt werden, in denen keine Lambda-Regelung
notwendig oder möglich ist. Diese Methode beruht also auf der Tatsache, nicht die
Eingangsoffsetspannung an sich zu kompensieren, sondern deren Einfluß am Verstärkerausgang
zu messen und diesen Wert von der im normalen Regelbetrieb auftretenden Ausgangsgröße
abzuziehen.
[0022] In Figur 4 ist eine analoge Version zur Speicherung und Kompensation der Eingangsoffsetspannung
dargestellt. Die Ausgangsspannung des wie in Figur 3, Block 20 beschalteten Operationsverstärkers
10 gelangt über einen Schalter 30, der mit den gleichen Signalen wie Schalter 16 angesteuert
wird, an einem mit dem Minuseingang eines Operationsverstärkers 32 verbundenen Widerstand
31. Der Minuseingang des Operationsverstärkers 32 ist über die Serienschaltung eines
Widerstandes 33 und eines Kondensators 34 mit dem Ausgang vom Operationsverstärker
32 sowie mit dem Widerstand 12 verbunden. Die Ausgangssignale des Operationsverstärkers
10 gelangen weiterhin über einen Schalter 35 an einen als Spannungsfolger beschalteten
Operationsverstärker 36, dessen Ausgangssignal bezogen auf einen durch das Spannungsteilerverhältnis
des Spannungsteilers bestehend aus den Widerständen 47 und 48 gegebenen Referenzspannungswert
ein genaues Maß für die Sondenausgangsspannung darstellt. Der Pluseingang des Operationsverstärkers
36 ist über einen Kondensator 46 mit der Referenzspannung verbunden. Mit dieser von
der Bordspannung abgeleiteten Referenzspannung wird ebenfalls der Pluseingang des
Operationsverstärkers 32 beaufschlagt. Die Ansteuerung der Schalter 15, 16, 30, 35
zur Umschaltung von Regelbetrieb auf Kompensationsbetrieb erfolgt ausgehend von einem
Spannungspuls mit einer Pulsdauer von ca. 1s. Dieser Puls steuert über ein Differenzierglied
bestehend aus dem Widerstand 39' und dem Kondensator 38' und einen Inverter 37' den
Schalter 15 für ca. 1 ms in den Offenzustand, gelangt über einen Inverter 37 zu den
Schaltern 16 und 30 und versetzt diese für die gleiche Zeit in den Schließzustand.
Über ein weiteres Differenzierglied, bestehend aus dem Kondensator 38 und dem Widerstand
39 wird der 1s-Impuls auf ca. 20 ms verkürzt, durch einen Inverter 40 invertiert und
dem Schalter 35 zugeführt, so daß dieser Schalter mit Schalter 15 gleichzeitig öffnet
aber erst nach einer Zeitdauer von ca. 20 ms, die durch die Zeitkonstante des Hochpasses
bestimmt wird, schließt.
[0023] Zur Kompensation des Eingangs-Ruhestromes wird der Schalter 15 geöffnet und gleichzeitig
der Schalter 16 und der Schalter 37 geschlossen. Die von der Eingangsoffsetspannung
allein abhängige Ausgangsspannung des Operationsverstärkers 10 gelangt über den geschlossenen
Schalter 30 zu dem Minuseingang des als PI-Regler beschalteten Operationsverstärkers
32. Durch die Rückkopplung des Ausgangs dieses Operationsverstärkers 32 über den Widerstand
12 auf den Pluseingang des Operationsverstärkers 10 stellt sich die Ausgangsspannung
des Operationsverstärkers 32 in der Weise ein, daß die Spannung am Ausgang des Operationsverstärkers
10 den Wert Null annimmt und die Anordnung somit abgeglichen ist. Nach dem Öffnen
des Schalters 30 bleibt die dieser Kompensationsspannung am Ausgang des Operationsverstärkers
32 entsprechende Ladung im Kondensator 34 für eine aus dem sehr hohen Eingangswiderstand
des FET-Operationsverstärkers 32 und dem Kapazitätswert des Kondensators 34 gegebener
Zeitdauer gespeichert. Durch diese, wenn auch geringfügige Entladung des Kondensators
34 über den Eingang des Operationsverstärkers 32 ist in dieser analogen Version der
Speichervorrichtung eine häufigere Durchführung der Kompensation notwendig. Der Schalter
35 wird mit einer Verzögerung von ca. 20 ms geschlossen, um die durch nicht dargestellte
Eingangsfilter bedingte Einschwingzeit der Schaltungseinrichtung zu überbrücken. Während
dieser Zeitdauer ist es günstig, den jeweils zuletzt gemessenen Lambda-Wert als aktuellen
Lambda-Wert zu verwenden. Dazu dient der Kondensator 46 am Pluseingang des Operationsverstärkers
36, der während jeder Kompensationsphase den letzten aktuellen Wert der Ausgangsspannung
des Operationsverstärkers 10 speichert. Nach Beendigung einer Kompensationssphase
wird der Kondensator 46 sofort auf den neuen Wert umgeladen. Die Ausgangsspannung
des Impedanzwandlers 36 gelangt zur Weiterverarbeitung an weitere Steuer- und Regeleinheiten.
[0024] In Figur 5 ist der experimentiell bestimmte Temperaturgang der Eingangsoffsetspannung
eines Ausführungsbeispiels entsprechend dem der Figur 4 mit der Eingangsspannung U
E im Bereich zwischen 10 und 40 mV als Parameter aufgetragen. Allen Kurven ist unabhängig
vom speziellen Verlauf gemeinsam, daß die Eingangsoffsetspannung über einen Temperaturbereich
von ca. 100° um weniger als +-50µV variiert. Diese Meßkurven bestätigen eindrucksvoll
die Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Einrichtung, die es erlaubt, selbst für
Magerregelungen bei extremen Lambda-Werten bis zu λ~1,80 den Lambda-Istwert mit hoher
Genauigkeit zu bestimmen. Derartige Magerregelungen des Verbrennungsvorganges im Bereich
λ> 1,50 erlangen insbesondere für Heizungsanlagen besondere Bedeutung.
1. Einrichtung zur Regelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses, insbesondere einer
Brennkraftmaschine mit einer auf dieses Verhältnis empfindlichen Sonde, insbesondere
einer Sauerstoffsonde (Lamdba-Sonde) und einer Schaltungsanordnung zur Auswertung
der Ausgangsgröße der Sonde, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Schaltungsanordnung
Mittel zur Kompensation des Offsetspannungseinflusses vorgesehen sind, die eine präzise
Regelung des Luft-Brenstoff-Verhältnisses in einem Lambda-Wertbereich erlauben, in
dem die Sondenausgangsgröße eine nur schwach ausgeprägte Abhängigkeit von der Sondeneingangsgröße
aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung
Operationsverstärker umfaßt und die Mittel zur präzisen Regelung in Schaltungsmaßnahmen
zur Kompensation des Offset-Spannungseinflusses der Operationsverstärker bestehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation des Offset-Spannungseinflusses
einem Eingang eines Operationsverstärkers eine Eingangsgröße zugeführt wird, so daß
die Ausgangsgröße des Operationsverstärkers für Eingangsspannungen U-0 den Wert Null
annimmt und daß der Wert dieser Eingangsgröße gespeichert wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation des Offset-Spannungseinflusses
der Wert der Ausgangsgröße des Operationsverstärkers für UE=0 gespeichert und von den Ausgangsgrößen des Operationsverstärkers für UE fO subtrahiert wird.
5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensation des Offset- Spannungseinflusses mit einer vorwählbaren Wiederholfrequenz
durchgeführt und die Kompensationsspannung gespeichert wird.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensation
des Offset- Spannungseinflusses in unregelmäßiger Folge, insbesondere dann durchgeführt
wird, wenn eine Bestimmung des LambdaWertes nicht notwendig oder nicht durchführbar
ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsgröße
zur Kompensation des Offset-Einflusses analog gespeichert wird.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsgröße
nach einer A/D-Wandlung beispielsweise in einem Mikrocomputer digital gespeichert
und über eine D/A-Wandlung auf eine analoge Größe zurückgeführt wird.
9. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltungsanordnung zur Auswertung der Ausgangsgröße der Sonde einen als Subtrahierverstärker
geschalteten Operationsverstärker umfaßt, dessen Eingänge mit dem Ausgangssignal der
Sonde beaufschlagt werden.
10. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Kompensation des Offset-Spannungseinflusses derart dimensioniert sind,
daß eine Mager- und/oder Fettregelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses in der Umgebung
von λ~1.2 baw λ~0.8 mit einer im Promillebereich liegenden, relativen Genauigkeit
ermöglichen.
11. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelung des Luft- Brennstoff-Verhältnisses ein stetiges Regelverhalten aufweist.
12. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung auch für extreme Magerregelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses bis zu
Werten von Lambda ungefähr 1.8, die insbesondere bei Heizungsanlagen üblich und erwünscht
sind, eingesetzt werden kann.